• Hallo in die illustre Runde,


    und natürlich Hallo murkser,


    das treffen auf einem Treffen :D krigen wir doch wohl hin, oder?


    Mich würde das auch sehr freuen.


    Noch ist für den Sommer ja nichts terminlich veröffentlicht worden (oder habe ich was verpasst?). Das ist aber sicher nur eine Frage der Zeit.


    Dann sehen wir weiter. Semmeln leberkäs und Co. haben jedenfalls mein ungeteiltes Interesse. :D


    Grüße und bitte unbedingt weitermachen.


    freddy

  • Weiter mit der Tarnzeltbahn aus der Alpen-Republik, hier rechts mit der Erbsen-oder Eichentarn-Seite (wie nennt sich das offiziel?). Es soll immer noch Verkäufer geben die solche Stücke als Waffen-SS Ausrüstung anpreisen. Diese Zeltbahn ähnelt stark denen des deutschen BGS. Die österreichische Variante ist ein paar Zentimeter kleiner und die Knopfreihen passen nicht zusammen. Auch fehlt bei dieser Zeltbahn die Doppelung um den Kopfdurchschlupf und der Tunnelzug. Auffallend ist auch, daß diese Zeltbahnen in den Ecken keine großen, sondern nur kleine Ösen haben. Teilweise sind auf der Spitze gegenüber der Grundlinie, auf der sumpftarn Seite Stempel mit "SECUTEX 83" aufgebracht. Andere Stücke weisen keine Stempel auf.




    Die Dreiecks-Zeltbahn links in sandbeige kann ich nicht zuordnen. Markant daran ist der waagerecht zur Grundlinie eingebaute Kopfdurchschlupf.


    Details zur österreichischen Tarnzeltbahn:

  • Hallo @Matze25,


    ja, das kommt nun darauf an ob du die Zeltbahn verwenden möchtest, ober nur deiner Sammlung einverleiben willst.


    Wenn es ein Stück für die Sammlung ist, dann würde ich vom waschen abraten. Wenn das "gute Stück" in sammelwürdigen Zustand ist, also nicht all zu mottenlöchrig, verdreckt oder sonstwie beschädigt, dann macht man mit dem waschen nichts daran besser. Im Gegenteil, Tarndrucke nehmen dabei sehr wahrscheinlich Schaden. Dreck, der sich nicht mit Abbürsten entfernen läßt, darf bei mir dran bleiben. Wenn ein Teil starke Gerüche emitiert, soweit möglich auf einem schattigen Plätzchen im Freien ausmiefen lassen.


    Also von so Impregnierungen aus der Sprühdose oder -Flasche bin ich gar nicht überzeugt. Habe die Produkte verschiedenster Hersteller in bester Absicht und Hoffnung schon literweise auf allerlei Bekleidungsstücke gepumpt und gesprüht. Der Erfolg war meistens nur sehr mäßig. Es gibt aber auch Impregnierungen in die man das zu impregnierende Stück eintaucht. Dabei wird aus Impregnierungsmittel und Wasser ein Impregnierungsbad gemacht. So eine Impregnierung bietet z.B. www.Raeer.de an. Wie gut das dann ist kann ich nicht sagen, habe es noch nicht ausprobiert.


    Ich bin mir aber gar nicht `mal so sicher, ob die Impregnierung bei Zeltbahnen überhaupt das Gewebe abdichten soll. Könnte es nicht sein, daß Zeltbahnen zur Fäulnisresistenz behandelt werden?.
    Seit vielen Jahren schon habe ich zwei alte, steingraue Bw-Zeltbahnen im Gebrauch. Die sind schon weißderKuckuck wie oft ausgebreitet und zusammengelegt worden. Kinder haben darauf gespielt. Eine war mal ein Jahr lang auf einem Holzstapel im Freien. Also die wurden nie besonders pfleglich behandelt. Wenn ich die für Übernachtungen im Freien benutze (Feldbett+Schlafsack+Zeltbahn) halten die aber immer noch gegen andauernden Nieselregen dicht.


    Ich habe eher den Eindruck, daß das Zeltbahngewebe bei Feuchtigkeit etwas aufquillt und sich dadurch selbst abdichtet.


    Das wären aber Fragen für Textilexperten. Ich kann dir dazu nur meine Erfahrungen schildern.


    Ein schönes Wochenende, speziell unseren Winter-Campern


    wünscht der murkser


    Hier noch Details zu der sandgelben Zeltbahn. So ein Stück wurde dieser Tage bei Ebay als "höchstwahrscheinlich Sturm Abteilung" angeboten. Das müsste aber dann die "Pygmäen-Standarte" gewesen sein. Diese Zeltbahn ist noch kleiner als die Zeltbahn 31. Auch die Knopfreihen passen mit keiner anderen Zeltbahn zusammen.

