Der Bundeswehrparka - Feldparka / Feldjacke

  • ... machen wir hier schon einmal weiter.
    Nachträge können gerne immer wieder eingestreut werden.


    Mein nächster Parka mit deutlichen Abweichungen zum Standardparka aus den 60zigern ist dieser:



    Hergestellt von der Firma SCHWARZ aus Passau vom Dezember 1973:



    Ein Futter war bei dem Parka leider nicht dabei.
    Es muss aber ein Teddyfutter gewesen sein, da die Steppfutter in den frühen Sechzigern ausliefen.
    Was bei dem Parka auffällt ist der Wegfall der Ellenbogenverstärkungen und des hinternähten Verstärkungsstreifens für die Lampenknöpfe.


    Weiterhin hat er schon die runden Schulterklappen, wie bei der Moleskinjacke:



    Die Möglichkeit zum Fixieren der Kapuze ist noch vorhanden.
    An der Kapuze fällt aber ein zusätzlichen Druckknopfpaar auf, mit dem man die Kapuze hinten enger stellen kann:



    Hier noch eine Ansicht dieses Konpfpaares von innen:



    Die Keile unter den Achseln zur besseren Beweglichkeit sind hier noch vorhanden ...



    ... und die Nationalitätskennzeichen sind seit 1961 oliv eingefasst.



    Der Reißverschluss ist schon seit längerem mit einem Bändsel als Verlängerung ausgestattet und hat keinen Lederzipper mehr.


    Die Einführung dieser genannten Änderungen dürfen so bei 1970 herum liegen.
    Leider habe ich kein Muster zum Vorzeigen.
    Daher wäre es schön, wenn hier aus dem Forum Beiträge diese Lücke auffüllen würden.
    Schaut doch einmal in Euren Beständen nach.


    Gruß von der Ostsee - Kai

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  • Habe eben mal die Bestände nachgeschaut. Ich habe einen 74er Parka (ohne Monatsangabe, mit Teddyfutter), der identisch mit Kai's 73er Parka ist. Dann ein Parka von Mai 1975, der hat an der Kapuze dann keine Druckknöpfe mehr, sonst identisch mit 1973 bzw. 1974.



    Gruß Stefan

  • Dank Dir Stefan :thumbup:
    ...
    Ich habe noch eine Änderung festgestellt, die beim 73´er Parka nicht auffällt, weil er kein Futter hat.
    Beim meinem 74´er Parka ist das Etikett von der Innenseite des Futters zum Durchgriff Innentasche nach außen, unter die Kapuze gewandert:



    Zusätzlich ist ein Fähnchen mit der Bw-Größe dort angebracht worden:



    So konnte man auf der Kammer schneller die Größe ermitteln.
    Also eher etwas praktisches.


    Im Parka selbst blieb das Etikett in der Innentasche und musste erst umgestülpt werden:



    Kann jemand vielleicht belegen, wann die Ellenbogenverstärkungen weggefallen sind und fiel das mit den runden Schulterklappen zusammen :?:


    Gruß - Kai

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  • Bilder


    Panzervergleichsschießen Munster Lager, 08.02.1957



    Was der Hauptmann da wohl trägt?



    dieser Hauptmann trägt wohl die metallenen Sterne auf der Schulterklappe.



    hier hat der scan nicht optimal funktioniert, der Soldat unten links trägt auch 3 metallene Sterne.


    Quelle:


    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Ich habe noch eine Änderung festgestellt, die beim 73´er Parka nicht auffällt, weil er kein Futter hat.
    Beim meinem 74´er Parka ist das Etikett von der Innenseite des Futters zum Durchgriff Innentasche nach außen, unter die Kapuze gewandert:


    Bei meinem 74er sind die Etiketten noch beide "versteckt", aber das Fähnchen mit der BW-Größe ist schon im Futter eingenäht.


    Gruß Stefan

  • Zum Thema runde Schulterklappen habe ich auch noch ein Muster in meiner Bildsammlung entdeckt:



    Es handelt sich um einen grauen Parker des ZB, die aber identisch mit dem Bw-Modell waren.



    Hergestellt 1965 und mit passendem Kunstfaserpelz versehen



    Der hat auch schon die runden Schulerklappen, aber sonst die Merkmale des gezeigten Parkas von 1960



    So hatte es der Bernd ja auch schon beschrieben.


    Jetzt fehlt uns noch ein Muster von 1964 mit der Schulterklappenform und eine Bestätigung, wann die Ellenbogenverstärkungen weggefallen sind.
    Schaut doch bitte mal in Euren Beständen nach. Dann können wir hier auch weiter machen.


    Gruß - Kai

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  • Was iust los :?:
    Hat hier keiner einen Parka von 1064 :?:
    Es geht darum, ob dieser Parka noch die spitzen, oder bereits die runden Schulterklappen hat.


    Der Parka von 1963 sieht so aus:



    Er hat noch die spitzen Schulterklappen ...



    ... zweiteilige Ellenbogenverstärkung ...



