Mit der "Feuerwehr" auf der Great North Road ins Land ohne Hinweis- und Ortsschilder Teil 1

  • Mit der Feuerwehr auf der Great North Road ins Land ohne Orts- und Hinweisschilder


    Für 2017 hatten Heinz und ich wieder eine Reise mit dem bei Windhoek geparkten Toyota geplant. Da der Toyota einmal pro Jahr die südafrikanische Zollunion verlassen muss, hatten Heinz und ich uns für 2017 Sambia als Reiseziel ausgesucht, um genauer zu sein die Luangwa-Nationalparks im Nord-Osten. Als grobe Planung stand dann folgende Strecke fest: Windhoek, Outjo, Rundu, Caprivi, Grenze Sambia bei Katima, Great North Road, Luangwa-North NP, Rückreise über Luangwa-South NP ggf. Lower Sambesi NP und Botswana.
    Um die Lanstreckentauglichkeit des Toyota zu verbessern, hatte Heinz einen Zusatztank einbauen lassen. Nun hatten wir ca. 160 Liter Diesel in festen Tanks an Bord und somit ein Reichweite von 1000 km bei normalen Bedingungen.Wir waren, nachdem wir die Einkäufe für die Reise erledigt und beide Tanks gefüllt hatten, bei unseren Freunden auf der Farm, als Heinz feststellen musste, das der neue Tank geringfügig undicht war. Da wir Wochenende hatten, bekamen wir für Montag früh einen Termin in der Werkstatt, welche den Tank eingebaut hatte. Der Tank musste geschweisst werden, Ausbau, Reparatur und Einbau dauerten einen halben Tag.
    Für die Hinterachse bekam der Toyo noch zwei neue Reifen.







    Am 24.7. starteten wir unsere Tour Richtung Norden. Erstes Ziel war die Sophienhof-Lodge bei Outjo, wo wir unsere Freunde besuchten. Bei Oryxschnitzel und hausgemachten Kartoffelsalat besprachen wir die Strecke für die nächsten Tage. Über Otavi, Rundu und Divundu



    erreichten wir am 27.07. die Grenzstadt Katima. Die Abfertigung ging zügig und nachdem wir u.a. die Road-Tax und die CO-Abgabe gezahlt hatten, fuhren wir zur Kabula Tiger Lodge direkt am Sambesi

  • In diesem Abschnitt des Sambesi sind viele Wasserfälle, die es verhindern den Fluß als Wasserstraße zu nutzen.
    Wir errichteten unser Camp bei den Nyoma Falls, da wir früh dran waren wurde hier das erste Brot dieser Reise gebacken.
    Am nächsten Tag wechselten wir den Fluß und schlugen unser Lager im Roys Camp am Kafue auf. Der Weg dorthin war gefährlich, da eines der zahlreichen Buschfeuer direkt an der Straße loderte und die Gefahr bestand, daß das Feuer über die Straße springt.



  • Auf diesem Stück der Strecke wurde uns immer klarer, das Sambia versucht, ohne Orts- und Hinweisschilder auszukommen. Ob dies der Grund dafür ist, das verschiedene Landkarten bzw. Navis für einen Ort unterschiedliche Namen verwenden, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
    Da führte u.a. dazu, das wir vor Mumbwe, die als Ortsumgehung eingezeichnete M20 befuhren. Die Strecke war eine üble Piste zwischen Feldern und Dörfern. Obwohl wir zweifelten und uns nur ein Auto entgegen kam, mündete die Piste auf die T2.
    Wir machten einen Abstecher zu den Kundalila Wasserfällen, die mit 65 Höhenmetern sehr beeindruckend sind, was für die dortige Campsite nicht gilt. Wir fanden direkt an der T2 einen schönen Platz. Hier wurde für uns ein Haus mit Toilette und Dusche geöffnet.
    Am ersten August erreichten wir am Manu Gate bei MPika den North Luangwa NP .Die Manu-Campsite hatten wir wieder für uns alleine. Für eine Pirschfahrt war es schon zu spät, also nutzten wir die Zeit zum Brotbacken und für kleinere Arbeiten.