  • Danke Murkser!
    Also ich habe Sie heut gewaschen eine Zeltbahn der Fremdenlegion und eine NVA-Tarndruck!
    Ich will sie ja benutzen deshalb war mir das lieber wenn die einmal sauber sind und bei den Sachen ist das ja auch nicht ganz so wild,die paar Euro kann man sich ja nochmal leisten für die Sammlung!! :D :D
    Gruß Matze!

  • Weil wir zu letzt gerade u.a. eine österreichische Zeltbahn hatten:


    Hier das K.u.K. Model, noch aus der Zeit des Vielvölkerstaates:


    Diese Zeltbahn hat die Form einer Raute und in einem der stumpfen Winkel ist ein Tunnelzug für die Kaputze vorgesehen.





    Ich habe übrigens zu den letzten Beiträgen bzgl. BGS-Zeltbahnen noch neue Bilder hinzugefügt.

  • Zur Impraegnierung habe ich hier schonmal was geschrieben.


    Habe Zeit meines Lebens in Kothen und Jurten gewohnt.
    Wenn es mal richtig regnet und dazu stuermt, wenn sich Wassersaecke auf den Planendaechern bilden, deren Erguss fuer 2 Wochen Duschen reichen wuerde, dann weisst Du welche Impraegnierung was taugt und Welche nicht.



    Die beste Impraegnierung ist, PFLEGE!


    Unter gar keinen Umstaenden sollten die Planen als Unterlage benutzt werden.
    Ein beidseitiger Kontakt hinterlaesst gravierende Schaeden, Welche meisst nicht mehr reparierbar sind.
    Richtiges Falten!
    Das ist von Plane zu Plane unterschiedlich.


    Rechteckige Planen werden nach gesundem Menschenverstand ueber die Achsen gefaltet, so dass sich ein Paket von der Groesser DinA4 oder groesser ergibt.
    3eckige Planen werden ausgebreitet, die Ecken an der Hypothenuse (laengste Seite, oder auch Basis) werden zur Mitte hin eingeschlagen so dass sich ein Rechteck mit Spitze ergibt.
    Die Spitze wird dan ebenfalls in die Mitte umgeschlagen, so dass die Oese der Spitze auf der Oese an der Hypothenuse deckungsgleich liegt.
    Dann wie bei der Rechteckplane weiterfalten.


    Niemals die Planen im nassen Zustand zu "hart" falten, und dann nass wegstellen.
    Stockflecken bieten dem Regen eine wunderbare Eingangstuer ins Zelt.



    Impraegniert wird mit harzigem Nadelholz.
    Der harzhaltige Rauch setzt sich in den Fasern fest und bildet eine wachsartige, wasserabweisende Schicht.
    Daher nicht zu hart falten und drauftreten!



    Bei Regen ziehen sich die Fasern zusammen, die Planen werden schwerer.
    Das Zelt muss jetzt UNBEDINGT neu abgespannt werden, da sonst Risse entstehen koennen.
    Jeden Morgen sind die Planen auf Spannung zu untersuchen, und gegebenefalls nachzuspannen.
    Den Spannerknoten sollte hierzu jeder kennen.
    Andere Knoten machen hier keinen Sinn.


    Haeringe gehoeren NICHT in die Oesen oder durch die Knopfloecher!!!
    Durch die Oesen werden mittels 4mm Nylonschnur Kauschen mit 5cm Laenge gebunden, wo dann die Haeringe befestigt werden.


    Haeringe generell im 45° Winkel zum Boden einschlagen.
    Hierzu Plane auf leichte Spannung ziehen, Haering durch die Kausche senkrecht auf den Boden druecken, Kausche ebenfalls nach unten druecken, Haering in 45° Winkel bringen und einschlagen.
    Dadurch spannt man die ganze Geschichte.


    Haeringe werden NIEMALS!!! an den Oesen herausgezogen, sondern immer am Haering selber, oder an der vom Zelt her unbelasteten Kausche und stehts in dem Winkel, in dem der Haering eingeschlagen wurde.
    Falls er fest haengt, mit zweitem Haering zum Hebel ansetzen.



    So, weiterzelten!

  • Eine in Form und Bauart dem K.u.K. österreichischen "Zeltblatt" sehr ähnliche Zeltbahn, ist diese erste nach dem 2. Weltkrieg für die tschecho-slovakische Armee produzierte Zeltbahn. Der Sumpf-Tarndruck soll direkt vom deutschen Sumpftarnmuster 43 übernommen worden sein. Vermutlich wurden die gleichen Druckvorlagen verwendet.


