Rucksack - Thread

  • Hallo!


    Ich beschäftige mich im Moment intensiver mit den Thema Rucksäcke der Bundeswehr.


    Bei der Durchsicht des Forums ist mir aufgefallen, dass es immer mal wieder eine Rucksackfrage/ -thema gab, aber noch niemand das Thema komplex angegangen ist!


    Das soll nun ein Ende haben!



    Hiermit ist der Rucksackthread eröffnet!



    Ich werde nach und nach meine vorhandenen Rucksäcke vorstellen und es wäre schön, wenn es aus dem Forum dazu Ergänzungen und Eigenvorstellungen geben würde. :!: :!: :!:



    Fangen wir mal mit dem „einfachen“ Modell an. Das sieht so aus:


    img]http://up.picr.de/7409619ayo.jpg[/img]



    VersNr: 8465-12-120-1126 . Laut ISO-GROUP: „Feldgepaeck“



    Das Feldgepäck gibt es in verschiednen Ausführungen. Der Grundaufbau ist immer gleich.



    Das Hauptfach hat am Rücken noch eine extra Tasche aus dünnem Segeltuch, die mit Aluknöpfen und einem separaten Deckel verschlossen werden kann.



    Der Rucksackdeckel verfügt ebenfalls über eine solche Tasche. Weiterhin sind zwei kleine Seitentaschen und dazwischen eine aufgesetzte Tasche angebracht, die mit Aluschnallen versehen sind.


    Zum Anrödeln weiterer Ausrüstungsstücke sind auch noch Gurtschlaufen auf dem Deckel und hinter den Seitentaschen angebracht.



    Der Rucksack kann auch mit dem „Klappertragegestell“ alleine geschultert werden. Bei meinem ältesten Modell wurde sogar ein Koppeltragegestell zerlegt, um nur Schultergurte zu erhalten.



    Die 1. Variante hat an den Gurtbändern gequetschte Aluendkappen. Hier gibt es auch starke Farbunterschiede.



    Die 2. Variante ist mir nur in dunkeloliv bekannt und hat vernietete Endkappen aus Messingblech, die nicht so schnell „verloren gehen“. Diese Endkappen neigen aber dazu, dass sie in den Schnallen klemmen. Durch entsprechende Verformung lässt sich dieser Mangel aber abstellen:



    Wann dieser Rucksack eingeführt wurde, ist mir nicht bekannt. Er konnte aber mit dem frühen Tragegestell genutzt werden, welches in den 50´igern eingeführt wurde.



    Dafür sind die beiden Gurtbänder unter der aufgesetzten Tasche zum verbinden mit dem Bodenteil des Tragegestells angebracht worden.



    Dementsprechend alt dürfte der Rucksack also auch sein.


    Die Fertigung lief dann wohl in den 80´igern aus. Mein letztes Modell ist von 5/83 und wurde von „Schulz, Brakel“ hergestellt. Weiterhin liegt mir ein Modell von VI 1963 des Herstellers „DATAP“ vor. Bei meinem ältesten Modell ist die Rückenstempelung leider nicht mehr zu entziffern.



    Gem. ZDv37/10 vom November 1972 heißt es zu diesem Rucksack:



    Kapitel 6


    Kampfbekleidung und persönliche Ausrüstung



    Dieses Kapitel enthält grundsätzliche Richtlinien über die Trageweise der Kampfbekleidung und der persönlichen Ausrüstung des Soldaten sowie für die Verpackung einzelner Stücke im Rückengepäck. Waffengattungs-, einsatz- und witterungsbedingte Abwandelungen sind auf besonderen Befehl gestattet.



    II. Trageweise der persönlichen Ausrüstung



    6107. Rucksack:


    Der Rucksack dient in der Regel als Packtasche. Wird er ausnahmsweise vom Soldaten mitgeführt, so kann er wie die große Kampftasche getragen werden.“



    Weiter heißt es:



    III. Unterbringung und Verpackung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung



    Nachstehende Teile der Grundsausstattung sind im Kampfanzug, sowie im Rückengepäck, wie folgt unterzubringen:



    6114. Rucksack


    - Deckeltasche:


    1 Hemd, gewirkt, oliv/Feldhemd


    1 Unterhemd, oliv


    1 Unterhose, oliv


    - Haupttasche:


    1 Feldjacke, Baumwolle


    1 Feldhose, Baumwolle


    Einknöpffutter zur Feldjacke zum Kampfanzug/Feldparka


    1 Paar Schnürschuhe (im Stiefelbeutel)


    1 Paar Gamaschen


    1 Pullover


    1 Nähzeug


    1 Tarnschutz, Oberkörper, Winter


    - aufgesetzte Tasche:


    1 Schuhputzzeug


    1 Handtuch


    - Seitentasche:


    1 Mütze, Winter


    1 Kopfwärmer


    1 Paar Fingerhandschuhe


    private Sachen (z.B. Soldatengesang- und Gebetbuch)“



    Abschließend heißt es in diesem Kapitel:


    „6119. Soweit Änderungen in der Unterbringung und Verpackung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung bei den einzelnen Waffengattungen erforderlich werden, sind diese durch die zuständigen Inspektionen der Ämter der Teilstreifkräfte für ihre Bereiche zu regeln.“


    Soweit die ZDv, in der alles bundeswehrtypisch geregelt wurde.


    Das wäre es von mir zu diesem Modell.


    Fortsetzung folgt..... Kai

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    :BGS-B:


  • Mein jüngster Rucksack dieser Bauart ist vom Hersteller "Schulze, Brakel" und gestempelt mit 7/90.


    Dann sind diese Teile über 40 Jahre lang fast unverändert gefertigt worden - stramme Leistung!


    Detlev

  • Der „Jägerrucksack“


    Nachdem beim Bund die große Kampftasche abgeschafft wurde, fiel der erste Rucksack/Packtasche aus dem Ausstattungssoll heraus.


    Es wurde ein neuer Rucksack beschafft. Doch vorher möchte ich den direkten Vorgänger vorstellen, der parallel zum ersten Rucksack in den 60´igern beschafft woren sein muss.


    Der sogenannte „Jägerrucksack“ oder auch Rucksack klein!


    Woher dieser Name kommt, konnte nicht ergründet werden. Vermutlich eine Wortschöpfung aus dem Truppenalltag, ähnlich dem „Klappertragegestell“.


    Und so sieht er aus:



    Das Volumen war etwas geringer und man verwendete Leder- anstatt Textilgurte für die Verschlüsse. Die aufgesetzte Tasche vorne gab es nicht. Seitentaschen waren vorhanden.


    Diese sind nur an den Außenseiten vernäht, so dass sie für zusätzliche Ausrüstungsbefestigung Möglichkeit boten (z.B. konnten dort Skier durchgesteckt werden, ohne sie zusätzlich zu sichern).


    Zum Feuchtigkeits- und Scheuerschutz wurde am Boden ein Kunstleder verwendet. Die Innenseiten der Deckel sind mit einer Gummierung zum Nässeschutz ausgestattet.


    Zusätzliche Rödelvorrichtungen durch Schlaufen und D-Ringe wurden auch hier beibehalten. Am Rücken sind zwei Gurtschlaufen vorhanden, die es ermöglichen einen Gurt einzuziehen, um den Rucksack an der Hüfte zu fixieren.


    Bei den Schultergurten wurde ein Mix aus Gurt und Leder eingesetzt.




    Weil die Tragegurte zwar recht breit, aber ungepolstert waren, schnürten sie bei schwerem Gepäck gerne mal ein. Später wurden zusätzliche Gurtpolster ausgegeben, die man überschieben konnte, aber gerne verrutschten.


    Bei den Ledergurten kam es vor, dass diese sich bei Nässe so weit dehnten, bis sie einfach durchrutschten, was nicht gerade für Freude beim Träger sorgte.


    Im Hauptfach ist die bereits bekannte Innentasche vorhanden. Diese hat aber keinen separaten Deckel und wird nur mit geknöpften Gurtbändern gesichert.




    Die Tasche im Rucksackdeckel wurde bei diesem Modell weggelassen.




    (Hier ist der Rucksack auf „Links“ gedreht)


    Wegen der genannten Nachteile war dem Rucksack keine lange Verweildauer beschert und er wurde durch ein Modell aus Volltextil ersetzt.