    Spurrillen




  • Am nächsten Tag durchquerten wir den Park. Wegen der unzähligen TseTse-Fliegen war es kaum möglich, mit offenen Fenstern zu fahren oder mal eine Fotopause einzulegen. Wildtiere sahen wir nur wenige.
    Auf der Chifunda Campsite, welche wir nach einer Pontonfähre anfuhren trafen wir zwei weitere Reiseteams. Obwohl mit Namibia- und Südafrika-Kennzeichen unterwegs stellte sich schnell heraus, das wir alle aus dem Großraum Düsseldorf kamen.
    Bisher waren die Nächte kühl (manchmal bis zum Gefrierpunkt), hier war es zum ersten mal mild. Über Lundazi und Chipata fuhren wir mit einer Zwischenübernachtung zum South Luangwa NP. Hier buchten wir uns bei Croc Valley Camp ein. Den 05.08. verbrachten wir mit Pirschfahrten im Park .



    Wissen ist heute eine rasch verderbliche Ware. (Arno Penzias)

  • Rheinländertreffen:

    Als nächste fuhren wir auf übelsten Pisten durch bzw. aus dem NP. In unserem Reiseführer wird die Fahrt in den South Luangwa als sehr anspruchsvolle Allradstrecke beschrieben, welche fantastische Ausblicke in das Luanga Tal bietet. Der große Unterschied für war jedoch, daß wir schon im Tal waren und wir den Weg aufwärts fahren mussten. Hier wurden Heinz und der Toyota extrem gefordert. Heinz, der schon jede Menge afrikanische Pisten mit diversen Fahrzeugen befahren hat, sagte, das dies eine der schwierigsten Strecken gewesen sei. Einen Stoßdämpfer kostete diese Piste. Oben angekommen schlugen wir uns in die Büsche und machten Feierabend.
    Am nächsten Tag wurden die hinteren Stoßdämpfer ausgebaut und vorsichtig ging die Fahrt weiter über MPika zum Lake WakaWaka. Unterwegs platzte der Schlauch im rechten Hinterrad, also wechselten wir den Reifen und fuhren wieder ohne jede Beschilderung zum Lake WakaWaka.
    Damit dieser Tag nicht ganz so eintönig ist, lag ein kürzlich umgekippter Baum auf der Straße. Ein Holzfäller hatte den Baum fällen wollen; der von Termiten ausgehölte Baum fiel dabei allerdings ungeplant auf die Straße. Kurzerhand wurde die Stelle von Heinz „offroad“ umfahren. Einheimische halfen dabei, indem kleine Büsche und Äste entfernt wurden. Am Nachmittag erreichten wir das „touristische Highlight“ Lake WakaWaka. Auch hier waren wir die einzigen Gäste. Heinz untersuchte hier den Reifen, welchen wir am nächsten Tag in Serenge reparieren ließen.

    Wissen ist heute eine rasch verderbliche Ware. (Arno Penzias)

  • Den Blue Lagoon NP erreichten wir über Kabwe und Lusaka. Daß es keine Hinweis- und Ortsschilder gibt, war uns ja schon vertraut und so fuhren wir der Beschreibung im Reiseführer und den Navis folgend zum Blue Lagoon. Über Pisten, durch Dörfer und mit unterschiedlichen Infos von Einheimischen fuhren wir bis in die Dunkelheit. Wir wollten gerade einen Platz für ein Buschcamp suchen, als eine Frau, die ein Fahrrad über die Piste schob im Scheinwerferlicht auftauchte. Auf unsere Frage ob wir auf der Piste zum Blue Lagoon seien, erhielten wir folgende Antwort: „I will meet you at the big tree in 900 Meters“. Wir hatten die Campverwalterin getroffen und nach 900 Metern standen wir im Mondschein vor zwei großen Bäumen auf einer Lichtung, der Campwiese von Blue Lagoon. Von Blue Lagoon, - wo wir wieder die einzigen Gäste waren- fuhren wir an den Kafue-Fluß. Um im Roys Camp , Fluß zu übernachten durchfuhren wir den Kafue-Park auf der geteerten Transitstraße.


