Wärmepumpe aber wie?

  • Moin,

    Ich hab für dieses Thema noch kein Unterforum gefunden, daher fange ich hier mal an.


    Wir haben zu Hause eine Gas Heizung. Und nun denken wir darüber nach wie man autarker werden könnte. Eine PV Anlage ist vorhanden, und auch Solarzellen .
    Wie macht man nun am besten weiter? Luftwärmepumpe oder Wärmepumpe? Ist jemand von Euch da schon weiter?
    Viele Grüße Klaus

  • Hallo Klaus,



    was macht denn die Wärmepumpe ohne Strom? Und wie sieht die Kostenrechnung bei steigenden Strompreisen aus?


    Luftwärmepumpen sind aus meiner Sicht "der Gipfel des Bösen" - ausgerechnet wenn man wirklich kräftig heizen muss arbeiten die am schlechtesten. Hast du Platz um einen Wärmetauscher zu vergraben? Sonden bohren ist sehr teuer.



    Grüße


    Erik

  • Moin,

    Es gibt ja auch Hybrid Heizungen, also Gas und Wärmepumpe. Klar, für die Grautage muss Strom her oder einen Speicher der allerdings auch wieder zu Buche schlägt. Ob sich das ganze rechnet? Bestimmt nicht, ich werde das auch nicht nachkalkulieren. Unsere jetzige Gasheizung ist ca 12 Jahre alt. Vater Staat beteiligt sich mit bis zu 45% an der Geschichte, bin mal gespannt…Natürlich wäre mir ein alter Holzkessel ohne viel Schnick Schnack viel lieber, nur fange ich mit Ü50 nicht mehr an um Brennholz aus dem Wald zu schleppen. Und wenn jetzt wieder was gemacht wird soll es auch Zeitgemäß sein, dann möchte ich gerne 20-30 Jahre meine Ruhe haben.
    Grüsse Klaus

  • Moin,

    Es gibt ja auch Hybrid Heizungen, also Gas und Wärmepumpe. Klar, für die Grautage muss Strom her oder einen Speicher der allerdings auch wieder zu Buche schlägt. Ob sich das ganze rechnet? Bestimmt nicht, ich werde das auch nicht nachkalkulieren. Unsere jetzige Gasheizung ist ca 12 Jahre alt. Vater Staat beteiligt sich mit bis zu 45% an der Geschichte, bin mal gespannt…Natürlich wäre mir ein alter Holzkessel ohne viel Schnick Schnack viel lieber, nur fange ich mit Ü50 nicht mehr an um Brennholz aus dem Wald zu schleppen. Und wenn jetzt wieder was gemacht wird soll es auch Zeitgemäß sein, dann möchte ich gerne 20-30 Jahre meine Ruhe haben.
    Grüsse Klaus

    bitte diese sinnfreien "Förderungen" mal ausblenden. Diese sind nur für das Handwerk und die Banken sinnvoll.

  • Moin,

    Ich hab für dieses Thema noch kein Unterforum gefunden, daher fange ich hier mal an.


    Wir haben zu Hause eine Gas Heizung. Und nun denken wir darüber nach wie man autarker werden könnte. Eine PV Anlage ist vorhanden, und auch Solarzellen .
    Wie macht man nun am besten weiter? Luftwärmepumpe oder Wärmepumpe? Ist jemand von Euch da schon weiter?
    Viele Grüße Klaus

    Ich habe seit 20 Jahren eine Luft-Wärmepumpe und bin damit sehr zufrieden. Im Winter läuft sie natürlich häufiger an weil die Luft selbst kalt ist- es wurde aber noch immer warm... Mein recht gut isoliertes Haues mit Fussbodenheizung (ca. 200qm) kommt mit 2 kw Anschlussleistung aus und macht daraus ca. 8kw Wärmeleistung.
    Meine nächsten Schritte werden Solaranlage sein (10-20 kw Peak) und ein ca 20kw Batteriespeicher- dann kommt man gut durch die Nächte..

