Hallo ins Forum,
dieser Beitrag hat mich, da ich ebenfalls auf der Suche nach der optimalen Schmierung bin, interessiert und deshalb habe ich mal recherchiert.
Für die, die es interessiert, hier meine Ergebnisse.
Habe im Netz das Serviceheft passend zum 461er gefunden (230 GE und 290 GD) mit den Motoren M 102 und OM 602.
Ich weiß, der Wolf ist 250 GD, hat aber eben auch einen OM 602 Motor, von daher sollte das passen.
Hier die Seite mit den Angaben zu den Betriebsstoffen:
und hier noch die Seite aus der Betriebsanleitung
Mit diesen Angaben sollten sich viele Fragen klären lassen.
z.B.
Hatte mir die Frage vor kurzem gestellt.....Da meine Gänge seit kurzem wenn es kalt ist auch sehr schlecht rein gehen,ist das Auto einige Kilometer bewegt worden,schaltet sich alles wieder weich (dachte daher,das das Öl gewechselt werden müßte) im Fahrverhalten macht es sich deutlich bemerkbar,er fährt seitdem wieder "leichter" und "ruhiger"....bin dann zu MB hin und die schrieben mir auf,das ich für´s Getriebe ein ÖL mit der Freigabe 236.2 bräuchte.....hab dann welches im Internet bestellt,allerdings Versehentlich Automatikgetriebeöl.... Aber eigentlich müßte ich doch Automatikgetriebeöl auch in Schaltgetriebe einfüllen können,ohne das das Getriebe schaden nimmt da ja der Schaltvorgang gleich ist,oder?
Ja, die Schaltgetriebe bekommen nach MB tatsächlich ein ATF Öl nach 236.2. Geht man dann in die o.g. BEVO von MB und schaut nach den freigegebenen Ölen, sieht man, dass es da garnicht so viele gibt, die die Anforderungen erfüllen. Aber genügend Auswahl ist vorhanden. Und die Automatikgetriebe bekommen ein Öl nach einer anderen Freigabe!
Habe mit dem Ölgroßhandel in meiner Nähe ein Gespräch über den Unterschied zw. Freigabe und Empfehlung geführt. Hier sie Aussagen:
Freigabe: "Der Ölhersteller hat sein Öl nach den Vorgaben des Fahrzeugherstellers "gemixt" und diesem für Tests zur Verfügung gestellt. Dafür gibt es dann eine Freigabe. Kostet Geld, der Preis des Öls wird höher. Solange das Fahrzeug sich im Garantiezeitraum befindet, sollte man diese Öle nehmen."
Empfehlung: "Der Ölhersteller hat sein Öl nach den Vorgaben des Fahrzeugherstellers "gemixt", verzichtet aber auf die Tests und die Freigabe. Daher sind diese Öle meist günstiger. Kann man problemlos nutzen. Nur eben besser in der Garantiezeit nicht. Und wer ganz sicher gehen will, der bleibt bei freigegebenen Ölen. Man sollte aber nirgendwo ein Öl einfüllen, dass nicht zumindest eine Empfehlung besitzt!" (Dazu unten mehr)
Öle für die Benziner nach 226.5 sind noch eine Menge auf dem Markt. Die Suche nach Ölen mit 227 und 228er Freigabe war wenig erfolgreich.
Dann fand ich diese Aussage (leider nur in englisch).
Damit kommt man bei der Auswahl dann auch wieder weiter.
Ich habe aber bei meiner Recherche auch ein Öle gefunden, die der 227.1 und 227.5 entsprechen (OM 602), falls man ganz sicher gehen möchte, ein paar Öle, die den alten Normen entsprechen:
Dort bekommt übrigens auch ein zugelassenes Fett für Vorderachskugeln und der 5kg Eimer, den ich dort vor Jahren bezogen habe, kostete weniger als die Tube bei MB.
Was passiert, wenn man unpassende Öle nimmt? Wieder ein Zitat:
"Durch Beachtung der Freigaben / Empfehlungen, sollte sichergestellt sein, dass das Öl die verbauten Materialien nicht angreift und schädigt."
Hier wurden mir als Beispiel einige Motoren aus dem PSA Konzern genannt, die u.a. auch Ford verbaut. Dort läuft der Zahnriemen im Ölbad, wie eine Steuerkette. Hier ist es bei Verwendung von falschen Ölen schon des öfteren zu kapitalen Schäden gekommen, da manche Öle Bestandteile enthalten, die den Riemen auflösen. Mit anderen Worten: Die Herstellernormen haben also schon ihren Sinn.
Immer wieder ist die Viskosität auch ein heißes Diskussionsthema. Soll ich nun ein 0W40 oder ein 15W40 oder doch lieber ein 10W60... usw.
Kann man auch sehr schön nachlesen: die Viskositätsangaben beziehen sich auf die Umgebungstemperaturen, bei denen die Öle eingesetzt werden.
In meiner Jugend musste mein Vater immer zweimal im Jahr zum Ölwechsel, im Spätherbst und im Frühjahr. Es gab noch kein Mehrbereichsöl, es gab eines für den Winter und eines für den Sommer. Heute kann man, wenn man will, mit einem Öl alles abdecken.
Noch ein Zitat aus dem Gespräch: "...bei Motoren, die sehr heiß werden, oder hochbelastet werden, macht es Sinn, dass die Zahl nach dem W so hoch wie möglich ist. Die Scherstabilität dieser Öle ist höher. Damit aber auch ihr Widerstand, was dann den Verbrauch erhöht..."
Eigene Erfahrung: Ich habe von 1989 einen Sierra Diesel gefahren (2,3l, 67PS), uralter Motor, Grundkonstruktion bei Peugeot in den 1950ern. Den habe ich mit dem Meister bei Ford auf damals ganz neues 0W40 umgestellt (nach der Garantiezeit). Beim ersten Wechsel nach 10tkm kam da eine ziemliche Plörre raus. Ab der zweiten Füllung ging der Dieselverbrauch um einen halben Liter runter. Starts im Winter gingen auf einmal viel besser als mit dem vorgeschriebenen 10W40. Ich habe das Auto dann bis 2002 gefahren, 393.000km, und ihn dann verkauft.
Mein nächstes Alltagsauto habe ich mit mit 495.000km verkauft. Hier musste bei 365.000km der Motor geöffnet werden. Die Hohnspuren an den Zylinderwänden waren noch vorhanden, alle Lager und die Kolben noch im Toleranzbereich für Neuteile.
Mein derzeitiger täglicher Begleiter hatte gerade die 275.000 Inspektion... Gutes Öl lohnt sich nach meiner Erfahrung.
Hoffe dazu beitragen zu können, dass das immer wieder aufkommende Thema Öl damit abgerundet ist.
Gruß
Rolf