Land Rover Serie 2.25 Diesel qualmt extrem

  • Zum "Schwimmen"


    bei den Serie Landy´s kann der Wechsel des Lenkungsdämpfers deutlich etwas bringen (den kann man ja leicht ausbauen und auf Funktion testen)


    aber auch die Reifen auf der VA (gerade auch sowas wie der auf der Motorhaube ) haben eine grossen Anteil am Geradeauslauf ,modernere Geländereifen sind da ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Ansonsten noch die Gummibuchsen /lager in den Augen der Blattfedern auf Verschleiss kontrollieren

  • 27Volti: Super, danke für die Infos. Hatte mir sowas aber schon gedacht. Die Reifen, die hinten drauf sind, sind schon einige Jahre alt. Habe jetzt 4 gute gebrauchte Michelin XCL ersteigert, die ich stattdessen für die Restauration drauf machen werde. Im gleichen Zuge mache ich die Spurstangenköpfe neu und lasse die Spur komplett neu einstellen.


    Die Blattfedern sehen auch sehr bedürftig aus und werden auch noch getauscht im Laufe der nächsten Zeit.


    Ich werde berichten. Danke & Gruß, Kappes

  • Hallo zusammen!

    habe endlich Zeit gefunden nochmal zu berichten. War die letzten Wochen viel unterwegs, unter anderem mit dem Iltis in der Normandie.


    In meinem Urlaub habe ich einen überholten Bulkhead und einen neuen verzinkten Rahmen für die Ambulance organisiert + viele weitere Teile. Der Neuaufbau kann also bald los gehen, sobald ich die Technik einigermaßen auf Fordermann gebracht habe.

    Die Kompressionsmessung ergab folgende Ergebnisse (über Glühkerzen gemessen):
    Zylinder 1 - ca. 21 Bar
    Zylinder 2 - ca. 20 Bar
    Zylinder 3 - ca. 18 Bar
    Zylinder 4 - ca. 22 Bar

    Damit fällt er für einen Diesel deutlich unter die Grenzwerte. Zylinder 3 ist dabei komplett "außer der Reihe". Wir hatten ebenfalls ein Endoskop aber kamen über die Vorkammer damit nicht bis zum Zylinder um zu gucken ob der Kolbenboden oder die Zylinderwände leichte Schäden haben.

    Jetzt ist meine Frage: Kann bei solchen Werten etwas an den Ventilen und an den Steuerzeiten verstellt sein oder liegt das Problem tiefer bei den Koblen/Kolbenringen/Zylinderwand? Theoretisch würde es ja schon reichen über eine gelängte Steuerkette, dass ein Ventil nicht richtig schließt und Kompression dadurch verloren geht. Die Ventile habe ich alle kurz vor der Messung eingestellt auf 0,25mm und die Batterie war voll geladen. Gemessen wurde im kalten Zustand.

    Da das Fahrzeug extrem nach unverbranntem Diesel riecht und qualmt und auch nicht ganz rund läuft und Verpuffungen hat würde ich als erstes mal auf die Steuerzeiten und/oder Ventile tippen und nicht auf die Kolben selbst. Leider weiß ich nicht was bei einem alten 2.25l Diesel als erstes verschleißt. Die Einspritzdüsen sind bereits überholt und eingestellt worden. Wir haben ebenfalls nacheinander mal die Einspritzleitungen aufgedreht und bei allen Zylindern lief der Motor direkt ruckelig.

    Wie soll ich jetzt am besten weiter vorgehen? Meine Idee war es jetzt wenn ich nochmal Zeit hab den Zylinderkopf runter zu nehmen und zu gucken wie es um den Motor steht (Zylinderkopfdichtung wollte ich so oder so neu machen). Dabei dann in einem Rutsch die Steuerkette samt Spanner und Kettenräder erneuern. Ich habe auf einer Seite mal gelesen dass so ein qualmen eine gelängte/eingelaufene Steuerkette als Ursache haben KANN. Daher würde sich das anbieten und dann einfach mal gucken wie es anschließend läuft.

    Und falls alle Sticke reißen noch eine frage in die runde: Hat jemand noch einen gebrauchten oder überholten 2.25l Diesel zu verkaufen oder kennt jemand eine adresse, bei der man die Motoren beziehen kann?

    Das würde mir viel Zeit und Arbeit erleichtern und ich könnte den alten Motor in ruhe aufarbeiten.