    Meines Wissens wurde dieser Rucksack zu Anfang nicht für alle Soldaten ausgegeben, sondern nur für besondere Verwendungen. Mein gezeigtes Modell wurde z.B. bei den Fallschirmjägern in den 60´er und frühen 70´iger Jahren genutzt. Eine Stempelung ist leider nicht mehr lesbar.


    Fortsetzung folgt....


    Kai

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  • Hallo Kai,


    der vorgestellte Rucksack wurde als Gebirgsjägerrucksack, klein eingeführt. Das dürfte so Anfang der 60ziger gewesen sein. Ende der 70ziger, Anfang der Achziger wurde dieser Rucksack, bei der Kampftruppe beginnend, in der ganzen BW eingeführt. Damit einhergehend wegfall von Koppeltragegestell und großer Kampftasche, Einführung von Koppeltragehilfe.


    Gruß Jürgen

  • Hallo,


    dieser Zustand geht meiner Meinung auf eine zivile Nutzung nach der Dienstzeit bei der BW zurück. Habe das öfters in Nato Shops gesehen. Da waren Mengen von Koppeltragegestellen und Rucksäcken zu verkaufen. Welcher zivile Nutzer kauft schon einen Rucksack ohne Tragegurte?


    Gruß Jürgen

  • nixnutz


    Vielen Dank für Deine Ergänzung. So hatte ich mir das vorgestellt, dass erkannte Lücken ergänzt werden, um den Thread mit Leben zu erfüllen. Deine Anmerkung, dass es sich um eine Gebirgsjägerrucksack handelt wird auch durch die typischen Staumöglichkeiten für die Skier gestützt.


    Mir liegt aber ein "Gebirgsjägerrucksack, klein" vor, der so aussieht:






    Die Machart ist ähnlich mit der Lederberiemung.


    Dieser Rucksack hat aber ein eingearbeitetes Tragegestell und gepolsterte Vollledertrageriemen.


    Hier ein paar Detailbilder der Tragevorrichtung.




    Durch das unten angebrachte verstellbare Gurtband, kann man das Tragegestell auf Vorspannung bringen, um den Tragekomfort zu erhöhen. Hierzu sind unten zusätzlich zwei D-Ringe angebracht, durch die man einen langen Rödelriemen zieht und dann anschließend spannt. Nun kann das Gurtband nachgezogen werden, bis man die gewünschte Krümmung im Rücken erreicht hat. Nun kann der Rödelriemen wieder entspannt werden und die Tour kann beginnen.




    Ansonsten birgt der Rucksack keine weiteren Überraschungen.


    Die Innentasche ist auch hier vorhanden, kann wegen des Tragegestells aber nicht mehr zur Rückenpolsterung genutzt werden.




    Hinter den Seitentaschen lassen sich auch hier Skier einschieben. Diese sind innen zum Nässeschtuz gummiert. Der Rucksackdeckel muss allerdings ohne Nässeschutz auskommen! Der Boden ist bei diesem Modell mit dickem Leder besetzt.


    Die obere Zugschnur ist tiefer eingesetzt und hat von Innen noch eine Verstärkung erhalten.




    VersNr: 8465-12-132-1217. Laut ISO-GROUP: „No data was returned“.


    Ein Hersteller ist nicht vermerkt. Das Herstellungsjahr ist 7/80 und fällt in den Zeitraum als Koppeltragegestell und große Kampftasche abgeschafft wurden.


    Daher glaube ich schon, dass dieser Rucksack speziell für die Gebirgstruppe angeschafft wurde und der „Jägerrucksck“ für das "gemeine Volk" war.


    Wo sind die Gebirgsjäger unter uns, die Licht ins Dunkel bringen können :?: :?: :?:


    Gem ZDV 37/10 vom November 1972 gehört folgendes in diesen Rucksack:


    "6118. Rucksack, klein, Gebirgstruppen:


    - Innentasche


    1 Hemd, gewirkt, oliv/Feldhemd


    1 Paap Kletterstrümpfe


    1 Taschentuch


    1 Waschzeugbeutel


    1 Handtuch


    1 Überlebensration


    1 Eßgeschirr


    1 Feldeßbesteck


    1 Feldflasche mit Trinkbecher


    1 Dose für Brotaufstrich


    1 Gewehrreinigungsgerät


    1 Zeltbahn mit Zubehör


    1 Feldjacke zum Kampfanzug/Feldparka (ohne Einknöpffutter).


    - Seitentaschen:


    zusätzliche Ausrüstung (gem Einsatzbefehl)"


    Fortsetzung folgt…


    Kai

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  • Grüß´euch,


    liefere hier mal die angekündigten Bilder vom Deuter Tragegestellrucksack, Gebirgsjäger groß, bzw. Fernspäher nach:




    Oben, a.d. Rückseite sind Vers.Nr. und Hersteller mittig aufgebracht. Der Rucksack hat die Vers.Nr. 8463-12-199-7353. Ein anderer Hersteller als Deuter/Augsburg a.d. Zeitraum 1985 und 1987 ist mir noch nicht unter gekommen.



