Unvergessliche Erlebnisse vom Bund

  • Moin Michael,

    ist hier bei den ganzen mehr oder weniger lustigen Diensterlebnissen etwas off-topic, aber da wir ja auch ein Militärfahrzeugforum sind und ich das grade sehe: Hattet ihr bei der 1./StFmRgt 310 einen Golf 2 der vorherigen 1./FmBtl 310 im Bestand?

    Viele Grüße

    Christian

    Hallo Christian,


    ja wir hatten einen Golf 2 in unseren Bestand. War der Ersatzwagen für den T3, wenn er mal nicht so wollte. Es musste täglich jemand zu einer Aussenstelle vom BMVg nach Bonn fahren um Post, welche per Bundespost gekommen war, durchleuchten zu lassen. Leider weiß ich nicht mehr ob der Golf vom 1. FmBtl 310 war. Ich war ab Januar 1996 bei der 1. StFmRgt 310.


    Hoffe du kriegst noch ne Antwort auf deine Frage.

    Natürlich bekommt der Christian eine Antwort :thumbsup:


    Hi Michael,ich war bis 1/95 in der Fritsch. Deswegen meine Frage. Die Fernmelderseite ist mir bekannt

    Hi Fränk, dann haben wir uns verpasst. Ab 10/1995 in der 5. StFmRgt 310, ab 01/1996 in der 1. StFmRgt 310.


    Jetzt aber genug Off-Topic. :D


    Ich gebe natürlich gerne weiter Auskunft, dann aber am besten per PN.


    LG; Michael

  • sowas hatten wir auch:


    gleiches Fahrzeug M113 aber als Mörserträger!


    ich war Fahrer an vorletzter Stelle im Konvoi (Bergen-Belsen beim scharfen Schießen),

    auf dem Weg von der Schießbahn in die Unterkunft kamen wir auch über verschlammte Wege.

    Als mein Kommandant die vorausfahrenden Fahrzeuge eine Bugwelle vor sich her schieben sah kam die Anordnung:

    "bei uns wird das aber höher!"

    naja, es kam wie es kommen sollte, sie war höher!

    dummerweise drehte sich wohl in diesem Moment der Zugführer in seinem Fahrzeug um und sah uns hinter einer "Riesenwand aus Wasser verschwinden" (O-Ton Oberleutnant)

    ich selber hab nicht so viel abbekommen, der Kommandant und auch die Mannschaft wurden (durch die offenen Mannschaftsraumklappen) komplett geduscht und der Schlamm war überall.


    Naja, Ende vom Lied war das sofortiges Antreten des Zuges angesagt war, es ein Riesendonnerwetter gab, die Mannschaften zu Fuß nach Hause laufen durften und die Kommandanten und Fahrer alle TD und die Nacht durch Fahrzeugwache zu machen hatten.


    Dumm nur das es an exakt dem Tag zu einem tödlichen Schießunfall auf einer anderen Schießbahn gekommen war und ich mich nicht wie sonst üblich am Abend zuhause melden konnte.

    Zur Erläuterung an die Jüngeren hier: damals standen auf dem Truppenübungsplatz in der Nähe der Unterkünfte so gelbe rundum verglaste Einmann-Hütten in denen die einzige Möblierung eine Telefon war, damit konnte man in "Vorhandyzeiten" mithilfe von 10Pfennigstücken telefonieren.

    Das war für die zuhause wartende Liebste nicht so dolle. :schulterzuck:

  • Hallöle,


    ja, diese merkwürdigen, verglasten, gelben Dixiklos ohne Sanitäreinrichtung gab es im Lager Algier/Grafenwöhr auch. Genauer gesagt für den ganzen Lagerkomplex genau "eines".


    Nach einem schier nicht enden wollenden Übungsplatztag gab es dann doch mal nach Fahrzeugpflege, Waffenpflege und Essgeschirrpflege einen Dienstschluß, und nach Klamotten- und Körperpflege wollte der Soldat dann auch mal seine sozialen Kontakte pflegen.

    Dazu stellte sich der brave deutsche Soldat ordentlich in einer Schlange neben der besagten Postfilliale an.

    Gewöhnlich telefonierte dann aber schon ein verbündeter Soldier, oft mit dem Körperbau der für US-Football-Spieler so typische ist.

    Wenn dann der Army-Angehörige nach einer gefühlten Ewigkeit seine Geldbörse endlich ein zupacken schien, hob´ der nächst stehende Bundi hoffnungsfroh den Arm richtung Türgriff.


    Aus der Zigaretten qualmenden, locker plaudernden Runde US Soldaten löste sich ein noch massiverer Football-Athlet, legte die Pranke sachte auf die Schulter vom verdutzten Bundi und murmelte irgendwas wie: " Hi son, now it´s my turn, or how do you see this thing? "

    In Anbetracht der 3X Pratze die ihn sanft auf der Stelle hielt, drehte der Kamerad auf dem Absatz. Mit in die Hosentaschen gestemmten Fäustchen entschwand er mit einem halblauten "ARSCHLOCH".



    Bahnmarsch:

    Bei der Bahnverladung zur Abreise von Trp.Übpl. Grafenwöhr, begab es sich auch, daß der zuständige Lademeister der Bundesbahn sich anmasste, eine am Zugtrupp TPz von unserem Zugführer selbst kreierte Staukiste, welche aussen am Fahrzeug angebaut war, zu bemängeln.

    Der Bahnbeamte bestand darauf, daß der Anbau entfernt werden müsse, da ansonsten das Lademaß nicht eingehalten würde.

    Die beiden "Rugi-warzen" zeigten schon bedenklichen Farbwechsel. Den Hauptfeldwebel, zierten jeweils eine dicke Warze nebst des rechten Flügels, seines imposant knolligen Riechorgans. Die zweite stimmungsanzeigende Warze war am hinteren Teil des Bullenschädels so platziert, daß sie bei korrekter, dienstlicher Haarlänge, knapp unterhalb des Schiffchenrandes hervor lugte.

    Kameraden die den Herrn Zugführer schon länger geniessen durften, schworen darauf, daß anhand der Färbung der beiden "Rugi-Signal-Warzen" der Eingeweihte tadellos die Druckverhältnisse im Gemüt vom Zugführer ablesen könne. Je dunkler, kräftiger die Färbung, desto explosiver die Gemütsverfassung.


    Der Eisenbahner bewegte sich auf sehr dünnem Eis! Zumal unser Herr Hauptfeldwebel der zuständig Fachmann für die Bahntransporte unserer Kompanie war. Der DB-Mann zog einen Meterstab hervor klappte ihn auf volle Länge aus und fuchtelte damit abwechlelnd am bereits fertig verzurrten Zugtruppfahrzeug und dann vor dem PzPi Verlademeister herum. Der versuchte, noch mit Worten, den Kollegen von der Bahn davon zu überzeugen, daß der Aufbau schon etliche male auf der Bahn unterwegs gewesen sei und es bis dato keine Probleme damit gegeben hätte.

