• Habe die Ehre,


    weil ich davon ein paar hab`und sich vielleicht jemand dafür interessiert
    stelle ich jetzt immer mal wieder ein Zeltbahn-Model in`s Forum.
    Dazu schreibe ich die mir vorliegenden Informationen des
    jeweiligen Models.


    Die deutsche Zeltbahn Mod. 1892 gab es im Kaiserreich und danach,
    in den Farben Beige und Hellgrau. Die Knöpfe sind aus Alu und haben
    vier Löcher. Die Zeltbahn ist mit kleinen Schlaufen versehen, durch
    die Kordeln gezogen werden, mit deren Hilfe man das Teil als
    Umhang verwenden kann.
    Das mir vorliegende Exemplar wurde bei der HJ verwendet. Beide ca. 160X175cm
    Auf dem Bild links.



    Detail


  • Die s.oben, rechte Zeltbahn weist die Merkmale des Mod. 1892 auf, unterscheidet sich davon jedoch durch die Verwendung von
    verzinkten Knöpfen mit drei Löchern (wie Zeltbahn 31). Es fehlen die
    Schlaufen für die Umhangkordeln und die Ösen für die Heringskordeln
    an den Längsseiten haben einen größeren Abstand.
    Die Vereinfachung und die Verwendung von verzinktem Blech deuten
    evtl. auf eine Fertigung am ende des I. Weltkrieges hin. Auch eine
    Produktion f.d. frühe Reichswehr ist denkbar.
    Dieses Exemplar war scheinbar auch bei einer Parteigruppierung im
    Einsatz. Die Rückseite ist heller.


    Fortsetzung folgt


    vom murkser

  • Okee, Renè...


    Die schweizer "Zelteinheiten 1901"
    sind den dt. Zeltbahnen mod. 1892 sehr ähnlich. Rechteckig und auch
    mit den Kordelschlaufen und Kordeln zur Verwendung als Regenumhang
    versehen, waren diese Zeltbahnen bis 1955 im Gebrauch bei der CH-
    Armee. Das vorliegende Stück ist in einer Ecke gestempelt mit "W. G. & (unleserlich verm.) G. 1942". In der gleichen Ecke ist eine zweiteilige
    Alu-Plakette angebörtelt, die auf der gestempelten Seite mit "Lupress
    K.M.V. Pat." und " + 02672 G" auf der anderen gemarkt
    ist (ca. 20mm d). I. d. Nähe der Kaputzenkordel ist ein CH-Kreuz im
    Wappenschildt (ca.20X25mm) aufgestempelt.
    Seitenlängen ca. 160X165cm
    Das Tarnmuster ähnelt sehr der dt. Zeltbahn 31, ist aber nicht identisch. Die Knöpfe sind aus Alu und haben drei Löcher.
    Muster und Farben des Tarndruckes sind auf Vorder- und Rückseite
    der Zeltbahn gleich. Auf dem Bild links z.Vergl. die dt. Zeltbahn 31, rechts CH 1901.



    Detail CH 1901

  • zum Vergleich WH 31 und CH 1901 (mit Umhangkordel u. Schlaufe)



    Auf dem folgenden Bild sind die verschiedenen Zeltzubehörsätze zu sehen.


    Oben quer, die Zubehörtasche mit Messingknöpfen und hölzernen
    Zeltpflöcken für die dt. Zeltbahn 1892.
    Dann u.l. Zubehörsatz für die CH "Zelteinheiten 1901", bestehend aus
    weiß lackierten Zeltstöcken mit Alumuffe, und Zeltpflöcken aus verzinktem Blech.
    Daneben das Zelt-Zubehör für die dt. Zeltbahn 31. Die Zeltstöcke sind
    aus unbehandeltem Holz mit Stahlblechhülsen. Die Zeltpflöcke sind (abweichend von der H. Dv. 205/1 "Vorschrift für die Zeltausrüstung des Mannes", wo Zeltpflöcke aus Leichtmetall mit Öse und Seilschlinge
    vorgesehen sind) aus Holz mit Blechspitze und oben mit Blechverstärkung ausgeführt. Ganz rechts die Rückansicht.
    Es wird zwar behauptet, daß es von der Zubehörtasche f.d. dt. Zeltbahn 31 auch aus Tarnstoff gefertigte geben soll, was ich weder bestätigen, noch ausschliessen kann. Ich halte das aber eher für Verwechslungen mit dem CH-Modell.



    Fortsetzung folgt...