    Die Seitentaschen sind mit Gurtgewebe-Riemen befestigt bzw. zum Tagesrucksack verrödelt. Was einigermaßen umständlich ist.
    Einen teilbaren RV an zu nähen ist da ein gute und einfache Verbesserung. Das Tragegestell hat eine eigene Vers.Nr. 8465-12-199-7334.
    Als Hersteller ist auch hier bisher nur Deuter auf gefallen.



    Servus der murkser

  • murkser


    Moin, Dein Rucksack ist von der Thematik ja sehr gut plaziert.


    Ein schönes Stück! Da weiß ich nun, wonach ich Ausschau halten MUSS, um meine Bestände zu vervollständigen.


    Der Rucksack sieht mit seiner Rückenpolsterung bequem aus. Über längere Strecken sind Lasten mit einem Tragegestell einfach besser zu wuchten als ohne.


    Meine Rucksäcke benutze ich immer wieder einmal, weil ich viel mit meinem Hund unterwegs bin. Da reicht zwar das kleine Packmaß des Jägerrucksacks, aber der hat ja nun kein Tragegestell. Wenn ich von unterwegs immer wieder einmal Steine mit nach Hause schleppe, ist eine steife Tragevorrichtung "Gold" wert! Da gehen auch ein paar Kilo mehr mit zurück!


    Falls noch jemand so einen Traggestellrucksack Gebirgsjäger/Fernspäher über hat, kann er gerne an mich denken!


    Gruß von der Küste


    Kai

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  • Ja, nun ist meine Rucksackwelt aber etwas erschüttert, und es gibt ein neues Objekt nach dem ich mich umschauen sollte. Und es gibt neue Fragezeichen. Wer hat den das älteste Baujahr des "Jägerrucksackes" mit den Lederriehmen? Meiner ist von 1985, dem Kai seiner unleserlich. Männer, an die Schränke, Kartons, Keller oder wo immer ihr das Zeug aufhebt und mal nachsehen.


    Gruß Jürgen

  • Hier nun zu murksers Beitrag passend, die 1. Ausführung des großen Gebirgsjägerrucksacks.


    VersNr 8465-12-138-9328, laut ISO-GROUP: „Feldgepaeck“. Hersteller ist die Fa. DEUTER aus Augsburg. Das Herstellungsdatum ist mit 11/90 angegeben.


    Der Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen Gebirgsjägerrucksack ist auf dem nachfolgenden Bild gut zu erkennen:




    Eine weitere Besonderheit dieses Modells ist das variable Packvolumen. Braucht man viel Platz, wird der Rucksack in seiner ganzen Größe genutzt:




    Hat man nicht so viel Gepäck, wird der obere Teil bis zur zweiten Zugschnur nach innen geschlagen und man erhält ein deutlich kleineres Packvolumen:




    Auch dieser Rucksack hat ein eingearbeitetes Tragegestell, welches über eine Beriemung im Rücken angepasst werden kann. Hier ist der Hüftgurt auch noch mit einer Polsterung belegt, damit das schwerere Gepäck nicht durchdrückt:




    Die breiten Trageriemen sind aus Leder und haben ebenfalls eine Polsterung. Weiterhin sind Lederlaschen angebracht, an denen mit zusätzlichen Lederriemen Ausrüstung angerödelt werden kann.


    Die obligatorische Durchsteckmöglichkeit hinter den Seitentaschen ist auch hier vorhanden.


    Der Boden und alle Deckel haben zum Nässeschutz eine Kunstlederbeschichtung.


    Im Hauptfach ist eine Innentasche zu finden, welche durch Lederriemen mit Knöpfen fixiert werden kann.


