Jeep M38 - aktuelle Marktlage

  • Hallo,


    ein Bekannter ist an mich herangetreten, da er mit dem Gedanken spielt seinen M38 zu verkaufen.


    Er ist gebürtiger Spanier und besitzt ihn seit ca 30 Jahren (oder länger). Der Wagen sei angeblich im Koreakrieg gelaufen und dann vom spanischen Militär gekauft worden. Nach der Ausmusterung lief er dann ganz kurz zivil in Almeria und wurde dann von ihm übernommen.


    Er hat ihn fast die gesamte Zeit aufgebockt und verpackt weggestellt. Vor 8 Jahre sei ein original Verdeck aufgezogen worden (neu oder überholt).


    Leider sehr lückenhafte Informationen, er ist auch kein klassischer Militärfahrzeugsammer, eher zivile Oldtimer.


    Er arbeitet großteils in Deutschland, ist der deutschen Sprache mächtig und könnte ihn auch per Trailer mitbringen.


    Der Wagen soll unverbastelt, rostfrei, lauffähig und vollständig sein. Aktuell jedoch zugeparkt und eingepackt/konserviert, von daher sind nicht mal eben Fotos gemacht...



    Der Gedanke ihn zu veräußern ist noch nicht 100%tig zuende gedacht (hat ihn damals mit 17 Jahren gekauft), jedoch war jetzt die Frage nach einer groben preislichen Einstufung.


    Ich selber bin eher im BW-Sektor unterwegs, von daher will ich ihm nichts falsches sagen (auch wenn ich mich schon immer für den Glubschaugen-Jeep begeistern konnte).



    Aaaalso, ich weiß ja dass es hier zumindest einen M38-Besitzer und sicher einige weitere kundige Jeepfahrer gibt die den Markt im Auge haben.
    Vllt können wir ja ein grobe preisliche Einstufung hin bekommen (auch wenn das ohne Fotos arg undankbar ist - ich weiß).


    Sobald ich Bilder bekomme werde ich sie nachreichen, das kann aber noch dauern...

  • Hallo Moritz,
    als ich bin schon an einem guten M38 interessiert.
    Wenn die Historie so stimmt - umso besser.
    Fotos wird es ja dann geben.
    Was vielleicht interessant ist - dass ich auch was unter
    Sammlern tauschen würde.
    Kontaktdaten könntest du mir per PN zukommen
    lassen.

  • Hallo Peter,


    Dich hatte ich auch schon im Hinterkopf ;) Du wirst von mir hören wenn es konkret wird.
    Die - wie ich finde - interessante Historie wird vermutlich stimmen. Ich habe vor dem Kauf der Emma selber mit dem Gedanken gespielt mal hin zu fliegen und den Wagen zu besichtigen. Da hieß es aber noch: unverkäuflicher Jugendtraum


    Ich glaube der Tausch gegen Euros steht aktuell eher im Vordergrund, da er sich gerade eine Kfz-Werkstatt in Spanien aufbaut...


    Von daher wäre eine grobe Orientierung, in welchem Preissegment sich man mit einem M38 bewegt, so oder so für den Anfang eine hilfreiche Info.


    Ich habe selber versucht etwas im Internet zu recherchieren, doch bin ich mir ohne näheres Hintergrundwissen nie ganz sicher, ob man da Nachbauten oder einen originalen M38 vor sich hat (dass es da diverse Vermischungen und Nachbauten gab, habe ich am Rande schon über die Jahre mitbekommen).

  • Das Mobile Auto ist aber kein M38.
    M38 und M38A1 sind optisch zwei Grundverschiedene Fahrzeuge, die selbst jemand, der sich nicht mit auskennt, auseinander halten kann.
    Egal ob CDN, Kaiser, Willys, NEKAF usw.
    M38 =flat fender
    M38A1=round fender


    Grüße
    Frank

  • Mal was zum Thema!


    Die Spanier hatten außer ihren "Nachbauten" auch "originale" CJ 3A und CJ3B im Gebrauch. Auch bei der "legion"
    Doch M38 hatte das Spanische Militär meines Wissens nach nicht.
    Der Unterschied zwischen der Bezeichnung "M" für Militär und "CJ" für Civilien Jeep sollte ja bekannt sein.
    Richtig ist, das der M38 (Willys MC) aus dem Zivilen CJ3A ,über den CJ-V35/U,als Nachfolger für den MB/GPW, für das Militär entwickelt wurde.
    Anders als der M38A1, der ja die Grundlage für den CJ5 war und der M170 für den CJ6 Universal.
    Nur mal eben einn Tarnscheinwerfer auf den Kotflügel und 7.00x16 Bereifung dranschrauben reicht nicht.


