Das Problem ist, wie schon genannt, dass hier Menschen kriminalisiert werden sollen, die sich an Gesetze halten, während es die, die sich schon vorher an nichts gehalten haben, nicht beeindrucken oder von Straftaten abhalten wird.
Wer eine Straftat begehen will, tut dies einfach. Da findet keine Überlegung statt, gegen welche Gesetze eventuell verstoßen werden könnte und welche möglichen Strafen drohen. Sei es, weil Täter und Täterinnen nicht über die dafür erforderlichen kognitiven Fähigkeiten verfügen, sei es durch psychische Mängel, oder weil es ihnen einfach egal ist, oder weil eventuelle vorherige Strafen nicht zu einem Lerneffekt geführt haben, oder sie immer und immer wieder laufen gelassen wurden.
Das ist wie "Wir fordern Tempo 30 in allen Städten, weil ja überall gerast und sich nicht an die 50km/h Höchstgeschwindigkeit gehalten wird!".
Nicht nachweisbar und aus irgendwelchen Befindlichkeiten heraus getrieben. Fragt man dann bei den Beschwerdeführern nach, wie sie zu der Feststellung gekommen sind und entsprechende Geschwindigkeitsmessungen ihre Aussage belegen können, kommen nur Ausflüchte. Noch schlimmer wird es dann, wenn man ihnen die Auswertungen der Geschwindigkeitsmessungen vorlegt. Diese werden dann einfach ignoriert. Die subjektive Meinung zählt mehr, als die Fakten. Und wer sich schon vorher nicht an die Regeln gehalten hat, wird es auch zukünftig nicht tun.
Sinnvoller wäre es, wenn sich dafür stark gemacht werden würde, dass vorhandenes Recht zur Anwendung kommt, Gerichte das jeweilige Strafmaß ausschöfpen und Strafverfahren zeitnah erfolgen. Ebenfalls muss eine verhängte Strafe auch als solche empfunden werden und Signalwirkung haben. Damit meine ich keine drakonische Bestrafung bei "Kleinstvergehen", aber eine Bestrafung, die den Täter empfindlich trifft und im Sinne der Opfer und der Gesellschaft ist.
Durch Motivation und Belohnung die Einhaltung von Gesetzen zu erreichen, ist ein absurder und naiver Irrglaube.
Wie es schon erwähnt wurde, fühlt man sich oft wie im Film "Demolition Man".