Bundeswehrkalender aus den 1970´er und 1960´er Jahren

  • JUNI 1975 (8.-14.)

    Ausstellung "Unser Heer" in Dillenburg

    Zitat

    Alljährlich im April oder Mai gehen die großen Wanderausstellungen der Bundeswehr "Unser Heer", "Unsere Luftwaffe" und "Unsere Marine" auf die Reise. Jede dieser Ausstellungen besucht bis zu 30 Städte, und die letzte erreicht erst Anfang Oktober ihr abschließendes Ziel. Bis über 4000.000 Besucher kamen bis dahin oft zu den Veranstaltungen jeder Teilstreitkraft. Für die Ausstellungen werden vor allem Orte ohne Bundeswehr-Garnisonen ausgewählt, um auch dort einen Kontakt mit Soldaten, der Ausrüstung, den Waffen und Fahrzeugen, zu vermitteln. Interessenten soll eine Gelegenheit zu Informationsgesprächen über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten als Zeit- und Berufssoldat gegeben werden. Und wer möchte nicht einmal einen Kampfpanzer Leopard oder Starfighter aus der Nähe sehen?

    Nicht nur die Wanderausstellungen der Teilstreitkräfte sind Jahr für Jahr unterwegs, auch an einer Vielzahl regional oder thematisch gebundener ziviler Ausstellungen beteiligt sich die Bundeswehr mit kleinen Sonderschauen. So nimmt zum Beispiel die Marine jährlich an einer Reihe von Bootsausstellungen an einer Sonderschau teil, die Luftwaffe an der Deutschen Luffahrtschau in Hannover, das Heer an der Internationalen Fahrrad- und Motorradausstellung in Köln und alle drei Teilstreitkräfte zusammen mit einer großen Sonderschau "Motoren und Soldaten" an der Inernationalen Sport- und Rennwagenausstellung in Essen.

    Unsere Luftaufnahme zeigt die Ausstellung "Unser Heer" im alten Städtchen Dillenburg. In der Mitte des Bildes ist das runde Informationszelt zu erkennen, in dem in Wort und Bild das Heer, seine Truppengattungen, seine Ausrüstung, aber auch die Laufbahnen und beruflichen Möglichkeiten der Soldaten vorgestellt werden. In den LKW rechts und links vom Informationszelt stehen Wehrdienstberater jedem Interessierten Rede und Antwort. Rechts unten im Bild befindet sich das langgestreckte Filmzelt, in dem Informationsfilme die Truppengattungen des Heeres bei der Ausbildung, bei Übungen und im Manöver zeigen. Um die Mittagszeit verwandelt sich dieses Zelt in ein mobiles Eßlokal mit einer weiteren Attraktion: Es gibt Erbsensuppe "Military" mit Speck, Fleisch und Würstchen. Im großen Halbrund stehen die wichtigsten Räder- und Kettenfahrzeuge des Heeres. Man kann sich bei den Besatzungen informieren und darf die Fahrzeuge besichtigen. Nicht im Bild ist der Hubschrauberlandeplatz. Wer mit seiner kostenlosen Eintrittskarte einen Freiflug gewinnt, kann sich die Heimatstadt und deren Umgebung eine Viertelstnde lang aus dem Hubschrauber von oben ansehen.

    Bild: Hauptmann Günther Oed

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  • JUNI 1975

    Ach Kai, da war die Welt noch in Ordnung.

    Das war fuer die Kinder und Jugendlichen mit Sicherheit schoener als ein Jahrmarkt oder Zirkus in der Stadt.

    Wobei das Zelt ja doch schon was von Zirkus hat.

    Da werden alte Erinnerungen wach.

    Gruss aus dem Saarland
    Rudi

    -
    Auf http://www.oliv6014.de gibt es auch einen Kalender mit Terminen rund um unser Hobby.

    und eine Datenbank zum Thema Hersteller-Kuerzel der Bundeswehr

  • "Unser Heer" und die anderen Ausstellungen waren auch immer mit Feldjägerbegleitung. Siehe auf dem Foto den VW-Variant Feldjäger oben links hinter dem Gleitkipper.
    Ich habe 1981als Fähnrich mal einige Wochen "Unser Heer" durch Bayern begleitet. Das Begleitkommando waren immer drei Mann, bei Bedarf konnte man Unterstützung von den örtlich zuständigen Feldjägerdienstkommandos anfordern. Acht Wochen wildes Zigeunerleben, Unterbringung/Verpflegung meistens in örtlichen Gaststätten, sofern keine Kasernen in erreichbarer Nähe wären.
    Zu Störungen durch "Friedensfreunde" kam es damals in Bayern kaum, hier war die Welt noch in Ordnung. In manchen Gegenden Hessens sah dass bereits anders aus, vor allem als dann so ab 1982 die Proteste gegen den NATO-Doppelbeschluß intensiver wurden.