    Zusätzlich hat man die Möglichkeit über einen kräftigen D-Ring am unteren Trageriemen einen Hüftgurt zur Fixierung am Körper einzuziehen.




    Insgesamt macht der Rucksack einen sehr robusten Eindruck und kann sicherlich eine Menge Gepäck schlucken. Ausprobiert habe ich ihn allerdings noch nicht.


    Laut ZDv 37/10 vom November 1972 gehören folgende Ausrüstungsstücke hinein:


    6117. Rucksack, groß, Gebirgstruppe:


    - Innentasche:


    1 Feldjacke, Baumwolle


    1 Kniebundhose, Baumwolle


    1 Hemd, gewirkt, oliv/Feldhemd


    1 Unterhose, oliv


    1 Unterhemd, oliv


    3 Unterhemden, Sommer


    1 Pullover


    1 Paar Kletterstrümpfe


    1 Paar Bergschuhe (im Stiefelbeutel)


    1 Taschentuch


    1 Handtuch


    1 Schneetarnjacke


    1 Schneetarnhose


    1 Schlafsack


    1 Einknöpffutter zur Feldjacke zum Kampfanzug/Feldparka


    1 Koppeltragegestell/Koppeltragehilfe


    1 Schuhputzzeug


    - Linke Seitentasche:


    1 Kopfwärmer


    1 Mütze, Winter


    1 Paar Fingerhandschuhe, Leder, gefüttert


    - rechte Seitentasche:


    1 Nähzeug


    5 Riemen


    private Sachen“


    Schon eine Menge Zeug zum Mitschleppen!


    Fortsetzung folgt …


    Kai

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  • Dementsprechend alt dürfte der Rucksack also auch sein.


    Der grosse Rucksack ist spätestens ab 1956 ausreichend auf Bildern dokumentiert, auch finden sich immer mal wieder 1956 gestempelte Realstücke. Das früheste Bild, dass ich kenne stammt aus vom Angfang`56 und stammt aus Andernach ...
    Außer dem etwas anderen Material (die Rucksäcke aus den 50igern sind irgendwie weicher und eher dunkelgrün als Steingrau oliv) unterscheiden sie sich im wesentlich dadurch von den neueren Modellen, dass die Stellen, an denen die Riemen angenäht sind mit dünnen Lederstücken hinterlegt sind und nicht mit Stoff wie bei den neueren...


    Bilder habe ich irgendwo :rolleyes: ... kommen, sobals ich sie gefunden habe...


    Jens

  • Jägerrucksack "Modell2 Ausführung1"


    Der bereits vorgestellte Jägerrucksack wurde aufgrund der beschriebenen Nachteile Ende der 1980´er Jahre überarbeitet. Dabei blieb die Grundform mit Einteilung, Taschenanordnung und Nässeschutz erhalten.





    In Sachen Verschlüsse und Tragesystem ging man aber völlig neue Wege. Das traditionelle Leder wurde verbannt und es wurde nur noch Gurtbänder eingesetzt, was noch nicht als neu zu bezeichnen ist, weil dies bei dem 1. Rucksackmodell auch schon so war. Hier hat man sich eher auf alte Werte Rückbesonnen.


    Bei den Verschlüssen ist man aber von den Schnallenriegeln aus Metall auf moderne Steckverschlüsse aus Kunststoff umgestiegen. Dies hat den Vorteil, dass man einen erheblich schnelleren Zugriff auf den Rucksack- und Tascheninhalt hat. Da diese Verschlüsse bei häufigem oder unsachgemäßem Gebrauch einem Verschleiß unterliegen, wurde bei dem Einsteckteil auf eine gute Austauschbarkeit geachtet.





    Bei den Tragegurten wurden ausreichend breite und gepolsterte Gurte angebracht, die über eine schnelle Einstellbarkeit per Klemmschieber verfügen. Weiterhin wurde auch ein Bauchgurt angebracht, der bei schnellem Marsch wertvolle Dienste leistet. Auch er verfügt über den obligatorischen Schnellverschluss.





    Auch die Zugschnur für das Hauptfach wurde überarbeitet. Sie bekam einen Kordelstopper und wurde an den Enden verknotet, damit sie nicht mehr herausrutschen kann.





