Uniform Filzlaus Anfang 1960er

  • Hallo Freunde,seit kurzer Zeit mit dem Bundeswehr-Militaria Bazillus infiziert, habe ich mich als Neuling in Sachen Bundeswehr vor einige Tage in diesen Forum vorgestellt.


    Als Neophyt möchte ich euch nun eine halbwegs komplette Montur zeigen (Anfang 60er).Dabei habe ich natürlich auch Fragen: In den Rucksack Thread habe ich gelesen das die kleine Kampftasche (mit kompletten Inhalt) in die große Kampftasche soll. Ich habe mir nun alle Ausrüstungsstücke die im diesen Thread aufgelistet sind zusammengesucht und die beiden Kampftaschen dementsprechend gepackt…nur: Die kleine Kampftasche passt unmöglich mit dem ganzen Rest in der großen…wie geht das? Ich habe für das Foto die kleine Tasche am Koppel befestigt… wäre diese Kombination auch möglich gewesen?


    Frage Nummer 2: Die Jacke ist von 1959 mit Luftwaffen Abzeichen. Mir ist aufgefallen das der Faden mit dem diese beide Abzeichen genäht sind eine andere Farbe hat im Gegensatz zudem der Hoheitsabzeichen. Waren diese Abzeichen erst nachträglich bei der jeweiligen B/A Kammer angebracht worden? Wäre es ein Delikt diese eventuell abzutrennen?


    Frage Nummer 3: wurden mit dieser Uniform die Knobelbecher oder die geschnürten Kampfschuhe mit Gamaschen getragen?Suche nun eine Feldjacke „Filzlaus“ aus dem Jahre 1962 ohne Luftwaffen Abzeichen dann passt die nämlich vom Bj. her zur Hose…


    Gruß, Alex


  • Guten Abend Alex.


    Zitat

    Neophyt bezeichnet:
    Neophyt (Kirche), einen in der alten Kirche durch die Taufe in die christliche Gemeinschaft neu Aufgenommenen
    davon abgeleitet auch andernorts (besonders in kultischen Bünden wie dem Freimaurerbund) neu Aufgenommene
    Neophyt, eine Pflanzenart, die (in)direkt durch Menschen in Gebiete eingeführt wird, in denen sie natürlicherweise nicht vorkommt


    hmmm
    Am besten, Du sprichst Deutsch mit uns.
    Dann müssen wir nicht erst nachschlagen, was Du uns an Rätseln aufgibst :yes:


    Zu Deiner ersten Frage:
    Doch, die kleine Kampftasche passt mit allen anderen Gerödel in die große Kampftasche.
    Du musst nur ordentlich stauen und den Platz nach oben nutzen.
    Probier mal ein bißchen rum.


    Das geht :thumbup:


    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Nein Alex.


    Das habe ich so noch nirgendwo gesehen.


    Die Feldflasche gehört dann auch auf die andere Seite und die Maskenbüchse quer unter die große Kampftasche.
    Sonst klötert das Gewehr beim Marsch immer dagegen.


    Gruß
    Kai

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    :BGS-B:


  • Hallo Alex,


    die Antwort auf Deine dritte Frage: Zu dieser Uniform wurden die Knobelbecher getragen.


    Die Maskendose hat am unteren Ende noch einen kurzen Riemen mit Haken, dieser wird unter das Koppel gehakt und dann kann man die Dose "quer" unter der großen Kampftasche tragen.


    Detlev

  • Danke für den Hinweis Detlev :thumbup: Dann muss ich mich mal auf der Suche nach einem Paar solcher Dinger machen...wenn ich aber die Preise in der Bucht sehe dann wird's mir schlecht... hat jemand 'ne heiße Adresse wo man solche Bundeswehr Restbestände günstiger finden kann?


    @Kai: habe Änderungen durchgeführt...Gasmaskendose hängt quer und Kl. Kampftasche ist in der großen verstaut.. sieht als klasse aus!! :thumbsup:

  • Frage Nummer 2: Die Jacke ist von 1959 mit Luftwaffen Abzeichen. Mir ist aufgefallen das der Faden mit dem diese beide Abzeichen genäht sind eine andere Farbe hat im Gegensatz zudem der Hoheitsabzeichen. Waren diese Abzeichen erst nachträglich bei der jeweiligen B/A Kammer angebracht worden? Wäre es ein Delikt diese eventuell abzutrennen?


    Hallo Alex,


    die Luftwaffenschwingen kamen nach 1959 und sind nachträglich von den Schneidereien der Kammern angenäht worden. Abtrennen geht natürlich. Mit Schwinge
    sicher seltener.


