So! Jetzt habe ich die Drehstabgummis (VW: "Gummilager für Federstrebennabe") zumindest schon mal an Backbordseite gewechselt. Danke oliver.bohm für's Mutmachen! Hat mich aber einen ganzen Tag gekostet (Ich schraube wohl im Kriechgang
).
Ein paar mögliche Detailvarianten (Geschmacksache), durch eigene Fehler "erfahren". (Für Profis selbstverständlicht, für andere Gummi-Rookies aber vielleicht interessant.).
- 36er Achsmutter bei angezogener Handbremse und eingelegtem Gang unaufgebockt schon mal lösen. Spart einen Gegenhalter.
- Vor dem Entfernen der drei M10 (Federschwert zum Schräglenker) die Montagelage anzeichnen! Die Verbindung scheint zwar bei Wiedereinbau sehr steif zu sein. Ein unbeabsichtigtes Verschieben (Langlöcher am Schwert) verstellt aber u.U. die Spur! Es reicht ein Bleistiftstrich. Körner/ Meissel ist m.E. unnötig.
- Den Schräglenker kann man nach Ausbau des Anschlagpuffers und der z.B. oberen Halteschraube des Stoßdämpfers wunderbar mit einem kleinen Ratschenspanngurt für 2 € soweit hochratschen, dass das Federschwert vollständig vom Schräglenker freikommt. Da kann dann auch nix abstürzen.
- Tatsächlich konnte ich ebenfalls auf das Abschrauben des Kotflügels verzichten (danke an fux ). War aber sehr eng und hat mir einen kleinen Kratzer am Kotflügelrand beschert. War mir aber lieber als Abschrauben. Ich konnte das Schwert vom äußeren Drehstabende entfernen (allerdings war er mir dabei innen schon rausgerutscht!).
- Wenn man das innere Rausrutschen vermeiden kann, ist der spätere Wiedereinbau supereinfach. Denn 1 Zahn außen dreht das Schwert um 8°10'. Das ist ein Riesenwinkel, bei dem es beim Wiederaufschieben des Schwerts dann kein Vertun und damit keine Abweichung zur ursprüngliche Einstellung gibt.
- Eine Vorabmarkierung der Einbaulage "Schwert-Drehstab außen" wäre hilfreich. Ob das irgendwie geht (Verzahnung ist ja tief in der Abdeckung), probiere ich dann auf der rechten Fahrzeugseite aus. Dann nämlich wäre auch ein Rausrutschen der inneren Verzahnung unkritisch, denn ein innerer Zahn bedeutet 9° (da innen 40 Zähne).
- Die festgegammelten Gummis gehen mit einem Spritzer Öl wie Öl runter. Da brauchts es keinen Hammer oder Schraubstock. Danach gut entfetten, bevor das Talkum draufkommt (habe kein Fett verwendet).
- Die Einbaulage des äußeren Gummis im Vorfeld zu wissen, ist sehr hilfreich. Denn ein Verdrehen ist ohne Abziehen (und der neue Aussengummi Gummis sitzt streng!) kaum möglich. Erst mit einem Ölfilterschlüssel ging das. Gleich richtig positioniert, wäre aber erheblich besser!
- Rechts endet die ET-Nr. mit 245, links mit 246. Ansonsten auf die Aufschrift "oben" achten. Geometrisch sind die eckigen Gummis identisch.
- Wahrscheinlich sind sie aber innerlich an der Oberseite verstärkt. Bei mir (ich vermute Auslieferungszustand) war links die Nummer 245, also falsch montiert
!). Für Segler: Backbordfahrwassertonnen sind in Europa gerade nummeriert! - War der innere Drehstab bewusst oder aus Versehen draußen, hilft es zu wissen, dass die kleinste Winkeländerung 50 Bogenminuten beträgt (also knapp ein Grad). Schwert innen um 1 Zahn höhergedreht und außen um 1 Zahn tiefer, ergibt eine Tieferlegung des Hecks um 50' (ca. 6 mm am Rad). Vertauscht man innen/außen, dann ist das entsprechend eine Höherlegung. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass die Markierung nach "Runterschubsen" des Schwerts recht nah am Drehpunkt ist. Denn man muss sich nun schrittchenweise an die Markierung herantasten. Da könnte man sich leicht um 50' vertun. Die Entscheidung, ob das Schwert tatsächlich am bzw. parallel zur ursprünglichen Markierung der Einbauwinkellage des Schwerts liegt, fiel mir auf jeden Fall schwer! In dem Zusammenhang sei nochmal auf oliver.bohm 's Bericht verwiesen. Die Markierung der Winkellage des Schwerts NACH der Wegnahme der Vorspannung (also nach dem "Herunterschubsen") darf NICHT vergessen werden. Naja, ist auch klar!
