Bundeswehrkalender aus den 1970´er und 1960´er Jahren

  • Auweia ...

    Ich sehe gerade, dass ich euch ein Blatt unterschlagen habe.

    Schnell mal nachholen, sonst bekomme ich Ärger mit den Panzerleuten ...


    AUGUST 1975 (10.-16.)

    "Leoparden" im Angriff

    Ich sehe vorne übrigens zwei "Marder" und drei "Leoparden" - das nehmen die oft nicht so genau mit der Bildbeschreibung ;)

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • :rolleyes:, ja, da hast Du recht! Propaganda.

    Eigentlich Bullshit was da geschrieben ist :kinnlade:

    "halbautomatischen Kanonen",...aha. Wenn der Verschlußkeil automatisch schliesst ist das "Halbautomatik". :lach:

    "Der Richtschütze muß blitzschnell die richtigen Schalter umlegen",

    ja, klar, entweder MG oder Hauptwaffe (Bordkanone). Da kommt es schon auf den Visierwinkel an. Nur so theatralisch wie dargestellt ist es nun wirklich nicht :no:

    Für nen ausgebildeten Richtschützen ist das ein "Klacks".:-D


    Interessant an dem Bild ist die "Schlammtarnung" (Eimer oder Einkaufstüte , Dreck, Wasser umrühren und mit Bürste verteilen). In Zeiten von uni-gelboliv wurde das ständig propagiert. Die Dreckpaste kommt aber-hier im Süden von Deutschland- meist sehr hell raus, auf Entfernung sogar fast weiß, das kann im Gelände auch auffallen!

    (hatte bei einer Durchschlageübung mal nen UA dabei der das Helm-Tarnnetz vergessen hatte. Da wurde vom Zugführer Drecktarnung befohlen. Die Gruppe wurde wegen ihm von der Leitung (OLt) erkannt und wir durften ne erweiterte Runde drehen).


    Also bitte nicht immer alles für bare Münze nehmen, aber das wissen wir hier ja .

    :bier:


    mkG

    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • SEPTEMBER 1975 (21.-27.)

    Brückenlegepanzer Biber aus "Leopard"-Fahrgestell (Zeichnung)

    Zitat

    Die Pioniertruppe verfügt über moderne Brücken- und Übersetzmittel, die zur Benutzung durch alle anderen Truppengattungen eingesetzt werden. Eines dieser Mittel ist der auf unserem Bild in V'ierseitenansicht-Zeichnung vorgestellte neue Brückenlegepanzer Biber.

    Die Bundeswehr übernahm zunächst nach ihrer Aufstellung amerikanische Brückenpanzer, begann im Dezember 1967 jedoch mit der Entwicklung dieses eigenen Modells. Der "Biber" wurde auf dem Fahrgestell des Kampfpanzers Leopard aufgebaut und kann mit seiner 22 Meter langen Brücke Weiten-Gewässer oder andere Geländeeinschnitte- mit einer nutzbaren Stützlänge bis zu 21 Meter für Belastung bis 60 Tonnen überspannen. Natürlich hätte man die Brücke auch länger oder kürzer machen können, aber genaue Erhebungen haben ergeben, daß rund 80 Prozent aller Gewässer in mitteleuropäischem Raum unter 20 Meter breit sind. Je vier "Biber" sind für die Panzerpionierkompanien der Brigaden und je drei für die Panzerregimenter der Korps vorgesehen. Damit wird die Wasserbeweglichkeit unserer Kampftruppen entsprechend erhöht.