    "Frage Nummer 3: wurden mit dieser Uniform die Knobelbecher oder die
    geschnürten Kampfschuhe mit Gamaschen getragen?Suche nun eine Feldjacke
    „Filzlaus“ aus dem Jahre 1962 ohne Luftwaffen Abzeichen dann passt die
    nämlich vom Bj. her zur Hose…"


    Bei dem Schuhwerk ist beides ist kein Fehler und durchaus auch gemischt( natürlich nicht linker und rechter Fuß :nono: ) getragen worden. Die einheitlichen Jahrgänge von Jacken und Hosen sind eher die Wunschträume von Sammlern, bei der Truppe spielte das keine Rolle. Es ist durchaus möglich das eine Jacke von 1959 im Jahr 1965 das erstemal ausgegeben wurde.


    Gruß Jürgen

  • Zu Frage 2 habe ich mal nachgeschlagen, bin aber nicht so richtig fündig geworden hmmm


    Bei Walter KUNSTWADL in "Von der Affenjacke zum Tropentarnanzug" heißt es dort:

    Zitat

    Nationalitätkennzeichen
    Ab 24.April 1961 wurde - wie in vielen anderen NATO-Staaten auch - auf beiden Ärmeln der Feld- und Arbeits-, Bord- und Sonderbekleidung ein Nationalitätskennzeichen eingeführt.
    ...
    Soldaten der Luftwaffe trugen über der Nationalitätskennzeichnung zunächst eine stilisierte Schwinge, später wurde diese direkt auf die Dientsgrad-Aufschiebeschlaufen der steingrau-oliven Feldbekleidung eingearbeitet
    ...


    Bei Lothar SCHUSTER in "Das Ausstattungssoll..." findet sich dazu nichts, da hier ja nur die Heeresangehörigen abgehandelt werden.


    Bei Jörg-M. HORMANN in "Die Bundeswehr und ihre Uniformen" wird nur die Einführung der Nationalitätskennzeichen erwähnt.
    Zu der Luftwaffenschwinge wird sich nicht eingelassen.


    Meine älteste Jacke mit der Schwinge ist von 1975.
    Auch hier wurden die Schwingen nachträglich angenäht.

    Daher sind auch hier zwei unterschiedliche Garnarten zu erkennen.


    Gruß
    Kai

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    :BGS-B:


  • Danke für den Hinweis Detlev :thumbup: Dann muss ich mich mal auf der Suche nach einem Paar solcher Dinger machen...wenn ich aber die Preise in der Bucht sehe dann wird's mir schlecht... hat jemand 'ne heiße Adresse wo man solche Bundeswehr Restbestände günstiger finden kann?


    @Kai: habe Änderungen durchgeführt...Gasmaskendose hängt quer und Kl. Kampftasche ist in der großen verstaut.. sieht als klasse aus!! :thumbsup:

    Servus Kai
    wenn du ein paar Knobelbecher suchst kann ich dir helfen. Habe zwei nagelneue in Größe 42 Weite 6 hier mal gekauft, und komme da mit den Haxen nicht rein, weil die zu eng sind, und du brauchst da Storchenbeine aber für ne Sammlung ideal, und mit 50 incl. Versand bist du dabei. -- Gruß KH



  • Hab letztes Jahr für wenig Geld diese Moleskinjacke 1.Modell (Ellenbogenverstärkungen etc.) auf einem Flohmarkt gefunden.
    Ganz witzig fand ich das Nationalitätskennzeichen auf dem rechten Ärmel welches auf'm Kopf steht.
    Die Jacke stammt von 7/63, in der Brusttasche befanden sich mehrere Unterlagen bzgl. Einladung zu einem Vergleichsschießen (für einen Reservisten) von 1972.
    Der Reservestatus erklärt evt. warum das falsch angebrachte Nationalitätskennzeichen nicht getauscht worden ist. Im aktiven Dienst hätte es sowas wohl
    nicht gegeben. D-Flaggen sowie Luftwaffenschwingen wurden wohl gleichzeitig angebracht (selber Faden).
    Ich vermute, dass die Jacke nach 1972 nicht mehr verwendet wurde, sicher hätte der Träger die deutlich auftragenden Unterlagen in der Brusttaschen sonst
    herausgenommen. Das würde bedeuten, die LW-Schwingen gab es mindestens schon 72.
    Zur Jacke: ich besitze nochmals eine Moleskinjacke 1. Modell, ebenso Baujahr 7/63, neu ohne D-Flaggen (wurden auch nicht abgetrennt).
    Vor 2-3 Jahren gab es bei unseren Military Shops mal eine kleine Überschwemmung mit diesen Jacken, alle gleiches Baujahr, alle neu, alle ohne D-Flaggen.
    Täuscht sich jetzt Kunstwadl, wenn er schreibt, die D-Flaggen wurden 61 eingeführt, oder hat man die auf der ersten Moleskinjacke anfangs nicht getragen, weil diese Jacken
    als Arbeitsjacken gedacht waren?

  • Also zu den Luftwaffenschwingen kann ich im Moment auch nichts weiter finden.


    Aber zu den Nationalitätskennzeichen kann ich sagen, dass sie 1962 auf der Filzlaus als Kampfanzug verwendet wurden.



