Fragen zu meinem Borgward

  • Grüßt Euch,

    Ich habe vor kurzem einen Borgward erworben.

    Leider Ohne Papiere, es sollte aber durch die FgstNr: 964412 nicht das Problem sein mehr darüber zu erfahren.

    Die Versorgungsnummer im Motorraum, sagt mir schon einmal das es sich um einen Borgward mit Festaufbau handeln sollte. Dies ist nicht der Fall. VersNr.: 2320-12-124-8608


    Kann mir jemand mehr zur Fahrgestellnummer oder evtl das Baujahr mitteilen.

    Er war wohl zum Schluss 2012 in Volkach, dort von der Bundeswehr in ein Museum in Stammheim übergeben worden.


    Das Gestell für das Verdeck ist nicht Original. Die Ösen für das Verdeck sind ab Fahrerhaus/Führerhaus nicht Original.


    Die weiße Raute mit schwarzem Kreuz sagt mir leider auch nichts.


    Ich bin über jede brauchbare Antwort dankbar!

  • Moin,

    bekannt sind laut der Minolla Liste die FGN 964 289, 964 442 und 964 471, die im Juli/August 1957 ihre Erstzulassung hatten. Von daher wird deiner wohl auch aus dieser Zeit stammen.


    Gruß

    Werner

  • Leider kann ich noch nicht auf diese Liste zugreifen. Ich bin neu in dem Thema. Wie bekomme ich Zugriff auf diese Liste?

    da musst du dich bei Hr. Dr.-Ing Minolla melden und wirst dann in diese Liste als Borgward Besitzer aufgenommen.

    Datenschutz wird da nicht ganz so groß geschrieben, muss man halt überlegen ob man das möchte.


    Bei Bedarf schick ich dir gerne ne mail Adresse, die geb ich gerne weiter, dann kann ich mich glatt mal bei ihm revanchieren! :lol:

  • Also ...ein `57er Kübel. Mein erster B2000 war Bj `58 (#965 445) und wurde Anfang 1959 beim PzBtl 153 in Koblenz als Kübelwagen in Dienst gestellt. 1961 wurde er dann zum Kommando Koffer umgerüstet. Exakt das wird mit Deinem Auto auch passiert sein. Bei meinem konnte man das gut anhand des Briefes - die BW hatte damals für alle KFZ auch den im Zivilen üblichen grauen Pappbrief, der bei meinem freundlicherweiser erhalten geblieben ist. Dort war die Änderung der ABE etc pp. schön eingetragen. Ich habe den auch zum Kübel zurückgerüstet, nach Abnahme des Blechdaches konnte man schön die rustikale vorgehensweise beim Aufsetzen das Daches erkennen. Da waren die Seitenwände unter Nutzung der vorgebohrten Löcher im Dach als Schablone "gelöchert" worden und ohne erneute Abnahme, ohne Entgraten + Konservieren verschraubt ...


    Die Geschichte erkennt man, wie Klaus schon schreibt, unter anderem an dem Lüftungsgitter im Heck für die Standheizung, die die Kdos neben dem Blechdach nachgerüstet bekamen,. Und an den Laschen am Scheibenrahmen bzw. am ersten Spriegel. Denn das Fahrerhausverdeck wurde beim KDO mit gewölbten Blechstreifen nach oben gedrückt um mehr Kopffreiheit zu erhalten und bei Regen Seen zu verhindern. Beim Pritschenwagen hängt das durch, nach einem Regen stehen auch bei maximal gespanntem Verdeck da locker 50 l Wasser drauf. Der erste Spriegel ist dementsprechend auch ein wenig höher und hat diese Dachform. Die Spriegel 2 und 3 sind der Form nachempfunden und dürften Eigenbau nach Rückrüstung sein, das Verdeck entsprich wie schon von Klaus geschrieben wohl dem des Scherenverdecks, wie es bei LSHD, BGS und Co verwendet wurde...


    Das "EInheitsemblem" dürfte auch aus der Zeit der Rückrüstung stammen und gibt wohl wieder, bei welcher Einheit der "Restauratör" war oder was die "Traditionseinheit" des StOs war*. Denn es sitzt exakt an der Stelle, an der 1957 das "Zugehörigkeitszeichen" gesessen hätte, dem Vorgänger des taktischen Zeichens.


    "2012 von der BW abgegeben" klingt komisch, kann aber daraus resultieren, dass um die Zeit kräftig aufgeräumt wurde was "Traditionsfahrzeuge" anging. Nicht zuletzt durch die Auflösung von Einheiten samt Standorten fanden sich in "Hallen in Randlage" Fahrzeuge aller Art, die lange ausgemustert und offiziell verschrottet waren, bis hin zu 100% funktionsfähigen SPz oder FlaPz, auch Fahrzeuge, die angeblich schon 1980 als Hartziel zerschossen worden waren. Wenn der Kübel also formell keinen Eigentümer mehr hatte, weil er 1965 ausgesondert und zum Schrottpreis etwa an die "Traditionsgemeinschaft" des StO gegangen ist um als Spassfahrzeug zu dienen, ist der für die offizielle Buchführung der BW nicht mehr existent gewesen und kann auch nicht über Vebeg verkauft werden. Wie viele andere "Traditionsstücke" wurden er dann halt aus der Kaserne irgendwie entfernt, hier halt dem Museum geschenkt...


    Viel Spaß mit dem Auto...


    Jens


    `Traditionseinheit... Spassfahrzeug... wenn das Verdeck professionell und aus BW Baumwolltuch ist kann der Rückbau nach Besitzübergang an die "Traditionsgemeinschaft" mit Mitteln der BW erfolgt sein, das Verdeck aus der Standortsattlerei stammen...denn mit einem Kübel hat man mehr Spaß als mit einem KDO, mit einem hohen Verdeck fährt es sich sicher bequemer als mit dem ollen Rollverdeck...;-)

  • benzschrauber ja über die e-Mail Adresse würde ich mich sehr freuen. Müsste dann nur wissen welche Daten er von mir für die Liste alles Benötigt.


    Der BundesBär ich danke dir für diese Zusammenfassung, ich freue mich immer mehr über mein Fahrzeug zu erfahren. Klingt alles sehr plausibel und nachvollziehbar.


    Er wird aufjedenfall ein Kübel bleiben, da ich schon mit 13 Jahren in einem mitgefahren bin und bei mir wohl von da auch die Begeisterung herkommt.



    Wer kann schon sagen, das er ein "9 Personen Offroad Cabrio" besitzt:borgi:



    Ich Danke für jede hilfreiche Nachricht:an:

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