    Die Brücken der amerikanischen Brückenpanzer der Bundeswehr sind sogenannte Scheren-Konstruktionen bei denen sich die zusammengelegten Brückenhälften nach oben auffalten und eine Höhe bis zu fast 15 Meter erreichen. Das ist ein großer Nachteil, denn sie werden in diesem Augenblick weithin erkennbar. Der "Biber" hat eine sogenannte Ausfahrbrücke (deren Teile auf unserer Zeichnung grün markiert sind), die im "freien Vorbau" abgelegt wird, daß heißt, sie wird wie eine Feuerwehrleiter vorgeschoben, wobei die Höhe des Biber von 3,50 Meter um keinen Zentimeter vergrößert wird. Die beabsichtigte Gewässerüberquerung wird durch das Ausfahren der Brücke also nicht signalisiert. Das Ablegen und Aufnehmen der Brücke erfolgt beim "Biber" nach Absenken des Stützschildes zur Gewinnung eines festen Standes mit dem hydraulisch betätigten Ausleger, der zunächst das vordere Brückenteil vorschiebt, dann das von den ebenfalls hydraulisch betätigten Heckausleger vorgeschobene hintere Brückenteil nach vorne gleiten läßt und schließlich die beiden verkuppelten Brückenhälften auf dem Boden ablegt. Der "Biber" kann dann über seine eigene Brücke fahren und sie am jenseitigen Ufer auf die beschriebene Weise in umgekehrter Reihenfolge wieder aufnehmen. Später fährt er hinter den Fahrzeugen her, denen er mit seiner Brücke den Übergang ermöglicht hat, bis er vor dem nächsten Gewässer zum Brückeneinsatz wieder vorgezogen wird.

    Bild: Mark Maschinenbau Kiel

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • OKTOBER 1975 (12.-18.)

    Seenothubschrauber SEA KING Mk 41 über Südengland

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • NOVEMBER 1975 (02.-08.)

    Der 1. Wart und die Transall

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • ... so, jetzt muss ich erst einmal ein paar Blätter nachreichen =)


    NOVEMBER 1975 (9.-15.)

    Fahrer in einer Panzerhaubitze M 109 G

    Gruß - Kai, 25.Dez. 2022

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • DEZEMBER 1975 (7.-13.)

    Fallschirmjäger beim Absprung aus einer Transall C-160

    Zitat

    Fallschirmspringen hat für die Soldaten der 1. Luftlandedivision nach wie vor einen hohen Stellenwert. Wenn auch die Möglichkeit eines Einsatzes großer Verbände im Fallschirmsprung zugunsten von Luftlandungen mit modernen Hubschraubern zurückgegangen ist, so werden Einheiten mit besonderen Aufträgen jederzeit für den Fallschirmsprungeinsatz abrufbereit sein müsse. Den Soldaten mit dem roten Barett wird ständig ein hohes Maß an körperlicher Leistung, an ausdauerndem Willen und an dosierter Selbstüberwindung abverlangt. Sie sind "schnelle" Soldaten, durchtrainiert und beweglich. Auch Mut gehört dazu, immer wieder den Sprung in die Tiefe zu wagen.

    Doch ehe es soweit ist, muß sich der Fallschirmjäger freiwillig zum Springerlehrgang melden. Er muß sich prüfen, ob er den Sprung schafft. Die meisten Standorte der 1. Luftlandedivision haben einen Sprungturm. In etwa 12 Metern Höhe liegt die Tür zum Absprung, das Gurtzeug hängt über Rollen an langen Seilen, die fest an einem schrägen Auslauf verankert sind. Hier zeigt sich zunächst, ob der einzelne Soldat tauglich ist oder nicht. Zwölf Meter sind nicht hoch, doch sie können so hoch werden, daß man die Angst nicht überwinden kann. "Verweigerer" gehen nicht zum Lehrgang, sie können nicht Fallschirmspringer werden. Der Sprung aus dem Turm ist die Mutprobe zum Lehrgang, doch er ist genauso wenig Hexerei wie der Sprung mit dem Schirm. Das Transportflugzeug Transall C-160, eine deutsch-französische Gemeinschaftsproduktion, ist seit einigen Jahren das Standardflugzeug der deutschen Luftwaffe zum Absetzen von Fallschirmjägern (unser Bild). Wer seine Bodenausbildung hinter sich hat und dann zusammen mit 59 jungen Fallschirmjägern in Sprungreihe in der Maschine steht, der wagt auch meist den Sprung, mag es manchmal auch noch so schwerfallen. Er wird belohnt durch das Erlebnis des Schwebens am Schirm. Fallschirmspringen ist - wir sagten es schon - nur eine Möglichkeit des Einsatzes für Soldaten der Luftlandedivision. durch die Luftlandung mit Hubschraubern (UH-1D vorwiegend für Personal, CH-53 vorwiegend für Material) werden die Fallschirmspringer zur echten "Krisenfeuerwehr", denn sie können überall dort schnell und beweglich eingesetzt erden, wo kritische Lagen auf dem Gefechtsfeld es erfordern.

