Frühe Uniformen der BW

  • @ all,


    Ich interessiere mich erst seit kurzer Zeit für ältere Bundeswehruniformen.


    Ich kann 1956er Drillichzeug , Hose und Jacke bekommen.
    Dazu hätte ich nun Fragen.


    Was für ein Hemd wurde unter der Jacke getragen??


    Auf BW Bildern von meinem alten Herrn von 1960 haben die Soldaten
    die Jacke in der Hose getragen ist das richtig??


    Wo kann man eine Drillich - Feldmütze bekommen??


    Grüße Thomas

  • Ah, ein Neuer in diesem Bereich, sehr gut!




    Zur Muetze:



    Es werden ab und an Welche bei Ebay angeboten.
    Diese sind aber in Gr. 53.
    Habe mir 3 Stueck gekauft, und kann sie gerade noch so auf meinem 57-58er Schadel tragen.


    Der oertliche Hutmacher hat eine Aparatur mit der man Kopfbedeckungen weiten kann.


    Also wenn Du nicht so weit von der 57 entfernt bist, waere das vielleicht eine Moeglichkeit.




    Welches Hemd darunter getragen wurde weiss ich auch nicht.
    Koennte es sich dabei um ein aehnliches Hemd wie zuletzt beim oliven Feldanzug getragen gehandelt haben?


    Vielleicht weiss der Murkser hier mehr?

  • Begriffsdefinition: Drillich = Filzlaus ?


    Ahnungsloserweise, Wigbold


    PS: Thomas, bring das Ding bitte aufs Treffen mit, ich hab noch viiiieele Fragen an die Fachleute....

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
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    Mark Twain

  • Frage ma.....



    ich konnte in meinen unterlagen nix finden über eine spezielle kopfbedeckung der panzerfahrer in den sechzigern.


    hatten die nen lederhelm oder nen stoffhelm wie die ostarmeen??


    keine ahnung......

    Auf den Hotchkiss sitzt man nicht auf-man zieht ihn sich an ...........

  • Moin,
    bei der letzten oliven Uniform konnte man auch die Feldjacke in die Hose einknöpfen und hatte so eine Art Arbeitsanzug.

    Zitat

    Der oertliche Hutmacher hat eine Aparatur mit der man Kopfbedeckungen weiten kann.


    Kann der auch einen Stahlhelm damit erweitern.?( Meiner ist nur Gr.61 und ich habe einen ziemlich dicken Kopf und bräuchte eigentlich die Größe 64. :D Bei der letzten Reserveübung wurde ich damit neu eingekleidet und meine Größe hatten die nicht vorrätig. :|
    Gruß Stefan

  • Manni, die Panzerschutzhaube wurde hier schon oefter gezeigt.
    Sieht aus wie ein ueberdimendsionales Filzbarett.



    Stefan, ja das geht.
    Allerdings muss dafuer vorher der Dehnungskoeffizient des Traegermaterials ermittelt werden.

  • Sowas in der Art wohl:



    Ein Auktionsbild des bekannten ebay - Verkäufers Bellanordi.


    Findenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


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  • Grüß´, euch,


    mit letzter Sicherheit kann ich das jetzt auch nicht sagen, welches Hemd die Kameraden damals unter´m Arbeitsanzug getragen haben.


    Wenn ich nach den mir vorliegenden Bildern gehe, dann kommt da vieles im Frage. Je nach Jahreszeit und Auftrag wohl verschieden.


    Generell denke ich, daß man mit dem "Hemd gewirkt", also dem grünen langen Opa-Hemd mit kurzer (Polo) Knopfleiste nicht ganz verkehrt liegt.


    Aber auch weiße und grüne Unterhemden (T-Shirts), manchmal anscheinend mit Halstuch getragen, dürften nicht verkehrt sein.



    Grundausbildung 1957



    Hier wurde scheinbar, drunter gar nichts getragen.


    Die alte Panzerschutzhaube in Barettform hat es auch nur als Barett gegeben, ohne die feste Schale.


    Servus der murkser

  • AAH wie gewohnt die ersten Meinungen,


    Ja Drillich = Fischgrät - Köper, war der Arbeitsanzug


    Die Filzlaus war der Kampfanzug wenn ich mich nicht irre aber gabs den schon in den 50ern???


