Unimog 404S Zündung einstellen / Verteilerposition korrigieren

  • Hallo,

    habe da mal eine Frage zur Zündungseinstellung beim 404S, aber zuerst einmal die Vorgeschichte zur Erklärung:

    Habe 2014 den Motor gewechselt gegen einen Instandgesetzten, direkt aus der Kiste mit allen Anbauteilen. Außerdem eine zivile kontaktlose Zündung eingebaut mit einer Flamethrower Zündspule. Lief alles gut, allerdings in letzter Zeit immer wieder mal mit Zündaussetzern, besonders bei feuchter Witterung. Habe dann eine elektrische Benzinpumpe (Hardi) eingebaut, da die mechanische nicht mehr wollte und ich den Reparatursätzen (NOS) nicht traue (sind ja auch schon ewig alt). Zündaussetzer blieben, weshalb ich jetzt wieder auf die originale Zündung zurückgerüstet habe (außer der Zündspule). Läuft gut, keine Zündaussetzer mehr. Allerdings hatte der Motor von Anfang an nicht die gleiche Leistung wie der ursprünglich verbaute, sowohl was die Beschleunigung als auch die Endgeschwindigkeit anging. Nach dem Einbau hatte mir mal jemand die Zündung per Hand eingestellt, weshalb ich da jetzt auch nochmal selber weitergespielt habe. Habe dien Versteller ausgebaut, da der Verteiler schon maximal nach links gedreht war und habe den Verteiler weitergedreht bis es nicht mehr ging. Motor lief deutlich ruhiger und drehte gleich im Leerlauf höher (Leerlauf hab ich noch nicht korrigiert). Bin dann gefahren und es war ein deutlicher Unterschied zu spüren. Motor drehte viel leichter hoch, dementsprechend war die Beschleunigung spürbar besser.

    Nun zu meinen Fragen: Kann es sein, dass der komplette Verteiler um eine „Zacke“ versetzt eingebaut wurde? Im normalen Einstellbereich konnte ich diese Art der Kraftentfaltung nicht hinbekommen. Falls der Verteiler versetzt eingebaut wurde, kann ich den einfach anheben und um eine Zacke nach rechts drehen um anschließend im normalen Einstellbereich zu sein? Was muss ich dabei beachten?

    Was außerdem aufgefallen ist: Im 3. Gang bis 60 keine Probleme, danach manchmal wie abgewürgt, keine weitere Leistung und beim Gas wegnehmen extreme Fehlzündung, anschließend wieder ganz normal. Das war auch schon bevor ich den Verteiler gedreht habe. Könnte mit der Benzinpumpe oder mit dem Kraftstofffilter zu tun haben oder ???

    Bin in dieser Konstellation ca 10 km gefahren, wollte aber Euren Rat abwarten bevor ich mich weiter damit beschäftige und eventuell noch was verschlimmbessere.

    Vielen Dank für Eure Antworten.

    Schöne Grüße

    Uwe

  • Möglich das dein Verteiler ``fest´´ ist, d.H. die Fliehgewichtsverstellung funktioniert nicht.


    Das würde das ``geht, geht nicht´´ erklären.


    Schon mal Probeweise einen anderen Verteiler montiert ???


    Verteiler passt normalerweise nur in einer Stellung, kann es sein das deine Zündkabel um einen Zylinder versteckt sind (auf dem Rand des Verteilers sollte sich bei abgenommener Kappe ein Strich und ein Punkt befinden, der Verteilerfinger muss bei OT 1 Zylinder auf den Punkt zeigen)

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de

  • Das mit der Verstellung hatte ich auch schon im Sinn, weiß aber nicht wie ich das prüfen bzw. gangbar machen kann. Hab am roten Pin Öl reingeträufelt, weiß aber nicht ob das dafür gedacht ist oder nur als allgemeine Schmierung der beweglichen Teile. Zündkabel sind richtig gesteckt. An nen anderen Verteiler komm ich, ist aber grad ziemlich schwierig. Wäre tatsächlich nur ne Option wenn alles andere nicht funktioniert.

    Grüße

    Uwe

  • Ja es geht nicht darum, ob man so ein Teil haben sollte, man sollte auch damit umgehen können. Da ich kein KFZ-Meister bin muss ich mich leider durchfragen oder direkt zu einer Werkstatt gehen. Dadurch lerne ich aber auch nichts. Wenn dies aber die einzige Möglichkeit ist rauszufinden ob a.) der Zündzeitpunkt stimmt und b.) die Fliehkraftverstellung funktioniert, dann gehe ich lieber zum lokalen Truck-Service und lass es dort machen.

