ABS ist relativ hart und damit bruchgefährdet, außerdem nicht sonderlich uv-stabil. PP (Polipropylen) ist die bessere Wahl.
persönlich wäre ich vorsichtig mit solchen "schubladen- aussagen".
die jeweiligen rohmaterialien- ohne jeglichen zusatzstoffe (additive, pigmente,...) sind in ihren eigenschaften teilweise nicht zu vergleichen mit entsprechend "modifizierten" varianten.
ein pc kunststoff kann bspw. mehr oder weniger uv stabil sein- je nachdem welcher und wie viel uv- absorber (additiv) beigegeben wurde, sowie- je nachdem- welches pigment (einfärbung des kunststoffes) verwendet wurde.
addtitive und pigmente haben teilweise starken einfluss auf die veränderung von eigenschaften von kusntstoffen- bezogen auf die themen uv stabilität und bspw. elektrische leitfähigkeit. grundlegende chemische beständigkeiten (bspw. gegenüber säuren, laugen, gasen, fetten) können jedoch weniger stark durch beigegebene additive/ pigmente/ zuschlagstoffe beeinflusst werden. in solch fällen hilft in der regel nur eine beschichtung (lackierung) mit entsprechenden lacken (die, wenn wir ehrlich sind, auch nur eine art kunststoff sind- im ausgehärteten zustand).
bspw. werden in der regel kardanwellen, fahrwerkanbauteile (querträger, stabilisatoren,...) stoßdämpfer, gasfedern (bspw. heckklappendämpfer) mit klassichen epoxid- lacken beschichtet. wie wir alle wissen, reagiert ein epoxid unheimlisch "allergisch" auf uv strahlen- eine uv beständigkeit ist quasi nicht gegeben und kann auch nicht positiv beeinflusst werden. der chemismus des epoxids lässt das einfach nicht zu...
dennoch werden diese lacke großindustriell bei fahrzeugen eingesetzt, die "mehr radhaus als reifen" haben (geländegängige LKW, eisenbahnsektor), oder in sogenannten "c"- zonen, die im teilsichtbaren bereich mit ausetzung von uv- strahlen liegen und überleben dort ihre jahre, bis sie- durch aufgabe der funktion- verschleißen.
was ich damit sagen möchte: nur weil etwas (auf dem papier) nicht "ideal" erscheint (bpsw. wegen seiner eigenschaften), bedeutet dass nicht zwingend, dass es für den einsatzzweck nicht dienlich ist- auch langzeittechnisch.
zurück zu den kunststoffen:
eine mischung aus abs/pc ist nicht zu vergleichen mit den jeweiligen rohmaterialien abs oder pc.
hierbei sei erwähnt, dass pc, ohne einen anderen kunststoff von unheimlich vielen automobilherstellern seit jahren für scheinwerfer"gläser" eingesetzt wird. eine uv- stabilität ist hierbei für einige jahre gegeben (von dem transparenten kunststoff- sicherlich mit uv- stabilisatoren). wenn man nun noch einen eingefärbten pc- für eine art "schmutzfänger"- verwendet, kann sich die uv stabilität allein durch die einfärbung etwas erhöhten (oder ggf. auch veringern oder gleich des transparenten pc bleiben- das kommt mitunter auch auf das jeweilige verwendete pigment an).
abs ist weniger uv stabil. das merkt man auch schon an dem namen des kunststoffes: acrylnitril-butadien-styrol. styrol bedeutet hierbei, dass ein benzolring im molekül vorhanden ist, welcher- in der regel- mit uv- strahlen nicht so gut klar kommt (aufgrund des "ungesättigten" cahrakters- doppelbindungen vorhanden).
die positive eigenschaft des abs ist jedoch, dass es bei kälte noch gut beständig und nicht so stark versprödet, wie andere kunstsoffe.
grundsätzlich besteht jedoch die bereits erwähnte option den jeweiligen kusntstff mit additiven (uv- absorbern) auszustatten, um dessen eigenschaften anzupassen/ positiv zu verändern.
bei einem misch- kunststoff, wie dem abs, kommt "erschwerend" hinzu, dass die jeweilige prozentuale mischung der rohstoffe (acrylnitril, butadien, styrol) ebenfalls einfluss auf dessen eigenschaften haben.
die mischung aus abs/pc wird in der automobilindustrie seit jahrzehnten positiv für verkleidungen von stoßstangen eingesetzt (hier jedoch lackiert und nicht "unbehandelt"- was einen zusätzlichen schutz vor uv- strahlen und ggf. steinschlägen/ mechanischer einwirkung haben kann). diese stoßstangenverkleidungen bestehen jedoch meist aus "recht dünnem" abs (ca. 2-3mm stark). wenn man für einen "spritzlappen" ein ca. 5mm oder dickeres material verwendet, es ggf. noch lackiert, sollte dem einsatz als solches- meiner meinung nach- nichts im wege stehen.
nachteilig bei allen kunstsstoffen- im vergleich zu metall- ist hingegen die sprödigkeit. setzt man irgendwo auf, biegt sich der kunststoff in der regel nicht (oder nur zu einem gewissen grad), sondern bricht einfach. metall (nicht zu stark dimensioniert) biegt sich einfach und kann "wieder in form" gebogen werden.
nur mal so meine recht oberflächlichen gedanken zu der thematik, da ich nicht direkt "vom fach" (kunststoffe) bin und nur sporadisch mit diesen beruflich in kontakt komme...
grüße
mathias