Besatzung Sanpanzer M 113

  • Hallo Leute,


    das es beim M 113 einen Fahrer und Kommandanten gegeben hat ist bekannt.

    Dazu habe ich im Internet gelesen, es sollen zusätzlich Sanitäter dabei gewesen sein.


    Wenn ich das lese, dann waren der Fahrer und Kommandant keine Sanitäter. Ist das tatsächlich so, oder war wenigtens einer der beiden ein Sanitäter?

    Sollten die beiden keine ausgebildeten Sanitäter gewesen sein, gehörten Fahrer und Kommandant dann zu der Panzertruppe?


    Wer kann da weiterhelfen?

    Gibt es dazu vl. Unterlagen/ Vorschriften?


    Gruß Alex

  • 1. Den gepanzerten SanTrupp auf M 113 gab es nicht nur bei der Panzertruppe, sondern auch bei Panzergrenadieren, Jägern usw. Die Gliederung dieser Trupps war bei allen Bataillonen gleich.

    2. Die offizielle Bezeichnung des "Kommandanten" war "Sanitätstruppführer".

    3. Bei der Besatzungsstärke müssen wir zwischen Friedens- und Verteidigungsfall unterscheiden. Im Frieden hatte der SanTrupp 1 Unteroffizier und und 1 Soldaten, im V-Fall kam ein weiterer Soldat dazu.
    Also im V-Fall:
    1 Sanitätsunteroffizier und Truppführer
    1 Sanitätssoldat und Funkgerätebediener (nur im V-Fall)
    1 Sanitätssoldat und Kraftfahrer F

    4. Die Soldaten der Santrupps waren ALLE ausgebildete Sanitäter.

    Siehe beigefügten Auszug aus der StAN Panzergrenadierbataillone Stand 1984.

        

  • Kann ich so bestätigen.

    Die Sanitäter der Truppe wurden an den Standorten, die ich erlebt habe, für den Tagesdienst dem jeweiligen SanBereich zur Verfügung gestellt, da sie dort gebraucht wurden, auch um die Soldaten der Truppe zu versorgen, sonst keine eigenen Räumlichkeiten hatten und bei der Truppe selbst, außerhalb von Übungen und Einsätzen, wenig hätten ausrichten können.

    Auch die vorhanden San-Fahrzeuge wurden durch den SanBereich un sein Personal genutzt.

    Sie trugen aber die Taktischen Zeichen der Truppe.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • Hallo,


    vielen Dank für euren Beitrag. Wie war das in der Praxis dann, lief die Ausbildung zum Sanitäter/ Kraftfahrer zeitgleich?

    Konnte es ein vom zeitlichen Ablauf her sogar ein Wehrdienstleistener sein? Unteroffizier scheidet ja zeitlich aus.


    Gruß Alex

  • Zunächst brauchte man einen Dienstposten als Kraffahrer.

    Dann ging es mit Grundausbildung (San) und Vollausbildung los. Danach dann zur Einheit, der man zugedacht war und von dort aus zum Führerscheinlehrgang.

    Grundsätzlich sind die Kraftfahrer Mannschaftssoldaten. Aktuell und seit ein paar Jahren also FWDL.

    Ob der frühere Grundwehrdienst dafür ausreichte, weiß ich nicht.

    Je nach Funktion und Dienstposten konnten natürlich auch Unteroffiziere zum FS-Lehrgang geschickt werden.

    Kraftfahrer wurden zunächst natürlich für LKW ausgebildet und nur, wenn es der Dienstposten hergab für Kettenfahrzeuge.

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  • Wie war das in der Praxis dann, lief die Ausbildung zum Sanitäter/ Kraftfahrer zeitgleich?


    Zuerst kam die Grundausbildung für Sanitätssoldaten bei den speziellen Ausbildungskompanien der Sanitätstruppe. Diese Ausbildungskompanien gab es je einmal bei jedem Sanitätsbataillon der Division und bei den Sanitätsbataillonen der Korps. Hier war in die allgemeine Grundausbildung bereits die Sanitätsausbildung eingebunden.
    Dann folgte die Versetzung in die Stammeinheiten. Von dort aus wurde dann für die Kraftfahrer die Fahrschulausbildung über die regionale Fahrschulorganisation durchgeführt, die Fahrschulplätze mussten also vom Bataillon angefordert werden und konnten erst nach Zuweisung besucht werden.
    Das war natürlich auch für Wehrpflichtige möglich. Wo hätten sonst die ganzen ausgebildeten Reservisten für die San-Trupps der im Mobilmachungsfall aufzustellenden Geräte-Einheiten herkommen sollen?