    Für die Innentasche wurde vom Knopf- auf einen Klettverschluss gewechselt. Ebenso wurde die D-Ringe auf dem Rucksackdeckel durch Kunststoffausführungen ersetzt. Der Rucksack wurde nun auch nicht mehr gestempelt, sondern wurde mit einem Etikett versehen, welches alle wesentlichen Herstellermerkmale trägt.





    Ansonsten ist alles beim Alten geblieben.


    Dieser Rucksack erfreut sich wegen seiner „modernen“ Austattung auch nach Aussonderung weiterhin einer großen Beliebtheit im zivilen Bereich und ist weit verbreitet anzutreffen. Ich benutze ihn auch noch als Fahrradrucksack auf dem täglichen Weg zum Dienst :thumbup: .



    Kai

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  • Jägerrucksack Modell2 Ausführung2


    Wie die Überschrift schon andeutet, gibt es vom 2. Modell des Jägerrucksacks eine 2. Ausführung. Die wesentlichste Änderung ist der Wegfall des Kunstlederbodens. Die A2 hat nur noch einen gedoppelten Boden aus einem Material.


    Weiterhin wurde auf dem Deckel ein Flauschband zur Anbringung eines Namensklett aufgenäht.

    Der Rucksack behielt trotz des Wechsel zum 5-Farb-Tarndruck seine olive Farbe bei und ist bis heute im Einsatz.
    Es gibt ihn auch in vielen Farbvarianten als zivilen Nachbau.


    Wünschenswert wäre noch ein Querriegel an den Tragegurten gewesen, wie er hier von mir nachgerüstet wurde, um ein herunterrutschen zu verhindern. Um ein Aufziehen der Gurte an den Steckverschlüssen zu verhindern kann man wie hier zu sehen ist, den Gurt auf das Einstekteil aufrollen. Durch entsprechendes Abrollen läßt sich die Länge variieren. So flattert nichts mehr herum.



    Die ZdV 37/10 vom Juli 1996 gibt zu diesem Rucksack folgende Packanleitung:
    Anlage 4/2
    II. Packanleitung
    Feldanzug, Tarndruck, allgemein


    Anhalt

    4 – Rucksack, klein
    Innentasche:

    Zeltbahn mit Zubehör
    Haupttasche:
    - Unterhose, oliv
    - Unterhemd, oliv
    - 2 Taschentücher
    - Handtuch
    - Waschzeugbeutel mit Inhalt
    - EPA
    - Pullover
    - Feldponcho
    Außentaschen:
    - Magazin
    - 1 Paar Socken
    - Nähzeug
    - Schuhputzzeug
    Klappe:
    - Nässeschutzanzug
    - ggf. Unterziehjacke, Kälteschutz (untergeschnallt)
    - Schlafsack (aufgeschnallt)
    - Persönliche ABC-Schutzbekleidung (am Schlafsack angeschnallt)
    Alternativ: Kampfrucksack (nur für bestimmte Truppengatungen)“



    … doch dazu mehr beim nächsten Mal …
    Kai

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  • Der Kampfrucksack, groß, oliv/flecktarn


    Auch wenn er nur bei bestimmten Truppengattungen (?) eingeführt wurde, möchte ich diesen Rucksack hier einmal vorstellen, weil er viele gute Merkmale aufweist.






    Das Modell gibt es in oliv und flecktarn, wobei das Material der Modelle sich unterscheidet. Er verfügt über einen Stauraum von 65 Litern und erlaubt es eine vollständige Ausrüstung unterzubringen, ohne viel anrödeln zu müssen! Einzig der Schlafsack muss weiterhin oben drauf geschnallt werden. Dafür sind aber extra zwei Gurte mit Schnellspannschiebern auf dem Deckel angebracht worden.





    Doch zuerst zum Wichtigsten; den Tragegurten.


    Hier hat man vom Rucksack, klein einiges gelernt und weitere Verbesserungen vorgenommen. Gepolsterte Tragegurte sind selbstverständlich. Die darauf aufgenähten Gurtbänder erlauben hier eine Einstellung der Gurte für oben und unten, so dass sich der Träger die Last über Schnellspannschieber individuell einstellen kann.





    Oben wird das Gewicht durch ein eingearbeitetes Metallrohr auf die ganze Breite verteilt.


    Es wurde auch ein Quergurt mit Schnellverschluss angebracht, der ein Verrutschen der Tragegurte verhindert und der in der Höhe auf verschiedenen Positionen montiert werden kann.