  • Die mir bekannten drei Varianten der CH Zeltbahnzubehörtasche:



    Noch einmal die schweizer Zeltbahn 1901 und die, mit einem dem dt.
    Liebermuster von 1945 angelehnten Tarndruck versehene Zeltbahn
    von 1956. Das vorliegende Exemplar wurde 1980 gefertigt.



    Detail zur schweizer Zelteinheit von 1956. Die Knöpfe sind jetzt genietet.



    Fortsetzung folgt.......

  • Tach auch,


    und wieder zwei Zeltbahnen. Dieses mal aus Frankreich.



    Die beiden Zeltbahnen sind allem Anschein nach i.d. Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gefertigt worden. Den Zeitpunkt der Einführung und über die Nutzungsdauer kann ich nicht sagen.
    Bei der linken Zeltbahn fallen die an Befestigungspunkten angenähten Bänder auf. Diese Bänder sollen ein Merkmal für die Nutzung der Zeltbahn als Packdecke sein. D.h. Ausrüstungsgegenstände sollen damit verpackt worden sein. Ob`s stimmt weiß ich auch nicht.
    Ansonsten sind beide Zeltbahnen beinahe identisch, mit Kopfdurchschlupf, Ösen und Alu-Knöpfen, ca. 160X155cm.


    Detail der Packdecke: zwei undeutliche Stempel für Hersteller und Einheit, hergestellt bei Paul Hax&...4 1932 ......pellien


  • Und wieder zwei:


    Die dreieckige französische Zeltbahn entspricht in der ganzen Ausführung beinahe der dt. Zeltbahn 31 und kann mit dieser zusammengeknöpft werden. Lediglich in der Farbe, bzw. der Tarnzeichnung besteht der Unterschied.
    Die vorliegende Zeltbahn wurde 1954 bei der Firma AKSON SPORTS TOULOUSE hergestellt. Was man anhand des Herstellerstempels und des Abnahmestempels der Armee ablesen kann.
    Diese Zeltbahnen sollen bei der frz. Armee und der Fremdenlegion u.a.
    im Indochina-Krieg eingesetzt worden sein.
    Eine Seite ist einfarbig Sandfarben, die andere Seite zeigt ein Tarnmuster. Auf dem Bild rechts.


    Detail: Stempel und verzinkte Blechknöpfe mit der Aufschrift Equipements Militaires.


  • Auf dem oberen Bild links neben der frz. Zeltbahn ist eine dreieckige, ebenfalls auf dem dt. Mod. 31 basierende Zeltbahn aus Schweden zu sehen. Diese lässt sich, wenn auch etwas anders geschnitten als die Zeltbahn 31, mit dieser verknüpfen. Die Zeltbahn ist als Wende-Tarnzeltbahn ausgeführt. Auf einer Seite ein dreifarbiges Flächentarnmuster, wobei die verschiedenen Farbflächen an den Übergängen überlappen und so dunklere Ränder bilden. Sehr ähnlich der Tarnung, die oft auf Fahrzeugen und Gerät der dt. Reichswehr in den 1920er Jahren, aufgebracht wurde. Die andere Seite in weiß, mit stellenweiser durchprägung der dunklen Farben. Die Knöpfe sind aus Alu mit drei Löchern. Die einzige Stempelung besteht aus den drei schwedischen Kronen.
    Die gleiche Ausführung der schwedischen Dreieckszeltbahn gibt es auch ganz einfarbig in Steingrau-Oliv.
    Wann dieses Mod. Zeltbahn eingeführt wurde und wie lange sie von der schwedischen Armee benutzt wurde kann ich nicht sagen.


  • Noch zwei angeblich französische Zeltbahnen,
    und zwar eine dreieckige (im Bild links) und eine trapez-förmige.
    Die auf beiden Seiten sand-beige Zeltbahn ist, wie auf dem Bild zu sehen, um einige cm größer als die bereits besprochene Tarnzeltbahn daneben. Die beiden Ausführungen lassen sich daher auch nicht richtig miteinander verbinden. Das Stück trägt keinerlei Stempelung.



    Detail zur linken Zeltbahn.