    Dann fehlt nur noch das E-Auto :) aber das wird dann maximal der Zweitwagen sein...

  • bitte diese sinnfreien "Förderungen" mal ausblenden. Diese sind nur für das Handwerk und die Banken sinnvoll.

    Hallo,

    Unsere PV Anlage wurde mit 1600€ von der Stadt bezuschusst. Haben oder nicht haben. Die Bank hatte in diesem Fall nichts davon und wenn sich der Handwerker freut ist es doch Okay.

  • Natürlich wäre mir ein alter Holzkessel ohne viel Schnick Schnack viel lieber

    Diese Zeiten sind vorbei. Ohne Lambdaregelung und viel Elektronik geht da heutzutage nichts mehr. Die Abgaswerte sind sonst nicht mehr zu packen.

    Dafür sind die Kessel aber sehr effektiv.


    Gruß, Eve

    Eve was here... :daumenhoch:


    Schreibfehler sind unbeabsichtigt, dürfen aber gerne zur Erheiterung genossen werden... :yes:

    Abwarten und Tee trinken. Wenn das nicht hilft, mit der Kanne werfen . pfrtz

  • Kann mich meinem Vorredner nur anschließen. habe auch ne Luft WP in ein gebrauchtes renoviertes Haus mit Vollwärmschutz eingebaut (lassen). Und das funzt sogar mit klassischen Heizkörpern. Eine Fredverschiebung fände ich auch toll da das Thema immer interessant bleiben wird.

  • Machen wir doch mal eine Milchbrötchenrechnung, wie "böse" eine Luftwärmepumpe ist:


    aktuell kostet die kWh Erdgas ist Dresden 22,19Ct, die kWh Strom kostet aktuell 57,04Ct. (beides Grundversorgerpreise)


    Eine Luftwärmepumpe sollte eine Jahresarbeitszahl von etwa 3 erreichen, üblicherweise schaffen sie das.

    Das bedeutet, dass aus 1kW Strom 3kW Wärme entstehen.


    Mit der Brennwerttherme kostet mich 1kWh Wärme im optimalen Fall also ~ 22,2Ct. Mit der Wärmepumpe etwa 19Ct. Wird zusätzlich "Nachtstrom" genutzt, wird es noch etwas günstiger. Vom reinen Verbrauchspreis her, kann die Wärmepumpe also das bessere Modell sein.


    Klar könnte die Erdwärmepumpe das besser. Mit teils mehreren 10t€ Mehrpreis für die Bohrung(en) dauert es aber sehr lange, bis sich das amortisiert.


    Eine coole Variante ist auch der Eistank, einfach mal googlen.




    Ich bin aktuell hin und hergerissen und warte auf das Angebot des Heizungsbauers.

    Was in der Betrachtung nicht fehlen darf, eine Wärmepumpe hält wohl im Schnitt 15 Jahre, dann ist das Gerät "ausgelutscht", die restliche Heizungstechnik (Pufferspeicher, etc.) kann dann zwar bleiben, aber zumindest das Gerät muss getauscht werden. Bei ca. 10-15t€ bedeutet das also, dass etwa 1.000€/Jahr zusätzlich zurückgelegt werden sollten, für die Erneuerung.


    Förderung: die wenigsten kommen an einem Heizungsbauer vorbei und können die Heizung selber erneuern. Wenn ich über die Förderung dessen Arbeitsleistung bezahlt bekomme, kann ich doch ganz glücklich sein, oder?



    Ob die WP ausreicht, lässt sich testen, in dem man die Vorlauftemperatur der aktuellen Heizung auf 55°C senkt. Bis dahin lassen sich WP´s wohl mit dieser "Jahresarbeitszahl 3" betreiben. Allerdings bräuchte man dafür ein paar wirklich kalte Tage....