    Der Eisenbahner ließ nicht locker, holte seine Vorschriften heraus. Eine Eskalationsstufe, die Wirkung zeigte, die Anzeigen färbten sich von einem rosigen rot, zu einem sich eindunkelnden purpur. Es konnte nicht mehr lange dauern.....die "Entladungen" von unserm Zugführer waren in der ganzen Kaserne und darüber hinaus berühmt und gefürchtet.

    Der Eisenbahner erkannte nicht die Gefahr. Der Zugführer brüllte bei Auslösung nicht nur so los....er eruptierte!

    Noch einen kurzen Moment, der Hauptfeldwebel trat einen Schritt auf den Eisenbahner, der eh schon auf Armlänge vor ihm stand, zu. Die Hände vollführten grabende Bewegungen in den Taschen der Panzerkombi.

    Unvermittelt kamen beide Hände hervor, die linke griff sich eine Hand des in Erstarrung erschrockenen Eisenbahners, die rechte drückte in die hohle Hand des Eisenbahners eine Münze.

    "Wissen sie was, sie, siiie, ach...hier, Mann, haben sie 50 Pfennige, erzählen sie ihren Scheiß der Parkuhr!"

    Sprach´s noch nicht einmal besonders laut und ließ den verdutzten Eisenbahner stehen. Der wandt sich ab, achselzuckend, kopfschüttelnd

    "ja gib´s jetzt des auch" ein paarmal nacheinader murmelnd. "Ja gibt´s jetzt so was auch" höre ich ihn noch vor sich her sagen.....

    Mein Vater war Rangiermeister und mein Großvater Lademeister.




    Servus der murkser

  • Hallo Leute,
    1990 , Fahrstunde auf 1017 , Delmenhorst , OG fährt OFW sagt:
    Nächste rechts ab .
    OG fährt geschmeidig um die Ecke... OFW brüllt: OG ,wieso haben Sie nicht geblinkt?
    Aber OFW,ich bin beim Militär, der Feind darf doch nicht sehen wo ich hin will!!

    Gruß Tom:-(:thumbsup-blue:

  • Moinsen...Hi Tom (du kennst die Story ja schon...),

    dann gebe ich auch mal einen zum Besten...

    Schill Kaserne Wesel, RakArtBtl. 150 "Lance":

    Standortübungsplatz Hamminkeln...ein heisser Sommertag 1982, Gefechtsübung im Wald mit den Amis, die ja die Hoheit über die A-Bestückung hatten...wir mit fünf Leuten inkl. GUA (Spitzname "Halsinki", da kein Hals...der Kopf

    thronte direkt auf dem RumpfC:)als Sicherung eines Werfers auf der Zufahrtstraße...plötzlich Geschrei...NBC-Attack...Halsinki regte sich nicht...ok...plötzlich kam ein 1,65m "grosser" Ami mit aufgesetzter "Schnüffeltüte" aus dem Wald und brüllte den GUA an:

    Hey, NBC-Attack und deutete auf seine Schnüffeltüte...GUA "Halsinki" zog die Maske von Kopf des Ami weg, das Gummiband dehnte sich...und sagte mit bestimmender Stimme: für uns gilt das nicht, du Bongo!;\D

    Daraufhin liess er die Maske los, die dem Ami dann ins Gesicht schlug, der daraufhin verstört in den Wald zurücktorkelte...weg war er...

    Wir sahen uns alle an...und dann brach schallendes Gelächter los...wir waren zu dem Zeitpunkt die Einzigen, die keine

    Maske aufgesetzt hatten...wir hatten ja keinen Befehl zum Tragen bekommen...


    GUA "Halsinki" war echt ne Marke...ob er Uffz. geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Anmerkung: das Verhältnis zu den Amis war gelinde gesagt bescheiden; die haben sich von uns abgeschottet, seltsame

    Vögel...in der nahegelegenen Rockdisco Extase gabs am WE auch regelmässig "Haue":dev::P8]


    Gruss Pit

  • 92 ,Hammelburg war ich in der Inst,und musste unseren MTW saubermachen.

    Neben mir wurde ein 5tonner repariert.

    Stuffz zu mir:" schau mal ob der blinker geht"

    Ich " geht,geht nicht,geht,geht nicht"

    Er hat's nicht gleich geschnallt,hab ich ihm gesagt "komm her,schau selbst"

    Dann hat er es verstanden=)

    Mach ich heute noch gerne

    Gruß Thomas

  • Hallöle,


    Ausspruch von unserem Herrn Hauptfeldwebel "Warz" Rugi:


    "Wenn sie zu blöde sind sich das zu merken:

    Dann schreiben sie sich das auf!

    Ich schreibe mir auch alles auf"


    Oder: Kopfschüttelnd über eine krasse Fehlleistung eines Zeitgenossen:

    "Der, ähm, der, der Mann der ist nicht blöööde. DER ISS SO"


    Höchstes Lob aus Rugis Munde:

    "So jetzt gefällt mir die Scheiße schon besser"


    Hatte mal auf eine Frage vom Herrn Hauptfeldwebel mit "Jawohl" geantwortet, Kommentar:


    "Mensch B. wissen sie überhaupt was "Jawohl" heißt:?: Pionier B.: "Ja, Jawohl Herr Hauptfeldwebel"

    Warz: "Jawohl heißt "Leck mich am Arsch"" Pionier B.: "Jawooohhl Herr Hauptfeldwebel" Beiderseitiges :D


    Im U-Raum vermittelt der Warz deutsches Liedgut und trägt die ersten zwei Strophen von "Wildgänse rauschen..." vor.

    Stimmt sich ein, räuspert sich, hebt an.....sieht die "Das Leben des Brian" Grinsenverdrück-Gesichter der Kompanieangehörigen und droht allen:

    "Der erste der lacht, hat heute noch Wache!"


    Nach einem Beinahe-Verkehrsunfall im Kübelwagen über seinen Kübelfahrer:

    "Ich glaube der Gefreite Bl. mag mich nicht. Der wollte mich heute tot fahren"


    Servus der murkser

  • In der Grundi auf dem Standortübungsplatz brüllt der Stuffz beim größten Matschloch plötzlich Fliegeralarm.

    Da ich kein Bock drauf hatte ,stellte ich mich neben einen Baum.

    Stuffz :Funker B.......h Fliegeralarm

    ich stehe hinter einer Hecke

    Stuffz: Ich sehe keine Hecke

    Ich sehe ja auch kein Flieger.



    Das WE war darauf hin etwas kürzer.