    Ich glaube auch das es das "Hemd gewirkt" vom Opa ist welches damals getragen wurde. Ich habe zur aktiven Zeit zwei solcher Hemden besessen und auch getragen, wo sind die nur geblieben, hoffentlich habe ich die noch nicht entsorgt. Ein Feldhemd so wie wir es kennen gab es damals glaube ich nicht.


    JD, wäre nett wenn du dein Drillichzeug zum Treffen mal mitbringen könntest, dann kann ich mal deine Mütze probieren. Meinen Arbeitsanzug werden ich dann noch nicht haben.


    Nun aber noch eine Frage zum Stahlhelm.
    Nach Rücksprache mit freddy sind wir der meinung es wurde damals der US Helm M1 mit Innenhelm getragen, war das so??


    Grüße Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas
    Nun aber noch eine Frage zum Stahlhelm.
    Nach Rücksprache mit freddy sind wir der meinung es wurde damals der US Helm M1 mit Innenhelm getragen, war das so??


    Grüße Thomas


    Ich denke schon.





    Siehe HIER


    Am Anfang wurden ja auch amerikanische Rangabzeichen getragen.


    Letztensgesehenerweise, Wigbold

    Rengtengteng !


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  • Das war aber schon eine der spaeten Uniformen Wiggi!




    Arbeitsanzug kann ich gerne mitbringen.


    Die Abzeichen lehnen sich eher stark an den damals gebraeuchlichen Pfadfinderabzeichen an.



    Die Filzlaus war moeglicherweise als Kampfanzug geplant, wurde aber eigentlich nur im Winter, und da oftmals nur "drueber" getragen.


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass der Anzug fuer winterliche Temperaturen sehr gut ist.
    Bin damit aber noch nicht marschiert, und habe damit auch noch nicht in der Mokke gelegen.
    Gab es bereits in den 50igern.

  • Hallo, zusamm´,


    der erste Helm der Bundeswehr ab 1956 war der M1A1, eine Variante des in Deutschland für die US-Army (und andere NATO-Länder) gefertigten, zweiteiligen M1. Der Bundeswehr-M1A1 und der US-M1 sind nicht ganz identisch.


    Ab September 1958 wurde der einteilige Helm Modell FJ 60 eingeführt.
    Der Helm war etwas anders geformt und auch die Beschußfestigkeit soll ggüb. dem Vorgängermodell verbessert worden sein.
    Das Innenfutter wurde rel. einfach an der Helmschale befestigt.


    Der nächste Helm, der zur Einführung kam und dann bis in die 1980er Jahre beinahe unverändert blieb, war das ab Mai 1960 beschaffte Modell "Helm Bodentruppen".
    Bei diesem Helm wurde die Befestigung des Innenfutters und die Größenverstellbarkeit verbessert.


    Servus der murkser

  • Hallo zusammen!


    Zum ersten oliv ( = zweite Kampfanzuggeneration = war eigentlich kein Kampfanzug sondern wurde als "Arbeitsanzug, Moleskin" 1963 eingeführt) wurden die, wie hier auch schon erwähnt, "Opa - Hemden" getragen. Kragen mit Knöpfen, wie ein Polo-shirt. Sehr lange Ausführung, ging weit über das Gesäß. Lange Ärmel. Der Schnitt kommt von der Wehrmacht.


    Zur erste Kampfanzugausführung (Tarnanzug=Mischung aus Splittertarn und Sumpftarn) wurde das Diensthemd und die Krawatte getragen.


    Die ersten Kragenabzeichen wurden nicht am Kampfanzug getragen.
    Sie waren an die damals vorgesehene "Europa-Armee" angeglichen.
    Erst später (1957) wurden dann wieder die heutigen farbigen Kragenspiegel eingeführt.


    Der erste Stahlhelm der Bundeswehr war zweiteilig, dass ist korrekt.
    (Offizielle einführungsgenehmigung für den belgisch-amerikanischen Helm erging am 01.10.1955.)
    Das Plastikinnenteil wurde zum Beispiel für den Formaldienst ohne Metallschale getragen. Dieses sieht mann heute noch beim Wachbataillon, nur die Helmform hat sich geändert.
    Der Prot-Helm ist aus Plastik.