    Zum Thema Heizung und nächsten 30 Jahre Ruhe. Das scheint ja nicht mal eine aktuelle Brennwerttherme zu erreichen und ist wohl ebenfalls im Schnitt nach 15 Jahren am Ende. Das ist mit den Uraltkesseln eben nicht mehr zu vergleichen.

    Ich bin mir aber sicher, rüste ich diesmal nicht auf WP um, werde ich in 15 Jahren nicht mehr drum herum kommen.



    Ich verfolge gerade zwei Varianten:

    V1: Brennwerttherme mit großem Pufferspeicher und 25% Solarthermie (um die volle Förderung mitzunehmen), der Pufferspeicher muss dafür relativ groß sein, um im Sommer nicht die Solarthermie wegen Überhitzung zu zerstören.

    V2: Luftwärmepumpe, ebenfalls mit Pufferspeicher (ist nötig, um die geringere Wärmeleistung zu kompensieren, denn bisher ist der Heizkessel überdimensioniert und springt immer wieder an, an sehr kalten Tagen wird die WP dagegen durchlaufen müssen).


    Beides kombiniert mit PV, aber auch das ist Zukunft.


    Welche Variante es wird, hängt einfach von den nackten Zahlen ab, wenn ich die habe, kann ich mich dazu melden.

  • Noch was, was ich mir erlesen habe. Gerade in alten Häusern, in denen man wegen fehlender Flächenheizungen an einem großen Pufferspeicher nicht vorbei kommt, muss es als Wärmepumpe nicht die neuste und teuerste Invertertechnologie sein. Diese bewirkt eine sehr feine Modellierbarkeit der Wärmepumpe. Diese wird aber durch einen Pufferspeicher eh glattgezogen.

  • wie groß ist denn ein "relativ großer" Pufferspeicher?


    wir arbeiten zur Zeit mit einem Blockheizkraftwerk und 800l Pufferspeicher.

    Vorlauftemperatur 55°C


    aber ich befürchte die besten Zeiten des Geräts sind auch bald vorbei und man ist halt immer noch vom Gas abhängig.


    Zwar erzeuge ich ca. 400% meines Stromes selber (BHKW plus Photovoltaik) und hab auch einen 6,5kWh Pufferspeicher, so dass wir tatsächlich nur einen Bruchteil des Stromes vom EVU beziehen, aber weder Photovoltaik noch Pufferspeicher sind wohl groß genug um damit ne Wärmepumpe zu betreiben.


    Trotzdem denke ich dass der Weg für uns wohl in Richtung WP gehen wird.


    Daher sehr interessantes Thema hier. :thumbsup:

  • Das mit der Wärmepumpe ist eigentlich kein Problem, selbst mit Wandradiatoren.

    Es gibt auch Hochtemperaturwärmepumpen.

    Normale Wärmepumpen liefern eine Maximale Vorlauftemperatur von 45 bis 55 Grad Celsius.

    Das reicht eigentlich aus.

    Auf jedenfall muss man vorher Eine Wrmebedarfsermittlung für das zu beheizende Objekt machen und dann die Leistung der Anlage auswählen.

    Statistisch gesehen gibt es im Jahr ca. 15 Tage wo die Aussentemperaturen unter 13 bis 15 Grad Celsius lliegen.

    Da brauch man dann höhere Vorlauftemperaturen.

    Die Normalen Wärmepumpen benötigen dann aber wesentlich mehr Strom um die Wärme ins Haus zu bringen.

    Zwischen 45 und 55 Grad Celsius sinkt der Wirkungsgrad von Wärmepumpen.


    Optimal laufen die wenn man z.B. für das Pumpen 1000KWh Strom für 3000KwH Heizleistung benötigt werden.

    Gilt für Luftwärmepumpen.

    Sagen wir mal für eine Wohnung von 100 Qudratmetern brauch man 3000 Kubikmeter Gas oder 3000 Liter Heizöl

    1 Liter Heizöl oder 1 Kubikmeter Gas entsprechen ca. 10 KwH ( ungefähr).

    Für diesen Fall entspricht das also ungefähr 10000KWh Strom für 30000KWh Heizleistung.