    ... hier noch das zugehörige Etikett.


    Wäre schön, wenn wir hier noch Licht ins Dunkel bekommen :thumbup:


    Gruß - Kai

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    Einmal editiert, zuletzt von stiwa ()

  • Statistisch betrachtet scheinen Parkas von 1963 und 1964 selten zu sein ... ggf. wurden in diesen Jahren auch keine gefertigt. Denn 1962 und 1965 hab ich auch und im Laufe der Jahre noch andere gehabt, die ich weitergegeben habe, aus den Jahren hätte ich die sicher behaten ...dito Parkas aus den späten 60igern und frühen 70igern...gibt´s wohl nicht. Oder hat jemand einen 1969er (...)?


    Nach meiner Kenntnis ist der allgemeine Wechsel von spitzen hin zu runden Schulterklappen 1962 / 1963, bei den Dienstanzügern paßt das wunderbar zur Einführung der Paspelierung.


    @Ärmelverstärkung: Bis 1962 is die Ärmelnaht durch die Vestärkung durchgehend, danach ist das Verstärkungsteil über die eigentliche Naht gesetzt und weist nur noch eine einfache Naht bis zur Mitte auf.


    Jens

  • Hallo Jens.


    Den Eindruck zum 1964´er Parka habe ich auch langsam.
    Auf das Detail bei den Ellenbogenverstäkungen habe ich noch gar nicht geachtet.
    Super Hinweis!


    Dann halten wir mal fest, dass bis 1963 spitze Schulterklappen vernäht wurden und 1965 bereits runde vorhanden waren.
    Vielleicht taucht ja doch noch ein Belegstück von 1964 auf.


    Bei den Moleskinjacken wurde ja ab 7/63 bereits runde Schulterklappen verwendet.
    Das könnte dann auch das Wechseldatum für den Parka sein.


    Die Filzlaus hat allerdings ihre spitzen Schulterklappen behalten.


    Eine einheitlich Linie ist da nicht wirklich zu finden.


    Gruß - Kai

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  • Kai, die Filzlaus bekam auch runde Schulterklappen...spätestens ab 1966, für das Jahr habe ich Realien. Nur zwischen 1962 und 1966 fehlen die ... Kann man sich auch fragen ob zwischendrin nichts beauftragt wurde, statistisch nicht unwahrscheinlich bei den Mengen die man von 1960ff findet...
    Jens

  • Hallo zusammen,


    kurzer Gedankengang meinerseits zum Thema Konfektionsgrößenfähnchen oder nicht, und kreuzförmig vernähte Schulterklappen oder nicht:
    Das Bundeswehrbeschaffungamt hat nur Anspruch auf die Lieferung dessen, was in der TL und Ausschreibung spezifiziert nicht. Hat man aufwendige Dinge, wie das Vernähen über Kreuz nicht explizit gefordert, konnte der Lieferant nach seiner Entscheidung verfahren. Mit den Konfektionsfähnchen und anderen Kleinigkeiten, wie dem Knopf an der Innentasche könnte es sich ähnlich verhalten.
    Meine Einschätzung: Man hat entweder die Leistungsbeschreibung angepasst, um Kosten zu sparen, oder ein Lieferant hat das ganze "on Top" geliefert und man hat es dann nachträglich aufgenommen...


    Die Vermutung, dass nicht in jedem Jahr Lieferungen erfolgt sind, halte ich für durchaus plausibel. Auch das BWB muss und musste Beschaffungen begründen (zumindest meistens :D ) In den Jahren 1959 bis 1962 müssen exorbitant viele Parkas beschafft worden sein, die scheinbar ohne Umwege direkt ins Depot wanderten. Irgendwann dürfte man dann den Zeitpunkt erreicht haben, dass jedem Soldaten sein Parka zur Verfügung stand. Und später liefen dann wieder Beschaffungen an, weil es Bedarf für Ergänzung und Ersatz gab.
    Ergänzend dazu kam, dass Lieferungen teilweise über mehrere Jahre erfolgten. In meinen LSHD- und THW- Klamotten habe ich zum Teil Herstellungsjahr und das Jahr der Beauftragung / respektive der Ausschreibung auf dem Etikett vermerkt (Bsp.: BA 65, Lieferjahr 66).


    Viele Grüße
    Simon

  • Als Ergänzung hier noch ein paar Infos zu den Parkas die ich habe.
    1) Hersteller PAUSCH, Auftrag 192/65, Ausführung wie oben beschrieben für den LSHD. Der Parka hat runde Schulterklappen, Konfektionsfähnchen, olives Teddyplüsch-Futter und 8o nur einen Knopf an der Kapuze, dafür aber den Knopf im Nacken.


    2) Hersteller Valentin Mehler, Ausführung ebenfalls für den LSHD. Hier besteht eine Doppelkennzeichnung mit Herstellungs- und Auftragsjahr. Der Parka entspricht dem vorherigen, hat aber die Zwillingsknöpfe an der Kapuze. Auf dem Konfektionsfähnchen steht die reguläre Größe "102".