    Einen Preis für ein Fahrzeug zu nennen, ist besonders schwierig, besonders, wenn es keine Bilder von gibt, wo man drauf erkennen kann, was es denn eigentlich für ein Fahrzeug ist.
    Auch den Zustand kann man, selbst wenn man Bilder hat, meist nur Erahnen.


    Der Preis für einen M38 ist genau so wie bei allen anderen Fahrzeugen stark abhängig vom Zustand und noch mehr, von der Originalität.
    Bastarde gibt es sehr viele, wo Fahrzeuge zusammengeschraubt wurden, die jemand aus welchem Grund auch immer, auf etwas getrimmt hat, was es nie gab.
    So gehen die Preise für Teilesätze und ausgelutschte Griechen Leichen bei um die 3000€ los.
    Will man was halbwegs Fahrbereites haben, um die 10-13.000€,
    Will man was anständiges mit ein wenig Verfeinerungsbedarf, um die 15-18.000€,
    um dann bei den Gut gemachten, originalen (reinrassigen) und unverbastelten, bei um die 18-25.000€ zu landen.
    Ausreißer nach oben und unten gibt es immer mal wieder.
    So gibt es seit langem dieses Mobile Angebot für 36.000 mit der Seriennummer und dem Baujahr eines Prototypen.
    Warum da wohl noch keiner Zugeschlagen hat?
    Ein weiteres Kriterium wäre spezielles Equippment, wie Seilwinde (wenn original), Fording Kit, Arktic Kit, oder eines der diversen Heaterkit´s,


    Wichtig ist, das jemand, der sich dafür Interessiert, wirklich intensiv damit beschäftigen sollte, um nicht auf die Schnautze zu fallen.
    Den M38 gibt es nur von Willys Overland (MC) und von Ford Canada (CDN). Auch diese beiden unterscheiden sich schon in Details voneinander.
    Was man gut erkennen kann, wenn ein CJ3A auf "Army" sprich M38 getrimmt wurde.
    Da gibt es so viele Unterschiede, die selbst ein Laie erkennen kann, wenn er sich damit beschäftigen würde.
    Leider machen das die wenigsten, weshalb auch so viele "Hollywood" Fahrzeuge mit Haarstreubenden Geschichten auf dem Markt sind.
    Viele Besitzer von solchen "Fakes" Wissen, oder wollen nicht Wahr haben, was sie da haben. Nämlich kein Militärfahrzeug, auch wenn es einen Stern auf grünem Lack hat.
    Wo es schwer wird, ist es, wenn eine gute Karosserie Repro auf den original Rahmen gekommen ist.
    So gab es im Laufe der letzten 30 Jahre die unterschiedlichsten Qualitäten an Reproteilen, von "ach Du Scheiße", bis "nicht schlecht".
    Leider, oder besser " Gott sei Dank" haben viele dieser "Fakerestauratoren" dann jedoch doch nicht die "Liebe zum Detail".
    Und so erkennt man, mal mehr, mal weniger gut, den einen oder anderen "Fake"
    So ist es jammer Schade, wenn originale CJ´s Verbastelt werden und somit auch nicht mehr das sind, was sie mal waren.
    Da wenden Leute auf der einen Seite viel Geld und Arbeit auf um aus einem CJ einen M-Serie Jeep zu machen und nehmen dafür Teile, die ein M-Serie "Nerd" gut gebrauchen könnte, auf der anderen Seite baut jemand sich aus einem M-Serie Jeep ein roten "Farm" Jeep, weil es sonst so Militärisch aussieht und schmeißt die Anbauteile einfach weg, die andere gut brauchen könnten.
    Willkommen in der Wirklichkeit.



    Ich habe meinen ersten M38 jetzt auch schon über 30 Jahre.
    Den habe ich auch mit 17 gekauft.
    Schon nett zu Lesen, das es auch anders wo solche Beknackten gibt, die ja voll einen an der Latte haben müssen.
    Dann habe ich ja wenigsten noch das Alleinstellungsmerkmal, das ich nicht nur einen M38 habe, sondern drei.
    Dazu noch mehrere M38A1 und einen M170, und und und bis zum Dreiachser GMC.