    Das Rückenteil muss ohne Versteifung auskommen, kann aber über die obligatorische Innentasche mit der BW - Isomatte versteift werden. In Hüfthöhe wurde am Rücken eine Polsterung eingearbeitet.


    Ein Hüftgurt wurde auch hier zur Fixierung des Tragesystems vorgesehen. Er fällt allerdings zu schmal aus und ist ungepolstert, was bei schweren Lasten und über weitere Strecken leicht zum Scheuern führen kann.


    Nun zurück zum Rucksackdeckel, welcher über 3 Taschen verfügt. Vorne wurde ein kleines Klettfach angebracht, in dem sich die nicht genutzten Schlafsackgurte prima unterbringen lassen und nichts mehr flattert.



    Oben drauf ist eine Tasche für den Faltklappspaten angebracht, der dort allerdings nur ohne Tragetasche rein passt.





    Zum Rücken hin ist dann noch ein Reißverschlussfach über die gesamte Deckellänge vorhanden. Dort sitzt auch das Flauschband für ein Namensklett.





    Der Deckel wird mit den bereits bekannten Schnellverschlüssen gehalten. An den Seiten wurden die bewährten Tunneltaschen angebracht, die nun über Schnellspannschieber als Verschluss verfügen.





    Neu ist das Bodenfach, welches über einen Reißverschluss geöffnet werden kann. Als zusätzliche Sicherung wurden noch zwei Gurte mit Schnellverschlüssen angebracht. Hier kann Ausrüstung verstaut werde, auf die schneller Zugriff gewährleistet sein muss.





    Ganz unten am Boden sind dann noch vier Gurtschlaufen vorhanden, um Zusatzausrüstung unterzuschnallen.


    Zusätzlich zu den Tunnelseitentaschen für die Skier wurde hier auch noch eine Tragevorrichtung für die Skistöcke verwirklicht. Dazu wurde unten eine kleine Tasche mit zwei Durchsteckmöglichkeiten und zwei Gurtbändern in der Mitte angebracht. Dort kann natürlich auch andere Ausrüstung gezurrt werden.


    Innen verfügt der Rucksack über ein großes Hauptfach, welches sich zur Bodentasche hin über eine Zugschnur abteilen lässt. Oben wurde ebenfalls eine Zugschnur angebracht.


    Zum Nässeschutz wurde das Material von Innen gummiert.


    Eine Packanleitung liegt mir zu diesem Rucksack leider nicht vor.


    Im Großen und Ganzen kann hier von einer gelungenen und praxisgerechten Konstruktion gesprochen werden, die auch bereits vielfache zivile Nachbauer gefunden hat.


    Mittlerweile sind auch noch weitere große Rucksäcke für Spezialverwendungen eingeführt worden, von denen mir allerdings kein Modell vorliegt. Vielleicht kann der Thread hier von einem Forumsmitglied ergänzt werden.


    Gruß


    Kai

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  • Im Großen und Ganzen kann hier von einer gelungenen und praxisgerechten Konstruktion gesprochen werden, die auch bereits vielfache zivile Nachbauer gefunden hat.


    Das ist zwar der beste/größte Rucksack denn die BW für "Otto Normalsoldat" je hatte, trotzdem finde ich hätte man sich bei anderen zivilen und militärischen Rucksäcken ein paar Features abschauen sollen.
    Das größte Manko deutscher Rucksäcke ist, dass sie nicht zum Marschieren und tragen großer Lasten taugen.


    Grundsätzlich sollten große/schwere Rucksäcke mit der Hüfte und nicht den Schulern getragen werden. Die Schultergurte dienen eigentlich nur dazu, dass der Rucksack nicht nach hinten umkipt.
    Die Amis machen es ja seit 40 Jahren vor, wie es besser geht.
    Sowohl der ALICE- als auch der CFP-90 haben große und breite Hüftgurte, mit denen die Rucksäcke entsprechend getragen werden können ohne, dass einem die Hände einschlafen und die Schultern in Scheiben geschnitten werden.
    Das nächste no-go ist, dass der eigentlich schwere Schlafsack noch immer OBEN auf den Rucksack aufgeschnallt werden soll. Damit erhöht sich der Schwerpunkt des Rucksacks maximal Nachteilig und macht ihn um so mehr kippeliger. Je schwere desto weiter gehört es nach unten. Der CFP-90 hat sogar ein extra Schlafsackfach im Boden, da wo beim BW (nur) der Nässeschutz unten reinkommt.



