Truppenversuch

  • Wie die Überschrift schon sagt möchte ich mich mit diesem Thema den Truppenversuchen widmen und würde mich über Eure Mitarbeit sehr freuen.
    In vielen anderen Themen wurden bereits einzelne Stücke angesprochen oder vorgestellt.
    Hier möchte ich dieses interessante Thema einmal bündeln, damit man nicht immer endlos lange suchen muss.
    Vorgestellt habe ich mir, dass die Besonderheiten und Abweichungen der Modelle angesprochen und möglichst anhand von Fotos gezeigt werden.
    Hier meine erste Vorstellung:


    Arbeits-, Monteurkombi Truppenversuch 83 Modell C


    So sieht er aus:

    Vom Schnitt und der Ausführung her erinnert die Kombi an die Pz- bzw. Monteurkombi.
    Hosen und Unterschenkeltaschen wurden wohl übernommen.
    Es fehlen allerdings die Brusttaschen. Ein Futter ist nicht vorgesehen.
    Der Stoff ist 100% Moleskin und die Kombi trägt sich daher sehr angenehm.



    Weiterhin sind Schulterklappen mit Klettbefestigung vorhanden




    Die Arm- und Beinabschlüsse sind zum bequemen Einstieg mit einem Reißverschluss versehen, der mit einer Klettlasche gesichert wird.



    Links ist eine Innentasche mit Klettverschluss eingenäht.



    Der weite Schnitt lässt sich durch ein Taillenzugband anpassen.


    Zum Abschluss noch das Etikett, dass den Truppenversuch belegt:


    Insgesamt ein interessantes Modell, welches mir bisher nicht bekannt war. :thumbup:


    So, nun seid Ihr drann. Kramt Eure Schätze vor und zeigt uns, was es noch alles gab.


    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Feldjacke Modell A



    Auf den ersten Blick sieht dieses Modell aus wie eine späte Moleskinjacke mit den eckigen Balgentaschen.
    Hier sind allerdings noch die Einknöpfleisten vorhanden, die die Moleskinjacke später bekanntlich nicht mehr hatte.
    Weiterhin ist das Material sehr weich und trägt sich eher wie ein Feldhemd. Es ist aber definitiv eine Feldjacke.



    Innen finden sich die Verstärkungen unter der Einknöpfleiste und der bekannte taillierte Schnitt im Rückenbereich, der bei der späten Moleskinjacke weggefallen ist.



    Hier noch ein paar Details in der Nahansicht. Jetzt erkennt man auch den glatten und weichen Stoff, der aus einer anderen Mischung resultiert (siehe Etikett).



    Die Schulterklappen sind geknöpft und das Nationalitätsabzeichen ist noch rundherum gerahmt. Später wurde nur noch Bandware verwendet.


    Zum Abschluss noch das Etikett, welches die Jacke als Truppenversuch auszeichnet:


    Fortsetzung folgt ...


    Gruß
    Kai

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  • Feldjacke Modell C



    Das Modell C wurde im klassischen Moleskinstoff gefertigt und unterscheidet sich nur in Details von der späteren Serienjacke mit den großen Balgentaschen.
    Dazu gehört auch, dass diese Jacke im Rücken noch tailliert geschnitten ist.



    Das auffälligste Detail ist, dass hier noch die Einknöpfleisten vorhanden sind, die später wegfielen.



    Die Innentasche hat einen Verschlussverknopf, wie alle anderen Jacken des Truppenversuchs 84 auch.



    Auch hier wurde noch das gerahmte Nationalitätsabzeichen verwendet worden.



    Bei dem Etikett wurde der Schriftzug Truppenversuch 84 herausgeschnitten, was dafür spricht, dass diese Jacke auch noch ausgegeben werden sollte.


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  • Das auffälligste Detail ist, dass hier noch die Einknöpfleisten vorhanden sind, die später wegfielen.


