Ladungssicherung vor 1945

  • Ich bin auf der suche nach Bildern oder Informationen wie damals auf Lkws Ladung gesichert wurde. Auf meinen Opel Blitz gab es meines Wissens original keinerlei Zurrhaken oder Ösen auf der Ladefläche um Ketten oder Seile zu befestigen. Wie wurde das dann gelöst? Nur formschlüssig laden? Aber wenn das nicht ging? Bin gespannt ob jemand was darüber weiß.


    Alex

  • Wie es vor 45 war kann ich Dir nicht sagen, wohl aber dass nicht mal Transporter in den 70er und frühen 80iger Zurrösen hatten.

    Die Ladungen wurden "verkeilt" oder man musste kreativ sein und die Ladung an dem festbinden das dafür mißbraucht werden konnte.

    Und dann ist man "vorsichtig" gefahren.

    Wie es im Schwerlastverkehr war habe ich keine Ahnung.

    Das Bewußtsein für gute Ladungssicherung kam erst spät auf nachdem zu viel passiert ist in der "Sprinterklasse".

    Ist zum Teil heute noch grenzwertig wenn man mal bei IKEA oder im Baumarkt zuschaut wie verladen wird...

  • Zitat
    • Ladungssicherung auf Pritschenfahrzeugen sah ungefähr so aus. index.php?page=Attachment&attachmentID=84685&embedded=1
    • Wer einigermaßen physikalisch bewandert war, stellte die Ladung direkt an die Stirnwand, wer nicht, irgendwo auf die Ladefläche. Verzurrt wurde so gut wie nie. Seitlich mußten Bordwände, Einsteckbretter und Plane Halt geben. Daher war nicht ungewöhnlich, daß insbesondere Getränkefahrzeuge ihre Ladung bei Kurvenfahrt auf der Straße verteilten und in unsere Werkstatt regelmäßig Fahrzeuge eingestellt wurden, bei denen das Plangestell schräg nach außen hing. Im schlimmsten Fall wurden bei Unfällen Fahrer von ihrer eigenen nach vorn rutschenden Ladung im Fahrerhaus zerquetscht.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Das Bewußtsein für gute Ladungssicherung kam erst spät auf nachdem zu viel passiert ist in der "Sprinterklasse".

    Ist zum Teil heute noch grenzwertig wenn man mal bei IKEA oder im Baumarkt zuschaut wie verladen wird...

    Nicht nur bei IKEA, auch auf der Autobahn :wacko:
    Sorry, ist offtopic...

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Während meiner LKW-Fahrer-Ausbildung war Ladungssicherung kein Thema.

    Man wurde darauf hingewiesen daß man schwere Teile nicht zu einseitig/hecklastig laden sollte - der Rest war "Menschenverstand" !

    Andererseits: Wozu auch? Es war außerorts viel weniger Verkehr, Autobahn meist 60Km/h, Bundesstraßen waren viel schmaler und alles ohne Helferlein aber mit Zwischengas schalten und Einleitungsbremse. Bergauf konnte ein guter Jogger problemlos mithalten und wer vollbeladen bergab zu schnell war hatte hoffentlich einen guten Schutzengel. Da fuhr man ganz automatisch "passiver" als heutige "Trucker" :engel:

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

    Der Klügere gibt nach! - Nun regieren die BildungsfernInnen :mimimi:

  • ok ist ja schonmal sehr interessant. Wenn in den 70ern noch keinerlei Zurrösen usw vorhanden waren dann sicherlich vorher auch nichts. Da ich mit meinem Blitz ja auch mal Sachen fahren will die man evtl festzurren muss, wollte ich mir da etwas einfallen lassen das auch authentisch ist. Ich will mkr keinerlei Zurrösen und dergleichen anschrauben die es nicht gab. Ich habe zwei sehr alte selbst gemachte Hakenplatten die würde ich evtl montieren. Daran kann ich Spannketten festhaken. Aber die stehen natürlich ein paar cm nach oben raus was ja wieder doof ist.

  • Das Bewußtsein für gute Ladungssicherung kam erst spät auf nachdem zu viel passiert ist in der "Sprinterklasse".

    Ist zum Teil heute noch grenzwertig wenn man mal bei IKEA oder im Baumarkt zuschaut wie verladen wird...