  • JUNI 1975 (22.-28.)

    Fernmelder der Fallschirmjägertruppe beim Aufbau einer Richtverbindungsantenne

    Zitat

    Wenn eine Division in einem großen Manöver ihre Gefechtsbereitschaft erprobt, dann rollen viele hundert Panzerfahrzeuge und einige tausend Räderfahrzeuge. Rund 15.00 Soldaten brauchen Befehle und Informationen. Drei Dutzend Führungszentralen steuern den Ablauf des Manövers. Kampfeinheiten, Versorgungseinrichtungen und Führungszentralen sind dabei über ein Gebiet von der Größe eines Bundeslandes verstreut. Nicht nur das: Sie sind tagelang in ständiger Bewegung. Das klappt nur dann, wenn sie alle auch in ständiger Verbindung miteinander bleiben. Dafür sorgen die Fernmelder. Der Soldat macht einen Unterschied zwischen den Truppen-Fernmeldern und der Fernmeldetruppe. Die einen sind sozusagen "Amateure", die anderen "Profis". Man kann das so verstehen: Alle Funker in den Kampfpanzern, in den Schützenpanzern oder in den Gefechtsständen bis zu den Bataillonen gehören zu ihrer eigenen Truppengattung. Sie sind Panzerleute, Artilleristen oder Pioniere. Ihre Funkgeräte oder Feldtelefone sind so einfach konstruiert, daß jeder damit umgehen kann, der auch mit einem Radio zurechtkommt.

    Bei der Fernmeldetruppe ist das anders. Hier handelt es sich um die sogenannten Führungstruppen. Ihre Geräte sind komplizierter, aber sie leisten auch mehr. Neben Tastfunkgeräten gibt es Fernschreiber über Leitung oder Funk. Die Fernmeldetruppe kann große Telefonvermittlungen betreiben, die etwa einem Fernamt der Post entsprechen. Sie verwendet auch Richtverbindungen (RV). Das sind Funkstrecken mit sehr scharf gebündelten Strahlen, auf denen man fernschreiben und fernsprechen kann. Die Antenne eines solchen RV-Gerätes zeigt unser Bild - aufgenommen übrigens bei einer NATO-Übung.

    Selbstverständlich gehören moderne Schlüsselgeräte zur Ausrüstung. Alle Einrichtungen sind hochbeweglich. Teils befinden sie sich in Panzerfahrzeugen, teils auf geländegängigen Lkw. Nur in sehr hohen Führungszentralen, bei den NATO-Oberkommandos zum Beispiel, sind diese Anlagen ortsfest untergebracht. Hier benutzt die Fernmeldetruppe ein NATO-eigenes Satelliten-Fernmeldesystem.

    Die Fernmeldetruppe verfügt selbstverständlich über umfangreiche und leistungsfähge Werkstätten. Sie muß ständig schwierige Organisationsprobleme lösen. Das ist nichts für Leute mit einer "langen Leitung". Für helle Köpfe und geschickte Hände gibt es dagegen stets eine vielseitige Ausbildung und Verwendung auf dem Gebiet der modernen Elektronik.

    Bild: Oberstleutnant Klaus Neumann

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  • 1975 JULI/AUGUST (27.-2.)

    Jäger beim Waffenreinigen

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  • Guten Morgen

    Bei dem Satz " nut noch 15 Monate Wehrdienst" musste ich etwas schmunzeln.

    Bei mir war es so, ich wurde zu den letzten W12 eingezogen und dann wurde es auf 10 Monate verringert.

    Sprich in unserem Fall wurde eine Übung in Munster verkürzt, wir kamen heim, stellten alles ab und am nächsten Tag war Auskleidung der W10. :deck:

    Wir hatten dann ernsthaft 2 Monate keine Wehrpflichtigen und wir konnten mit einer Handvoll Leute in dieser Zeit die Rakwerfer Mars liebevoll pflegen wo der Munsterdreck noch überall hing.

  • Zitat

    Im Hintergrund arbeiten die Fahrer eines Panzergrenadierzuges an ihren Motoren.

    Das mit dem Panzergrenadierzug bezweifle ich. Der Kalender ist vom Sommer 1975, im Hintergrund stehen offenbar HS 30, die Soldaten beim Waffenreinigen tragen das grüne Barett mit dem Eichenlaub der Jägertruppe. Es dürfte sich wahrscheinlich eher um die 5., die "schwere" Kompanie eines Jägerbataillons in einer Jägerbrigade handeln. Diese Kompanie hatte damals unter anderen einen Schützenpanzerzug mit 10 HS 30.

  • AUGUST 1975 (3.-9.)