    Mal für nen Doofen, der von Uniformen wenig Ahnung hat, obwohl er selber eine getragen hat.
    Welchen Zweck erfüllten die Einknöpfleisten? hmmm

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

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  • Welchen Zweck erfüllten die Einknöpfleisten?


    In den zugehörigen Hosen gab es am Bund auf der Innenseite Riegel.
    Wenn dann die Feldjacke in der Hose getragen wurde konnte man die Riegel durch die Einknöpfleiste führen und so ein rausrutschen derJacke vermeiden.
    Man hatte dann so eine Art Kombi.

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de

  • Wie HOERMEN schon richtig beschrieben hat, kann man mittels eines angeköpfbaren Bandes die Hose fest mit der Jacke verbinden.
    Das sieht dann so aus:



    Es sind jeweils vier Leisten auf den Jacken vorhanden, um die Bänder der Hosen einziehen zu können.


    Praktiziert wurde das aber nur beim Arbeitsanzug. Wohl um ein Herausrutschen der Jacken zu vermeiden.
    Zum Kampfanzug wurden die Jacken ja über der Hose getragen. Da fiel das Einknöpfen weg.


    Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass bei den letzten oliven Jacken und Hosen und auch später beim Flecktarn auf diese Einknöpfmöglichkeit verzichtet wurde.


    Gruß
    Kai

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  • Vielen Dank für die Aufklärung.
    Bin zwar selber anno 1992 noch in Oliv, naja, es war mehr grau, eingekleidet worden und wurde erst rund zwei Jahre später auf Erbsensuppe umgerüstet, aber das kannte ich noch nicht.

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Hallo,


    "Jacke in der Hose" habe wir 1989 in Castle Martin auch tragen dürfen, als die Panzerkombis gegen Ende des Truppenübungsplatzaufenthaltes total eingesaut waren.
    Aber nur, wer Hose und Jacke mit dem Band fixieren konnte!
    Sicherheitsbestimmung, damit man sich im Turm nicht verhaken und verletzen konnte.
    (Leider keine Bilder)


    Markus

  • Feldjacke Modell E



    Das Modell E zeichnet sich durch einen deutlich festeren Stoff aus.



    Auch hier ist wie bei den anderen Modellen der taillierte Schnitt verwendet worden.



    Die Schulerklappen laufen deutlich spitzer zu. So lassen sich die Aufschiebeschlaufen besser aufziehen.



    Hier sieht man den innen anders ausgeführten Stoff recht deutlich.


    Hier noch das Etikett zur Belgung des Truppenversuchs:



    Gruß
    Kai

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  • Feldhose Modell D



    Auf den ersten Blick eine normale Moleskinhose



    Auch innen keine großen Überraschungen



    Es sind jedoch noch die Bänder zum Einknöpfen an der Jacke vorhanden.


    Das Material ist weicher im Griff, weil versucht wurde über einen Anteil Aramid die Entzündbarkeit herabzusetzen.
    Das Material hat sich aber beim HEER nicht durchsetzen können.
    Lediglich bei der MARINE wurde diese Mischung beim AGA verwendet.


    Nun noch das obligatorische Etikett zum Nachweis, dass es sich um den Truppenversuch handelt:



    Damit wäre ich am Ende meiner Musterstücke und würde mich freuen, wenn Ihr mit Euren Mustern die Lücken schließen würdet.
    Es gibt sicherlich noch Einiges zu zeigen.


    Gruß
    Kai

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  • Feldjacke Modell D




















    so, hier das Modell D.


    Im Schnitt identisch, das Material fühlt sich so weich an wie das Feldhemd, jedoch im "Griff" etwas gröber.


    Gruß
    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

    Einmal editiert, zuletzt von bghdh ()

  • Mütze, vom Schnitt her ähnlich wie die später eingeführten Feldmützen der Luftwaffe im 5 Farnen TD - jedoch ohne Gummizug.


    Etikett:


    BAMBERGER MÜTZEN-INDUSTRIE
    "TrVsu 1985"
    Größe 58
    "Modell B.a."