  • Hallo Leute,
    1990 , Fahrstunde 1017 Delmenhorst!
    OG schaltet mit Gefühl und Zwischengas hoch!
    OFW : Herr OG, Sie brauchen kein Zwischengas geben, daß Getriebe ist synchronisiert!
    Antwort vom OG : Schauen Sie doch mal die vielen Mädels hier, wenn die das hören, denken die mann ,der kann fahren!!!
    Da konnte sich der OFW das Grinsen nicht verkneifen.
    Gruß TomB:):thumbsup-blue:

  • Wo wir gerade bei der Fahrschule sind.

    1982 Fahrschule Oldenburg.

    Es ging um das ankoppeln von Anhängern. Einige Kameraden sprachen Hauptsächlich vom Hänger.

    Nach einer gewissen Zeit platze dem HFW der Geduldfaden und er wurde Laut.

    "Meine Herren, wir haben hier bei der Luftwaffe nur Anhänger, den Hänger haben sie in der Hose."B:)

  • Ach ja, als SaZ 8 Mannschaften bei der D/F Brigade hatte ich da einiges erlebt. Eingesetzt als VU (Gehilfe) in der Stabsbatterie.

    Anruf aus dem Hohlblock (Stab) ich solle mal kurz antanzen, es gäbe außergewöhnliche Aufträge. Mein TEF war mal wieder auf Lehrgang und ich tapperte dorthin.

    Vor mir ein hochmotivierter, frisch beförderter Leutnant der mir eröffnete das der Verteidigungsminister, damals Scharping, kommt und er tolle Ideen hat die Einheit zu präsentieren. In meinem Kopf sah es etwa so aus:*::T:no:

    Wir fuhren auf unseren StoÜpl und er zeigte mir einen Raum wo er sich wie was vorstellte.

    Eher ein wildes Camp mit hier und da abgespannten Planen, Tarnnetzen und aufgestapelten Munitionskisten und Fässern.

    Dann wünschte er sich noch Strohballen die so verteilt werden sollten als wären diese willkürlich aus der Luft abgeworfen worden.

    Da der Dienstherr leider keine Vers-Nr für Strohballen vorweisen konnte musste ich mal wieder Kontakte spielen lassen.

    Zufällig wusste ich das mein Kamerad in der 2. Bttr Nebenerwerbslandwirt war. Nach einem Anruf war die Quelle klar und via S4 Abteilung wurde der Preis geklärt.

    Abends fuhren wir das Material laden, er zeigte uns den Hof und aus irgendeinem Grund fuhren wir erst morgens zur Kaserne zurück.:bier:

    Nun kamen wir an das verteilen der Ballen, aber irgendwie sah es dem Leutnant nicht willkürlich genug aus.

    Jetzt kannte ich von einem Lehrgang her einige Heeresflieger, ich glaube aus Meßstetten? und rief dort einfach mal an.

    Nach einem Vorgeplänkel kam ich auf den Punkt und fragte ob sie die Tage nicht mal über unserer Gegend mit ihren Hubschraubern kreisen. Er meinte man müsse dazu einige Genehmigungen einholen, Kostenumlage aufs BmVg, Landeerlaubnis mit Sicherungen etc oder 2 Kisten Weißbier. hmmm

    Nachdem die Marke ausgehandelt war machten wir einen Treffpunkt auf dem Stoüpl aus, welcher für diese Zeit für die Vorbereitungen ohnehin gesperrt war, aber man hat ja Zufahrtsberechtigung und Schlüssel.

    Die Ballen und das Bier wurden umgeladen und die Besatzung eingewiesen. Der Hubschrauber setzte sich auf die Baumspitzen und ging seiner Arbeit nach.

    Die meisten Ballen blieben sogar ganz, und nachdem wir die Netze und Planen aufspannten fuhren wir zurück zur Kaserne wo wir anscheinend schon erwartet wurden.

    Am Tor wurde ich direkt angewiesen rechts ran zu fahren und mich sofort ins Stabsgebäude zu begeben.

    Jeder, aber echt jeder grinste mich seltsam an und via Poststelle, Kasernenfeldwebel und S2 landete ich beim Kommandeur.

    Er bot mir einen Stuhl an und sah mich lange und eindringlich an.

    HG H......, wissen Sie irgendwas über einen Hubschrauber welcher auf meinem Platz landete und anschließend Material abgeworfen hat?hmmm Bei ihm war nichts dergleichen angemeldet.

    Ich holte gerade Luft, aber er winkte ab und erklärte mir das Prozedere einer Anforderung für Luftfahrzeuge,wer das machen darf, und warum sowas meist abgeschmettert wird.

    Stille im Raum. Dann erklärte ich kurz meinen erhaltenen Auftrag, er nickte wohlwollend und meinte wir sprechen nach Dienst darüber.

    Kurz vor Dienstschluss kam der Kommandeur dann zu mir ins Büro:kinnlade:

    Er schickte alle raus und bat mich zu bleiben. Es folgte ein langes Gespräch über Dienstwege und die darin erhaltenen Stolpersteine.

    Auf Nachfrage seinerseits bei den Heeresfliegern stellte sich dann heraus das diese nie hier waren.

    Ich erwähnte das ich die Dienstwege kenne, aber auch deren Bearbeitungszeiten und das diese für das geplante Zeitfenster des Vorhabens nicht zuträglich waren.

    Er hörte mir zu und meinte, das die Bundeswehr mehr solcher HG wie mich brauchen könnte. Er würde mich gerne fürs EK vorschlagen, allerdings würde die Begründung unweigerlich übers Truppendienstgericht führen:schulterzuck:


    Aber er wusste was er an mir hatte, es kamen während meiner Dienstzeit immer wieder mal besondere Versorgungsaufträge,

    und ja, ich hatte eine gewisse Narrenfreiheit.:helau:

    Eine von vielen Geschichten meiner Dienstzeit, einige habe ich noch.

  • Ramboduck

    Das Organisationstalent lernte ich als OG bei 4./RakArtLBtl 52 in Kusel bzw Hermeskeil.

    Dort gab es als HVk Einheit nicht viel, außer Mangel an Material und Saz Stellen. Dort war ich einer der 1. W23

    Unsere Mars waren ständig auf Abstellung für die ArtSchule Idar Oberstein und Baumholder wurde eine 2. Heimat.

    Dort hatten wir eine Patenbatterie bei den Amerikanern und wann immer sich die Gelegenheit bot gab es Treffen und Unternehmungen.

    Zur Weihnachtszeit gab es den schönen Brauch dass deutsche Familien junge amerikanische Soldaten die ohne Angehörige hier stationiert sind, zum Weihnachtsfest einzuladen.

    Diesmal erwischten wir einen sehr netten Kerl und wie sich herausstellte war er von unserer Patenbatterie. Naturgemäß kamen wir über Militär ins Gespräch und ich erzählte ihm von der Mangelverwaltung bei uns.

    Jetzt eröffnete er mir das er sinngemäß in der Versorung sitzt und solche Probleme nicht kennt.

    Er meinte mal das wenn wir was brauchen sollen ich ihn anrufen. Eigentlich halte ich nicht viel von solchen Gesprächen, aber ich behielt den Zettel mal.