    Auch diese Zeltbahn verfügt über einen Tunnelzug für die Kaputze. Zum zusammenknöpfen werden Holzknebel verwendet.


    Hier noch ein Ausschnitt aus einer K.u.K.- Vorschrift:

  • Hallo, @Jay-Dee,


    ist schon klar, daß es besser ist mit den Sachen ordentlich umzugehen.


    Aber wer hat schon `mal schnell ein optimal wirkendes Tannennadel-Feuerchen zur Hand? Wie lange muß die Prozedur dauern, und was sind die Indizien dafür, daß die Bemühungen von Erfolg gekrönt sind.


    Eine nasse Zeltbahn hab`ich noch nie zusammengefaltet. Weil das ist ohne, mehr oder weniger, sanfte Gewalt gar nicht machbar.


    Wenn ich nun meine Zeltbahn zusammenlege, so tue ich das mit dem Ziel ein praktisches Packmass zu erreichen (so ca. A4 Format). Mir ist aber nicht ganz klar was ich nun dabei falsch machen könnte.


    Freilich benutze ich die Zeltbahn nicht als Fußabtreter. Bei meiner Wehrdienstzeit bei der PzPi 290 L hatten wir viele MGs und dadurch auch viel,viel MG-Drill. Beim feldmäßige Zerlegen, Zusammenbauen, Reinigen von Waffen und Gerät, bei allerlei Stationsausbildungen auf Schießbahnen etc. wurden die Zeltbahnen immer als Unterlage verwendet.


    Wie schon einmal erwähnt, denke ich daß die Naturfasern (Baumwolle, Leinen, Sisal) die Nässe aufnehmen und dabei aufquellen. Bei der Webart der Zeltplanen wirkt sich dieser Effekt so aus, daß das gesättigte Gewebe sich abdichtet. Als Beispiel mein guter alter Camping-Kühlschrank:



    Der leere, trockene Eimer aus derbem Leinengewebe weist keine Steife auf und liegt schlaff, gefaltet da.



    Wenn nun Wasser eingefüllt ist sickert es anfangs noch durch das, noch nicht ganz gesättigte Gewebe durch. Sind die Fasern des Gewebes dann ganz durchtrenkt, sickert kein Wasser mehr durch. Das Gewebe läßt nach ein paar Minuten nur noch Wasser verdunsten. Läßt man das Wasser noch länger im Eimer wird sich das Gewebe so weit schliessen, daß es auf der Außenseite sogar abtrocknet.
    Wenn das Wasser dann ausgeschüttet wird, bleibt der Eimer noch so lange steif und in Form bis er wieder getrocknet ist.


    So ein Falteimer ist ein ganz brauchbarer "Kühlschrank". So lange das Gewebe auf der Außenseite Wasser verdunstet, also feucht ist, tritt der Effekt der Verdunstungskälte auf.
    Die Wirkung bei ca. 30°C im Schatten ist so, daß die Butter (natürlich wasserdicht verpackt in der Bw-Dose-Brotaufstrich), die man in dem mit Wasser gefüllten Eimer versenkt, schön streichfähig-fest bleibt.
    Wenn der Eimer außen trocken ist, verdunstet nicht mehr viel Wasser durch das Gewebe und der kühlende Effekt läßt nach. Dann das Wasser wegkippen und den Eimer durchtrocknen lassen. Nach dem Trocknen ist das gute Stück wieder einsatzbereit.
    Das funzt freilich nur mit einem Eimer aus Naturfaser. Wenn Plastik, Nylon oder andere ganz wasserdichte Materialien im Spiel sind kühlt sich nix.


    Soweit mein kleiner Beitrag zum Thema "Jugend forscht".


    Tschööö der murkser

  • Ich bin auch ein Anhänger der "Quelltheorie".


    Schade, daß das Original-Zeltbahnmaterial scheinbar vom Markt gefegt wurde.


    Ich habe vor ein paar Jahren mal versucht derartiges Gewebe aufzutreiben. Naturfasern werden heute aber nur noch in Ägypten oder Pakistan verwoben.


    Und ich glaube es kommt auch auf die Mischung an. Flachs ist auf jeden Fall dabei. Was noch? Hanf, Jute oder Bamwolle? Und in welchem Verhältnis bei welcher Fadenstärke und in welcher Webdichte? Welche Appretur kam auf die Zeltbahngewebe und welche Druckfarbe wurde verwendet? Wer weiss da was?