    Lusaka


    Blue Lagoon

    Nachbarn in Blue lagoon

    Wissen ist heute eine rasch verderbliche Ware. (Arno Penzias)

  • Direkt am Straßenrand entdeckte Heinz einen Leoparden, der einigen Pukus auf der anderen Straßenseite auflauerte
    . Nach diesem Erlebnis genossen wir das Camp am Kafueufer in dieser Vollmondnacht, auch die Laute der Löwen, Hyänen und Hipos waren besonders schön.


    Auf unserem Weg nach Senanga ließen wir den defekten Stoßdämpfer reparieren.

    Wissen ist heute eine rasch verderbliche Ware. (Arno Penzias)

  • Nach einer Nacht bei der Senanga Safari Lodge über dem Ufer des Sambesi fuhren wir nochmal zur Tiger Lodge.


    Hier wurde vorsichtshalber ein angefressener Keilriemen gewechselt.


    Am 14.08. überquerten wir die Grenze nach Namibia bei Katima. Wir mussten feststellen, das der Montag Vormittag ein ganz schlechter Zeitpunkt für den Grenzübertritt ist, da hunderte Sambische Zeitarbeiter nach Namibia einreisen, um dort zu arbeiten. Entsprechen lange dauerte die Überprüfung der Arbeitserlaubnisse und es ging nur langsam in der Schlange vorwärts.
    Die nächsten beiden Tage verbrachten wir im Nkasa-Rupara-Nationalpark. Hier waren neben anderen Reisenden auch Elefanten im Camp.


    Personentransport auf dem Sambesi



    Kühl ist es immer noch


    ohne Kommentar:




    Die Nächsten Etappen waren die kleineren ParksMudumu und Bwabwata National Park Mahango Core Area im Caprivi-Streifen.

  • Wir waren bereits 2016 im Khaudum Nationalpark, dieser einsame Park hatte uns sehr gut gefallen. Wir trauten uns und dem Toyota eine Durchquerung von Nord nach Süd ohne Begleitfahrzeug zu und fuhren zum Park. Im Norden wurde ein neues Gate gebaut, allerdings erfolgt die Registrierung noch bei der Campsite. Wir waren von dem neuen Gate so überrascht, daß wir keine Fotos machten.
    An der Campsite wurden wir mit den Worten „Where is Alex?“ begrüßt. Dazu muß man wissen, daß wir 2016 zu dritt mit zwei Autos unterwegs waren und der Fahrer sowie der Campingplatzverwalter Alex heißen. Am 21.durchquerten wir den Park und schlugen unser Lager im mittlerweile aufgegeben Camp Sikereti für 2 Tage auf. Sikereti war unser Basiscamp für die Pirschfahrten im südlichen Teil des Parks. Beim Verlassen des Parks kamen wir an das neue errichte Gate an. Innerhalb eines Jahres war die Anlage aus dem Boden gestampft worden.



    Wissen ist heute eine rasch verderbliche Ware. (Arno Penzias)

  • Langsam näherte sich die Reise nun dem Ende zu, nochmal ein Abstecher zur Sophienhof-Lodge, ein Besuch bei den Wüstenelefanten am Brandberg,


    die letzten der über 9.000 Kilometern führten über Omaruru , dort gab es im Spar die schon obligatorischen Mettbrötchen, an der C32 schlugen wir auf der Etusi Campsite
    unser letztes Lager für diese Reise auf.


    In Windhoek wurde das Auto für die anschließende Reise von Heinz und Claudia fit gemacht.


    Am 04.September kam Claudia morgens mit dem Eurowings-Flug aus Köln an, abends flog ich mit diesem Flieger zurück nach Deutschland.

    Gruß Siggi

  • Hallo Siggi,
    sehr schön - muss ich nochmal alles mit Muse lesen, und
    auf mich wirken lassen.


    Am meisten habe ich geschmunzelt als ich den Geischtsausdruck
    des Leoparden gesehen haben.
    Der sagt doch nur:
    "Diese Arschlöcher vertreiben mir die Beute!"

  • Genau!, der hat immer an uns vorbei auf die Pukus geschielt. Wir sind auch nicht übermässig lange dort gestanden.
    Der sollte ja auch seine Gelegenheit bekommen.

    Im Weg standen wir nicht.


    Gruß Siggi

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