    (Berichtigung: Der Anzug sieht nur von der Farbe her wie Moleskin aus :!: 1962 gab es den Anzug aber noch gar nicht :whistling: )



    Interessant ist auch, das der Panzergrenadier schon das G3-Gewehr trägt, während der Infanterieleutnant unten noch mit dem G1-Gewehr in den Kampf zieht.
    Bei dem Leutnant sieht man auch die Trageweise der großen Kampftasche mit der Feldflasche auf der gewehrabgewandten Seite. Bei dem Kameraden am MG sieht man darunter quer seine ABC-Schutzmaske .


    Gruß
    Kai

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  • In der ZDv 37/10 Anzugordnung der Bundeswehr vom November 1972 ist das Abzeichen aufgeführt:

    Zitat


    Hat vielleicht jemand noch eine frühere ZDv 37/10, in der das TSK-Abz. auch schon aufgeführt wurde.
    Schaut doch bitte mal nach und gebt Meldung :!:


    Gruß
    Kai

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  • Das Nationalitätskennzeichen war mit Erlass des BMVtg vom 08.09.1961 ab sofort anzulegen. Die Abzeichen wurden zunächst von den Kammern angebracht, später von den Herstellern. Da ist es auch mal vorgekommen das eine Jacke ohne das Abzeichen ausgegeben wurde.


    Das "Teilstreitkraftabzeichen Luftwaffe" wurde übrigens von den Dienstgradüberschüben mit eingewebter Luftwaffenschwinge abgelöst. Einführungsdatum??

  • Also zum Thema Nationalitätsabzeichen hat Hoover mir mal erzählt, das er wenn ich mich jetzt richtig erinnere, das er ne Moleskinjacke ohne Nationalität dünn Zeichen ausgehändigt bekam, die wohl eigentlich von der Kleiderkammer für ausländische Soldaten vorgehalten wurden. Diese wurden während ihrer Ausbildung in Bundeswehr Einheiten wohl so eingekleidet...


    Hoover: sollte ich das jetzt nicht mehr richtig zusammen bekommen haben, korrigierte mich bitte ;)


    Gruß Matthias

  • Wow, viele einwandfrei belegte Hinweise. Klasse.
    Frag mich immer noch, was es mit den vielen Moleskinjacken ohne Nationalitätskennzeichen von 7/63 auf sich hat.
    Kann mir nicht vorstellen, dass die Flaggen erst in der StoV aufgenäht worden sind.
    Zu den Dienstgradschlaufen mit Lw-Schwinge: hab die Dinger selbst 88 erhalten. Ich glaube, die hat es da noch nicht allzu lange gegeben.

  • Wow, viele einwandfrei belegte Hinweise. Klasse.
    Frag mich immer noch, was es mit den vielen Moleskinjacken ohne Nationalitätskennzeichen von 7/63 auf sich hat.
    Kann mir nicht vorstellen, dass die Flaggen erst in der StoV aufgenäht worden sind.
    Zu den Dienstgradschlaufen mit Lw-Schwinge: hab die Dinger selbst 88 erhalten. Ich glaube, die hat es da noch nicht allzu lange gegeben.

    Einen Beweis für das Aufnähen in den Kammern könnte jetzt nur die erste TL der Moleskinjacken liefern. Aber alle Zeichen sprechen dafür. Personal hatte man zu dieser Zeit reichlich.



    Also Fakt ist ja das die Schwingen in der 37/10 von 1972 enthalten sind. Fakt ist auch das sie in der vorangegangenen 37/10 nicht enthalten sind, zumindest in meiner Ausgabe. Die Wahrheit liegt also dazwischen. 1988 muß es wohl eher heißen " hat es nicht mehr lange gegeben"

  • Das mit 88 war schon so gemeint wie ich es geschrieben habe. Ich glaube, dass die Dienstgradschlaufe mit Lw-Schwinge erst so Mitte der 80er eingeführt worden ist.
    Vielleicht lässt sich das durch ZdV-Vergleich aber auch noch eindeutig eingrenzen.
    Kann mich noch erinnern, wie wir uns drüber lustig gemacht haben, dass auf der Dienstgradschlaufe für den Dienstgrad "Flieger" außer der Lw-Schwinge nichts drauf war.
    Teilweise sind ältere Dienstgrade mit Doppel-Moppel rumgelaufen, also Schwinge oberhalb des Nationalitätskennzeichens und auf der Dienstgradschlaufe auch noch mal.

  • Hallo Alex,


    da Du "ungedient" bist und großes Interesse zeigst....


    hier mein Verpackungsplan von 1981, und sei versichert, da hat alles reingepasst =) und unsere Grenadiere mussten noch extra nen kpl. Kampfanzug reinpressen 8o .


    Grundsätzlich wurde die große Kampftasche am Mann getragen und der Rucksack wurde vom Spieß (KpFw) nachgeführt.


    mkG


    Bernd


    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

    Einmal editiert, zuletzt von bghdh ()

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