    Die Urlaubszeit war um, man verabschiedete sich und man hielt tatsächlich Kontakt.

    Da unser Stab damals noch in Idar Oberstein saß, waren Fahrten zw den Standorten unumgänglich, und diese führten über Baumholder;-)

    Damals kam man noch mit Truppenausweis bei den Verbündeten rein, und mit grünem Auto meist ohne Kontrolle :engel:

    Ende Januar waren Abstellungen geplant, doch 3 Werfer waren nicht einsatzbereit, bei einem sogar die Kreiselanlage defekt was eigentlich DepotInst bedeutet.

    In der Brusttasche war noch ne Telefonnr.

    Es war wirklich ein kurzer erfolgreicher Anruf. Ich sagte meinem Zugführer Bescheid er möge die Teile ausbauen lassen, ich wüsste da was. Er kannte mich schon etwas länger und fragte nur resigniert ob mein Vorhaben irgendwo im Strafgesetzbuch erwähnt wird. :engel:

    Resigniert ließ er mich losfahren und als ich nach 2 Stunden wieder im T-Bereich ankam und die Plane der Heckklappe öffnete, ernete ich erstaunte Blicke.

    Aber es war keine Zeit um Fragen zu stellen und die Teile wurden eingebaut.

    Einige vorgesetzte Dienstgrade waren brüskiert, weil sie übergangen wurden, doch unser BttrChef schmetterte alles ab. Der Laden muss laufen, Papiere machen wir später war seine Antwort.

    Der Chef machte sich mal die Mühe, die Preise für E-Teile zusammenzufassen.

    Ich fuhr damals mit knapp 1,2 mio DM auf der Vw Pritsche rum:deck:

    Leider gab es keine Möglichkeit bzw freie Stelle um mich als SaZ zu übernehmen. So kam ich dann zum FArtBtl 295 nach Immendingen, einer KRK Einheit wo es zwar alles gab, doch alles am falschen Ort.

    Wie ich dort dann einen inoffiziellen Tauschkreis eröffnete kommt ein andermal.



    Gruß

    Mario

  • Hallöle,


    Einsatz im Westen

    Im Sommer 1983, die PzPi290L befand sich mit dem größten Teil der Funkkaserne mitten in der Sommerdienstbefreiung. Nur zwei Wachgruppen und dazu ein paar Leute welche sich andauerend als Wache, GvD, UvD, Alarmfahrer ablösten und noch ein paar andere Hanseln welche die nötigsten Funktionen der PzPi aufrecht hielten waren präsent.

    Das PzPi eigene Kompaniegebäude aus den 1930ern sollte renoviert werden. So war die noch anwesende Belegschaft damit beschäftigt den Umzug in die behelfsmässige "Kompanie" zu bewerkstelligen.

    Bei einem Morgenantreten holte mich der Zugführer Warz Rugi vor: "Gefr. B. machen sie ihr Auto flott, hol´n sich beim Schirrmeister ´n Fahrbefehl. Nach Mittagsantreten fahren wir zum Bahnhof Milbertshofen und verladen den Panzer".

    Der Panzer war eigentlich soweit marschbereit, weil sich die Kompanie für die nächste Abstellung, die Lehrvorführung "Hamburg" am Wasserübungsplatz Ingolstadt fertig gemacht hatte.


    Nach Mittag setzte sich die Minikolonne bestehend aus Rugis Iltis, einem VW Bus vom Sanbereich und dem TPz Fuchs in Bewegung Richtung Rangierbahnhof München Milbertshofen. Das waren ja nur ein paar innerstädtische Kilometer.

    Angekommen an der Verladerampe war kein Waggon da. Aber da wuchs in der Annäherung ein kleiner Punkt zu einer Rangiergarnitur heran. Die kleine Lok brachte einen einzelnen zweiachsigen Rungenplattformwagen. Meinem Kommandanten/Beifahrer entfuhr ein "Oh mei, so eine Scheiße" und ich dachte im Moment das gleiche. Auf so einen Waggon hatte ich schon einmal verladen jedoch über Stirnrampe, aber hier war keine Stirnrampe. Die Laufflächen der Reifen standen bei diesen Waggons auf jeder Seite ungfähr 1/3 ihrer Breite über. Von der Seite auf so einen kurzen Waggon zu fahren mit nur ein paar Metern vorne und hinten zum Rangieren zu haben, trieb mir schon den Schweiß auf die Stirn, da war der Waggon noch gar nicht abgekoppelt und eingebremst.


    Die Lok verschwand wieder, der Waggon stand da und mußte noch hergerichtet werden. Die Rungen waren schon teilweise entfernt worden, aber alle Bordwände mußten noch abgeklappt werden. Zwischen der Kante der Seitenrampe und der Ladeplattform des Waggons tat sich ein erheblicher Spalt auf. Mein Kommandant und Einweiser wies zwei mitgefahrenen Soldaten v.d. PzPi an weiters die Ketten und Keile aus dem Kampfraum vom TPz Fuchs zu holen und seitlich des Kopfsteinpflasters ab zu legen. Die zwei Verladehelfer sollten sich dann hinter Waggon und Panzer postieren und "aufpassen!". VW Bus und Iltis standen i.d. nähe. Hauptfeldwebel Warz Rugi überwachte das Geschehen, wippte auf den quitschenden Absätzen seiner Knobelbecher und blinzelte in die strahlende Sommersonne.


    Das Verladen sollte dann so von statten gehen wie das fahrschulmässige Einparken in eine Parklücke. Soweit so schön, nur daß in unserem Falle die "Parklücke" ein Fläche schmäler als das Fahrzeug war und an drei Seiten einen Abbruch von gut 1 1/2 m Tiefe darstellte. Der Fahnenjunker-Kommandant baute sich vor dem Panzer auf und fing an "ein zu weisen". Er vollführte fernsehreife Ruderbewegungen, die er dann im Moment des erkannten Irrtums mit heftig abwinkenden Flatterbewegungen "korrigierte". Warz Rugi schaute sich das immer schwerer atmend, die Nüstern blähend an. Die Lockerheit in den wippenden Beinen wich einem festen, v-gespreitzten Stand. Mit immer mehr Vorlage wie ein Schifahrer-Lehrling und die Hände in die Hüfte gestemmt musterte er die Prozedur.


    Mehr nach Ahnung und Gefühl machte ich, die Armweisungen des "Einweisers" interpretierend, ein Rückwärtsfahrmanöver auf die "Parklücke". Als einzige Orientierungshilfe konnte ich nur auf den Boden links von mir schauen. Die Rückspiegel waren keine Hilfe, weil beim Verladen beide Türen geöffnet sein müssen. Also von mir aus quasi Blindflug.

    Der Einweiser, auf eine glückliche Fügung hoffend, ließ den Panzer rollen. Von hinten erscholl ein "Hooooit, Hooooit oooobacht !!!" Einer der Aufpasser hatte angeschlagen und meldete das Hinterrad rechts sei im Begriffe ab zu stürzen.