    Pershing-Batterie in Feuerstellung

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  • AUGUST SEPTEMBER 1975 (31.-06.)

    Pioniere beim Flußübergang (Anmerkung: Pioniere mit Springerstiefel und einschiebbarer Schulterstütze am G3?)

    Zitat

    Der Angriff über einen Fluß hinweg stellt für das taktische und technische Können einer Truppe hohe Anforderungen. Mit Luftaufklärung und Spähtrupps versucht die Führung herauszufinden, wo der Gegner das andere Ufer nur schwach oder gar nicht besetzt hat. Dann bestimmt sie, an welcher Stelle der Übergang gewagt werden soll. Dabei hat der Pionierführer als technischer Fachmann ein wichtiges Wort mitzureden. Die Uferverhältnisse, die Strömung, der Wasserstand, die Anmarschwege und die Möglichkeit der Tarnung spiele eine wesentliche Rolle. Eine clevere Führung wird versuchen , den Gegner zu täuschen. Sie trifft Angriffsvorbereitungen an einer ganz anderen Stelle, um feindliche Kräfte dorthin zu locken. Unterdessen beginnt vorsichtig, meist bei Dunkelheit, die Vorbereitung der wirklichen Übergangsstelle.

    Dort schleppen Pioniere Schlauchboote zum Ufer und pumpen sie auf. Sie machen Sturmboote fertig. Lkw mit schwerem Brückengerät fahren leise und ohne Licht zum Fluß. So geräuschlos wie möglich, flüsternd und fluchend montieren die Pioniere, oft bis zum Hals im Wasser, die ersten Fähren zusammen. Viele Kilometer hinter ihnen rollen derweil die Kampfverbände in ihre Abruf-Räume. Ihre Verbindungskommandos versehen die Anmarschwege mit Einweisungsschildern. Panzergrenadierkompanien, die als erste das andere Ufer stürmen sollen, beziehen lautlos ihre Ausgangsstellungen. Sie übernehmen die Schlauchboote und suchen Deckung neben den Sturmbooten. Artillerie fährt in Feuerstellung. Ein paar hundert Kilometer entfernt klettern die Piloten der Jagdbomber in ihre Maschinen. In den Gefechtsständen laufen die ersten Fertigmeldungen ein. Führer aller Dienstgrade verfolgen den kreisenden Sekundenzeiger der Armbanduhr. Angriffsbeginn ...

    Die ersten Schlauchboote stoßen ab und verschwinden in der Dunkelheit. Lautlos huschen die Panzergrenadiere drüben an Land. Ein Funkspruch. Noch hat der Gegner nichts bemerkt. Nun aber los! Die Sturmboote springen an. Die erste Welle rast nach drüben. Maschinengewehrfeuer. Die Sturmboote fegen zurück und holen die nächste Welle. Drüben gehen Leuchtkugeln hoch. Die Panzergrenadiere treiben den Gegner zurück. Schlagartig setzt der Funkverkehr ein ...

    Es wird heller. Dröhnend kommen die ersten Kampffahrzeuge heran. Während sie zunächst mit Fähren über den Fluß schwimmen, schließt die eigene Artillerie. Jagdbomber greifen im Tiefflug gegnerische Reserven an. Fähren werden zu einer Brücke zusammengekoppelt. In dichter Folge setzt die Kampftruppe über und nimmt drüben das Gefecht auf.

    Bild: Oberstleutnant Klaus Neumann

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  • Zitat

    Anmerkung: Pioniere mit Springerstiefel und einschiebbarer Schulterstütze am G3?

    Warum nicht? Jede Luftlandebrigade hatte damals eine Luftlandepionierkompanie (250 - Passau, 260 - Saarlouis, 270 - Iserlohn), die auch über Schlauchboote verfügten.
    Der im zweiten Absatz erwähnte "Fährenbau" fiel allerdings für Luftlandepioniere aus, da keinerlei Geräte dafür vorhanden war. Ein Luftlandepionierbataillon auf Divisionsebene gab es schon seit Ende 1964 nicht mehr, da damals aus dem LL-Pi-Btl 9 das Pionierbataillon 12 der 12. Panzerdivision geworden war.

  • ... und da der Kalender von 1975 ist, sollte die LL-Pios damit raus sein ...

    Wäre auch interessant zu wissen, wann die einschiebbaren Schulterstützen beim G3 eingeführt wurden hmmm

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  • Sommer 1982, Übung "Blaue Donau" in Ingoldstadt am Wasserübungsplatz.

    Wir übten für hohe Gäste die Überquerung der Donau mittels Unterwasserfahren Leo1A4, PzBrig 28. Da waren die beteiligten Pioniere, auch teilweise mit G3 und einschiebbarer Schulterstütze eingesetzt. Einheit weiss ich leider nimmer.


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

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