    3) Hersteller wieder Mehler, diesmal aber für die Bundeswehr, Herstellung 9/59. Mit Steppfutter, spitzen, über Kreuz vernähten Schulterklappen, Zwillingsknöpfen und ohne Knopf für die Innentasche.


    4) Hersteller BAWI, ebenfalls für die Bundeswehr. Herstellungsjahr 1962. Die Schulterklappen sind spitz, aber nicht über Kreuz vernäht. Ebenfalls mit doppeltem Knopf an der Kapuze.



    Die beiden Bundeswehrparkas gingen in den 1970ern ans THW. Mit dutzenden, wenn nicht sogar hunderten weiteren Exemplaren. Diese Parkas waren allesamt zwischen 1959 und 62 hergestellt und besaßen Steppfutter. Sie waren unbenutzt und kamen wohl direkt aus dem Depot.
    Das spricht in meinen Augen für die Theorie, dass eine zeitlang nicht beschafft wurde, und Anfang der 1970er Depotware für gekaderte BW-Einheiten rausgeworfen und neu beschafft wurde.



    Viele Grüße
    Simon

  • Hmmm ... hmmm
    Also die Kreuznaht halte ich noch der Anbringung der Dienstgradabzeichen am Oberarm geschuldet.
    Das hat man anscheinend so von der Splitrtarnjacke und der Arbeitsanzugjacke Fischgrät übernommen.
    Die fiel dann weg, als die Dienstgradabzeichen auf die Schulterklappen aufgezogen wurden, weil sie einfach störte.
    Dafür haben wir hier ja auch schon Belegstücke vorliegen.


    Gruß - Kai

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  • Das scheint logisch zu sein.Nicht nur jeden Soldaten sein Parka,
    sondern in den Depots auch für den V-Fall für allehand Resis.
    Die konnten ja dann nicht mit Splittertarn oder Filzlaus herumlaufen.
    Die Einführung der Dienstgradschlaufen, hätte man zwar auch mit
    der umfrikkelung der Parkas im Depot lösen können.Aber bei soviel
    Änderungen in kurzer Zeit hat das wohl auch keinen Interresiert.
    Immerhin sind die alten Parkas noch woanders im Dienst getragen wurden.
    Datt neue immer zuerst für die kämpfende Truppe,das ist halt ne Regel
    die schon sehr alt ist.
    Mfg Tc

    Ich heisse Thomas,bin aber an die Anrede Tc gewöhnt und möchte das so weiterführen

  • Machen wir einmal mit der (Rück)Entwicklung des Parkas weiter.
    Mein nächst verfügbares Modell stammt von 1978 und weist weitere Vereinfachungen auf:



    Rein äußerlich fällt auf, dass der rechte Lampenknopf unter der Brusttasche weggefallen ist.
    An der Kapuze befindet sich oben jetzt nur noch ein Druckknopf und das Gegenstück für den zweiten Knopf auf dem Rücken wurde natürlich auch eingespart.
    Die Fixierungsmöglichkeit für die Kapuze fällt damit weg.



    Hier sind auch schon die neuen randlosen Knöpfe vernäht, die ab 1976 angebracht wurden.



    Die Keile für eine bessere Armbeweglichkeit unter den Achseln sind nun auch weggefallen
    und die Lüftungslöcher sind nur noch umnäht.



    Beim Windstopper im Ärmel des Webpelzfutters sind die Druckknöpfe ebenfalls eingespart worden.
    Es ist nur noch ein Gummiband zur Regulierung übrig geblieben.



    Bei der Innentasche konnte das Webpelzfutter nun mit zugeknöpft werden.



    Das Etikett ist bei diesem Modell aus der Innentasche auf die Näseschutzeinlage im Rücken gewandert.


    Insgesamt können hier also weitere Vereinfachungen zum Ursprungsmodell festgestellt werden.
    Auch das Material macht nicht mehr solch einen wertigen Eindruck wie bei den frühen Modellen.


    Gruß - Kai

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    Einmal editiert, zuletzt von stiwa ()

  • ... als weitere, kleine Änderungen können am Feldparka folgende Merkmale festgestellt werden.


    Das Nationalitätsabzeichen in Form der Deutschlandflagge am Oberarm hatte bis 1983 eine ringsherum oliv eingefasste Form:



    Ab 1985 lässt sich feststellen, dass die Kennzeichnung nun aus einem Endlosband gefertigt und am linken und rechten Ende nur umgeschlagen wurde:



    Desweiteren wurde der Taillenzug im Rücken durch ein einfachen Gurtband ersetzt:



    (unten links im Bild)


    Mit diesen Vereinfachungen wurde der olive Parka dann noch bis 1992 gefertigt, bis er dann durch die Feldjacke mit Unterziehfutter in Flecktarn ersetzt wurde.
    In der Truppe hielt sich die olive Uniform allerdings noch einige Zeit, da die Umstellung schrittweise erfolgte.


    Gruß - Kai

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