    Von Warz Rugi kam das erste Donnerwetter. Er stand jetzt direkt auf meiner Höhe ein paar meter entfernt. Aber er hatte den Einweiser gemeint.

    "Der, der (auf mich den Fahrrer deutend und meinend) kann doch nix sehen, der muß sich doch auf sie verlassen können! Jetzt weisen sie doch mal richtig ein!" Der Fahnenjunker schwitzt, grinst vergeblich auf Milde hoffend. Stellt sich in Grundstellung und ruft sich die Dienstvorschrift in´s Gedächtnis die figürlich darstellend die entsprechenden Handzeichen lehrt. Aber das dauert zu lange. Von der Seite schallt´s "ja, ja ich glaub´s ja nicht, ja wird das heute noch was?!!" Die Rugi Alarmsignal-Warzen konnte ich nicht so sehen, ich hatte ja anderes zu tun. Aber sein Tonfall war nicht wirklich empört. Ich hatte den Eindruck, er hatte Genuß dabei den Herrn sonst oft so siebengscheiten Gymnasiasten Altgriechische Fahnenjunker ´mal so richtig zittern zu sehen.

    Inzwischen hatten sich zwei Buben, wohl keine 10 Jahre alt, mit ihren BMX Rädern ein gefunden und beobachteten die Verladeaktion. Nach einem weiteren lautstarken Einwurf vom Hauptfeldwebel richtung Einweiser stellte der eine der Buben fest: "Wenn der Mann da so herumschreit wird der Fahrer und der andere Mann da ja ganz nervös". Der andere Bub lästerte: "Meinst wir haben so viel Zeit bis die da mit ihrer Karre fertig sind?"

    Warz Rugi fährt herum, nimmt die beiden Kritiker mit seinem grimmigsten Gesicht in´s Visier und herrscht: "Wenn du noch einmal zu meinem Panzer "Karre" sagst, dann nehmen ich dir dein Fahrrad weg!" Beide ziehen ab. Der Sani kramt in seinem Rotkreuz Täschchen, Beruhigungsmittel?


    Mit einigem hin und her, vor und zurück, Geplärre, von allen Seiten "jahhh, soooo guat iss, anders, aaaaanders jaaa geht" "JA HALTET IHR DA HINTEN ENDLICH MAL DIE KLAPPE!!!" -- "DA DA VORNE IST DER EINWEISER!!" Ja und der schlotterte und schwitzte, pah "ALTGRIECHISCH"; schaukelte sich der Fuchs dann doch in Position, der Verlademeister konstatierte endlich: "Ja, dann besser wird das nicht mehr, jetzt macht den Panzer endlich fest, sonst wird das hier noch Nacht" Versandfertig verpackt auf dem Waggon und endkontrolliert vom Verlademeister überliessen wir den Fuchs der Deutschen Bundesbahn und rückten ab, zurück in die Funkkaserne.

    Am nächsten Tag sollte ich dann auch erfahren warum der Panzer verreisen sollte und wohin.



    Servus der murkser

  • Tausende Ankedoten aus 12 Jahren.


    EInige nette:

    Bei einem Manöver haben wir recht zügig unsere Azfträge ausgeführt (PiBtl 11). Beim Zugführer nach neuen Befehlen gefunkt. Pause. Dann der Kompaniechef über Funk: "Auftrag III. Zug: Vernichten Sie die Rote Armee oder besetzen Sie 24 Länder Ihrer Wahl!" (frei nach Risiko).


    Auf einer freilaufenden Übung hatten wir als KTF einen schneidigen Oberfähnrich (aber ein guter!). Als ein Feindkommando gemeldet wurde war kein Fz und keine Reserven am KpGefSt. Aber es war ein 17 Sitzer Mercedes vor Ort, der einige Soldaten aus der Kaserne nachgeführt hatte. Er schnappte sich also den Bus und ein paar Mann und verfolgte das Feindkommando. Dann, nach langer Zeit, ein Funkspruch vom SEM35: "Ich benötige umgehend Foxtrott Fünnef Vier für Kilo-Oscar-Mike!"

    Ich saß neben dem Fernmelder im KpGefStd und schrieb Anforderungen (ich war VDF) und konnte nichts mit der Meldung anfangen. Die Sprechtafel hatte kein Kilo-Oscar-Mike. Bis mir der Groschen fiel: Sein KOM (Kraftomnibus) brauchte F-54 (Diesel). Also ein Wolf los mit einem Kanister Diesel, damit der Bus irgendwo zum Tanken konnte. War lange eine gute Geschichte auf den UffzAbenden.


    Sehr nette Geschichte von einer Winterübung: Ich saß im KpGefStd (ein tolles Ferienhaus mit allem Luxus) und machte die Sicherungseinteilung. Bei uns war der I. Zug. Es schneite eftig und es war schweinekalt. Da gab es einen Alarmposten am Ortsrad, wo alle immer freiwillig hinwollten. Sehr komisch. Irgendwann gingen der KTF und ich die Posten ab, abends im Dunkeln. Der sehr gefragte Posten war leer. Wir wunderten uns und plötlzich ging an einem Haus in der Nähe die Tür auf und ein Landser kam angelaufen. Die Lösung: Eine alte Dame in dem Haus machte immer bestes Essen für die Soldaten, die da auf Posten waren, sogar geduscht haben da einige. Weil nichts passiert ist haben wir das Ganze dann vergessen, wir haben den Posten dann mit 3 Mann besetzt, damit sich die Jungs abwechseln konnten, um dort zu essen.


    Noch ein echtes Erlebnis: Bei Active Sword 1997 waren wir mit der D/NL Brigade als Transportkomponente (dann TrspBtl 11). Um 6 Uhr morgens stand eine lange Kolonne an der Grenze, Ziel war der TrÜbPl de Haarskamp, wo wir unterzogen, die Übung an sich fand in Amersfoort statt. Um Punkt 6 Uhr fuhren wir also mit 1 T4 Bus und 2 Wölfen als Vorauskommando los. Stilechg in Flecktarn und mit Ausrüstung. Wir haben den Marschweg ausgeschildert, was bei einigen Niederländern wohl für Verwunderung sorgte, weil deutsche Soldaten da in der Dämmerung irgendwelche Schlder aufstellten. Vor de Haarskamp sollte ich noch Süßigkeiten für den Spieß besorgen. Ich also rein in den Albert Heyn und mit meinen Landsern alles an Mars und Snickers eingesammelt. An der Kasse schaute mich die alte Frau an und ich sagte: "Wir sind hier auf Übung für eine Woche!" Die Kassiererin schaute uns an und sagte dann auf gutem Deutsch: "Na, wenn es diesmal nur für eine Woche ist..."

    (übrigens in 12 Jahren die tollste Übung, mit großartigen niederländischen Kameraden).

