Messer der Bundeswehr (welche gab es?)

  • Kleines olives Taschenmesser mit Kerbe zum abisolieren (?) in der Klinge.


    Dieses "Kabelmesser" war in den frühen Jahre nicht olivgrün sondern hatte nur einfache Holzgriffschalen ohne Lack.Das Bild zeigt eine baugleiche Zivilversion.


    In den Rettungssätzen der SE-Trupps in den Kasernen und auch in verschiedenen Pioniersätzen waren häufig Britische Armeetaschenmesser mit schwarzen Griffschalen mit in der Ausstattung. Die Messer hatte das Britische Pfeilsymbol auf der Klinge, den Hersteller und das Hestellungsjahr. Es waren sowohl Kriegsfertigung als auch 50er Jahre dabei.Das Bild zeigt einen neuzeitlichen Nachbau.

  • Ja, das mit den Holzgriffschalen kenne ich auch. Das war der Vorläufer. Hatte ich total unterschlagen. Das was ich zuvor meinte hat diese Griffschalen in Kunststoff und ist ein wenig "kantiger" am Griff. Zudem ist noch eine Versorgungsnummer aufgedruckt.


    Das schwarze wurde bei der BW benutzt? Na Prima, hab ich auch noch rumliegen. Sieht eher nach Marine aus als für nen Pioniersatz.


    Gruß,


    Oliver

  • Moin moin zusammen,


    hat jemand noch mehr Details zu dem oben genannten "Bordmesser" mit Holzgriff? Mir ist so eins mal in die Hände gefallen aber bis jetzt hatte ich keine Ahnung wozu es dient (hatte eher ein Küchenmesser vermutet :whistling: ).


    Beim Mehrzweckmesser gab es meines Wissens Ausführungen mit und ohne Feile an der Seite der Säge.


    Gruß
    Marcus

  • Das Bordmesser ist vielleicht besser bekannt als Takelmesser und als solches in Norddeutschland bei geneigten Schiffsausrüstern erhältlich, weil eigentlich nix besonderes.
    Bajonett G3: Doch, hat es gegeben, wir sind 1976 zumindest mit der Anbringung am G3 vertraut gemacht worden (Verschlusskappe von der Verschlussträgerführung mit der Bajonetspitze entfernen, dann oberhalb des Rohres aufsetzten und in die Öffnung einrasten (gleiche Rastung, die den Verschlussdeckel hält (Verschlussdeckel in der Hosentasche aufbewaren)), dabei Öse der Parierstange über den Feuerdämpfer schieben). Das Griffstück des Bajonettes sah von der Machart aber eher wie das übliche Kampfmesser aus, nicht so wie auf dem Prototypenfoto, also grüner Kunststoff mit Fischhaut ohne die Rillen. Die Kinge passt nach meiner Erinnerung.


    Wolf

  • Hallo
    noch mal zum Thema Bajonett bei der Bundeswehr.
    Ich habe nach der Wende Schriftverkehr/Fernschreiben gelesen als die NVA Bajonette zum aufbrauchen als Kampf- und Mehrzweckmesser ausgegeben wurden, die ausdrücklich darauf hingewiesen haben das eine Nutzung dieser Messer als Bajonett weder vorgesehen noch erlaubt war und auch nicht geduldet werden sollte. Ausbildung im Bajonettkampf wurde ebenfalls verboten. Problem und Auslöser war, das am G36 das NVA Bajonett ohne große Änderung hätte aufgesetzt werden können. Die passende Haltewarze ist am G36 vorhanden, lediglich der Laufring vom Bajonett ist im Durchmesser etwas zu klein. Findige Soldaten hatten das natürlich herausgefunden und die Messer entsprechend abgeändert und somit passend gemacht. Als dann die ersten Berichte über diese Kampfausbildung die Runde machte wurde es sofort enärgisch verboten.
    Auch für das G3 gab es "Exportausführungen" vom Bajonetten und der Adapter konnte auch geliefert werden. Die paar Soldaten die das wohl mal gemacht (war nicht erlaubt) haben, sind verschwindent gering (war auch nicht ganz billig).