    Gesetz den Fall die Strompeise bleiben bei 0,45 € pro Kilomattstunde dann betragen die Stromkosten allein 4500 Euro ohne Netzentgeld


    Bei landwirtschaftlichen Betrieben gibts aber noch mehr Möglichkeiten an die kostbare Wärmemenge zu kommen.

    Man denke da mal an Wärme zum runterkühlen von flüssigen Medien wie Milch und Gülle.

    Auch Feste Wärmelieferanten wie Silage oder Dung, Kompost können eine Quelle sein.

    Man sollte sich da mal Beraten lassen.


    Ideal wäre natürlich wenn man den benötigten Strom im Winter selber produziert und im Sommer ins Stromnetz einspeist.


    Viellicht liege ich da grundsätztlich falsch


    Infos unter https://heizung.de/waermepumpe…und-deren-stromverbrauch/

  • Wir rechnen gerade mit 2.500l.

  • Moin,


    Aus meiner Sicht müsste jedes Objekt individuell betrachtet werden, eine Universallösung gibt es eben nicht.


    Theoretisch wird bei der Dämmung und einer Luftdichten Fassade begonnen, im Extremfall kann man lediglich noch die Eingangs-, und Terassentür öffnen. In diesem Fall würde etwas Sonne und eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausreichen um das Haus zu Heizen. In einem solchen Haus ohne zu öffnende Fenster würde ich jedoch nicht leben wollen.


    Thermographie und Blower door sind auf jeden Fall Maßnahmen die sich Rechnen und am Anfang einer Sanierung stehen sollten.


    Ich halte es in einigen Fällen für Sinnvoll Heizung und Warmwasserbereitung separat zu Betrachten. Warmwasserspeicher mit Luft-Wasser-Wärmepumpe decken schonmal ganzjährig den WW-Bedarf. Diese Geräte sind relativ preisgünstig und finden in so ziemlich jedem Keller Platz.


    Die aus meiner Sicht perfekte Lösung ist ein Kachelofen mit Wärmetauscher für die Heizungsanlage. Es geht einfach nichts über die Strahlwärme eines Feuers.


    Individuallösungen mit IR-Heizungen für bestimmte Bereiche können bei ausreichender PV-Kapazität auch interessant werden.


    Den Stein der Weisen hat jedoch noch niemand gefunden...


    MfG

  • Genau so sollte man das sehen. In Neubauten kann man im Prinzip alles einbauen.

    Aber wer will schon seine Bestandsimmobilie dermaßen renovieren das die Sache keine gescheite Kosten Nutzenrechnung ergibt.


    Landwirte sind im Vorteil.

    Die Holländer machen und das vor.Da wird mit Biogasgeneratoren gearbeitet, die Abwärme der Kühe wird auch genutzt,

    Damit Sie nicht frieren bekommen Sie einen Pullover.


    Die individuellste Lösung im Winter ist die Anschaffung von Trockentauchanzügen. Es wird gnau da geheizt wo es benötigt wird.

  • Damit Sie nicht frieren bekommen Sie einen Pullover.

    Die Kühe oder die Holländer?:/


    Ideal wäre natürlich wenn man den benötigten Strom im Winter selber produziert und im Sommer ins Stromnetz einspeist.

    Kurz zur PV Anlage. Unsere, 9,37 KWp und 5,1KWh Speicher, ist jetzt fast genau zwei Jahre in Betrieb. Im Jahresschnitt haben wir 36% Eigenverbrauch mit vier Personen.


    Übers Jahr (2021) verteilt sieht das so aus:

    Januar 96%

    Februar 47%

    März 41%

    April 31%

    Mai 33%

    Juni 26%

    Juli 30%

    August 36%

    September 3%

    Oktober 52%

    November 72%

    Dazember 81%


    Man sieht das in den Wintermonaten in denen eine Wärmepumpe den größten Strombedarf hätte nicht viel über ist für selbige.

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