    Liebe Grüße
    Jürgen

  • Grüß´, euch,


    anhand des mir vorliegenden Bildmaterials, habe ich festgestellt, daß im Felddienst zum Kampfanzug (ob nun Tarn-, Moleskin- oder Arbeitsanzug) es wohl nicht üblich war einen Binder zu tragen.


    Das Tragen der Krawatte wurde wohl, in Kombination zu den o. gen. Anzügen, zu bestimmten Anlässen befohlen (Formaldienst, Gelöbnis, etc.).


    In frühen Broschüren des Bundesministeriums für Verteidigung sind oft Bilder zu sehen auf denen Soldaten bei der Ausbildung zum Arbeits- oder Kampfanzug Hemd und Binder tragen.
    Dieses der US Army ähnliche Erscheinungsbild sollte wohl der Bevölkerung zeigen, daß es sich bei der Bundeswehr um eine neue Armee handelt, die sich auch optisch von der alten Wehrmacht unterscheidet.



    Die beiden Bilder gehören zu einer Bilderserie. Der Soldat auf dem unteren Bild trägt anscheinend das "Hemd gewirkt", oder auch "Trikothemd" bezeichnete lange "Opa-Hemd".


    Servus der murkser

  • Ob nun ein Binder getragen wurde oder nicht, hing im Regelfall
    mit dem Datum der Aufnahme zusammen und später: in welcher Einheit man seinen Dienst versehen hat und welchen Dienstgrad man bekleidet.


    Hier ein Foto aus einem Bildband von 1960.
    Hier sieht man bei dem Soldaten ganz rechts das Hemd mit dem Langbinder.




    Originale Bildunterschrift:
    >>Für Kasernenhofexerzieren ist keine Zeit mehr. Die äußere soldatische Haltung kann auch vor Beginn des Geländedienstes zum Ausdruck kommen.<<


    Liebe Grüße
    Jürgen

  • Grüß´, dich Feuerwehrmunga,


    beim Durchsehen von sechs Exemplaren "Reibert" und "Taschbuch für Wehrfragen" von 1959 bis 1969 habe ich keine Bestätigung dafür gefunden, daß zum Kampfanzug, ob nun tarn oder oliv, ein Binder vorgesehen gewesen wäre.


    Bis 1959 wurde der Tarnkampfanzug noch im TB f. Wehrfragen dargestellt. Ab 1960 ist der Kampf/Feldanzug olivgrün.
    Der grüne Arbeitsanzug der Jahre 1956 bleibt in dieser Form mindestens bis 1963 bestehen.


    Zu beiden Anzügen wurde das "Trikothemd", "Olivhemd" getragen.


    Eigenartiger weise wird der um 1960 eingeführte Winteranzug, die "Filzlaus" nirgends erwähnt.



    TB f. Wehrfragen 1959


    Reibert 1960/62


    TB f. Wehrfragen 1963


    Servus der Murkser

  • Hallo MÙRKSER !


    Krawattenfrage:
    Bin am Ball! Dauert nur länger um an originale Daten und Vorschriftenvorgänger zu kommen.


    Filzlaus
    Die sogenannte Filzlaus war nicht als "Winteranzug" vorgesehen, sondern als Kampfanzug. So wie ich Dein Bild aus dem Reibert 1960/62
    deute ( ist etwas schwer zu erkennen ) trägt der linke Soldat die Filzlaus. Solche Bügelfalten hat man bei dem alten Arbeitsanzug nicht vorgesehen ( und ich denke, die wären auch scher hinein zu bügeln ).


    Man kann auf dem ersten Bild aber schön erkennen, dass der linke Soldat schon das deutsche Gewehr G1 statt des US - Rifle trägt. Zusätzlich kann man bei genauerem hinsehen erkennen, dass die Zeltbahn auf dem Rucksach / Kampftasche eine andere Tarnung als der Anzug hat. Diese Tarnung, die dem heutigen Tarnmuster der Kampfanzüge ähnlich ist, wurde als Anzug erprobt, aber nicht eingeführt.
    Nur die Zeltbahnen hatten diese Tarnung.


    Liebe Grüße
    Jürgen

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