    Behauptung von mir :
    Eine Beschaffung von Bajonetten und die dazu gehörende Ausbildung war ist ist bis heute bei der Bundeswehr noch vorgesehen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo,


    ich habe 1995 von meinen Lehrgangsteilnehmern dieses G3-Bajonett zum Lehrgangsabschluss geschenkt bekommen.
    Leider ohne das Adapterstück.




    Gruß aus Waldeck


    Markus

  • Markus,


    kein Adapterstück erforderlich, ist alles dran, was benötigt wird. Kappe vom Laderohr ab, Bajonett aufsetzten, einrasten, fertig. Aber genau das ist das Ding, mit den die uns damals die Bajonettmontage gezeigt haben. Nur glaubte ich zu erinnern, das der Griff in Fischgrät oliv war. Irren ist zulässig.
    Ausbildung mit dem Bajonett: Mir nicht bekannt, war, wenn überhaupt, für Paraden vorgesehen, also nur zu Dekorationszwecken... Die Klingenqualität war wohl auch nicht so toll...


    Wolf

  • Bild 4: ist ein Bajonett für AK 74, habe ich gerade vor mir. Habe ich bei der NVA " konfisziert " Auf dem Gummiteil :5998 , war für etwas "stärkere Ströme gedacht beim schneiden. War garntiert nicht von der BW, obwohl sie das gerne gehabt hätten , Mfg55 ;)

    Einmal editiert, zuletzt von jp55 () aus folgendem Grund: Sorry ist AK 47

  • Nochmal für jp55 zum Mitschreiben:


    Bild 4 zeigt zwei AK 47 / 59 Bajonette mit der frühen Blechscheide und dem "Gummiüberzieher" zur Isolierung. Dieses Bajonett wurde in der NVA für die MPi KM (Maschinenpistole Kalaschnikov "modifiziert" = AK 47) benutzt. In der späteren Version wurde die Isolation durch eine Scheide aus Kunststoff mit Metallbeschlagteilen erreicht.


    In meinem Beitrag 11 ist ein AK 74 Bajonett mit Kunststoffscheide gezeigt, diese Kunststoffscheide wurde Ende der 60er Jahre auch für die AK 47 Bajonette verwendet und löste die Blechscheide (Bild 4) ab.


    Falls es dich interessiert, kann ich gerne mal ein Foto mit allen Bajonettvarianten der NVA in chronologischer Reihenfolge einstellen.


    Detlev

  • Hallo allerseits,


    ich besaß dereinst mal ein original NVA Bajonet für AK47 (Stand 1980). Die Klinge war zwar schön blank und rostete trotzdem nicht, aber beim Schneiden von Feldkabel Telefon (BW) ist die Drahtschneidenschneide schon abgekackt, schlichtweg die Klinge war zu weich, um den Stahldrat zu schneiden,jedenfalls auf den ersten Versuch. Nach dem Bau einer Zugdrahtalarmanlag war der Drahtschneider jedenfalls platt, was will heißen, so viele Scharten, dass diese Seite eigentlich unbrauchbar war. Die Scheide hatte noch den einfachen Gummischutz.
    Idee des Bajonettes/ Kampfmessers gut, Klingenqualität leider nächst Atrappe.
    Wolf

  • Hier schon angesprochen aber noch nicht gezeigt.


    Deswegen stelle ich jetzt mal Bilder zu dem neuzeitlichen Plastikteil ein:



    Der Griff ist aus einem Stück in Kunststoff gegossen.
    Länge: 11cm, Breite: 1,4cm, max. Höhe: 2,5 cm
    Hinten ist noch eine Bohrung für ein Bändsel angebracht, damit man das Messer schneller aus der Tasche bekommt.



