Änderung der Sitzposition bei offener/geschlossener Fahrerluke?

  • Hallo Zusammen,


    in meinem Freundeskreis kam die Frage auf,
    wie der Fahrer eines Kettenfahrzeuges, wie dem Wiesel oder auch anderer Panzer, seine Sitzposition ändert.
    Im Normalfall schaut er aus der Luke.
    Im Gefecht hat er diese Luke geschlossen.
    Wie ändert er seine Position während der Fahrt?
    Einfach Kopf einziehen und Luke schließen geht wohl nicht,
    denn er muß ja noch durch die Winkelspiegel /Sehschlitze sehen um mitzubekommen wo die Reise hin geht.
    Senkt er nur den Sitz ab? Dann verändert sich doch auch die Position zu den Pedalen und der Lenkung. hmmm
    Senkt sich das ganze "Fahrerabteil" ab? Kann ich mir nicht vorstellen wie.


    Ich weiß, es ist eine komische Frage.
    Unter Googles oder der Suchfunktion hier im Forum habe ich nichts gefunden.
    Wenn ich zu blöd war zum suchen, verratet mir doch wo ich diese Info herbekomme.


    Gruß Ruger

  • Beim Leo II ist das ganz einfach.
    Da wird der Fahrersitz mittels Hebelmechanik entriegelt und in einem Viertelbogen, quasi rückwärts nach unten, geschwenkt.
    Dann muss er noch die Verlängerung für das Gaspedal hochklappen, denn sonst, er sitzt je jetzt sehr weit hinten, kann er das Pedal nicht mehr ganz durchtreten.
    Jetzt nur noch das Lenkrad entriegeln und nach unten schwenken - ist fast wie die Höhenverstellung beim Auto. Dann nur noch die Lenksäule weiter raus ziehen und fertig.


    Gruß, Marc

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

    Einmal editiert, zuletzt von Sponton ()

  • Hallo Ruger,


    ich kann es fuer alle Hotchkiss Schuetzenpanzer erklaeren.


    Der Fahrerseitz ist laengs- und hoehenverstellbar. Die Laengsverstellung
    wird einfach wie bei einem alten Auto in einer Schiene nach druecken des
    Verriegelungsknopfes verstellt.


    Die Hoehenverstellung wird mitteles einer Hydraulik-Handpumpe nach oben
    gepumpt, bzw. wie beim Wagenheber mit einem Hebel zum oeffnen der
    Hydraulik nach unten gelassen.


    Die Laengsverstellung hast Du dann in der oberen Position des Sitzes ganz nach vorne,
    damit Du noch an die Bedienelement kommst.
    und beid er unteren Position ganz hinten.


    Ein Lenkrad haben diese SPz nicht, sie werden durch Lenkbremshebel gesteuert.
    Weder die Lenkbremshebel noch der Schalthebel oder das Fahrpedal ( das ist das was
    Du wahrscheinlich Gaspedal nennen wuerdest ) koennen in Ihrer Erreichbarkeit
    verstellt werden.


    Das ganze funktioniert bei meiner Koerpergroesse (1,90) recht gut. Aber auch kleine Fahrer
    die ich kenne, haben keine Probleme.


    Hoffe Dir geholfen zu haben.

    Gruss aus dem Saarland
    Rudi

    -
    Auf http://www.oliv6014.de gibt es auch einen Kalender mit Terminen rund um unser Hobby.

    und eine Datenbank zum Thema Hersteller-Kuerzel der Bundeswehr

  • Ich danke euch für die schnellen Antworten! :top:
    Jetzt kann ich mir das auch vorstellen.
    Es ist also doch recht umständlich für den Fahrer.
    Da muß der Fahrer ja doch ganschön arbeiten und nebenbei noch fahren.
    Mein Fahrlehrer für PkW hat mir immer verboten den Sitz während der Fahrt zu verstellen.
    Na ja, die Technick ist scheinbar einfacher aufgebaut als ich gedacht habe.


