Bericht des Bundesrechnungshofs von 1992 / 1994 - Probleme mit den Bremsanlagen von LKW der 2. Fahrzeuggeneration

  • Da in diese Rubrik auch „Hintergründe“ eingestellt werden sollen, stelle ich dieses Thema mal hier ein. Ist vielleicht als Hintergrundwissen interessant..


    Ich bin über einen Bericht des Bundesrechnungshofs von 1994 gestolpert, der einige interessante Aussagen zu eigentlich vermeidbaren Problemen mit der Druckluftbremse bei Bundeswehr-LKws enthält – siehe den Auszug aus diesem Bericht im Anhang. Vor allem geht es hier um handelsübliche / Teilmilitarisierte Fahrzeuge der 2. Fahrzeuggeneration, genauer um Korrosionsprobleme wegen langer Standzeiten mit der Druckluftbremse und wie diese mit relativ geringen Aufwand von vornherein hätten vermieden werden können.


    Bundesrechnungshof 1994.pdf

  • Die Druckluftbremsen der 1. Generation waren auch nicht besonders rostresistent. Ursachen aus Sicht eines Instandsetzungssoldaten:


    Frostschutz, sprich Alkohol nicht nachgefüllt in der Frostschutzpumpe,


    Regelmäßiges entwässern der Luftanlage wurde unterlassen.1976/77 war bei jedem zweiten LKW bei Eingang in der Prüfgruppe mit vollen Luftbehältern unterwegs, die oft so verrostet waren, das die zwingend ausgewechselt werden mussten. Damals hatten die noch eine ZU Nummer und eine maximale Lebensdauer von 10 Jahren. ZU Nummer Schild fehlt gleich Luftbehälter zwangsweise wechseln.


    Also eigentlich kein neuer Befund vom Rechnungshof.


    Wolf

  • Ich kann mich noch daran erinnern, war 1989 oder 1990.

    Alle U 1300L wurden in der Kompanie gesperrt.

    Der Inst.-Trp hat seinen zuerst wieder in Ordnung gebracht.

    Dann immer einen von jedem Zug in die Inst. geschleppt und repariert.

    Dann wurde Zug-Weise immer wieder einige in die Inst. geschleppt.

    Unser Zug hatte alleine schon 29 Stk. :deck:


    Da habe ich zum ersten Mal gesehen, wie so eine Abschleppstange einfach mal gschwind um ca. 45° abknickt :rolleyes:


    Andy

  • Die Druckluftbremsen der 1. Generation waren auch nicht besonders rostresistent.

    Genau das steht doch auch in den Beanstandungen des Rechnungshofes, siehe S. 111: "Im Verlaufe der Nutzungszeit der 1. Fahrzeuggeneration

    der Bundeswehr waren in großem Umfang Schäden an den Druckluftbremsanlagen der Lastkraftwagen aufgetreten. Ursächlich dafür war der durch kurze

    Betriebs- und lange Standzeiten gekennzeichnete bundeswehrspezifische Einsatz dieser Fahrzeuge, der zu innenkorrodierten Bremsleitungen und -aggregaten geführt hatte."

    Weil man das wusste, war es doch um so unverständlicher, dass man bei den hü- Fahrzeugen der 2. Generation nicht entsprechend vorgesorgt hat.

  • Nun ja, Erfahrungen aus der Instandsetzung und ankommen dieser Kenntnisse im BWB, das ist hier nur beispielhaft für Behörden stehend. Solche

    Unzulänglichkeiten ziehen sich durch das Leben dieser Republik, solange ich zurückdenken kann. Zum großen Teil werden unangenehme Wahrheiten auf dem langen Weg nach oben in den zwischengeschalteten Ebenen einfach weggelassen, weil man ja nur positives melden will. Negativmeldungen führen oft zum Karriereknick oder, wie ich es auch erlebt habe, zur Entlassung.

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