    Klingenlänge 8,5 cm, Schneidflächenlänge: 5,5 cm
    Die Klinge arretiert über eine eingelegte Feder in 90 und 180°-Stelung.
    Die Klinge lässt sich leider nicht feststellen.
    Mit der üblichen Ausrundung zum Abisolieren von Kabelümhüllungen. Das Dreieck dahinter dient zum Abschieben der Kabellitzen.


    Alles ordentlich kenntlich gemacht mit Eigentumsvermerk, Hersteller und VersNr..
    Typisch BUNDESWEHR


    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


    Einmal editiert, zuletzt von stiwa ()

  • Ich bin in den Besitz dieses Bordmessers gekommen:



    Auf der Klinge findet sich der Hersteller und eine VersNr:



    Auf der Gürtelschlaufe ist ebenfalls eine VersNr geprägt:



    Es wurde das original Marine-Bordmesser angepriesen :!:
    Der Gesamteindruck dieses Messer macht auf mich aber einen ziemlich unguten Eindruck hmmm
    Die Griffschalen sind nicht besonders auf Passung gebracht und die Scheide macht einen unstabilen Eindruck.
    Das Material ist sehr weich.
    Eher TL-untypisch.


    Ich halte dieses Messer für einen Nachbau.
    Wer hat Vergleichsstücke und kann dazu seine Erfahrungen einbringen :?::?::?:


    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Ich habe das gleiche Marine Bordmesser.


    Ich bin von der Handhabung auch eher enttäuscht, aber die Qualität des Klingenstahls ist doch recht gut. Da auch in der Klinge die Vers.nr. Eingeprägt ist sowie Bund und Dönges gehe Ich allerdings von einem Original aus.

    o This is Schäuble.
    L_/ Copy Schäuble into your signature
    OL to help him on his way to Überwachungsstaat.

  • Hallo zusammen,
    nach meinem Kenntnisstand handelt es sich bei dem zuletzt gezeigten Messer nicht um ein Marine Bordmesser, sondern um ein Takelmesser, z.B. zum Schneiden von Segeltuch und Leinen oder Schnüren und wird nur bei Takelarbeiten getragen. Daher ist an der Scheide auch kein Verlierschutz angebracht.
    Das Bordmesser besteht aus einer etwa 8 oder 9 cm langen Klinge und einem Malspieker zum Spleisen einfachen Tauwerkes. Es ist zusammengeklappt etwa so groß wie ein normales Taschenmesser. Ich habe irgendwo eins, nur bis ich das gefunden habe....
    Diese Unterscheidungen wurden auch bei der Marinejugend so gemacht.


    Gruß
    Wolf

  • Diese Unterscheidungen wurden auch bei der Marinejugend so gemacht


    @ Kaiser Jeep:
    Warst du bei der MJ ??

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de


  • ich hab auch so´n Teil, der Griff ist alles andere als ergonomisch, aber die Klinge ist toll..


    Ich hab´s dienstlich organisiert und da hieß es : "Messer, Handwerk Marine"


    Grüße


    Mario

  • Also,
    der gute Wolf hat recht. Das ist das Takelmesser. Die Dinger waren wirklich, wie wenn sie irgendwo in Bangladesh gefertigt wären.



    Bordmesser siehe hier:






    Es gab zwei Versionen, mit Flaschenöffner und ohne am Spieker.



    Gruß


    Andi

  • Hallo


    Die Bezeichnung Bordmesser ist richtig für dieses Messer.


    Nach meinen Informationen wurde es auch Dienstlich bei Fernmeldeeinheiten der Luftwaffe ausgegeben.


    Hier mal 2 Hersteller des Messers.





    Die Bezeichnung des Taschenmessers ist Bordmesser mit Marlspieker. Hier die mir bekannten Varianten mit


    "Bundesadler" und "BUND"



    Ich habe die Technischen Lieferbedingungen als PDF Datei für das Taschenmesser falls die jemand braucht.


    Gruß Markus

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