Der wohl weiteste Internationale Einsatz der Bundeswehr. Die Unerstützung der UN Mission INTERFET auf Ost-Timor von Ende Oktober 1999 bis Ende Februar 2000. Ich selbst war vom 19.12.99 bis zum Ende am 28.02.2000 mit dabei. Eingesetzt waren 2 C160 von unserem Geschwader, dem LTG 63 in Hohn. Für den Hin- und Rückflug brauchten die Maschinen jeweils gute 5 Tage für die über 18000 km.
Das Sanpersonal und etliche Tonnen an Material wurden mit einm Airbus der Luftwaffe dorthin geflogen, allerdings auch nicht Nonstop sondern mit kurzen Aufenthalten auf den Malediven und Singapur.
Unsere Basis war der militärische Teil des Flughafens Darwin. Untergebracht waren wir in einer weitläufigen Kaserne der Army etwa 20 km von Darwin entfernt. Die Unterbringung als auch die Verpflegung war außergewöhnlich gut. Viele der dort sonst stationierten australischen Kameraden waren zu der Zeit in Ost Timor im Einsatz. Ebenfalls untergebracht waren dort Neuseeländer und Franzosen soweit ich mich erinnere. Auf dem Fliegerhorst hatten US Marines noch ihre „Zelte“ aufgeschlagen, kurzum ein wirklich sehr internationaler Mix von Streitkräften aus der ganzen Welt.
Unsere Aufgabe war es, verwundete, verletzte oder schwer erkrankte Soldaten von Int. Airport Dili in Ost-Timor abzuholen und nach Darwin zur weiteren Behandlung zu fliegen. Dazu waren wir in einer 60min Bereitschaft die wir oft sogar noch unterboten. Die Crews tauschten alle 24 Stunden, so das man zwischendurch auch Freizeit hatte. Während das erste Kontingent bis Mitte Dezember kaum angefordert wurde (keine Ahnung warum) wurden wir regelmäßig zu Einsätzen gerufen. Nach der Landung holten wir die Patienten aus dem Feldlazarett mitten in Dili ab und übergaben diese dann Darwin auch wieder im zivilen Krankenhaus. Das lief alles sehr eingespielt. Passend zur Landung standen die Australier mit San-Kfz bereit und in Darwin klappte es genau so reibungslos.
Zum Ende des Einsatzes (das Foto wo man beide Transall sieht) wurden wir als einzige ausländische Nation persönlich vom australischen Befehlshaber General Cosgrove verabschiedet. Das zeigt in etwa, wie wichtig für die australische Seite unser Einsatz gewesen sein mußte.
Insgesamt sind wir dort sehr herzlich aufgenommen worden und es gab, vor allem auf Sanitätsdienstlicher Ebene, keinerlei Schwierigkeiten oder Berühungsängste.
Weihnachten war es sehr warm. Und meinen Geburtstag konnten wir im kleinen Kreis draußen im T-Shirt und Grillgut feiern..
Landung in Dili Ost-Timor
Die US Marines waren auch mit diversen Einheiten zu Land zu Wasser und in der Luft dabei.
Geöffnete Laderampe nach der Landung in Dili.
Flug von Darwin nach Ost-Timor über die sog. Timorsee Flugdauer ca. 2 Stunden.
Gigantische Wolken und gewaltige Gewitter mit teils extremen Starkregen und Temperaturen von 30 Grad und mehr. Dazu hohe Luftfeuchtigkeit. Das Wetter und Klima hatte es in sich.
Einfahrt zum Feldlazarett welches in der Universität in Dili in Zelten untergebracht war.
Beide C-160 in Dili
Die sonst übliche Fliegerkombi (die grauen waren viel zu warm) getauscht gegen Flecktarn…