  • Für die Prüfung der Fliehkraftverstellung Verteilerkappe abnehmen, versuchen den aufgesteckten Finger zu drehen.


    Sollte sich in eine Richtung ca. 1cm drehen lassen und dann von selbst in die Ausgangslage zurückgehen.


    Zum Prüfen der Unterdruckverstellung auch die Kappe abnehmen und beobachten ob sich die Grundplatte bewegt wenn man am abgezogenen Unterdruckschlauch saugt (vorzugsweise mit Unterdruckprüfer).

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  • Mensch Uwe, ich will Dir ja helfen und es beibringen. Aber ohne dieses Stroboskop kannst Dir nie sicher sein, ob der ZP passt und die Fliehkraftverstellung so arbeitet wie sie soll. Bloß weil sie sich mit der Hand bewegen lässt, heißt es noch lange nicht, dass die Auslenkung passt.


    Du fährst ein altes Auto, also nimm den Zwanni in die Hand und lerne, wie Du damit umgehen musst, das hilft Dir auch in Zukunft, wenn der Unterbrecher mal getauscht oder nachgestellt werden muss.


    Hast Du die Schließwinkelmessung (100€) mit dran, ist auch schnell mal der Unterbrecher kontrolliert.


    LG

    Kristian

  • Kann es sein, dass der kompletteVerteiler um eine „Zacke“ versetzt eingebaut wurde? Im normalen Einstellbereichkonnte ich diese Art der Kraftentfaltung nicht hinbekommen. Falls der Verteilerversetzt eingebaut wurde, kann ich den einfach anheben und um eine Zacke nach rechtsdrehen um anschließend im normalen Einstellbereich zu sein?

    Das kann durchaus sein !

    Zwar habe ich beim Unimog nicht so tiefgreifende Einblicke, aber dafür umso mehr beim Borgward.

    Und diese Motoren unterscheiden sich vom Aufbau jetzt nicht so extrem.


    Nach einem Neuaufbau eines Borgward -Motors hatte ich genau dein Problem.

    Nach langem Überlegen war die wahrscheinlichste Möglichkeit die, dass ich das Antriebsrad des Verteilers um einen Zahn versetzt eingebaut hatte.

    Nachdem das korrigiert war, lief der Wagen wieder wie Schmitz Katze. Und das dann mit Hand am Verteiler drehen und sogenannter "Nach- Schnauze - Einstellung".


    Aber aufgepasst, nicht jeder Verteiler ist dazu brauchbar. Manchmal stoßen bauartbedingte Dinge wie Fettdose oder Kappenverschraubung an das Motorgehäuse, bevor der richtige Zündzeitpunkt erreicht ist. Da sollte man dann klären, ob es auch der richtige, sprich: originale, Verteiler ist, und zur Not hilft auch mal die Flex, um die nötigen 3 mm Luft zu verschaffen. Das wäre dann die afrikanische Lösung.


    Viel Erfolg bei der Suche,


    Gruß Jozi.

  • Kristian, hab das schon richtig verstanden und habe wirklich kein Problem, Geld dafür in die Hand zu nehmen. Nur ohne Kenntnisse in der Anwendung hilft mir auch das nicht weiter. Werde trotzdem mal nach so nem Teil schauen, vielleicht hat der örtliche Kfz-Fredl grad was im Laden.

    Und dann muss ich mich hier halt weiter durchfragen.

    Jozi, kann man denn den Verteiler einfach so anheben und drehen oder was muss man dazu machen?

    Danke an alle für die Hilfe.

    Grüße

    Uwe


    P.S.: Die afrikanische Lösung hab ich schon angewendet als ich den Verteiler gedreht habe. Um ihn mit der orginal Schraube zu fixieren musste ich etwas Material von der Einstellkulisse abtragen. Geht!

  • Noch was zur afrikanischen Methode: dem Jozi traue ich zu, dass er den ZP halbwegs richtig damit findet. Einem Laien aber nicht!


    Stellst Du den ZP nach gehör ein, bis er im Lehrlauf am schönsten läuft kann es gut sein, dass Du ihm zuviel Frühzündung gibst. Auf Dauer kann das zu Motorschäden führen. Mercedes gibt für seine Motoren immer einen ZP bei einer bestimmten, hohen Drehzahl an. Hier soll dann die Zündverstellung maximal ausgelenkt sein. Und das machen die so, um Motorschäden zu vermeiden! Denn verschiebt sich der ZP bei Nenndrehzahl zu weit nach früh, erfolgt jede Zündung in diesem Bereich im schlimmsten Fall knapp vor OT, d. h. bei jeder Zündung bekommt der Kurbeltrieb unnötig einen ”auf den Kopp“.

