Tuningmöglichkeiten für den Puch 461.217 (ehemals Schweizer Armee) mit M102.997

  • Hallo Uwe,


    bei meinem Umbau waren neue Kolben erforderlich. die alten kamen zu hoch. Der Hub erhöht sich ja immerhin um 7mm, und die Hälfte geht nach oben.

    Im "Mercedes Regal" gab es nichts passendes, denn die vom 2,5 Evo haben eine andere Brennraumform. Für mich sind dann Kolben angefertigt worden. Hat laut Motorenbauer aber auch den Vorteil, dass neueste Materialien verwendet wurden.


    Gruß

    Rolf

  • Hallo Uwe,


    meine Pleuelstange stammen auch vom 2,5er.

    Ich bin ja selbst ein Motorenbauer geb aber mal weiter, was ich verstanden habe.

    Die 7mm mehr Hub verteilen sich auf 3,5mm die der Kolben tiefer nach unten fährt und 3,5mm die er weiter nach oben kommt. Klingt nicht viel, aber im Motorenbau sind das wohl Welten.

    Dementsprechend musste der Motorblock auch gebohrt werden und dann gehohnt.

    Eins muss ich allerdings noch erwähnen, weiß grad nicht, ob ich das weiter oben getan habe.

    Mein Motor ist ein 102.982. Der hat ja eine höhere Verdichtung. Vielleicht ist ja beim Schweizer M 102 mehr Spiel nach oben und es braucht keine anderen Kolben.

    Ich weiß aber auch nicht mehr, ob die Durchmesser der Verbindungsbolzen zw. Kolben und Pleuel gleich den alten waren. Weiß nur, dass alle Teile vom 2,5er massiver sind, siehe Bilder.


    Gruß

    Rolf

  • Hi Rolf,

    Wenn sich der Hub tatsächlich hälftig verteilt sind angepasste Kolben für mein Verständnis zwingend notwendig.

    Kolben müssen quasi niederer/kürzer werden, was für Kolben waren das wo bei dir angepasst wurden?

    Dass es unterschiedlich hohe Zylinderblöcke gab beim M102 in den 2,3 l Versionen kann ich mir fast nicht vorstellen, Unterschiedliche Verdichtung lässt sich ja über die Kolben bzw Brennräume erreichen.

    Oder hat sonst noch jemand einen guten Einfall dazu? Zwecks passenden Kolben?

    Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,

    b mir sind keine Kolben angepasst worden, sie sind, wie ich oben schon berichtete, auf Maß angefertigt worden. Vorteil: heutige Legierung

    Ich kann dir allerdings nicht sagen, wo sie gefertigt wurden. Zum damaligen Zeitpunkt gab es wohl keine Firma in D, die bereit war, 4 einzelne Kolben zu fertigen. Der Block wurde vorbereitet, dann die Kolben gefertigt. Als die da waren, vermessen, sieht man auf den Bildern oben. Dann erst wurde der Motorblock auf Maß endbearbeitet und danach alles zusammengefügt.

    Es gibt nach Aussage meines Motorenbauers wohl sehr große Unterschiede bei den Kolbenlieferanten. Manche Kunden, die teure englische Fabrikate fahren, wollen auch Kolben vom gleichen Hersteller. Ich habe eine Lieferung miterlebt, 6 Kolben, alle unterschiedliche Durchmesser (Anmerkung: es geht hier um Hundertstel mm) und keine hatte das Maß, das bestellt wurde.

    Weiß nicht wo du wohnst, wenn Heinsberg im Rheinland (Nähe AC und MG) nicht zu weit von dir ist, sprich mal die Firma Ritterbecks an. Gerade hat ein Kollege seinen VW Bus aufbauen lassen (Motor und Vorderachse) und ist hellauf begeistert.

    Ist allerdings kein Discounter. Qualität hat halt ihren Preis.

    Gruß

    Rolf

  • Hi Rolf,

    Ok Danke,

    Hier im Großraum Stuttgart gibts schon paar Motorenbauer als Ansprechpartner die infrage kommen. Mein Plan ist die Teile die rar auf dem Markt sind für so einen Umbau wie zb die Kurbelwelle nach und nach zusammen zu bekommen.