    Grüße
    Frank

  • Bevor ich Edith jetzt noch zig mal bemühe,


    Das ist nur eine kurze Übersicht und würde noch sehr viel Ausschweifender und ellen lang werden können.
    Braucht es aber nicht.
    Natürlich kann der eine oder andere noch viel mehr dazu Schreiben.
    Doch das tut nicht not.
    Hier ging es um


    den WILLYS M38
    MC
    G740

  • Hallo Frank,


    danke für Deine ausführtliche Antwort! Auf Deine Kompetenz, das Thema betreffend, habe ich auch gesetzt um ehrlich zu sein :whistling:


    Ich werde es weiterverfolgen, da es mich selber interessiert.


    Stutzig gemacht hat es mich allerdings, als jetzt von Bj. 54 die Rede war. Es kann sein, dass er das nur falsch in Erinnerung hat, ein falsches Typenschild aufgebracht wurde, oder es ganz einfach doch kein M38 ist.


    Die Bilder werden hoffentlich Licht ins dunkle bringen.



    P.S.:
    Meinen ersten 404 habe ich auch mit 16 gekauft (besitze ich heute noch) - Du bist also nicht allein mit Deiner Früherkrankung :engel:
    Dazu gesellte sich dann später ein zweiter und nun auch noch ein MAN 630 L2AE...

  • Hallo,
    nachdem ich mir bei wikipedia usw. mal näheres zum M38 durchgelesen habe, kenne ich nun die Unterschiede auch. 8o Und ich dachte A1 ist einfach das gleiche Fahrzeug eben nur etwas verbessert, wie es eben z.B. auch bei den Leoparden bei der Bezeichnung ist.
    Mit den M-Nummern vom US-Militär komme ich eh immer durcheinander, die verwenden die ja für alle möglichen Dinge und vergeben die sogar mehrfach für Unterschiedliches. Gibt es da eigentlich ein System dahinter?
    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan, (und natürlich alle, die das auch interessiert)


    im wesentlichen hast Du ja Recht.
    Normal ist die A1 Version die "Überarbeitete" Version des Vorgängermodells.
    Am Beispiel vom M151 ist das ganz gut nachvollziehbar, da sich die Karosserieform nicht großartig geändert hat und man auf dem ersten Blick sofort einen MUTT erkennt.
    Viele werden auch kaum die Unterschiede zwischen dem M151 und dem M151A1 erkennen, sondern eher die, zwischen dem M151A1 und dem M151A2.
    Wirklich originale M151 (ohne A irgendwas) sind sehr rah.
    Doch alle werden unter der "G" Nummer 838 (M151 1/4 Ton truck utility) gelistet
    Das war nur ein Beispiel.
    Beim M38 und dem M38A1 ist das eigentlich nicht anders.
    Im Wesentlichen hat der M38A1 "nur" einen anderen Motor und eine andere Karosserie bekommen, weshalb der M38 unter "G" 740 und der M38A1 unter "G" 758 gelistet werden.
    Viele Teile sind untereinander austauschbar, auch wenn das die Teilehandbücher nicht vorgesehen haben.
    Vom Motor (außer Block und Zylinderkopf), Getriebe, Verteilergetriebe (außer Handbremse), Achsen (außer Ankerbleche und Bremsbacken) Lenkgetriebe (komplett austauschbar, nur das beide unterschiedliche Übersetzungen haben) bis zur kompletten Elektrik (ist eh Mil Standard), kann man die Teile sowohl als auch, hin und her tauschen.
    Das macht die heutige Teilesuche etwas einfacher und auch Preiswerter, wenn man weiß, was von wem, man auch Einbauen kann.


    Gibt es da eigentlich ein System dahinter?


    Ja, gibt es.
    Du darfst nur nicht die "M" Bezeichnungen mit der "G" Number verwechseln.
    Ja, die Amis haben bei den "M" Nummern mehrfach Belegungen"
    Da ist ein "M1" mal ein Helm, ein Gewehr, ein Karabiner, ein Panzer, oder oder oder........
    Doch halt.
    Du hat ja geschrieben, das Du auf Wikidingsda schon geschaut hast.
    Dann schau mal unter:
    List of U.S. Army weapons by supply catalog designation
    https://en.wikipedia.org/wiki/…upply_catalog_designation


    Da schaust Du unter:
    Group "G" Material
    Tank and automotive
    https://en.wikipedia.org/wiki/…upply_catalog_designation


    Hier findest Du dann sowohl G740 und G758 und noch "einige" andere.


    Grüße
    Frank

  • Das Thema kann nun wohl leider als erledigt betrachtet werden.


    Der vermeintliche M38 wurde heute ausgepackt um ihn nach Deutschland zu überführen. Hat sich jedoch als hässliches Entlein (MB CJ3B) entpuppt. Bleibt nun wohl doch in Spanien, da man sich unsicher ist, ob hier für so etwas überhaupt Nachfrage besteht...

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