    Wenn mans genauer wissen wollte müsste man mal die Zelthersteller wie Klepper etc. anzapfen. Hat jemand in diese Richtung Kontakte?


    Grüße


    freddy

  • Na die BW Zeltbahnen werden ja auch noch gebaut, und den Stoff koennte man schon benutzen um ein paar Planen zu bauen ;)




    Murkser, die Impraegniermethode per Feuer ist quasi bei jeder Waldunternehmung gratis dabei.
    Feuer ist ja meisstens an, und wenn die Planen schoen nach Rauch riechen, stellt sich der gewuenschte Effekt ein!

  • Was für Stoffe sind gemeint, und welche Planen wollt Ihr bauen?
    Es gibt bei uns eine Museumsweberei (inkl. gewaltiger Dampfmaschine, meines Wissens), die haben vor Weihnachten einige Meter ebenfalls selbstabdichtenden Stoff gewebt, aus Baumwolle, in einem Verfahren, das wohl in Deutschland nicht mehr gemacht wird. Nun, daraus haben die eine Serie feinster Mäntel schneidern lassen und gar nicht mal so teuer verkauft. Ihr habt ja schon auf dem rösselsprung von dem BGS-Gewebe geschwärmt, also, bei der Abnahme einiger Meter wären die sicher zu einem solchen Auftrag bereit :D


    Wie das dann weitergeht mit bedrucken, müßt Ihr aber selber rausfinden. Es gibt aber garantiert noch Leute, die in solchen Webereien beschäftigt waren und Auskunft geben können.

  • Hanomag, finde mal heraus ob die Zeltplanenstoff herstellen koennen.
    Das Bedrucken ueberlasse ich Dir.
    In der Eifel sind die Winterabende bekanntlich lang! :D


    Der Jubifahrer hofft wohl auf ein neues Verdeck ;)

  • Hallo Jay_Dee,


    nein, Verdeck brauch ich keines, wurde mein Verdeck doch erst vor 3 Jahren vom Vorbesitzer erneuert. Übrigens irgendwo in Berlin ;), hab meinen Kübel ja dort geholt.


    Aber ich finde das ganze Thema interessant, hab mich schon dabei ertappt, bei ebay mal nach Zeltbahnen zu schauen. Ein paar olive, ex BW hab ich ja schon =)


    Bitte weitermachen :)


    Gruß


    neugieriger


    P.S. Das Tüpfelchen auf dem I wären noch Bilder der aufgebauten Zelte.

  • Zitat

    Original von jubifahrer
    P.S. Das Tüpfelchen auf dem I wären noch Bilder der aufgebauten Zelte.


    Wäre doch mal was für das nächste Treffen! :)

  • Ja, hallo,


    jetzt kommt aber Leben in die Bude! Das gefällt mir.


    ´Zweifle keinen Moment an der Wirksamkeit von Rauch zum Impegnieren und Haltbarmachen. Bei Schinken und Salami haut das ja auch ganz gut hin.


    Wenn mal Zeltbahnstoff neu gewebt ist komme ich auch zum Tarndruck aufbringen. Wie machen wir das dann? Kartoffeldruck oder Schwamm-Technik?


    Nee, aber im Ernst. Es wäre schon interessant mal von einem echten Textil-Profi etwas zu dem Thema zu hören. Gibt es denn keine Schneider-, Weber- oder Sattlermeister mehr? Das ist ein Jammer mit diesen modernen Plastik-Zeiten!


    Also, dran bleiben


    schöne Grüße der murkser


  • Auf der Waldorfschule haben wir das immer gebatikt....



    Wie heißt denn die Webart, mit der die Zeltbahnen hergestellt sind, bzw der BGS-Stoff?

  • Ich hoffe es stört dich nicht, wenn man diesen wunderbaren Thread mit Fragen auflockert.


    Ich hätte aber eine Frage zu meiner BW Dackelgarage. In der Zubehörtasche sind 5 Fächer für die Stangen und Heringe, ich kenn das aber nur mit 4 Stangen ?


    Fehlt mir da eine pro Zeltbahn?


    Gruß


    jubifahrer

  • Waren alte Deutsche Planen und Zeltstoffe nicht aus Nesselstoff, also Hanf und Brennessel (nicht lachen wurde wirklich verarbeitet), Baumwolle war ja nicht zu kriegen?
    Beim druck würde ich auf gestichelte Walzen tippen also Rolleofset- vorgänger sollten ja täglich ein paar Meter rauskommen!


    Na egal sollte es zu einer Webaktion kommen bin ich bei realistischem preis mit einer nicht gerade kleinen Menge dabei.
    Gerne auch in Feldgrau!


    Tschau Doc

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