    Die drei Brigaden der 1. Luftlandedivision sind Verfügungstruppen im Korps. Sie habe je zwei Fallschirmbataillone und mehrere selbstständige Kompanien, die zur Führung und Unterstützung dienen. Ihre Soldaten fühlen sich im ganzen westlichen Europa zu Hause. Mir französischen Paras, amerikanischen Airbornes, englischen Paratroopers, italienischen Paracaduisti, niederländischen Commandos und dänischen Jägern haben sie durch die Begegnungen im gemeinsamen Sprungbiwak viele Freundschaften geschlossen. Ein Bataillon der saarländischen Brigade gehört zum NATO-Eingreifverband AMF (beweglicher mulinationaler Eingreifverband im Kommandobereich Europa). Auch Gäste aus den Nachbarländern besuchen die Fallschirmjäger der Bundeswehr. Sie springen mit den deutschen Kameraden, und als besondere Anerkennung erhalten sie das deutsche Springerabzeichen, wenn sie die dafür verlangten fünf Sprünge absolviert haben.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • DEZEMBER 1975 (28.-31.)

    Überlebens-Training: Soldaten bauen ein Iglu

    Zitat

    "Das Leben im Felde", heißt ein allgemeines Trainingsprogramm bei den Teilstreitkräften. Dabei lernt der junge Soldat, wie er sich einen trockenen Unterschlupf herrichten kann. Er baut kleine und große Zelte, er macht aus Ästen und Zweigen eine Laubhütte, er gräbt sich ein "Fuchsloch" oder baut einen wetterfesten Unterstand. Mit der Zeit bekommt er den Bogen heraus, wie man Feuer macht, auch wenn das Holz feucht ist. Nasses Wetter ist aber nur eines der Ärgernisse, wenn man im Freien leben muß. Kälte ist ein anderes.

    Das Schnee vor Erfrierungen schützt, probieren die Soldaten auf unserem Bild aus. Sie bauen ein Iglu, benannt nach den Eishütten der Eskimos. Dazu schneiden sie sich Schneeblöcke zurecht, aus denen sie dann eine kugelförmige Schneehütte errichten. Je dicker die Wände sind, desto besser. Das hält zunächst einmal den Wind ab. Und da Schnee prächtig isoliert, kann man solch einen Iglu mit zwei oder drei Kerzen in kurzer Zeit warm bekommen. Es ist mancher erfroren, der nicht wußte, wie einfach ein Iglu gebaut werden kann. Manch einer ist verhungert, obwohl es in der Natur genug zu essen gab. Er wußte nur nicht, wie er sich helfen sollte.


    Daher steht das "Leben aus der Natur" auch auf dem Programm der Ausbildung. Wie macht der Soldat zum Beispiel aus einer Regenpfütze Trinkawasser? Wie kochte er sich Eier, wenn er weder Topf noch Wasser hat? (Ganz einfach an einem dünnen Spieß, den er vorsichtig hindurchschiebt!) Die paar dutzend Tricks und Kniffe, mit denen schon die alten Waldläufer schlimme Zeiten ohne ernsten Schaden überstanden haben, muß ein routinierter Feldsoldat heute ebenso beherrschen wie die moderne Technik seiner Waffen und Fahrzeuge. Ganz von selbst wird er dabei abgehärtet und widerstandsfähig. Mit wachsender Geschicklichkeit nimmt auch sein Selbstvertrauen zu. Er wird erfinderisch und weiß sich zu helfen.

    Bild: Paul Freytag

    ...

    Und damit endet für uns auch das Jahr 1975 auf diesem Kalender.

    2023 geht es dann mit dem BUNDESWEHR-BILDKALENDER 1967 weiter ...

    ... bis dahin wünsche ich einen guten Rutsch und alles Gute für das neue Jahr :bier:

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • ... da habe ich doch glatt vergessen das letzte Blatt auf "Antworten" zu setzen :||  :schnarch:

    ...

    Doch nun geht es weiter mit dem "BUNDESWEHR-BILDKALENDER 1967"

    Leider fehlt mir hier das Deckblatt und die erste Woche.

    Deswegen beginnen wir diesmal ersatzweise mit einem maritimen Thema.

