Zu Beginn eine Vorbemerkung:
Das Forum lebt m.E. wesentlich vom Austausch untereinander, egal ob nun Reiseberichte, Reparaturanleitungen, Kaufberatungen oder einfach nur Kurioses.
Dabei lässt sich die Botschaft immer am besten in Wort UND Bild fassen. Letzteres ist derzeit etwas schwierig, werden doch verlinkte Bilder nicht angezeigt. Ersatzweise jeden Link manuell anzuklicken oder eben die Bilder als Anhang am Ende darzustellen ist suboptimal, stört es doch den Lese- und Verständnisfluss.
Zum einen möchte ich die geneigte Leserschaft um Verständnis bitten, wenn nun nachfolgend eben nicht Text und Bild parallel betrachtet werden können.
Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle aber auch das Moderatorium motivieren, die nötigen Klärungen zur Reaktivierung der Bilderdarstellung einzuholen – ggf. auch unter Nutzung externer Kapazitäten. Ich – und andere – sind gerne bereit zur Wiederherstellung der alten Performance auf den ‚Spendenbutton‘ zu klicken.
Und es bleibt die Hoffnung, die Beiträge bald schon wieder in alter/neuer Pracht betrachten zu können.
Aber jetzt an die Arbeit !
Das regelmäßige Abschmieren (ich habe mir selbst da die Jahresfrist gesetzt) ist bei alten Fahrzeugen Usus und stellt keine große Herausforderung dar.
Wenn dann aber ein Schmiernippen die Fettannahme verweigert (weil zugesetzt), kann man das zunächst einfach ignorieren. Allerdings tat ich das schon im letzten Jahr. Und davor auch.
Wie schon Herr Einstein feststellte:
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
So kam ich nun nicht mehr umhin, um tatsächlich mal was anders zu machen um auch andere Resultate zu erzielen.
Der erste Verdacht galt dem Schmiernippel, dieses aber zu entfernen bedeutet, die Kardanwelle auszubauen. Aber auch nach der Demontage, Reinigung und Wiedermontage wollte da kein Fett rein.
Also die große Nr. – Kardangelenk zerlegen.
Nun ist es erst mal vernünftige Hilfsmittel zu basteln. Da ich keine Presse mein eigen nennen, musste der Schraubstock entsprechend präpariert werden. Eine Backe wurde durch eine dicke Platte mit Loch (d = 32 mm) ersetzt, die zweite Backe bekam ein U-Bügel montiert.
Zunächst werden die Sicherungsringe, die die Lagerbüchsen in den Gelenkgabeln halten, entfernt.
Wenn das mit der Zange nicht klappt, weil festgegammelt, dann etwas mit Schraubenzieher und Hammer nachhelfen.
Wenn alle Sicherungsringe entfernt sind, drücken wir mit dem U-Bügel gegen die Gelenkgabel und die gegenüberliegende Nadelbüchse schiebt sich in das Loch der Platte.
Dann alles um 180° drehen und die gegenüberliegende Nadelbüchse rausdrücken.
Blöderweise stecken nun beide Nadelbüchsen noch soweit in der Gelenkgabel, dass man sie noch nicht herausbekommt. Das Gelenkkreuz ist zwar lose, lässt sich aber noch nicht entnehmen.
Daher legen wir nun eine entsprechen große Unterlegscheibe zwischen Lagerzapfen und Nadelbüchse.
Damit kann dann die Nadelbüchse ganz rausgedrückt werden.
Nachdem das nun auch auf der anderen Seite so gemacht wurde und beide Nadelbüchsen draußen sind, kann das Gelenkkreuz nun leicht entnommen werden.
Danach geht es mit der zweiten Gelenkhälfte analog weiter. Erste die eine Nadelbüchse rausdrücken…
…dann die Gegenüberliegende.
Und zum vollständigen Ausdrücken auf beiden Seiten wieder der Trick mit der U-Scheibe.
Danach ist das Gelenkkreuz ganz frei.
Nun wird alles schön gereinigt und dann offenbart sich das Problem.
Nein, das kein Fett rein ging war dann eine Kleinigkeit, aber der längere schlecht geschmierte Betrieb hat seine Spuren hinterlassen.
Durch den geringen Beugewinkel der Kardanwelle zwischen Schalt- und Verteilergetriebe, wälzen die Nadeln auf dem Lagezapfen nicht vollständig ab. Vielmehr ‚kippeln‘ sie nur so ein bisschen auf der Stelle und haben sich in den Lagezapfen schon entsprechend eingearbeitet.
Das zeigt sich mehr oder weniger auf allen 4 Zapfen, ferner kommen noch Ausbröckelungen hinzu.
Ferner zeigt sich das dann daran, dass die Nadelbüchse sich in der Gelenkgabel mit dreht. Erkennbar, wenn es unter dem Sicherungsring blank glänzt
Also ein Fall für Neu. Ersatz ist nicht ganz einfach Auftreibbar, denn die Abmessungen 30 x 80 scheinen heute eher unüblich. Entweder funktioniert die eine Quelle oder es ist ein Übergang auf 30 x 79,6 mit zwei 0,2er Beilagen angesagt. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Nun habe ich keine kurze Ersatzwelle aber eine lange demontierte Welle. Deren Gelenkkreuz sieht noch ganz gut aus und so wird diese erst mal montiert, denn ich will ja wieder fahren.
Die Montage ist etwas einfacher. Zunächst das Gelenkkreuz in der Gelenkgabel positionieren.
Dann die erste Buchse bündig einpressen.
Danach die Zweite.
Nun müssen die Buchsen ja etwas weiter rein, damit der Sicherungsring in seine Nut kann. Das geht mit einem passenden Zwischenstück (21er-Nuß)
Wenn die Buchse nun hinter der Nut sitzt,…
…den Sicherungsring wieder einsetzten.
Bevor man nun den gegenüberliegenden Sicherungsring einsetzen kann, muss die Buchse wieder ‚zurückgedrückt‘ werden, bis am Sicherungsring anliegt. Dafür benutzen wir noch mal den U-Bügel.
Mit der Nuß noch mal nachdrücken und den zweiten Sicherungsring setzen.
Nun alles in die zweite Gelenkhälfte einführen…
…einmal links drücken…
…einmal rechts drücken…
…mit der Nuß nachdrücken und Sicherungsring rein…
…mit U-Bügel zurück gegen den Sicherungsring drücken…
…und zweite Buchse reindrücken…
…Sicherungsring drauf und fertig.
Da das Auge ja bekanntlich mit isst, darf noch ein wenig Farbe das Werk verschönern.
Gelenk nun ordentlich abschmieren.
Und die Welle wieder zusammenstecken. Merke, die beiden Gelenkgabeln des Mittelteiles müssen parallel stehen, sonst gibt es je nach Beugewinkel größere Drehwinkelfehler, die die Schraubensicherung am Flansch knacken.
Bei der kurzen Welle ist der Beugewinkel allerdings so klein, dass bei mir gar nicht auffiel, dass sie falsch zusammengesteckt war.
An den Flanschen kommen ja wie bereits beschrieben M8 x 1 x 25 mit Schnorrscheiben zum Einsatz.
Lediglich am Verteilergetriebe bekommt man die Schrauben nicht raus, ohne den Flansch zu demontieren. Daher bleiben hier erst noch mal die alten Schrauben mit den Sicherungsblechen drin, bis das VTG überholt wird,
Gruß
Peter