    Nicht nur bei IKEA, auch auf der Autobahn :wacko:
    Sorry, ist offtopic...

    Ach komm, sei nicht so. Da ist doch ein Spanngurt hinten zwischen den Türen :D

  • Könnte mir vorstellen das Sachen mit Rödeldraht oder Seilen gesichert wurden, die man auf dem Boden festgenagelt hatte.

    Oder das Löcher in den Boden gebohrt wurden, um dort Seile durchzuziehen.

    Aber alles individuelle Lösungen.

    gruss nobi

  • Auszug aus den Bestimmungen zum Transport von Munition bei der Bundeswehr aus dem Jahre 1957:

    "Nr. 30. Die Kraftfahrzeuge dürfen nur bis zur Höhe der Seitenwände mit Munition beladen werden. Die Rückwand muß festverschlossen und gegen selbstätiges Öffnen gesichert sein.
    Nr. 31. Die Munition muß auf dem Fahrzeug so sorgfältig geladen und verstaut werden, daß sie während der Fahrt keine Beschädigungen erleiden und nicht aus ihrer Lage geraten kann. Zum Festlegen darf leicht entzündliches Material nicht verwendet werden."

    (Quelle: Vorläufige Bestimmungen über Transport von Munition und Sprengstoffen der Kl. I A (Sprengstoffe) und I B (Munition) auf der Straße, BMVtg vom 26.8.1957, TgBNr. I - 1305/57)

    Selbst bei Munition hat man es also damals mehr oder weniger dem Fahrer überlassen, wie er die Ladung sichert. Eventuell wurden dabei auch Holzlatten auf den Boden der Ladefläche genagelt, um damit die Mun.-Kisten gegen Verrutschen zu sichern. Der Verbot leicht entündlichen Material lässt darauf schließen, das es üblich war, war z.B. Lappen und ähnliches zwischen Ladegut und Bordwand zu klemmen, um einen Formschluss zu erzielen.

  • was ich erschreckend finde ist das damals so leichtfertig damit umgegangen wurde. Vorallem jetzt bei Munition usw. Naja ich denke mal damit wäre das Thema geklärt ob es Zurrösen usw gab. Denke auch das da einfach latten in den Boden genagelt oder geschraubt wurden zur Not oder alles irgendwie verkeilt wurde. Das damals nicht so schnell gefahren wurde ist auch klar. Naja ich werd mir wohl mal was einfallen lassen mit den Zurrhaken die ich habe. Evtl löcher bohren und bei bedarf einschrauben mit M Schrauben und Gegenplatte unten.

  • Nun, das mit dem "nageln" scheint mir schlüssig. Hab in den 80ern noch im Zugkeller Nägel in gigantischen Ausmaßen wahrgenommen. Von denen hieß es, daß damit früher die Keile zur Eisenbahnverladung unserer Leos auf dem E-Waggon fixiert wurden. Die Keile zu meiner Zeit waren aus Eisen und hatten Krallen die mit dem Panzer eingedrückt wurden. Zum Entladen mussten die mit der Brechstange vom Waggon rausgehebelt werden. (Panzer auf die Stelle bugsieren, kurz zurücksetzen, Keil positionieren, drüber fahren bis zum oberen Totpunkt, dabei die anderen 2 Keile positionieren, Zurück über die anderen Keile bis zum OT dann zurückrollen lassen. Anschließend die 4 Zurrketten mittels Spindel über Kreuz anziehen.Fertig.)


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Von denen hieß es, daß damit früher die Keile zur Eisenbahnverladung unserer Leos auf dem E-Waggon fixiert wurden.

    Festgenagelte Holzkeile waren grundsätzlich bis in die 1990er Jahre für die Verladung von Kettenfahrzeugen zulässig. Siehe beigefügten Auszug aus der ZDv 42/20 - Eisenbahntransporte, Stand 1988.

  • Da hättest Du aber besser so einen schicken Dreiachser restaurieren sollen ... dazu noch einen schicken Sonderanhänger. Die passende Beladung gibt's dann wohl aber eher nur als Nachbau....


    Ach ja... Ladungssicherung: auch bei der frühen BW ist mir da auf Bildern noch nichts begegnet was den Namen im heutigen Sinn verdient.


    Jens

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