    ...

    JANUAR 1967 (8.-14.)

    Schnelle Minensuchboote in Steuerbordstaffel  (Kann die Bilder nicht mehr größer anzeigen!!!)

    Zitat

    Verbandsfahren will geübt sein, denn Minenräumaufgaben sind Teamwork. Je komplizierter die Minentechnik, um so schwieriger die Minenräumtechnik, und was ein einziges Boot nicht mehr schaffen kann, das gelingt dem gesamten Verband. Es ist wie bei einer Besatzung: erst das Zusammenspiel aller Männer bringt erfolgt. Der Minenwaffe hat die deutsche Marine immer großen Wert beigemessen. Das liegt an unserem verhältnismäßig flachen Küstenvorfeldern, die durch Minen zu sperren oder zu verseuchen sind. Heute verfügt die Bundesmarine über eine der modernsten Minensuchflotten in der NATO. Die Marine hat die Erfahrung aus der Vergangenheit genutzt und Bootstypen entwickelt und gebaut, die ausschließlich Holzrümpfe sowie Geräte besitzen, durch die sie weitgehend unmagnetisch sind. Sie können vielseitig in den entsprechenden Seegebieten eingesetzt werden: Küstenminensuchboote, ein Standardtyp in der NATO; Schnelle Minensuchboote, eine Weiterentwicklung der im letzten Krieg bewährten Räumboote, die sämtlich in der Ostsee stationiert sind. Das Kieler Geschwader konnte bereits 1966 auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken; Binnenminensuchboote für den Einsatz in Flußmündungen und Seegbieten, in denen die anderen Typen nur mit Schwierigkeiten operieren können.


    Zu den Schnellen Minensuchgeschwadern gehören die neuen Tender "Saar", "Isar" und "Mosel". Diese 2370 ts großen Schiffe sind mit modernen elektronischen Geräten ausgerüstet und mit zwei radargesteuerten 100-mm-Kanonen und vier 40-mm-Flugabwehrkanonen bewaffnet. Sie begleiten die Geschwarder in die Operationsgebiete, nehmen den Geschwaderstab auf und ermöglichen vor allem eine Versorgung dieser kleinen Boote in See. So könne sie relativ unabhängig von den Stützpunkten ihren Räumaufgaben nachgehen. Sämtliche deutschen Einheiten, die in erster Linie mit Minenaufgaben betraut sind, gehören zur Flotille der Minenstreitkräfte. Neben Minensuchbooten gehören noch drei Minenleger zu den Minenstreitkräften. Darüber hinaus können auch eine Reihe anderer Einheiten zum Minenlegen eingesetzt werden.


    Die Mine ist ein altes Seekriegsmittel, das am Ende des vorherigen Jahrhunderts auch Eingang in die deutsche Marine fand. Während nach dem Ersten Weltkriege das Räumen der Minen keine großen Schwierigkeiten bereitete, wurde diese Waffe im Zweiten Weltkrieg so vollkommen, daß das Beseitigen dieser Sperren auf große Schwierigkeiten stieß. Über eine halbe Millionen Minen deutscher und alliierter Herkunft machten das Befahren der Nord- und Ostsee für die Schiffahrt äußerst schwierig und gefährlich. Deshalb wurden nach 1945 auch noch deutsche Minensucher unter britischer Kontrolle in der Minensuche eingesetzt, um die Hauptschiffahrtswege freizuräumen. Die Bundesmarine hat diese Aufgabe in den letzten zehn Jahren ebenfalls fortgeführt. Die Handelsschiffahrt benutzt noch immer die minenfreien, mit Seezeichen markierten "Zwangswege", um kein unnötiges Risiko einzugehen. Mit dem Vorhandensein einer größeren Anzahl von Geschwadern der Minenstreitkräfte wird die deutsche Marine die ihr von der NATO übertragene Aufgabe - Verminung der Ostseezugänge und Freihalten unserer Seestraßen - erfüllen können.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Da ich mit einem Marinebild angefangen habe, kommt nun zu Ausgleich noch ein Bild der Luftwaffe mit interessanten Uniformdetails

    ...

    JANUAR 1967 (15.-21.)