    Von Active-Sword noch: Es sollte die Verteidigung einer Kolonne gezeigt werden. Bei der Besprechung sagtealso der deutsche Stationsleiter: Alle Lkw mit MG laffetiert! Die Holländer zuckten mit den Schultern: "Wir haben nur geleaste Zivil-Lkw als Panzertransporter!" Es waren handelsübliche Mercedes mit in grasgrün. Aber die Königin war angemeldet, da musste was gezeigt werden. Die ganze Nacht Krach im T-Beriech, am Morgen ahtte alle Zivil-Lkw eine Drehringlafette. Die haben sie von den Panzern in Amersfoort angebaut und einfach auf das Dach aufgebolzt. Der MG-Schütze musste sich durch ein kleines Dachfenster zwängen. Von den Abenden, den Parties mit den Holländern mit Livemusik, von zollfreien Einkäufen in Büdel, wo zwei 7to voll mit Alkohol und Zigarretten zurückkamen etc muss man ja nicht reden...

  • Ich lese hier vergnügt, die ganze Zeit mit.

    Da ich bei meiner Musterung kurz nach Beginn derselben mit T5 nach Hause geschickt wurde, kann ich keine Erlebnisse beim Bund beisteuern.

    Wenn es gestattet ist aber ein Erlebnis MIT dem Bund.


    Mitte der 80er Jahr lagen wir mit 2 befreundeten Schiffen, nach einer gemütlichen Überquerung des Leitdamms Cuxhaven in Höhe Km 1 bei halber Tiede, in dem kleinen Schlickhafen von Neuwerk. Neben uns lagen noch 3 weitere Boote dort, unter Anderem ein BW Offizier mit seiner Tjalk.

    Während wir uns in stockdunkler Nacht an einem gepflegten Grog wärmten, sahen wir in östlicher Richtung eine rote Fallschimrakete aufsteigen.

    Die Entfernung war bei Nacht nicht abzuschätzen, sodass wir über UKW mit der Seenotrettung Kontakt aufnahmen.

    Nach geraumer Zeit und einigen Telefonaten dererseits stellte sich heraus, da hatte wohl an Land ein unangemeldetes Übungsschiessen stattgefunden.


    Wir wurden mit Dank aus dem Standby entlassen mit dem Hinweis, da würde wohl an Land noch etwas Nachbereitung statt finden.


    Am nächsten frühen Morgen fand die Nacht ein zu frühes Ende durch für unsere Köppe grauslichen Lärm.

    Ein Militärhubschrauber kam übers Watt geflogen und ging neben dem Hafen immer tiefer und liess aus geringer Höhe ein geschnürtes Bündel auf die Wiese fallen, drehte wieder ab und flog davon.

    Der Offizier steckte grinsend seinen Kopf aus dem Schiebeluk seiner Tjalk und forderte mich auf das Paket zu holen und aufzumachen.


    Der Inhalt war frische Brötchen, Neskaffee und Tageszeitungen für alle anwesenden Hafenlieger!


    Schöne Aktion und unvergessen.

  • Hallöle,


    ja auch schön =) So schöne, fetzige Partys hat es in dem Jahr in dem ich bei der PzPi war nicht gegeben. Jedenfalls nicht für die Mannschaften.

    Auf Übungsplatzaufenthalten war der größere Teil der Dienstgrade ungefähr eine Stunde nach Dienstschluß mehr oder weniger (aber meistens mehr) besoffen.

    Auf Übungen und Übungsplatzaufenthalten hatte Herr Hauptfeldwebel Warz Rugi immer eine Flasche "Überkinger" in den Fahrzeugen (je eine in jedem Fahrzeug). Inhalt: Doppelkorn :wacko:


    Aber weiter: Einsatz im Westen


    Am folgenden Morgen nach der nervigen Verladeaktion befahl mich der Spieß zur Meldung zu einem Oberleutnant zur benachbarten Pionierkompanie. Der Olt. wäre der Leitende einer Abstellung für die Pionierschule, an die auch ich für die nächsten Tage, mit meinem Fahrzeug, abgestellt wäre.

    `Wollte mich dann noch bei Warz Rugi abmelden, doch der wußte schon Bescheid und winkte nur ab: "Ja B. gehn sie schon. Bin im Bilde".


    Nach Meldung beim Leitenden Olt. erfuhr ich um was es bei der Abstellung gehen sollte: Die Pionierschule habe einen Lehrfilm zum Thema "Sprengen" in Auftrag gegeben. Seine Leute sollten die Sprengaufträge ausführen. Für das Filmteam würde der TPz Fuchs gebraucht um mit der Filmtechnik möglichst nahe und geschützt an den Sprengstellen zu sein. Die Filmaufnahmen werden auf dem Übungsplatz Baumholder gedreht. Am folgenden Sonntag früh morgens wäre Abmarsch mit dem Radmarsch München - Baumholder. Samstag wäre dienstfrei, aber Alkoholverbot, Samstag Abend 2200 Anwesenheits-Meldung beim UvD der Kompanie. Anzug und Marschgepäck wie so üblich für Übungsplatzaufenthalte, also Grünzeug, Gerödel+ ABC Koffer, Ersatzklamotten, keine Waffen.


    Aha, das war nicht schlecht, weil dann für mich die Wache vom WE ausfiel. Also nicht vor der Prinz-Eugen-Kaserne dumm herum stehen, sondern mit Y-Reisen Richtung Saarland. Okee auch gut.

    Unser PzPi Spieß wies mich noch an wegen, des Umzuges, wegen der anstehenden Renovierung der ganzen Kompanie, meinen "ganzen Spind zu verpacken". Mit dem Kopf schon auf dem Radmarsch nach Baumholder, muß ich ihn ziemlich deppert angeschaut haben. "Ja. Gefreiter die Klammotten sollens gleich verpacken und gleich in die Ausweichkompanie bringen". Weil wenn ich, wieder da wäre, dann könnte es sein, daß dafür keine Zeit mehr währe, weil dann ja schon nach Ingolstadt verlegt würde. Ja so, "Jawohl, Herr Hauptfeldwebel", Hfw: "So ham ma´s jetzt?" "Jawohl Herr...."


    Von Freitag nach Dienst bis zum Samstag abends konnte ich dann mein freies Kurzwochenende geniessen beim Stroheinbringen am elterlichen Nebenerwerbsbauernhof.


    Sonntag am frühen Morgen war dann Antreten für die "Abstellung Baumholder". Die Fahrzeuge standen schon da: Ein Iltis, eine VW Doka, 5to, ohne und ein 7to KAT mit Einachsanhänger. Für den Radmarsch war ich als Beifahrer für den 5to KAT eingeteilt. Die Doka war das Mun.-Fahrzeug. Beladen mit Sprengschnur, Sprengkapseln, und ein paar Schneidladungen 9kg. Besatzung Bewaffnet, teilgeladen.

