ZünKradReg - Register für Bundeswehr Zündapps (250 ccm und 125 ccm)

  • Für einige Zweirad-Kenner unbekannt hat Zündapp sich nicht nur mit Einzelmaschinen an den Erprobungen für Bundeswehr Gelände-Kräder beteiligt, sondern auch Truppenversuchsmuster in größerem Umfang an das Heer geliefert.


    1961 eine von der Trophy 250 S eine abgeleitete Maschine unter der Typbezeichnung 502-003 (Forst-Version 502-004)




    1969 ein 125 ccm Krad unter der Typbezeichnung 519-02, das auf dem GS 100 Zentralrohrrahmen und dem aufgebohrten Motor der späten KS 100 basierte.





    Darüber hinaus gab es noch (vermutliche) Einzelstücke:


    1962 eine „Kampfwert-gesteigerte“ 250er unter der Typbezeichnung 503-001


    1969 eine 125er mit dem Doppelschleifenrahmen aus dem Sport (vermutlich Typ 519-06), der ab 1970/71 bei GS 125 und KS 125 auch in Serienmodellen zu finden war.


    Da es zwar zu diesen interessanten Bundeswehr Krädern einige Werksfotos, aber kaum technische Unterlagen und keine Produktionszahlen gibt, hat sich quer durch die Zündapp Szene (Zündapp S-Klasse IG, Zündapp Propstei, Zündapp KS 601 Club, Bella IG, Forum zuendapp.net, Zündapp Museum Sigmaringen u.a.) ein Register gebildet, was Licht in olivgrüne Dunkel bringen will.


    Aus dem Stand heraus konnten 14 Zündapp BW Kräder mit 250 ccm und 6 mit 125 ccm identifiziert werden, die den kalten Krieg überlebt haben. Neben dem Austausch von Daten und Informationen, steht auch die gegenseitige Hilfe bei der Restaurierung der Maschinen im Fokus des Registers.


    Da diese 20 Maschinen sicherlich nicht das Ende der Fahnenstange sind, hier der Aufruf:


    Wer hat noch eine Bundeswehr Zündapp oder eine baugleiche Forst Zündapp?


    Also die 250 ccm Typen 502-003 / 502-004 und alle 503 Typen sowie die 125er Kräder vom Typ 519 (Einrohramen: 519-02 L1 bis L6 / Zweirohrrahmen 519-06, 519-07 usw.)


    Infos bitte an BW-Zuendapp@email.de


    oder per Telefon:


    250 ccm: 0170 371 06 52


    125 ccm: 0151 230 237 31


    ciao


    erasmo

  • Moin!


    Ein kleiner Zwischenruf zum Zündapp BW Krad-Register: Das 250er Truppenversuchsmuster (502-003 und 503-001) scheint grundsätzlich mit 18 PS Zylindern ausgestattet zu sein. Zivil wurden 14,5 PS ausgeliefert. Für die Bundeswehr Trophy wurden die Steuerzeiten und die Verdichtung geändert.


    Bei der Kampfwert-gesteigerten 503 wurde außerdem die Kühlung mit alfinierten Alurippen und einer geänderten Brennraumform verbessert. Dies war wohl eine Reaktion auf Kolben-Probleme, die drei 502er TrpVM im Munsteraner Sand hatten. Im Geländesport - selbst bei Sechstagsfahrten - hatte der Zündapp Versuch solche Schäden nie bei den Trophy Modellen. Es war ein echtes Rätsel, was aufwendig auf dem Hainberg bei Nürnberg nachgestellt wurde. Der Zündapp Versuch durfte in den 60er Jahren auf den Nürnberger US-Army Standortübungsplatz.


    ciao
    erasmo

  • Ein sehr interessantes Forschungprojekt. :G


    Ich wünsche viel Erfolg und schnelle Fortschritte.


    Ich hätte aber noch zwei Fragen: Zum Einen zur Anbringung des Rücklichtes bei der 125er: War das wirklich im Original so gelöst? oder gab es eine Notwendigkeit, das Teil so abgesetzt vom Kotflügel anzubringen? Vielleicht ein nicht mehr existierender Gepäckträger?
    In wie weit ist das Krad "improvisiert"? Manches ähnelt sehr der Hercules :whistling:


    Und die andere Frage: Wofür war ein Forst-Krad vorgesehen? Oder hat man nur eine Verkaufs-Bezeichnung gesucht?

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • Bei meiner 125er ist das Rücklicht ähnlich "frei schwebend" angebracht. Auf einen eventuell vorgesehenen Gepäckträger deutet zumindest bei meinem Krad nichts hin.



    Was das "improvisiert" betrifft: das dürfte bei einem Prototypen- oder Kleinstserienfahrzeug wohl Standard sein :whistling:
    Bei vielen (Anbau-)Teilen wurde ja auf Großserienmaterial zurückgegriffen, z.B. Lenker mit Armaturen, Federbeine hinten, Beleuchtung, Zündanlage usw.

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

    Einmal editiert, zuletzt von Don Lorenzo ()

  • Ich hätte aber noch zwei Fragen: Zum Einen zur Anbringung des Rücklichtes bei der 125er: War das wirklich im Original so gelöst? oder gab es eine Notwendigkeit, das Teil so abgesetzt vom Kotflügel anzubringen? Vielleicht ein nicht mehr existierender Gepäckträger?
    In wie weit ist das Krad "improvisiert"? Manches ähnelt sehr der Hercules


    Das Rücklicht muss ich nochmal auf den Werksbildern vergleichen. Man muss vielleicht zwischen Erprobungsmuster 125 und Truppenversuchsmuster 125 unterscheiden.