    Technischer Unterricht einer Flugzeugführerschule

    Zitat

    Angehende Piloten erhalten ein präzise Einweisung in die Funktion ihres Flugzeuges. Sie gehört zu den Grundlagen der Flugausbildung, von der allenthalben viel weniger berichtet wird als vom Abenteuer des Fliegens: Die theoretische Schulung. Sie nimmt genausoviel Zeit in Anspruch wie der eigentliche Flugdienst und ist ebenso vielseitig. Der Dienstplan jeder Flugzeugführerschule zeigt diese Teilung: vormittags Flugdienst, nachmittags Unterricht, und um gekehrt. Da auf jeder Schule mehrere Klassen mit etwa je fünfzehn Schülern gleichzeitig laufen, sind die Klassenräume den ganzen Tag besetzt. Die Zahl der Fächer ist umfangreich; Flugzeugtechnik, gegliedert in Leistungsdaten, Kraftstoffsysteme,Triebwerkunde, Hydraulische Systeme, Elektrische Systeme und Instrumentenkunde, dann Navigation, Kartenkunde, Geographie, Meteorologie, Flugzeugtypenkunde, Vorschriften und Luftfahrtgesetze, Flugmedizin und Rettungsgeräte. In jedem dieser Fächer müssen schriftliche Prüfungen abgelegt werden. Wer sich nach Wiederholung ein zweites Mal nicht besteht, wird von der Flugausbildung abgelöst. Selbst ausgezeichnete fliegerische Leistung genügt zum Pilotwerden nicht wenn die theoretischen Kenntnisse mangelhaft sind. Dieser Fall kommt freilich selten genug vor. In jeder Klasse von Flugschülern finden sich Arbeitsgemeinschaften zusammen, die nach Dienst den theoretischen Stoff wiederholen und dabei alle Unklarheiten ausräumen. Es ist ein Gebot der Kameradschaft, daß jedem, der Schwierigkeiten hat, geholfen wird.


    Die Unterrichtsstunden sind interessant und abwechslungsreich. Eine große Zahl von Schnittmodellen und anschaulichen Funktionsschemata steht dabei zur Verfügung. Auf unserem Bild wird gerade das Triebwerk einer Düsenmaschine im Schnitt gezeigt. Die Flugschüler müssen nicht nur das Prinzip seiner Funktion kennen, sie müssen auch in der Lage sein, jedes Bauteil und jedes Hilfsaggregat zu bestimmen und seine Aufgabe zu erklären. Nur so auch wird er das Vertrauen in sein Flugzeug gewinnen, das für sicheres Fliegen unerläßlich ist. Was für die Triebwerke gilt, trifft natürlich auf die anderen Systeme des Flugzeuges zu.


    Im Hintergrund des Bildes sehen wir ein Funktionsschemata der Landeklappen. Hydraulikleitungen, Ventile, Pumpen und Schalter sind dargestellt und können zur Verdeutlichung der Arbeitsweise bewegt werden. Es gibt andere Modelle, die beispielsweise aus einem kompletten Fahrwerk bestehen, das in einem Rahmen aufgehängt ist und wie im Flugzeug hydraulisch ein- und ausgefahren werden kann. Die Flugschüler, die hier jetzt zusammen in einer Klasse sitzen, standen vor zwei Jahren noch in den verschiedensten Berufen oder gingen noch zur Schule. Je nach Vorbildung sind sie nun Unteroffiziere, Offiziersanwärter oder Offiziere. Der Abiturient, inzwischen Fähnrich oder Leutnant, sitzt neben dem Unteroffizier, der früher Kraftfahrzeugschlosser, Werkzeugmacher oder Kaufmännischer Angestellter war. Ob Volksschüler, Mittelschüler oder Abiturient, sie alle gehen durch die gleiche fliegerische Ausbildung. Für das Bestehen in dieser Ausbildung ist weniger schulisches Wissen entscheidend als Fleiß, Ausdauer und der entschlossene Wille, das Ziel zu erreichen, Pilot zu werden. Kaum eine andere militärische Ausbildung verlangt so viel in der Ausbildung wie die fliegerische. Jeder Tag bringt eine neue Bewährungsprobe, ob in der Luft oder im Klassenraum. Und doch lässt es sich schaffen! Ob sich die Mühe lohnt? Jeder Pilot wird auf diese Frage die gleiche Antwort geben: Ich würde mich wieder melden!