  • Wo hätten sonst die ganzen ausgebildeten Reservisten für die San-Trupps der im Mobilmachungsfall aufzustellenden Geräte-Einheiten herkommen sollen?

    Nun, ich habe mich mit dem Thema nie richtig befasst. Für uns war der Wehrdienst 94/ 95 zwar interessant, aber in dieser Zeit mehr aber auch nicht. Zu mal die Wende schon erste spürbare Veränderungen mit sich brachten. Natürlich auf die BW bezogen. Und danach hatte ich andere Dinge im Kopf :engel:


    Umso mehr freue ich mich wieder einmal über das fundierte Wissen hier =)


    Gruß Alex

  • Vielleicht kann ich ja mal aus meinem eigenen Nähkästchen plaudern:

    Ich hatte das Vergnügen, ab Juli 1983 im 5./SanBtl.310 im schönen Marburg/Lahn in der Jägerkaserne meine Grundausbildung zu machen.

    Nach den 3 Monaten ging es nicht gleich zu den Stammeinheiten, sondern einige wurden erst einmal zur weiteren Ausbildung versetzt. So auch ich, ich landete im BW-Krankenhaus in Hamm/Westfalen in der Paracelsus-Kaserne. Genannt "bei de Parasiten". Dort absolvierte ich den San-Lehrgang zwo.

    Manche Kameraden, die keine Lust auf "weisse Kittel" hatten, machten in diesen drei Monaten ihren Führerschein für KrKW, LKW 5to usw. Und auch für den "Hotchkiss", das weiß ich, weil wir hatten auch so einen "Hemmschuh für den Leo2" bei uns im T-Bereich rumstehen.

    Manch einen Kameraden habe ich dann später wieder irgendwo getroffen, entweder in der eigenen Stammeinheit oder als Fahrer bei seiner eigenen Einheit.

  • Noch zur Ergänzung der Frage der Ausbildung der Sanitätssoldaten.
    Wie ich oben geschrieben habe, erfolgte die Ausbildung bei den Sanitätsausbildungskompanien der Sanitätsbataillone Division und Korps.
    Die Ausbildungskompanien unterschieden bei den Rekruten
    a) Rekruten für die Sanitätstruppe, also für die reinen Sanitätseinheiten
    b) Rekruten für den "Truppensanitätsdienst". Das waren die Sanitäter in den Verbandplatzgruppen und Sanitätstrupps aller anderen Truppengattungen.

    Ich bin noch auf die StAN des Gebirgs-Sanitätsbataillons 8 gestossen.

        

    Hier sieht man diese Unterscheidung zwischen den Rekruten bei der Ausbildungskompanie, damals die 7. Kompanie des Bataillons.

  • Moin!

    2000/2001 war das etwas anders. Meine Stammeinheit war das Panzergrenadierbattallion 212 in der 1. Kompanie und hier im Sanzug. Wir hatten 10? M113 San MTW. Aber nicht annähernd ausreichend Personal für die Fahrzeuge. Unsere Fahrer waren nicht alle Sanitäter. Teilweise waren die Grenadiere.

    Wie schon geschrieben war der Santruppführer min. Unteroffizier, diese hatten in der Regel die Ausbildung San1/ San 2 und Rettungssanitäter. (San 1 Erste Hilfe und Transport (grün), San 2 klinische Pflege (weiß))

    Ich selbst war der dritte Mann und war Sanitätssoldat mit San 1. Also Grundausbildung als Sanitäter in der 8./ San7 in Hemer, danach Spezialgrundausbildung (San1) in der Reservelazarettgruppe 73? in Ahlen.

    Von da aus in die Stammeinheit nach Augustdorf.

    Den Führerschein (LKW oder Kette) bekamen zu der Zeit in der Regel nur FwWdler mit 24 Monaten bei der Truppe. Ich gehörte zum letzten Quartal mit 10 Monaten Wehrdienst.

    Ist jetzt auch schon 25 Jahre her…. :barett-mar:

    Gruß

    Benny

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