  • Die folgende, trapezförmige Zeltbahn hat einige Ähnlichkeit mit der Zeltbahn der Dt. Bundeswehr, was die Größe und den Schnitt angeht. Die Farbe ist ebenfalls auf beiden Seiten sand-beige. Die Knöpfe ähneln denen der Bundeswehr-Zeltbahn und sind, wie diese genietet. Das Baumwoll-Material der Plane ist etwas schwerer und gröber als sonst gebräuchlich. Die Funktion als Regenumhang ist bei diesem Modell nicht vorgesehen, folglich fehlen die Armdurchbrüche. Man kann diese Zeltbahn mit der Bundeswehr-Zeltbahn zu einem Zelt verknüpfen.



    Detail zur sand-beigen Trapez-Zeltbahn.


    Auch dieses Stück trägt keine Stempel.

  • Hallo, grüß`euch,


    an dieser Stelle möchte ich anmerken, daß es (wie bei den letzten beiden Exemplaren) in der Folge noch die ein oder andere Zeltbahn zu besprechen gibt, zu der mir keine, oder nur sehr vage Informationen vorliegen.


    Wenn also jemand etwas dazu beitragen kann den Wissenstand über die vorgestellten Zeltbahnen zu vervollständigen, so ist er herzlich dazu eingeladen seinen "Senf dazu zu geben".


    Genau nachgeschaut hab`ich zwar nicht, aber ich schätze mal, daß ich mit dem mir vorliegenden Zeltbahn-Material jetzt so ungefähr knapp bei der "Halbzeit" angekommen bin.


    Nun, denn Fortsetzung folgt....


    vom murkser

  • Hallo Murkser,


    dann bekommst Du jetzt auch mal eine "Halbzeit-Lob-Meldung"! :D Freue mich über Deine sehr aussagekräftigen Bilder!!! Klasse - bitte weiter so!


    Viele Grüße aus Dortmund,
    René.

  • Die deutsche Zeltbahn 31 ist wohl die am meisten produzierte Dreieck-Zeltbahn überhaupt. Das kann man schon daran sehen, daß diese Zeltbahn auch heute noch zahlreich, auch in sehr gutem Zustand angeboten wird. Wie groß der Vorbildcharakter dieses Musters war sieht man auch daran, daß viele in- und ausländische Dreiecks-Zeltbahnen dem "Original" so genau nachempfunden wurden, daß sogar die Knopfabstände gleich gehalten wurden. Folglich kann man viele Dreieck-Zeltbahnen, die auf der Zeltbahn 31 basieren miteinander kombinieren.
    Hier noch einmal zwei ( leider schlecht erhaltene) Herstellerstempel.

    Oben Georg Uach Heusweide 1942, unten Anton Jöring Bekleidungswerk 1939. Beide unter Vorbehalt. Spätere Fertigungen wurden mit RBN Code versehen.
    Ebenso gab es Fertigungen die auf beiden Seiten mit dem dunklen Tarnmuster versehen waren. Es wurden auch im Ausland erbeutete Zeltbahnstoffe verarbeitet. Teilweise wurden fremde Tarnmuster übernommen, manchmal auch mit dem eigenen Muster überdruckt.
    Es wurden wg. der angespannten Materiallage auch fehlbedruckte Stoffe verarbeitet. Was dann eigentümliche Muster ergeben hat.
    Jedoch waren das bei der Verwendung bei der Wehrmacht seltene Ausnahmen. Bei der Waffen-SS wurden viel mehr Zeltbahn-Varianten eingeführt.
    Wie in dem Buchzitat beschrieben gab es auch einfarbige Ausführungen der Zeltbahn 31. Die Anfangsausführung in Grau ( hab`ich nicht ) und die Zeltbahn für die Formationen der "Technischen Nothilfe" ( vergl. dem THW vor 1945 ) in Steingrau-Oliv. Auch bei der Wehrmacht sind vereinzelt einfarbige Zeltbahnen 31, wohl hauptsächlich bei Formationen in der Etappe, anzutreffen.

  • Ich habe einige Planen in Oliv (sehen farblich genau wie die US Planen zu der Zeit aus), und ebenso Welche in Felgrau Nr. 3 (also ein dunkles Oliv, vergleichbar RAL 6006)


    Graue habe ich noch nie gesehen.
    OK, ausser den Schwedischen, aber wir reden hier ja von der Zeltbahn 31.

  • Schwer zu sagen.
    Koennte auch eine umgebaute Franzmannplane sein.


    Von einer extra fuers AK gebaute Plane, Die unifarben ist habe ich noch nie gehoert.


    Es gab 1 seitig bedruckte Splittertarnplanen, und Welche mit leicht veraenderten Farben fuer Afrika, aber sonst ist mir nuescht bekannt.

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