    Als nächstes geht es dann mit Heeresbildern weiter. Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Schön! Besonders interessant: Spitze und abgerundete Schulterklappen auf einem Bild.

    Schick auch die Biesenhose!


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Das ist wirklich spannend! Immer wenn ich von Frühe auf Späte Ausrüstung datiere, versuche ich das immer in der Zeit zu sehen. Also eine Situation von 1967 war gerademal 11 Jahre seit der Gründung der BW her. Für einen jungen Menschen klingt das noch nach viel Zeit aber mit den Jahren versteht man, dass das quasi gerade erst vor kurzem war. Und vor allem versteht man wie leicht sich altes mit neuem Material mischen konnte.

  • JANUAR 1967 (22.-28.)

    Scharfschießen mit Panzerabwehr-Lenkrakete

    (sieht mir mehr nach ein Handflammpatrone aus. Kein Feuerschweif, aber nach vorne gerichtetes Abschussfeuer!)

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • JANUAR / FEBRUAR 1967 (29.-4.)

    Ein Fermeldetechniker

    Zitat

    Ein Drahtverhau - sagt der Fernmeldetechniker. Fachleute gehen nicht sehr respektvoll mit ihrem Spezialgebiet um. Wo der Laie staunend mit dem Kopf schüttelt, greift sich der Experte gelassen sein Meßgerät, prüft ein paar Anschlüsse durch und lötet an der richtigen Stelle eine neue Verkabelung ein. Tausende dieser Experten sorgen in der Truppe und in Stäben dafür, daß die Fernmeldeanlagen jederzeit einsatzbereit sind. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Wer im Fernsehen, im Kino oder in der Praxis einen Truppenverband üben sieht, erblickt fast immer nur Funkgeräte, Antennen und hört den Sprechbetrieb. Er mein dann leicht, daß Drahverbindungen bei einer modernen Armee in der Mottenkiste verschwunden seien. Das stimmt nicht ganz. Überall dort, wo es möglich und notwendig ist, schafft auch eine Truppe des Atomzeitalters ihre Drahtverbindungen. Sie haben gegenüber dem Funk eine Menge Vorzüge, zum Beispiel den, daß man sie viel schwerer abhören und kaum stören kann. So ziehen denn bei jeder Übung die Kabelbautrupps durchs Gelände, während in Kellern oder Unterständen die Vermittlungen ihre Klappenschränke aufbauen und Schaltstellen mit der Verkabelung beginnen.


    Für den Benutzer sieht das dann sehr einfach aus: Am Ende der Leitung steht nichts als ein harmloser Feldfernsprecher. Höhrer abheben, Vermittlung rufen, Teilnehmer abwarten und sprechen. Zwischen den beiden Telefonen aber - von keinem Teilnehmer bemerkt - ist eine umfangreiche Organisation damit beschäftigt, teils als Betriebspersonal, also Soldaten an Vermittlungen, teils aber auch, wie auf dem Bild, als fernmeldetechnisches Personal. Das sind die Techniker im Waffenrock, die neben ihren griffbereiten Handwaffen im Labyrinth der Anschlußkästen, Verstärkeranlagen und hinter den Klappenschränken die Verkabelung besorgen, defekte Baugruppen instandsetzen oder Umwegleitungen schalten. Fernmeldeverbindungen sind die Nervenstränge zwischen Führung und Truppe. Fallen sie aus, so bricht die beste Organisation rasch zusammen. Die Fernmeldetruppe braucht daher Könner, die so etwas von vornherein verhindern oder - falls technisches Versagen oder Feindbeschuß eine Leitung unterbrechen - sogleich mit Fachverstand die Panne beheben. Gelernte Fernmeldetechniker finden gerade bei der Truppe eine interessantes Aufgabengebiet vor. Aber auch fachlich nicht ausgebildete Soldaten erhalten die Chance, auf kostspieligen Lehrgängen zu Fachleuten ausgebildet zu werden. Schnelles Schalten beginnt immer im Kopf, daher sind helle Köpfe gerne gesehen. Der Fernmelder hat es zwar stets mit langen Leitungen zu tun - aber er darf selbst keine haben.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!