  • Für die Prüfung der Fliehkraftverstellung Verteilerkappe abnehmen, versuchen den aufgesteckten Finger zu drehen.


    Sollte sich in eine Richtung ca. 1cm drehen lassen und dann von selbst in die Ausgangslage zurückgehen.


    Zum Prüfen der Unterdruckverstellung auch die Kappe abnehmen und beobachten ob sich die Grundplatte bewegt wenn man am abgezogenen Unterdruckschlauch saugt (vorzugsweise mit Unterdruckprüfer).

    ..moin Hoermen, der Originale Mil Verteiler im 404 hat keinen Unterdruck, das hat nur der Zivile aus dem z.b. 250er/280er. Also nur die Fliehkraftgewichte testen. Ob die ausklappen oder nicht merkt er aber eher nicht durch drehen am Finger, da merkt er nur ob die Welle gängig ist oder fest gegammelt.

    Ich hatte mal nen Verteiler, da waren diese Gewichte auch fest gegammelt. Da hilft nur rein gucken und gängig machen.

    Gruß
    Stefan


    www.ig-hmt.de


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  • Moin zusamme,

    also es ist ne abgeschirmte Zündanlage, klappt das dann mit der Zündpistole?

    Werde gleich mal nach Düsseldorf fahren, da hat Conrad eine vorrätig. Hier im Bereich habe ich alle enschlägigen Händler abtelefoniert ohne Erfolg.

    Wo muss ich denn „rein gucken“ um die Welle auf Gängigkeit zu prüfen?

    Und Kristian, genau deshalb hab ich hier im Forum gefragt weil ich nichts kaputt machen will. Also danke für den Hinweis. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Grüße

    Uwe

  • Da fällt mir grad noch was ein: Wenn ich die Zündung tatsächlich zu früh eingestellt hab, könnte der Effekt bei einer Fliehkraftverstellung nicht genau der sein wie Kristian ihn beschrieben hat: die Kurbelwelle bekommt vor OT einen drauf und es fühlt sich an als wenn die Leistung weggeht? Wenn dem so wäre hieße es dass die Verstellung funktioniert und „nur“ der Zündzeitpunkt jetzt schon zu früh ist.

  • Das sind alles Ratespiele, sein könnte es, genauso könnte auch die Verstellung fest sein.


    Wenn Du eine abgeschirmte Anlage hast, brauchst Du solch einen Adapter, wie hier angeboten Adapter f. Zündlichtpistole

    4599893.jpg


    Allerdings gab es hier im Forum auch schon Bastellösungen, die finde ich gerade nicht.


    Ich würde wohl fürs testen ein normales Zündkabel mit Stecker verwenden, das lässt sich für die kurze Messung schon im Verteiler fixieren. Einfach etwas Isolierband ums Kabel, bis es im Verteiler hält.

  • Und noch was, wenn Du es genau machen willst, brauchst Du einen Drehzahlmesser.

    Diese hier von Conrad hätte alles was Du brauchst: https://www.conrad.de/de/equus…AL!222!3!293649793181!!!g!!


    Es geht aber auch ohne Schließwinkel- und Drehzahlmessung, wird damit aber genauer.


    GAAANZ WICHTIG! Die Pistolen arbeiten alle nur mit 12V. Also bitte nicht direkt ans Fahrzeug anschließen. Am einfachsten nutzt Du eine Extra Batterie oder greifst die Spannung an einer der Fahrzeugbatterien ab, da diese aber nicht im Motorraum sind, wird es einfacher sein, eine extra Batterie zu verwenden.


    Ich suche mal, nach einer schönen Erklärung wie dann der Einstellvorgang geht, wenn ich nix zum verlinken finde, schreib ich`s selbst :)

  • Ich würde wohl fürs testen ein normales Zündkabel mit Stecker verwenden, das lässt sich für die kurze Messung schon im Verteiler fixieren. Einfach etwas Isolierband ums Kabel, bis es im Verteiler hält.

    Hach verdammt, dabei habe ich die Zündkerze vergessen, die ist ja auch geschirmt. Also entweder noch eine Zivile Zündkerze dazu oder ein vorhandenes original-Kabel welches zum 1. Zylinder reicht, von der Schirmung befreien.

  • Mit diesen Zündkabelnägel, ausm Moped Zubehör, haltet auch ein Normales Zündkabel für Testzwecke in der Geschirmten Zündkerze.

    Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen!
    Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.

    "dats ned bandan nemts ahn droht" :schweißen:
    Freilauf Dioden aus Freilandhaltung :D

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