    Leider keine Angaben zum Material, aber Waschtemperatur nur 40°C - müßte daher wohl Mischgewebe sein.




    Detlev

  • hier ein Feldhemd Modell D2 von einem Truppenversuch aus dem Jahre 1971.
    Das Hemd ist aus einem Trikotstoff, ähnlich den alten langen Hemden gefertigt.
    Bei den entfernten Aufnäheren handelt es sich, neben dem Namensschild, aller Wahrscheinlichkeit
    nach um das EK-Abzeichen, das Leistungsabzeichen und das Sprungabzeichen...







  • Sehr schönes Beispiel mit super Bildern, auf denen auch die Oberflächenstruktur des anderen Materials gut zu erkennen ist :thumbup:


    Das ist genau der richtige Beitrag für die "Knopflochzähler" unter uns :thumbsup:


    Weiter so :!:


    Gruß
    Kai

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  • Zwar von der LUFTWAFFE und nicht oliv aber auch ein Truppenversuch.
    Mit den Unterschieden zu den eingeführten Kombinationen kenne ich mich nicht so aus. Deshalb stelle ich die Kombi hier einmal im Detail vor:




    Die Kombi ist mit einem Stehkragen und Schulterklappen :!: mit Klettverschluss versehen:


    Alle Reissverschlüsse sind in Metallausführung und auf dem linken Oberarm befindet sich die obligatorische Kleintasche:


    Auf der linken Seite befindet sich eine Druckknopflasche, mit der vermutlich Kabel für den Sprechfunk fixiert werden können:


    Der Einstieg ist mit einem Zweiwegereissverschluss versehen.Hersteller aller Reissverschlüsse ist "riri":


    Auf dem rechten Oberschenkel ist eine spezielle Klettverschlusstasche vorhanden, deren Verwendung ich nicht kenne:


    Am Unterschenkel sind Taschen nach Art der PzKombi vorhanden, wobei die rechte zusätzlich noch Stifthalter aufweist:


    Der Rückenbereich ist mit Dehnungsfalten versehen:


    Innen ist ein Taillienzug mit Gummiband vorhanden:


    Zum Beleg des Truppenversuchs hier noch das Etikett:


    Über Ergänzungen zur Kombi bzw. Erläuterungen zu der speziellen Tasche würde ich mich freuen.


    Gruß
    Kai

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    :BGS-B:


  • moin kai hier kai...habe nur den eingeführten grauen kombi den es wohl in zwie modellen gab...modell A u. B müssten es sein...schön den truppenversuch zusehen....meine truppenversuche sind alle über den teich gegangen...


    gruß der kI

  • so, jetzt nochmal mit neuen Bildern :whistling: sorry.


    Feldjacke Modell B



    Diese Ausführung hat einen hohen Wollanteil und erscheint wie eine nachgebesserte Filzlaus- die aber NICHT kratzt :thumbsup:



    Der Farbton kommt hier nicht gut rüber, ist ein sehr dunkles grün, eher BW-untypisch.




    hier ist das dunkle grün am besten wiedergegeben.


    Gruß


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Grüß´euch,



    Nach meinen Informationen müßte es sich um eine Bordjacke für U-Boot-Besatzungen handeln. Auf dem Etikett zu der Jacke steht:
    Modell: 2 (handschriftlich, als II, also römisch 2), Form: B (handschriftlich)
    MARQUARDT & SCHULZ
    Q/B 54A/00210/G1368
    Größe: ( kein Eintrag)
    ERPROBUNG 1987

    Die Jacke hat vier Taschen, also zwei Brusttaschen mit RV und zwei Einschubtaschen unten. Innen gibt es keine Taschen.
    Die Jacke hat auch kein Innenfutter.


    Die linke Mütze wurde ja schon vorgestellt.
    Die rechte Mütze ist aus Moleskin und mit "ALBERT KEMPF/TEUNZ, TrVersu 1985, Größe 58, Modell A.a." beschriftet.




    Servus der murkser

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