Puch 230 GE geht bei langsamer Fahrt oder im Stand manchmal aus

  • Hallo allerseits,

    in den letzten Wochen ist es bei mir, erst sehr selten, dann immer häufiger und seit heute teilweise mehrmals während einer Fahrt vorgekommen dass der Puch bei langsamer Fahrt, insbesondere wenn man damn auch noch lenkt oder beispielsweise einen Haltepunkt anbremst, der Wagen einfach ausgeht.

    Manchmal lässt er sich sofort wieder starten als wäre nichts gewesen, aber meistens ist es so dass man häufig hintereinander Orgeln muss und 5-6 oder mehr Startversuche benötigt bis er wieder anspringt. Wenn er dann läuft, läuft er vollkommen ruhig, mit voller Leistung und unauffällig.

    Ich habe zunächst im Motorraum nach Auffälligkeiten gesucht.

    Mir ist dann aufgefallen das an der Stelle zwischen Stauscheibe und Ansaugbrücke etwas Öl ausgetreten ist. Ansaugbrücke entfernt und festgestellt dass ein wenig Öl innen am Trichter der Stauscheibe sowie an dem Sensor in der Ansaugbrücke vorhanden war. Auch die Rippen der Gummimanschette zwischen Luftfilter und Ansaugbrücke waren voll Öl. Habe jetzt alles gereinigt und bin wieder gefahren Motor ist nicht mehr ausgegangen, was aber nicht unbedingt etwas mit der Reinigung zu tun hat da der Fehler in der Vergangenheit total sporadisch aufgetreten ist.


    Meine Frage ist nun:

    1. Kennt jemand diesen Fehler dass der Motor unter den beschriebenen Bedingungen einfach ausgeht?

    2. Woher kann dieses Öl an Ansaugbrücke und Stauscheibe kommen ich denke doch das es dort nicht hingehört?

    3. Ist es überhaupt möglich dass dieses Öl und der beschriebene Fehler zusammenhängen?

  • Das Öl könnte von der Kurbelgehäuse- Entlüftung stammen- sollte recht normal sein (zumindest ein leichter Ölfilm)

    Wegen der Schwierigkeiten beim Wiederstart tippe ich auf Benzinproblematik - ich würde Benzindruck prüfen mit Hinblick auf Benzindruckregler sowie Druckspeicher (der sitzt hinten links im Radkasten), auch die Benzinpumpen nicht vergessen...

    Gruss

    Mark

  • Öl im Verbindungsschlauch zum Luftfilter ist nicht normal.Normalerweise herrscht dort unterdruck und kann da miemals in Menge auftreten.Mark hat recht, ein leichter ölfilm kann im Bereich der Stauscheibe vorhanden sein.

    Benzindruck prüfen ist immer eine gute Idee.

    Du sagst,du hast den Ansaugtrackt gereinigt. Warscheinlich hast du dann den Ansauglufttemperaturfühler wieder korrekt angeschossen.

    Um deinen Fehler nachzuvollziehen zieh da mal probehalte den Stecker. Das Motorsteuergerät bekommt dann einen unendlichen widerstand gemeldet.

    Wenn du die Ansaugbrücke abgebaut hast, dann hast du die Unterdruckschläuche bestimmt auch wieder korrekt aufgesteckt.

    Es schadet aber nichts, die Gummiverbindungsschläuche dort trotzdem mal zu erneuern.Das gleich gilt für den Anschluss an der Druckdose und den beiden weissen Temperaturventilen am Motorblock.

    Till hatte das schon mal angedeutet.

    Am besten prüfst du mal alles anhand des Truppenhandwerkerbuchs. Das führt dann sicher zum Ziel.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Moin,

    ein vergleichbares Symptom kenne ich vom Motorrad.

    Da war die Tankentlüftung verstopft und nach einigen Kilometern Fahrt wurde der Unterdruck im Tank zu hoch für die Spritförderung.

    Merkst du, wenn du in dem Fall den Tankdeckel öffnest.

    Dann zischt erstmal kurz Luft in den Tank.

    Oder, wie zuvor beschrieben, das Kraftstoffsystem auf Verunreinigungen prüfen.

  • Guten Tag zusammen.

    Ich hatte bei meinem 230 GE genau das gleiche Problem, ausser der Start danach erfolgte immer auf Anhieb. Da ich nicht der Schrauber bin und über keine History des Fahrzeugs verfüge, gab ich den Puch in einen Automatenservice in eine dafür spezialisierte Werkstatt gegeben. Gemacht haben sie nur den üblichen Service. Danach ist das Problem, mit einer Ausnahme in den letzen 1'000 km, nicht mehr aufgetreten.

    Gruss

    Der Aargauer

  • Moin, und danke für die Hinweise!

    ich bin seit dem letzten Post 3mal gefahren, jeweils um die 15Km, Motor an/aus, langsame Fahrt mit lenken und anbremsen und bisher ist es nicht wieder aufgetreten.

    Die Tankentlüftung schließe ich erstmal aus weil es noch nie gezischt hat (gerade gestern nochmal getankt) und das Problem ja auch so sporadisch auftritt.


    Zitat

    Benzindruck prüfen ist immer eine gute Idee.

    dazu habe ich selbst leider nicht das erforderliche Werkzeug muss mal schauen wer mir da hier in der Nähe helfen kann.

    Zitat

    Um deinen Fehler nachzuvollziehen zieh da mal probehalte den Stecker.

    Das werde ich nach einigen weiteren "Probefahrten"(falls er nicht ausgeht) um es evtl. eindeutig zu provozieren, dann wäre es ja eindeutig.