- Tipp: Ich hatte mir ebenfalls längere Schrauben DIN 912 M10x30 besorgt -> mit Innensechskantkopf! Dann kommt man beim Heften besser in die Ecken. Nuss hat bei mir nicht gepasst.
- Empfehle, die Gewinde i/a vorher sorgfältig gängig zu machen. Das erspart eine elende Fummelei in unbequemer Lage. Wenn Schraubengewinde beschädigt, lieber neue kaufen (DIN 912 M10 x 22, 8.8er!).
- Dann erstmal soweit anziehen, dass man das Schwert (z.B. per Wagenheber) noch über die Kante lupfen kann. Nach dem Vorspannen habe ich die langen "Heftschrauben" bis zum komplett Heranziehen des Drehstabdeckels eingeschraubt und dann erst eine nach der anderen durch die Originalschrauben(!) ersetzt (das sind nämlich 8.8er, kriegen 40 Nm).
- Dann das Schwert wieder mit 110 Nm an den Schräglenkerausleger geschraubt. Nicht verzweifeln, denn die hintere obere Schraube will weder rein noch raus. Da muss man den Querlenker (Langlöcher!) ein bisschen nach hinten zerren, damit die Schraube raus- bzw. reingeht. Genau hier könnte man sich die Spur verstellen (s.o.).
Wieviele Zähne wo sind, merke ich mir übrigens seit gestern wie folgt:
"Innen Technik 1940, außen ein bisschen jünger"
gut für den Stammtisch
, falls es da mal Diskussionen gibt!
Zukünftig:
- .... würde ich mir vorab an geeigneter Stelle die Anfangshöhe des Fahrzeughecks messen (rechts/ links). Denn durch Verschleiß oder vorherige Schrauber könnte das Fahrzeug bereits zu Beginn der Operation schief gestanden haben.
- .... würde ich mir gleich die HD-Version (härter) der schwarzen Gummis besorgen. Da gibt es Anbieter. An PU traue ich mich noch nicht.
- .... Vielleicht leiste ich mir auch die Alu-Drehstabdeckel (s. Frage im P.S).
P.S.:
Es werden von mindestens 2 Anbietern Drehstabdeckel mit 58 mm Bohrung angeboten (sind normalerweise nur 55 mm). Ein Anbieter schreibt, dass es irgendwie zu Beginn der Kübelaera mal 58 mm waren und erst durch Reparaturen dann die 55 mm-Drehstabdeckel
(Käfer) eingebaut wurden. Weiß jemand von Euch, ob VW tatsächlich beim 181er mal solche 58mm-Deckel verbaut hat? Ein Händler schreibt, dass damit vermieden würde, dass die Deckel in kürzester Zeit sich wieder zum Federschwert absenken.
Tatsächlich ist bei mir jetzt Außengummi und Drehstabdeckel Bohrung selbst nach gerade erfolgter Reparatur nicht konzentrisch. Der Gummirand ist an der Oberseite bereits im Neuzustand schon deutlich dünner?! Da ja die Gummidimensionen die gleichen bleiben, hat die 58 mm-Bohrung für mein Dafürhalten nur einen einzigen Vorteil: Die Gummis dürfen stärker verschleissen, bevor der Rand der Drehstabdeckelbohrung wieder aufsitzt und Schaden anrichtet.
Frage 1: Was haltet Ihr von 58 mm Drehstabdeckeln?
Frage 2: Jemand Erfahrung damit? Halten die länger? Lohnt sich die Investition der Drehstabdeckel (Alu) von ca. 150 €?
Dank für diesen "Fred"
. Ohne den wäre mir bei dem Gedanken an die HA der A auf Grundeis gegangen!
Ich grüße in die Runde!
Schorsch