Der Bundes - Marine - Uniform Thread

Sehr schön Jens, solche Threads machen das Forum aus!
Von daher bitte nicht zuspammen (auch wenn ich es gerade selbst mache , aber einer muss es ja erwähnen), dann bleibt die Übersichtlichkiet erhalten.
Wer hat schon hinterher Lust sich durch etliche Seiten zu klicken, siehe diverse ältere Fachthreads, nur um die Fachbeiträge zu finden.

Eine sehr gute Idee! Da sollte doch einiges an Infos und Bildern zusammen kommen.
ZuM Haupzbootsmann hätte ich da aber noch eine Anmerkung:
Als die aktuellen Tätigkeitsabzeichen eingeführt wurden (1982) gab es die blauen Mützen schon viele Jahre nicht mehr.

Hallo Jens,

hier auch gerne wieder ein paar Kommentare von mir.
1. Gefällt mir gut, die Marineecke!

Zitat von Der_BundesBär

Und ein langer Mantel aus Wolltuch, auch vom Anfang der 60iger, mit eingesetzten Schuterklappen:
Hierbei handelt es sich um den so genannten Sommermantel. Bis zur Einführung des Kombimantels
(gleiche Form aber mit herausnehmbarem Futter) wurden zwei Mäntel für Unteroffiziere mit Portepee
(ab Bootsmann) und Offiziere ausgegeben (Unteroffiziere, Maat und Obermaat, trugen noch die
"Wäsche Achtern" also den Matrosenanzug.) Der Wintermantel (oder auch Pferdedecke genannt) war aus
schwerem Wolltuch ähnlich dem Tuch des Wachmantels.

Ein weitere, kürzerer Mantel...
Bei diesem kurzen Mantel handelt es sich um den "Kolani", also den "Mantel" zum Matrosenanzug.
Auch diesen Überzieher gab es in der Sommer- und Winterausgabe. Heute gibt es nur noch den
Kombi-Kolani mit dem herausnehmbaren Futter. Das bedeutet, dass die Schirmmütze nicht zu diesem
Kolani gehört, sondern die Matrosenmütze.
PS.: Der Kolani wird auch als Collani, Peajacket oder Überzieher bezeichnet.
Der Name stammt von der Schneiderfirma "Berger, Collani & Co. Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs".

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Liebe Grüße
Jürgen

Zitat von Der_BundesBär

Weiss:

und beige/sandfarben oder Khaki ...

Und ja, zu der sandfarbenen Jacke gehört eine Mütze mit weissem Deckel ...
Nicht unbedingt!
Diese Jacken - in diesem Schnitt (mit den großen Ärmelumschlägen) - sind so genannte Arbeits- oder Messejacken.
Sie wurden an Bord und in der Kaserne zu Schonung des Jacketts getragen.
Demzufolge gehört hierzu die Ausgehuniform eine Porteppeunteroffziers oder Offiziers.
Es gab in den Anfangszeiten der Bundesmarine noch keine Arbeitskleidung wie den heutigen
Bordgefechtsanzug (BGA- Flammhemmend) oder den Vorläufer Arbeits- und Gefechtsanzug (AGA).
Für die Mannschaften und Unteroffiziere gab es das weiße "Takelpäckchen" als Arbeitsanzug.
Höhere Dienstgrade, also "Wäsche Vorn"-Träger (Hemd und Schlips) trugen die sandfarbene oder blaue
Arbeitsjacke zur Dienstuniform, damit das Jackett nicht verdreckt.
Die weiße Messejacke wurde, wie es der Name schon sagt z.B.: in der Messe (Für Heer und Luftwaffe = Kasino)
und für den Innnendienst (Schreibtisch) genutzt.

Die weisse und die sandfarbene Jacke sehen dem heutigen Sommeranzug sehr ähnlich.
Der Stoff ist aber dünner und es gibt nicht die großen Ärmelumschläge.
Zu dem sandfarbenen Sommeranzug werden dann auch die sandfarbenen Hemden und Hosen (lang oder kurz)
getragen.

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Liebe Grüße
Jürgen

Schon in der ZDv von 1959 erscheint der "Sommeranzug, sandfarben"" für alle TSK. Abweichungen gab/gibt es hier nur bei den Schulterklappen und den Kopfbedeckungen. Sonst sind sie wohl identisch.
Inwieweit die sandfarbene Arbeitsjacke und die sandfarbene Sommerjacke identisch waren, kann ich nicht sagen.
Daraus folgt: Das sandfarbene Hemd gehörte zum Sommeranzug aller TSK und kann demnach nicht genauer zugeordnet werden.

