Unbekannter Rucksack mit festem Tragegestell

  • Habe diesen Rucksack für kleines Geld aus der Bucht gefischt, weil ich ihn als Rucksacksammler ganz interessant fand:


    Link zur Auktion:http://www.ebay.de/itm/Rucksac…253D&orig_cvip=true&rt=nc



    Er hat ungefähr 30 Liter Fassungsvermögen und zwei große Seitentaschen



    Rückwärtig hat er ein eingearbeitetes Tragegestell nach dem Prinzip der frühen Bundeswehrrucksäcke



    Das Hauptfach verfügt über eine große Befüllöffnung, die mit einer Naturfaserkordel zugezogen werden kann.
    Der Deckel ist ziemlich klein gehalten und verfügt, wie der Rest des Rucksacks über keinen Nässeschutz.



    Das Hauptfach selber verfügt über keine Unterteilung.



    Die durchweg lederne Beriemung ist ordentlich befestigt und von guter Qualität
    Es sind zwar einige Reparaturstellen und ausgetauschte Lederriemen vorhanden, aber das wird wohl dem harten Einsatz geschuldet sein, dem der Rucksack ausgesetzt war.



    Zwischen den Seitentaschen befinden sich zwei verstellbare Lederiemen, mit denen man weitere Ausrüstung aussen befestigen kann.



    Die Seitentaschen sind sauber mit einem Lederstoßband eingefasst und die Reparaturen machen einen professionellen Eindruck.



    Hinter den Seitentaschen ist jeweils ein weiterer Lederriemen für Ausrüstungsbefestigung angebracht. Diese Riemen sind fest angenietet, damit sie nicht verloren gehen können.


    Am gesamten Rucksack konnte ich keinerlei Hinweise auf den Ursprung finden.
    Lediglich auf der Rückseite ist ein Etikett angebracht, dass aber nicht mehr leserlich ist und schon mal handschriftlich beschrieben wurde.
    Insgesamt erinnert mich der Rucksack in einigen Details an die Bundeswehrausführungen. Ich glaube aber nicht, dass er hier verwendet wurde.
    Schweiz würde ich ebenfalls ausschließen wollen.
    Die Merkmale sprechen allerdings für einen Gebirgsrucksack, so dass ich auf Österreich oder Italien als Ursprung tippen würde.


    Daher meine Frage an Euch; kennt jemand diesen Rucksack und seine Einsatzzeit :?::?::?:
    Bin gespannt auf Eure Antworten :!:


    Gruß aus dem stürmischen Norden
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

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  • Hallöle,


    der überaus bequem zu tragende Rucksack wurde früher mal von Räer sehr preisgünstig verkauft und sollte mal der französischen Gebirgstruppe gedient haben.


    Um genau zu sein handelt es sich um den " sac type BERGAM TROUPES DE MONTAGNE 1950".


    Und der müßte eigentlich, so er nicht größere Löcher aufweist, genauso wie die alten Rucksäcke, Kampftaschen und Seesäcke von der Bundeswehr, auch ohne besondere Versiegelung, oder Beschichtung, ziemlich wasserdicht sein.


    Servus der murkser

  • @ murkser


    Danke für die Einordnung.
    An die Franzosen hatte ich nun gar nicht gedacht.
    Dabei haben die doch so schöne Berge.


    Kannst Du den Rucksack auch zeitlich einordnen :?:
    Dürfte meiner Ansicht nach eine frühe Nachkriegsproduktion sein.
    Im Netz habe ich bisher nichts dazu gefunden :no:



    Ich habe den Rucksack jetzt einmal näher unter die Lupe genommen und damit angefangen Lederpflege zu betreiben.
    Dabei habe ich festgestellt, dass man das Metallgestell abnehmen kann.
    So kann man die Lederriemen besser bearbeiten.
    Teilweise ist das Leder schon ausgehärtet. Vor allem bei den nachträglich angebrachten braunen Teilen. Aber mit Lederfett bekomme ich die auch wieder schmiegsam.
    Ansonsten werde ich am Ursprungszustand nichts verändern und in die Testphase übergehen.
    Mal sehen, ob er sich wirklich so bequem trägt.
    Aber da habe ich eigentlich keine Bedenken.


    Bericht folgt :yes:


    Gruß
    Kai

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    :BGS-B:


  • Hallo Kai,



    weil ja anscheinend in der Typenbezeichnung "1950" mit angegeben ist, gehe ich davon aus, daß der Rucksack in den 1950er und 1960er Jahren bei der Truppe genutzt worden ist.


    Die Grundidee bei diesen Rückentrage-Konstruktionen ist es, durch Vorspannung der vertikalen und horizontlen Gurte (hier aus Leder und Gurtmaterial) den Federstahlrahmen gegen die Traglast zu stemmen. So kann die Traglast zum größten Teil nicht direkt am Rücken auf liegen. Der gewonnene Freiraum belüfte den Rücken und der Wanderer wie auch der Rucksack samt Inhalt werden durch die Schweißentwicklung nicht so durchnäßt.


    Wegen der moderaten Größe dieses Rucksackes, der breiten gepolsterten Trageriemen und der Einstellungsmöglichkeit des Tragegestelles, ein für die Kategorie "Tagesrucksack", m.E. sehr guter Rucksack.



    Servus der murkser

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