    Der Leitende begrüßte alle Mann, das war ein schwacher Pionierzug, etwas mehr Leute wie normalerweise zwei Gruppen stark und zwei Unteroffiziere. "Haben alle Frühstück gehabt? Sind alle fit, insbesondere die Kraftfahrer?" alles nickt, einer der Unteroffiziere: "muß noch wer aufs Klo?" Ginsen, nö alles erledigt. "Dann kann´s ja los geh´n, AUFSITZEN!"


    Unser Radmarsch kam gut und zügig voran und hätte nicht das Radio von meinem Chaffeur so grausam geplärrt, hätte ich den größten Teil der Reise verpennt. Ich erinnere noch einen längeren Halt auf einem Autobahnrastplatz nicht mehr so weit von unserm Ziel entfernt am Nachmittag. Ein teil der Leute holte sich irgendwas im Shop und wollten evtl. etwas los werden. Der Rastplatz war belebt, viel Volks war unterwegs. Nicht weit von unseren Fahrzeugen stand ein "James Cook" Womo. Da kamen immer wieder ältere Kerle heraus, grinsten blöde, waren scheinbar angetrunken. Wir wunderten uns noch: soviele Leute können doch nicht in einem Womo zusammen unterwegs sein. Das war ja kein Reisebus.


    Erst kam einer der Womo-Ausflügler zu uns herüber, dann noch einer, bald stand eine Traube älterer Männer mit Bierflaschen in den Händen an unserer Doka. Löcherten uns mit Fragen und ihren Bundeswehrschoten, wollten uns Bierchen aufdrängen. Einer bemerkte die P1 vom Unteroffizier, lallt: "ist die äächt? Boa, ne Knarre..kuckt ma Jungs der hat ne Kniffte bei... geil wa... hab´ich auch schon ma geschoßen mit.. bla bla bla"

    Bald standen um den Uffz. angetrunkene Männer herum. die auf ihn einredeten, er solle doch mal das Dings da raus holen, wollten mal sehen ob die echt scharf wäre...." eine echt blöde Situation. Hoffentlich kapieren die nicht, daß auf der Doka Sprengstoff ist. Der Leitende kommt vom Shop, orientiert sich kurz: Sammeln--Marschbereitschaft herstellen- Aufsitzen- Maaarsch-Marsch---Nix wie weg.....


    Später hat ein Kamerad erzählt, das wäre der "Männerausflug" von einem Kegelclub gewesen. Das Womo war gemietet und zwei Damen die in dem Womo waren auch.


    Ausser diesem kleinen, eher im nachhinein etwas unappetitlichen Vorkommnis, war alles glatt gegangen. Der Leitende war zufrieden, der Radmarsch kam wie geplant, ohne Ausfälle in einer Kaserne auf einem Hügel, irgendwo bei Idar Oberstein an.

    Jetzt nur noch TD und Quartier beziehen, einen Happen essen, Feierabendbierchen......schlaaaafffen,chhchh.


    Die Kaserne hatte anscheinend keine Stammeinheit, sondern wurde immer von wechselnden Territorialeinheiten bezogen.

    Auf einer Abstellfläche vielen uns offene Jeeps mit aufgebauten Leichtgeschützen auf. Beim näherkommen konnte man sehen, daß es sich um Mungas handelte. Einer meinte: "Die PLO ist auch da". Verpflegt wurden wir sehr gepflegt und ungewohnt liebenwürdig in einer kleinen Truppenküche, die eher den Charakter eines Speiseraums eines Feriendomizils hatte. Beinahe mütterlich umsorgt von den Küchendamen.


    Der kleinen Truppe wurden vom Olt. Aufträge zugeteilt. Weitere Munition aus einem Depot holen, den ersten Einsatz, resp. Drehort auf dem Schießplatz erkunden, den Tpz Fuchs vom Bahnhof Idar Oberstein abholen und er selbst nahm mit dem separat an gereisten Filmteam der Pionierschule Kontakt auf.
    Der vier Mann starke Panzerabholtrupp war mit dem kleinen KAT unterwegs. Der Leitende hatte an alles gedacht. Mit einem passenden Kartenausschnitt konnten wir den Bahnhof ohne weiteres finden. Abseits vom eigentlichen Bahnhof war der Verladebereich. Da stand auf einem Gleis, ohne Stirnrampe, ein kurzer Militärzug, bestehend aus ein paar SPz. Marder und einem TPz 1.

    Die Marder-Leute waren schon da. Der KAT-Fahrer stellte in Höhe vom Fuchs, mit Abstand ab. Kaum abgesessen, sahen wir die Bescherung. Das mittlere Rad auf unserer Seite war platt. Kopfkratzen, schiffchenschiebend standen wir davor, da kamen schon ein paar Grennis daher.

    Tja, "Gummipanzer" halt. Sie hätten leider kein passendes Ersatzrad dabei. "Geh´hol´doch mal den Luftschlauch" "Was für´n Luftschlauch?" "Ja klar, hamm´wir ja nicht, brauch´n wir ja auch nicht. Hahaha-hohoho" sehr witzig, echt sehr witzig...

    Mit maximalen Lenkeinschlag und walkendem Plattfuß, weil die hineingepresste Luft (Luftschlauch hatte ich selber) recht schnell wieder weg war, habe ich den Panzer vom Waggon geholt. "Mein" KAT Chaffeur hat sehr kameradschaftlich gleich sein Ersatzrad angeboten und ich habe dankend angenommen. Mit vereinten Kräften war der Radwechsel schnell gemacht. Im kaputten Reifen steckte ein fetter Zimmermannsnagel.


    Der Leitende lobte unsere Initiative und versprach er würde sich im Heimatstandort um das beschädigte Rad kümmern.

    Die Dreh- und Sprengarbeiten sollten erst am nächsten Tag angegangen werden, so hat der Olt. für den Rest des Tages noch "Erkundung und Fühlungsaufnahme" angesetzt. Das Wetter war angenehm warm und trocken. Die Wege auf dem Schießplatz gut befahrbar. Zu nächst führte uns der Iltis zum Drehort der ersten Sprengung. Der Platz lag nicht weit abseits der Panzerstraße die durch den Schießplatz führte, auf einem Hügel mit kümmerlichem Bewuchs.

    Danach statteten wir den Panzergrennadieren einen Besuch ab. Die waren mit ihren Mardern in einer anderen Ecke des Schießplatzes in einem krüppeligen Wäldchen unter gezogen und biwakierten dort. Empfangen mit "Ja noh, hast´dein Gummipanzer wieder g´flickt?" "Ja, ja passt schon." Und dachte für mich, daß wir es doch besser getroffen hatten mit unserem Quartier.

    Die Panzergrennadier sollten auch ihre Rolle in dem Streifen spielen.