    Der BW-Rucksack ist zwar was feines, aber nur um ihn hinten ins Auto reinzustellen. Zum tragen ist er genau so eine qual wie seine antiquierten Vorgänger.

  • Mahlzeit,


    also von dem ersten Modell hab ich vier Stück in meiner Sammlung:




    Der Rucksack links oben stammt von 1960 und ist immer noch mein Lieblingsrucksack und im Alltagsgebrauch, der daneben hat einen nicht mehr lesbaren Stempel, und stammt aus der Kleiderkammer der Niedersachsenkaserne und wurde dort Mitte bis Ende der 90er Jahre noch als Packtasche ohne Tragegestell an die Rekruten zusätzlich zum 2. Modell des kleinen Jägerrucksacks ausgegeben!


    Der linke untere Rucksack stammt laut Stempel vom Textilwerk Humme und ist noch nie benutzt worden und aus grauem Stoff.War ne Ebay-Geschäft mit nem ganz schlechten Bild und hat sich deshalb zu mir "verirrt" ...


    Gabs die so auch fürs THW oder weshalb die graue Ausführung? Der untere rechte Rucksack stammt von 1977 und vom gleichen Hersteller, ebenfalls noch nie benutzt ;)


    Gruß Matthias

  • Hey Housil,
    kannst du von dem CFP-90 bitte mal ein paar Fotos machen und etwas beschreiben?
    Tät mich ja schon sehr interessieren!


    Der ursprünglich bei Lowe hergestellte CFP-90 war ja der Nachfolger des ALICE Rucksacks und es wurden auch die guten Features von diesem übernommen.
    Leider hat er sich nie durchgesetzt da man sich dann doch für das MOLLE-System entschieden hat. Deswegen bekommt man sie drüben für relativ kleines Geld ($120-180) nachgeschmissen, inkl. Amazon.


    Der CFP-90 hat ein großes Hauptfach mit 1200 cubic inch (=20ltr) Fassungsvermögen


    Links zwei kleinere Außentaschen mit Tunnel


    Rechts ein große Außentasche ebenfalls mit Tunnel


    Ein nettes Gimick ist die Patrolbag


    Diese hat zwei Fächer für Funkgerät/Trinkblase


    Und wird über die Verschlüsse bei nichtgebrauch auf dem Deckelfach befestigt

    (fehlt meistens bzw. muß extra dazugekauft werden)


    In dem gummierten Innenfach die obligatorische Funkgerätetasche


    Das Bodenfach für den Schlafsack


    Der Boden des Hauptfaches kann an der Verschnürung geöffnet werden, dadurch vergrößert sich das Hauptfach noch einmal


    An den Seiten des Bodens die Taschen wo die Gegenstände welche in den Tunnels transportiert werden unten eingesteckt werden


    Die Schulterriemen können individuell angepaßt werden


    die Schnellverschlüsse


    Innen am Rücken Polster für die LWS sowie das „Nierenpad“ und Lordosestütze.

    Dazu zwei Alustäbe die den Rucksack auch leer seine Form geben. Unten der breite Beckengurt damit der Rucksack mit der Hüfte getragen werden kann.


    Für mich persönlich der beste militärische All Purpose Rucksack den ich kenne.

  • Hier noch ein Detailnachtrag zum 1. Rucksackmodell, auf dass ich durch Jens Beitrag Nr. 11 aus diesem Thread aufmerksam geworden bin:


    Zitat


    @ Der Bundesbär


    Außer dem etwas anderen Material (die Rucksäcke aus den 50igern sind irgendwie weicher und eher dunkelgrün als Steingrau oliv) unterscheiden sie sich im wesentlich dadurch von den neueren Modellen, dass die Stellen, an denen die Riemen angenäht sind mit dünnen Lederstücken hinterlegt sind und nicht mit Stoff wie bei den neueren...



    Hier ein Beispiel für die ältere Variante an einem Rucksack der mit 1962 gestempelt ist



    und hier die neuere Variante von 1983




    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


    Einmal editiert, zuletzt von stiwa ()

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