Beiträge von Quakfrosch

    Es gibt auch noch den Aufkleber mit der Versorgungsnummer.


    Ansonsten lassen Flaggenhalter, passende Farbe zum Baujahr, eventuell Standheizung, ggf. zweite Lichtmaschine, Gewehrhalter, Halterungen für erste Hilfe Kasten, gelbe Aufkleber im Innenraum... ebenfalls auf eine Bundeswehrvergangenheit schließen.


    Und ja, bei manchen Pfuschern werden die Laschen für die Tarnabdeckungen einfach entfernt und weggelassen. Meiner Meinung nach eine deutliche Wertminderung.


    Aber es gibt auch Fahrzeuge, die aus anderen Ländern kommen, und hier dann als Bundeswehrfahrzeuge deklariert werden. Die Besatzungsmächte nutzten auch durchaus deutsche Fahrzeuge in grün.

    Ansonsten gibt es auch Fahrzeuge aus dem nahem Ausland, wie Restjugoslawien-Nord, Dänemark, .....


    Momentan sind auffallend viele schrottreife und schlecht zurechtgepfusche Bundeswehr T-3 zu finden. Original und unverbastelt wird es da schon schwer unter 15.000,- etwas gutes ohne böse Überraschungen zu finden.


    Woran ist Pfusch zu erkennen:
    - mitlackierte Teile (Reifen, Tür- und Fensterdichtungen, Scheiben, Tankdeckel.....)
    - von außen übergeduscht, von innen abgenutzt und verranzt

    - Farben oder Tarnschema passen überhaupt nicht

    - überlackierter Rost

    - Billigstreifen, oder andere Teile verbaut (Scheinwerfer, Rücklichter...) die man höchstens bei temu oder wish findet

    - Verkleidungsteile passen nicht zueinander

    - ohne Sinn und Verstand herausgerissene Teile der Ausstattung

    - Reparaturen, Wartung und Instandhaltung auf sonderpostenmarktniveau


    Der Händler will ja möglichst viel Gewinn machen, nicht investieren.


    Ich lasse auch gerade meinen T5 blech- und lacktechnisch pfuschfrei auf vordermann bringen und habe dafür die bescheidene Summe 10.000,- bis 15.000,- eingeplant.

    Ich verfolge das Schicksal der Dickblechautos auch mit großem Interesse.


    Die Ausfallgründe ohne Feindeinwirkung sind vielfältig, jedoch kategorisierbar.


    Verschleiß:
    Die Fahrzeuge unterliegen dort einem völlig anderen Verschleiß, als in Deutschland in Depots oder vorsichtig auf Waggons und Tiefladern zu einer alle jubeljahre mal stattfindenden Übung möglichst materialschonend bewegt und täglich gewaschen und abgeschmiert.
    Es geht in der Ukraine durch Trümmer, verschlammte Straßen, über aufgeweichte Äcker und durch Wälder. Immer auf eigener Kette. Sowas sorgt schon für einen erheblichen Verschleiß bei den Ketten, Laufrollen, Getrieben und Motoren.


    Ausbildung der Besatzungen und Instandsetzer:
    Die Leute wurden in wenigen Wochen durch die Thematik gescheucht. Oftmals ohne technische Vorausbildung. In anderen Armeen werden Besatzungen und Instandsetzer über Jahre regelmäßig aus- und weitergebildet, damit sie ihr Auto kennen und zu meistern wissen. Eine materialschonende Umgangsweise ergibt sich daraus dann einfach.


    Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Werkstätten:
    So wie es auch an lange ausgebildeten Instandsetzern mangelt, fehlt es auch an geeigneten Werkstätten und nötigen Ersatzteilen.
    Entsprechend wird in der Not viel improvisiert und gebastelt. So entstehen sehr kreative feldmäßige Instandsetzungen, die sich nicht immer für ein, verglichen mit einer Landmaschine, sehr komplexes Fahrzeug als geeignet erweisen.

    Ansonsten wird wohl einfach auf Verschleiß gefahren.

    Und dann ist da noch die Führerscheinproblematik.

    Nur für ein Hobby über 3,5t einen LKW-Führerschein machen, den man sonst nicht benötigt, bindet sich auch nicht jeder mal so schnell ans Bein.


    Und ja, manche haben sich so mit "Projekten" zugeschaufelt, dass es eher an einen gewerblichen Schrottplatz erinnert, als an ein Hobby. Da muss auch die Vernunft obsiegen. Da ist es dann vielleicht auch entspannter, wenn man sich auf weniger mit mehr Hingabe konzentriert, als nur zu horten, niemals mit irgendwas fertig zu werden und alles unterm Strich nur vergammeln zu lassen.

    Und dann gibt es auch die, die ein Hobby anfangen, es dann aber an den handwerklichen oder finanziellen Möglichkeiten scheitert.

    Alles nicht schlimm, solange die realistische Selbsteinschätzung noch vorhanden ist, und man entsprechende Lösungen findet.
    Sei es als Familienprojekt oder aber Abgabe an Fachleute oder Aufgabe an Kenner und Könner.

    Ich kenne auch Leute, die ihren Fuhrpark einem Museum vermachen werden, weil der Nachwuchs entweder nicht vorhanden oder nicht interessiert ist.
    Da hilft es aber auch den Nachwuchs über den jeweiligen Wert aufzuklären.

    Erlebe ich auch immer wieder, dass Speditionen Sattelzüge in Altstadtgassen schicken, obwohl in den Papieren zur Ladung vermerkt wurde, dass die Lieferanschrift nur mit einem Kleintransporter erreichbar ist.


    War doch gut, dass da eine bessere Entladestelle gefunden wurde. :)