    Wann ich tatsächlich an die Umsetzung gehe weiß ich noch nicht, Zeitdruck mache ich mir da nicht.

    Gruß Uwe

  • Hallo ins Forum,


    habe beim surfen noch eine Möglichkeit der Leistungssteigerung gefunden und möchte euch diese nicht vorenthalten



    Mit dieser Anlage bestünde die Möglichkeit, sich recht leicht von der doch recht anfälligen KE-Jetronic zu trennen.

    Keine Druckdosen mehr, kein Mengenteiler, keine zwei Spritpumpen, frei programmierbares Steuergerät...


    Meinungen?


    Gruß

    Rof

  • Hallo,

    ich will jetzt endlich mal eine Rückmeldung geben, wie das „Tuning-Projekt“ bei mir gelaufen ist.

    Mein Motorbauer hat immer gesagt, dass ich nicht so viel machen soll, weil das schnell ein Fass ohne Boden wird. Im Laufe der Arbeiten kam nämlich noch ein neuer Kühler dazu sowie ein Fächerkrümmer von Väth. Krümmer und Hosenrohr waren gerissen und deshalb habe ich dann gleich in den Fächerkrümmer investiert. Am Motor selbst war zum Glück nicht mehr passiert. Die Maßnahmen an sich waren auch nicht übermäßig (s.u.).

    Ich hatte den Puch vorher und nachher auf dem Prüfstand, wobei die durchführende Werkstatt gesagt hat, dass es wegen des Wandlergetriebes nicht gut zu messen ist. Egal ist wollte ein Vorher-Nachher-Vergleich.


    Vorher:

    100,42 PS bei 5.105 U/min und 160,05 Nm bei 3.737 U/min


    Nachher:

    1. Messung: 107,14 PS bei 5.174 U/min und 174,14 Nm bei 3.829 U/min

    2. Messung: 109,17 PS bei 5.115 U/min und 171,35 Nm bei 3.731 U/min

    Gemessen wurde im dritten ganz ohne Allrad.


    Die Messwerte sind nach Motortuning UND Fächerkrümmer. Was ich deutlich gemerkt habe, waren die Arbeiten am Motor. Ich hätte mit „Popometer“ gemessen geschätzt, dass es 20 PS mehr sind. Von daher bin ich dennoch zufrieden, weil der Wagen jetzt genau das hat, was mir fehlte.

    Den Fächerkrümmer habe ich nicht bewusst als Leistungssteigerung wahrgenommen. Hier tröste ich mich damit, dass es technisch bei erhöhter Verdichtung die bessere Variante wäre.


    Was wurde gemacht:

    Motorblock gebohrt und gehont

    4 neue Kolben mit 96 mm Durchmesser. Diese wurde dann nochmal zur Verdichtungserhöhung bearbeitet (etwas Material abgetragen). Die Verdichtung liegt jetzt bei 9,3:1

    Zylinderkopf geplant -0,2mm

    Kurbelwelle poliert

    Kettentrieb erneuert

    Außerdem wurden die Ventilführungen erneuert sowie Ventilschäfte gefräst.


    Seit dem Umbau verbrauche ich auf 100 km 15,88 L statt vorher 16,56 L.


    Alles in allem hat es ein paar Euronen gekostet. Jetzt ist aber auch alles „tip – top“. Auch wenn es auf dem Papier nicht viel ist, gefällt mir das Ergebnis. Man muss es halt wollen und schätzen.


    Grüße, Roman


  • Diese wurde dann nochmal zur Verdichtungserhöhung bearbeitet (etwas Material abgetragen). Die Verdichtung liegt jetzt bei 9,3:1

    Moin,

    kannst du das mal näher erklären?

    Irgendwie kann ich mir gerade nur vorstellen das man durch "Material abtragen" die Verdichtung verringert. Denn wenn ich was wegnehme, dann wird der Brennraum ja größer und nicht kleiner.

    Wo ist mein Denkfehler?

  • Hallo Alexander,

    die verwendeten Kolben waren zu hoch und deshalb hat er die oben "runter geholt". Die Mulde wird so kleiner. Ich kann aber nochmal nachfragen, wenn Bedarf besteht falls das als Erklärung nicht reicht. Auf einem der beiden Bilder sind evtl Maße zu sehen.