    Servus der murkser

  • Hallöle,


    Einsatz im Westen


    Auf dem Hin- und Rückweg vom Biwakplatz der Panzergrenadiere waren wir an eínem beeindruckenden Schrottplatz vorbei gekommen. Ich meine es war am Rande des Übungsplatzes. Dort waren haushohe Berge von zusammengerollten Panzerketten aufgestapelt und Panzerwannen so wie auf dem Bild. Allerdings keine Bren-Carrier, sondern hauptsächlich US- und Bundeswehr Panzerwraks. Dabei stand noch ein Verladekran der an die Binnenschifffahrt erinnerte und es gab Bahngleise. Ein paar französische Achtrad Spähwagen, die mit den Stahlrädern in der mitte, waren auch dabei.

    42876000kn.jpg


    Nächsten Tags, am Sprengplatz angelangt, wurde eingewiesen. Nahe der geplanten Sprengstelle war eine alte Stellungsgrube in die der Fuchs gerade recht hinein passte. Die Stellung war mit der Frontseite ungefähr 50m westlich der Sprengung.

    Der Ablauf und die Darstellung sollte so sein, daß abgesessene Panzergrenadiere mit Schanzarbeiten beginnen sollten. Bald nach entfernen der dünnen Grasnarbe stossen die Grenadiere auf harten Widerstand im Boden, sprich gewachsenen, kompakten Fels. Die Bemühungen werden eingestellt, die Grenadiere ziehen ab und dafür kommen Pioniere und legen eine Bodenlockerungssprengung an in Form von in Reihe aufgebauter 9kg Schneidladungen. Danach kommen wieder die Panzergrenis und schippen den Eisenbahnschotter aus der Sprengstelle.


    Alle Leute und Gerät mußten sich nach Fertigstellung der Sprengvorbereitungen aus dem Sicherheitsbereich entfernen. Nur das Filmteam verblieb im Tpz 1 Fuchs. Mikrofon und Kamera sind auf dem Panzer , bzw. daneben auf der Aufschüttung der Stellung montiert worden. Der Sicherheitsbereich wurde von Posten gesichert. Die Montage der Schneidladungen bzw. die ganze Sprengvorbereitung, die einzelnen Handgriffe und Tätigkeiten der Pioniere sind auch gefilmt worden.

    Nachdem gesprengt war, überprüfte der Leitende die Sicherheit, ob auch alles gesprengt worden war. Dann war wieder Auftritt Panzergrenadiere, abgesessen: Hacke, Schippe, schaufeln.


    Die ganze Zeit über teilten alle diejenigen, die zu den Dreharbeiten und Sprengvorbereitungen nicht gebraucht wurden das harte Los der Zeittotschläger. Warten bis es endlich kracht und alles im "Kasten" wäre. Es war aber auch für Unterhaltung gesorgt. Die Artillerie der US Army schickte uns zur Kurzweil auf einen benachbarten Hang eine Batterie Panzerhaubitzen M 109. In Stellung gehen, tarnen und aus den sich teilenden Tarnnetzen Salven feuern. Alles wieder einpacken- Stellungswechsel. Das alles ging, für meine Begriffe recht flott, ungefähr 45Min. Wenn ich überlegte, für das Tarnen vom Fuchs alleine hatte ich schon einmal so lange gebraucht. Vom Zusammenpacken ganz zu schweigen. Schuld waren die tausend Teile die außen am Panzer angebracht waren und die alle das verflixte Tarnnetz fest hielten. Tarnen war mit Gleitschutzketten aufziehen so ziemlich Höchststrafe für die Besatzung vom Fuchs.


    Sehr beeindruckend war, daß unsere Position von der M 109 Batterie überschossen worden war. Nach den metallisch, harten Abschüssen der Geschütze, war direkt über uns ein Säuseln und Zirpen zu vernehmen. Jede einzelne Granate ließ sich vernehmen. Geraume Zeit verging und in einem Moment, da man schon gar nicht mehr mir einem Einschlag rechnete, war ein dumpfes Donnergrollen zu hören. Die weit entfernten Einschläge haben mich an dem sonnig, warmen Tag erschauern lassen. Auf dem uns zugewiesenen Areal lagen versteut Splitter und Sprengststücke die von den Einschlägen der Übungsgranaten herrührten. Die Fetzen der Geschoßhüllen waren oft handtellergroß. Also war auch unsere Position Zielgebiet. Hoffentlich nicht gerade an diesem Tage.

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    Das war ein guter Tag gewesen, alles war wie geplant und gewünscht abgelaufen. Die Sprengung und das Drumherum, was geflimt werden sollte war alles auf dem Punkt und jeweils mit dem ersten Take aufgenommen worden. Zufriedenheit allenthalben, bei den Häuptlingen und auch bei den Indianern.

    Besonders schön für die Indianer: Y-Reisen hat ein interessantes Programm geboten, der Dienst war nicht schwer, der Leitende tiefenentspannt und man konnte Grenis beim Dreckschippen sehen. Was ja sonst meistens den "Pios" ihre Disziplin war.

    Jedenfalls besser als zwei oder drei Wachen in München zu schieben.


    Für den nächsten Tag hatte der Muntrupp vorsorglich, nach dem alten Motto der Metzgereifachverkäuferin "darf´s auch ein bisserl mehr sein?", 2x 50 kg TNT und eine Kiste a 40kg Nitropenta besorgt.


    Servus der murkser

  • Dann hau ich auch mal einen raus.

    Grundausbildung 98 in Bayreuth. Wir waren zu fünft auf einer Sechser Stube, der sechste Spind dementsprechend leer. Bei den Stubendurchgängen hat sich auch keiner für diesen Spind interessiert, die Türen waren halt zu und gut. Da einer von uns exzellente Beziehungen zu einer Brauerei hatte, organisierte er einen Durchlaufkühler, CO2 Flasche, 30l Fass, Bierkrüge, gängige Spirituosen, Ghettoblaster usw. Das ganze Zeugs wurde ordentlich in den Spind eingebaut und verstaut, von außen her nichts zu sehen. Bis zu einem Stubendurchgang durch den Oberfähnrich. Der war zwar leicht cholerisch veranlagt, aber sonst ganz Ok. Die Äußerung "Was ist denn eigentlich in dem Spind?" ließ uns kurz das Blut in den Adern gefrieren, mein Gedanke war, es wird gleich richtig laut. Das Gesicht des Oberfähnrichs wurde ziemlich lang, der Ausdruck wechselte von fragend auf fassungslos und er verließ wortlos den Raum. Wir haben uns schon mit dem Gedanken an ein langes Wochenende in der Wache abgefunden und auf eine lautstarke Ansprache im Kreise der Kompanie. Aber nichts dergleichen! Es hat sich bei den Ausbildern und dem Spieß herumgesprochen, daß wir eine hervorragend ausgestattete Hausbar auf der Stube haben, und haben mal auf ein Bier vorbeigeschaut. So ging die Grundausbildung dann auch recht zügig und auch recht entspannt vorbei.

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