    Danke
    Gruß Ruger

  • Nene, Fahrbereitschaft unter Luke wird nur bei stehendem Fahrzeug hergestellt.
    55 Tonnen freihändig und dann noch Kunstturneinlagen auf dem Fahrerplatz ist nicht.

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Das bedeutet aber doch, das der Panzer in diesem Moment ein gutes, weil stehendes, Ziel abgibt. hmmm
    Und so klein, dass man ihn leicht verfehlt ist er stehend auch nicht.
    Wundert mich zwar auf der Seite, auf der anderen stimme ich dir zu,
    dass es wirklich unverantwortlich ist diese Masse sich selbst zu überlassen um alles einzustellen.
    Mit etwas Übung sollte der Panzer ja auch schnell wieder in fahrt kommen.
    Mit den Bordwaffen sollte man diese Zeit ja auch überbrücken können.

  • Also zunächst wird die Geländefahrbereitschaft immer dann hergestellt, wenn man den öffentlichen Straßenverkehr verlässt, oder wenn damit zu rechnen ist, dass es zu Feindkontakten kommen wird.
    Ein Kampfpanzer ist grundsätzlich mit geöffneter Fahrerluke NICHT kampfbereit, weil der Turm blockiert ist. Denn sonst ist ganz schnell der Kopf ab.
    Es ist also immer Lageabhängig, ob der Fahrer über, oder unter Luke fährt und nicht, ob man auf der Straße, oder im Gelände fährt.
    Mal abgesehen davon, Kommandant und Ladeschütze haben ihre Luke immer offen, es sei denn, dass man in Artilleriefeuer gerät, oder einen ABC-Angriff erwarten muss.


    Gruß, Marc

    Gruß, Marc




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  • Zitat

    Ein Kampfpanzer ist grundsätzlich mit geöffneter Fahrerluke NICHT kampfbereit, weil der Turm blockiert ist. Denn sonst ist ganz schnell der Kopf ab.


    Haha! So einen Luxus gab's im Leo 1 A1 leider nicht.
    Hatte da so ein kleines Erlebnis in Kanada, da war ich froh das
    der Sitz beim entriegeln, ohne Dämpfung nach unten klatscht,
    mann, das war knapp :whistling:


    Gruss

  • Im Vergleich zu anderen Panzern ist die Fahrersitzverstellung beim Leo II aber auch recht komplex, wie Sponton sie bereits beschrieb. Weiterhin befindet sich der Fahrer unter Luke fast in der Rückenlage und hat somit einen recht bequemen Arbeitsplatz.
    Andere Typen wie der russische T-55 oder BMP, bzw. die deutschen Marder, Jaguar, usw... beschränken sich einfach nur darauf, den Sitz vertikal hoch- und runterzufahren ohne irgendetwas an den Bedienelementen des Fahrers anzupassen, wie z.B. die höhenverstellbare und teleskopierbare Lenksäule des Leo II.
    Ist der Sitz also ganz unten hockt man, je nach Fahrzeugtyp, relativ zusammengekrümmt und mit eingezogenem Kopf hinter dem Lenker. Große Pz-Fahrer konnten sich im Marder mit den Knien die Ohren zuhalten wenn sie unter Luke fuhren. :P
    In der obersten Sitzposition hat man das Lenkrad auf dem Schoß und muss zum erreichen der Schalt- bzw. Lenkhebel schon etwas längere Arme machen. Außerdem ist es in dieser Sitzposition für ungeübte Fahrer relativ schwierig die Bedienelemente überhaupt zu finden und es ist dann auch nicht ganz einfach, das Armaturenbrett zu überwachen.
    Um den vorzubeugen wurde der Sitz manchmal nicht ganz hochgestellt, was zwar Bedienelemente und Armaturenbrett leichter erreichbar machte aber bei abrupten Brems- oder Nickbewegungen des Panzers auch zur Folge haben konnte das der Fahrer mal in den Lukenrand biss. :pinch:
    Spass macht`s trotzdem! :D
    Katokov

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