Kleine Anmerkung: der sandfarbene Sommerannzug hat im Gegensatz zu Heer und Luftwaffe bei der Marine eher den Charakter eines Arbeitsanzuges und seit Jahren wird die Jacke dazu nicht an Bordeinheiten der Marine ausgegeben.
Als Ausgehanzug wird nur der weiße Anzug getragen.

Hallo Jens und interesierte,

hier ein paar Bilder zum so geannten U-Boot-Oliv.
Ein oliver Anzug bestehend aus Hose und Jacke in marineuntypischem Oliv.

Auf dem Bild sieht man Besatzungsangehörige eines U-Bootes.
Zum blauen Bordhemd wird eine olive Hose mit eigenem Gürtel (kein Koppel) und
eine olive Jacke getragen. Die beiden oberen Taschen werden mit Reisverschlüssen verschlossen,
keine Knöpfe.

Aufnahme im inneren eines U-Bootes:
Die Ärmel sind ebenfalls mit Reisverschlüssen versehen (keine Knöpfe).
Es gibt keine Schulterklappen. Die Dienstgrade werden auf dem Oberarm aufgenäht.
Die Jacke wird ebenfalls mit einem Reisverschluss verschlossen.

Bild von einer Musterung auf dem Oberdeck eines U-Bootes:
Oder = Viele Marineangehörige = viele Anzüge.
U-Bootfahrer denken praktisch. Im Vordergrung meldet ein Mann aus der Besatzung an seinen Vorgesetzten.
Der meldende trägt das Innenfutter eines Panzerkombis als Oberbekleidung. Dazu das blaue Winterschiffchen.
Der Vorgesetzte trägt einen orangenen Rettungs- / Kälteschutzanzug von Heli-Hansen und die heruntergeklappte blaue
Wintermütze.
Die angetretenen Soldaten tragen verschiedene Anzüge in verschiedenen Variationen.
Links beginnend:U-Boot-oliv mit Halbschuhen.
Zweiter von links : U-Boot-oliv mit Bordschuhen. Er trägt zusätzlich eine aufgesteckte Metallkokarde am Schiffchen.
Dritter von Links : U-Boot - oliv mit See- oder StOV-Parka. Da auch der Seeparka keine Schulterklappen hat,
hat der Soldat seinen Dienstgrad am Ärmel aufgezogen.
Vierter von Links: trägt ein selbst erstelltes Abzeichen am Schiffchen und ein Takelmesser in der Seitentasche.
Fünfter von Links : trägt einen Anker seiner Verwendung (Verwendungsabzeichen in Metall, ca. 2,2 mm hoch) am Schiffchen:
Sechster von Links : Trägt ein Bootswappen auf der linken Brust (U11). Hier kann man auch gut die Stifthalter (Ärmelbüro)
am linken Oberarm erkennen. Diese waren fest am U-Boot-Oliv angenäht.
Siebter von links : Trägt den Seeparker mit der halb heruntergeklappten blauen Wintermütze.

Jens, nun kannst Du Blder von den originalteilen einstellen.

Liebe Grüße
Jürgen

Moin!

Das letzte Bild ist der Brüller, Jürgen, und Deine lakonischen Erläuterungen dazu - einfach köstlich!

Grüße

freddy

Grüß´euch,

na dann tu´ich auch noch was dazu:

Die Hosen zu dem Marine-Leder-Anzug:
Die Lederhose Bj. 1960 von "STRIWA", mit RV an den Hosentaschen, Schlitz und an den Waden, seitlich zum leichteren ein- und aussteigen.

Die Lederhose Bj. 1969 ebenfalls von "STRIWA", jetzt ohne RV´s (auch nicht unten am Hosenbein). Schlitz geknöpft.

Das blaue, wollene Matrosen-Hemd mit dem charakteristischen, hinten rechteckigen Kragen. Hersteller, "Bruelsen & Co, 9. 1- 60".

Die ebenso wollene, blaue Klapp-Hose, von "BAWI" 9-6/59.

Das ganze in weiß und aus Baumwolle:
Matrosen-Hemd mit kleiner Brusttasche links. von "AUG. GEIGER KIEL" 3/60.

Die Klapp-Hose von "FRISCHAUF BACHARACH" 10/60.

Das Dreieckstuch zum Kragen-Knoten gebunden.

Noch eine Frage zum U-Boot-Oliv:
Sind das spezielle Hosen, oder normale Moleskin-Hosen mit extra Gürtel?

Servus der murkser