    Zitat

    Unterdruckschläuche bestimmt auch wieder korrekt aufgesteckt.

    Ja habe ich gemacht und die sind auch noch schön weich. Wenn es sich durch ziehen des Steckers in der Ansaugbrücke nicht auslösen lässt werde ich mal einen der Schläuche etwas lockern oder abziehen und schauen was dann passiert.


    Zitat

    Es kann auch der Modulationschlauch am Getriebe locker sein.

    Wo finde ich den Schlauch? Hatte mal auf der Zeichnung im Handbuch gesucht aber diese Bezeichnung nicht gefunden..

  • wenn dann kein Unterdruck auf der Dose ist,zieht er normalerweise Gänge bist kurz vor Anschlag..

    Dürfte also nix mit deinem Problem zu tun haben.

    Falschluft, wäre da mein erster Gedanke.

    Alles mal wie oben beschrieben absuchen und auch die O-Ringe der Einspritzdüsen nicht vergessen .

    gruss nobi

  • bzw. an übergangswiderständen an Steckverbindungen. Wenn das TD signal instabil ist geht der Motor aus.Muss aber nicht am Steuergerät liegen.

    Bei meinem wars der Verbinder über der Diagnosedose. Kontaktproblem.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Das TD Signal wird im Zündsteuergerät erzeugt. Wenn sich der Motor dreht geht über den Iinduktiven Sensor in Zündverteiler ein Signal zum Zündsteuergerät, Pin 3 und 7. Das Zündsteuergerät macht daraus das TD Signal und schickt dieses zum Steuergerät und an das Kraftstoffpumpen Relais (KPR). Nur wenn dieses Signal am KPR ankommt laufen die Pumpen weiter. Wenn das TD Signal fehlt wird natürlich auch die Zündspule nicht angesprochen und es gibt kein Zündfunke.


    Wenn er das nächste mal nicht startet hören ob die Benzinpumpen laufen. Nach dem drehen des Zündschlüssel müssen die ca. 2 Sekunden surren. (hinten links im Radhaus)

  • Kurze Zusatzinfo zum Benzinpumpenanschluss..

    Habe mal den 'Abgeschirmten Anschlußkasten für Benzinpumpen' (77a im Puch Schaltplan) aufgeschraubt und mit entsetzen ein brüchiges Kabel zu einer der 2 Pumpen entdeckt... Da warn max noch ein paar der Litzendrähte im Stecker und die hätten sich evtl. auch noch irgendwann verabschiedet.... Alles mal neu gecrimpt und wieder zusammengebaut.. Hier ein paar Bilder..

  • Das TD Signal wird im Zündsteuergerät erzeugt. Wenn sich der Motor dreht geht über den Iinduktiven Sensor in Zündverteiler ein Signal zum Zündsteuergerät, Pin 3 und 7. Das Zündsteuergerät macht daraus das TD Signal und schickt dieses zum Steuergerät und an das Kraftstoffpumpen Relais (KPR). Nur wenn dieses Signal am KPR ankommt laufen die Pumpen weiter. Wenn das TD Signal fehlt wird natürlich auch die Zündspule nicht angesprochen und es gibt kein Zündfunke.


    Wenn er das nächste mal nicht startet hören ob die Benzinpumpen laufen. Nach dem drehen des Zündschlüssel müssen die ca. 2 Sekunden surren. (hinten links im Radhaus)

    Das ist nur als Test für die elektrische Versorgung der Pumpen geeignet- das Anlaufen klappt auch ohne das TD Signal... Das KPR Relais kann man versuchsweise überbrücken, indem man Klemme 30 (Pin 8 ) oder 15 (Pin 9) auf den Ausgang 87 (Pin 7) legt. Mit 4 mm Crimpsteckern und 10 cm Kabel geht das perfekt- liegt inzwischen bei mir als Notfallset immer im Auto.. Dann laufen die Pumpen natürlich durch (deswegen ist Kl 15 mein Favorit)


    Als mir das Relais das erste Mal ausgefallen ist (Liegenbleiber auf der Autobahn) , hat das auch mit einer Büroklammer gut funktioniert, die ich noch in der Aktentasche hatte :)


    Gruss

    Mark

  • Hallo, seit meinem letzten Post habe ichden Wagen jetzt weitere 10 Tage immer wieder in Gebrauch gehabt.

    Da der Fehler ja vor der Reinigung der Ansaugbrücke so sporadisch aufgetreten ist wollte ich erstmal ausgiebig testen ob die Reinigung des Sensors in der Ansaugbrücke alles war was notwendig ist.

    Es ist zwischenzeitlich (nach der Reinigung) nie, auch nur ansatzweise, so gewesen dass er ausging.


    Bis gestern dann.. habe den Wagen Betriebswarm kurz bewegt und dann ca 30 min stehen lassen, da wollte er dann wieder nicht angehen (natürlich Abends im Wald, weit weg von jeglicher Unterstützung).

    Lange orgeln müssen mit mehren Pausen dazwischen, dabei immer mal für den Bruchteil einer Sekunde eine kurze Zündung aber kein Start. Irgenwann dann mal Start und seit dem wieder ok, bis auf das übliche: Bei 2 von 3 Startversuchen ca. 4 sek orgeln.

    Zitat

    Wenn er das nächste mal nicht startet hören ob die Benzinpumpen laufen. Nach dem drehen des Zündschlüssel müssen die ca. 2 Sekunden surren. (hinten links im Radhaus)Meine Pumpen laufen immer.

    Werde jetzt wie von Friedrich empfohlen bei Motorlauf die Stecker vom Sensor abziehen und während der Motor läuft mit Starpilot nach Falschluft suchen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!