    Das manches der Hercules ähnelt liegt daran, dass die Nopitsch-Straße sich immer viel bei in der Anzinger Str. abgeschaut hat :whistling:





    Und die andere Frage: Wofür war ein Forst-Krad vorgesehen? Oder hat man nur eine Verkaufs-Bezeichnung gesucht?


    Bei der 125 war es ein ernsthafter Versuch zur zivilen Nutzung der BW-Kradentwicklung. Zur IFMA 1970 gab es Presseinfos zu zwei Forstmotorrädern mit 125 bzw. 175 ccm.




    ciao


    erasmo

  • Moin!


    Ein kleiner Zwischenruf zum Zündapp BW Krad-Register: Das 250er Truppenversuchsmuster (502-003 und 503-001) scheint grundsätzlich mit 18 PS Zylindern ausgestattet zu sein. Zivil wurden 14,5 PS ausgeliefert. Für die Bundeswehr Trophy wurden die Steuerzeiten und die Verdichtung geändert.


    Ich konnte letzte Woche bei einem Original Bundeswehrzylinder das Porting abnehmen. Hierbei waren keine Änderungen i.V.z. Serienzylinder zu erkennen, insbesondere die Auslass-Höhe von 46,5 bis 47 mm. Also scheinen doch einige der TrVersM mit 14,5 PS am Start gewesen zu sein.


    ciao
    erasmo

  • Einer der Prototypen ist vor rund vier Jahren mal für ungefähr 6000 € bei Ebay versteigert worden. Ist allerdings in einigen Teile nicht mehr original und steht jetzt als "einziges noch existierendes Exemplar :lach: " Im Zündapp-Museum Sigmaringen.

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



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  • Na klar.


    Die 125er, die jetzt im Wüsten-Fleckentarn in Sigmaringen steht, war für jedermann in Ebay zu kaufen.


    Eine 250er BW-Trophy wurde auf der Veterama 2013 auch für jedermann angeboten und ist nun in den Händen eines begeisterten jungen Zündapp Fans.


    ciao
    erasmo

  • Inzwischen sind Werksfotos der 519-06 aufgetaucht - Zündapps "Wunderkrad" :)


    Als einzelnes Erprobungsmuster wurde die "06" in der zweiten Jahreshälfte während er laufenden Truppenerprobung der 519-02 an die Bundeswehr geliefert .


    Eigentlich ist die 519-06 es keine "519" mehr, sondern eigentlich die erste "520". Doppelschleifen-Rahmen aus dem Sport mit leistungsreduzierten 12,5 PS Motor. Quasi der Vorläufer der später kaufbaren GS 125 nur im BW-Outfit.


    Die Fotos werden nun für die detailgetreue Wiederaufbau der 519-06 genutzt, die den kalten Krieg überlebt hat und in den 70er Jahren mit Teilen der normalen KS 125 zivilisiert wurde.


    ciao
    erasmo

  • Nachdem inzwischen die genauen Daten des bisher ältesten 502-003 übermittelt wurden, liegt der Schluss nahe, dass die Serie für das 250er Truppenversuchsmuster 75 Stück umfasst hat und wohl alle mit 18 PS bei 5500 U/min an die Bundeswehr ausgeliefert wurden.


    ciao
    erasmo

  • Ein weitere 250er Bundeswehr Trophy (Typ 502-003) ist aufgetaucht. :):thumbsup:


    Sie wurde im Oktober 1961 zugelassen und hatte zwei BW-Einheiten als Halter, die leider durch Schwärzung nicht mehr lesbar sind.


    Das KRAD wurde demilitarisiert und wird im schwarzen Zivilkleid gefahren.


    Die Daten von 14 BW-Zündapp 250 haben wir nun zusammen. Ein weitere ist vor Jahren über eine Auktion verkauft worden.


    ciao
    erasmo

  • Dann sind ja schon mal rund 20 % der Baureihe erfaßt :)


    Klasse... weitermachen!

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Deine TWN ist noch kein "Krad gl", für die die Bundeswehr 1957/58 eine Ausschreibung laufen hatte and der sich Zündapp, DKW, Maico, NSU und BMW beteiligt haben,


    Deine BGD gehört noch zur ersten Anschaffungsrunde der Bundeswehr nach der Gründung 1955. Damals wurden Straßenmotorräder mit Geländereifen in Dienst gestellt (TWN BGD 250, DKW 175 S und VS, von BGS übernomme Ardie 250 u.a.).


    ciao
    erasmo

  • DEA, den Versuch eines Registers habe ich mal hier im Forum mittels des BDG Threads gestartet ... ist aber leider eingeschalfen, da sich zwar immer mal wieder eine neuer BDG (dito DKW) Besitzer gemeldet hat aber dann wieder abtauchte ... schwieriges Thema anscheinend, keine Durchhaltefähigkeit die Leute... ;(


    ...und ich bin mal gespannt, ob Erasmo da Bildmaterial zu Deiner Frage hat ... ich habe zwar mitlerweile einige Bilder mit BDG drauf, aber keins deutet auf den Gebrauch von Geländereifen hin. Wobei die Masse der BDG offensichtlich auch als Eskorten- bzw. Feldjägermaschinen auf befestigten Strassen gelaufen ist. Bilder im Dreck kenne ich aus der Frühzeit eigentlich nur von der DKW ...


    Jens

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