    Gruß, Roman

  • ... so wie ich es verstanden habe, gibt es für den .997 nichts mehr an Kolben. Das war - glaube ich - nur der Schweizer Puch. Auf dem ersten Bild unten stehen die Nummern der Motoren für die, die Kolben normalerweise sind. Die Höhe vom originalen Puch Kolben müsste ich recherchieren.

  • Hallo Roman,


    auch wenn die objektiven Zahlen nicht so viel zusätzliche Leistung bescheinigen, zählt am Ende, das was du fühlst.

    Und so gering ist der Gewinn nun auch wieder nicht. Die Leistung hat um immerhin annähernd 10% zugenommen, wenn man die zweite Messung nimmt. Und das mit relativ geringem Aufwand. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das alles auch noch ein wenig einlaufen muss und nach dem ersten Ölwechsel (so nach 1.000 bis 1.500km) noch ein wenig besser wird.

    Die Verbrauchsreduzierung durch die Mehrleistung kann ich auch bestätigen. Unser kleiner Vierzylinder braucht sich einfach nicht mehr so sehr anzustrengen um die selben Werte zu erreichen. Meinen fahre ich zurzeit im Mittel mit 14 bis 14,5 l/100km (Schaltgetriebe, langer 5ter, 235/85/16).

    Auf langen Fahrten auf Bundesstraßen sind sogar 13l/100km möglich.

    Was die Kosten angeht, hat dein Motorenbauer natürlich vollkommen recht. Das gleiche sagt meiner auch.

    Er sagt aber auch immer wieder, dass der 102er Motor es wert ist, ihn zu erhalten. Robust, hunderttausendfach gebaut, in verschiedenen Versionen, immer wieder weiterentwickelt, läuft er noch heute zuverlässig in verschiedensten Modellen. Seine Macken sind bekannt und beherrschbar. Nicht ohne Grund hat sich ja die Schweizer Armee genau für diesen Motor entschieden.

    ABER: wenn man, wie Du und ich, sowieso den Motor überholt / neu aufbaut, sind die Mehrkosten für die Leistungssteigerung nicht so gravierend. Und aus meiner Sicht hat sich diese Investition gelohnt. Er macht einfach noch mehr Spaß.

    Mein Motorenbauer und ich planen zurzeit weitere Maßnahmen. Es sind noch einige Details zu klären. Ich werde berichten.


    Du schreibst, dass du auch einen neunen Kühler drin hast. Neu? Oder neu aufgebaut? Verstärkt?

    Hier bin ich mit meinem dreireihigen sehr zufrieden. War im Sommer in den Alpen. Bergpässe und lange Fahrten bei 30C und mehr. Der Lüfter ist nicht einmal angesprungen! Und die Temperaturanzeige war wie festgenagelt. Nur an der Öltemperatur hat man manchmal gesehen, das mehr Wäre entstand.


    Gruß

    Rolf

  • Guten Abend,

    hier ist mal ein Bild des Krümmers (inkl. folgendem Hosenrohr) mit "Mumienband" :) . Ob das notwendig ist - keine Ahnung. Hier ist von hild-tuning.de eine Erläuterung dazu:

    "Durch das Band ist es möglich die Temperatur unter der Motorhaube um bis zu 70% senken. Dadurch werden die Aggregate im Motorraum und am Motor geschützt und deren Lebensdauer kann sich hierdurch erhöhen. Desweiteren kann eine Leistungssteigerung durch die Verwendung des Bandes erfolgen da sich durch die höhere Abgastemperatur die Geschwindigkeit des Abgasstromes erhöht."


    Der Hersteller des Krümmers äußert sich wie folgt:

    "Durch das Gewebeband entsteht weniger Abstrahlhitze und senkt somit die Hitzeentwicklung im Motorraum. Insgesamt läuft der Motor im optimalen Temperaturbereich und einem geringeren Abgasgegendruck durch den eingebauten Krümmer deutlich geschmeidiger! "


    Ich selbst hatte bei meinem Motorrad mal den Test "vorher/nachher" gemacht und musste feststellen, dass die Temperatur außen mit Band höher war als ohne Band.

    Um da eine Leistungssteigerung zu bemerken, bin ich allerdings zu viel Grobmotoriker.



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