    Grüße, Kappes

  • Zitat

    Theoretisch würde es ja schon reichen über eine gelängte Steuerkette, dass ein Ventil nicht richtig schließt und Kompression dadurch verloren geht.

    die kette ist für die steuerZEITEN verantwortlich, sie hat nichts mit dem öffnen und schließen selbst zu tun. also irrelevant.


    ich hätte ja an deiner stelle schon längst den kopf unten, bevor mal weiter in die glaskugel schaut ;)

  • die kette ist für die steuerZEITEN verantwortlich, sie hat nichts mit dem öffnen und schließen selbst zu tun. also irrelevant.


    Nur um das nochmal zu erläutern: Wenn Du das Ventilspiel auf 0,25 eingestellt hast und bei der Messung darauf geachtet hast, dass beide Ventile geschlossen sind, also das Ventilspiel gegeben ist, kann die Kette einen Meter gelängt sein, die Ventile sind zu.


    Ob der Kompressionsdruck trotzdem über ein wohlmöglich verbranntes Ventil (durch fahren mit fehlendem Ventilspiel) abhaut oder durch die verschlissenen Kolben(-ringe) kannst Du testen, indem Du die Kompressionsmessung wiederholst und dabei etwas Öl in den Zylinder gibst. Wird die Messung besser, liegt es am Verschleiß der Kolben, da das Öl kurzzeitig für Abdichtung nach unten sorgt. Bleibt es bei dem schlechten Ergebnis, sind es Ventile oder Kopfdichtung.


    ACHTUNG: Kompressionsmessung immer mit offener Drosselklappe (sofern dieser Motor eine besitzt, es gibt nur wenige Diesel damit).

  • Moin,


    1 - über eine "blow by"-Messung bekommst Du einen Eindruck wie es um den Verschleiß der Kolben -ringe und -laufbahn steht.

    Frag mal im http://www.fmso.de nach Ralf - Forumsname ghtech - ob er Dir seine Gasuhr leiht. Er sagt Dir sicher auch die Werte, ab wann welcher Motor mit welchem Hubraum über´n Jordan ist.

    Im Prinzip ist es eine simple Gasuhr an die Motorentlüftung oder den Öleinfülldeckel getüdelt und über 1min (oder 5min?) Laufzeit im Standgas abgelesener Wert.

    Gasuhr Amazon

    Ich hab so eine Uhr nicht und die Tabelle müsste ich mir auch erst fragen, Adapter und Schläuche für diverse Einfüllstutzen sind auch nötig.

    Wenn jemand eine hat, gerne zu mir - oder jemand stiftet eine Forums-Blow-By-Meßuhr, welche innerhalb des Forums rumgeschickt werden kann.

    Vielleicht demnächst auf diversen Treffen schmerzfreie Messreihen mit unterschiedlich neuen oder gebrauchten Motoren aus Wolf, Iltis, Borgward und Co. ?


    2. schnapp Dir ein gutes IR-Thermometer und schau Dir den Tempverlauf des Krümmers an oder besorgt Dir ein CAT S61 Handy, welches - wie der Vorgänger S60 auch - eine FLIR Infrarotkamera hat.

    Das S60 war der ausschlaggebende Grund zum Erwerb eines Smattfones vor 3 Jahren, sonst hätte ich noch meine alten Nokia´s 6310.


    In beiden Vorgehensweisen muss man sich nicht unnötigerweise die Finger schmutzig machen und weiss anschließend recht genau was mit dem Motor los ist.

    Bei zu hohem blow by geht´s dann ins Geld: Hohnen, neue Kolben mit Ringen, Lagerschalen, Ölpumpe, Kopf planen und Ventil- mit -Sitzen neu, Dichtungen, Steuerketten, Kettenritzel, Kettenführungen, etc.


    Gruß

    Benedikt

    Anamnese: Den LKW-Schein auf der Emma gemacht als die ersten MAN KAT 8x8 in Dienst gingen. In der Grundausbildung wurde ich mit dem Detroit Diesel Virus in der Wanne der Panzerhaubitze M109G infiziert.

    Heute leb ich damit - kein Az kann mir helfen - mit der Idee einen 12V92TAB umgekehrt ins Heck eines KAT 4x4 einzubauen um damit die road of bones zu befahren.

    Wo bin ich also nicht besser aufgehoben als wie hier?

  • So, ich hab endlich nochmal Zeit bekommen mich zu melden.


    Nach ausgiebigen Gesprächen mit diversen Landy-Fahrern und etlichen Stunden in diversen Land Rover Foren bin ich zum entschluss gekommen den 2.25l Diesel auszubauen und den orginalen 2.25l Benziner wieder einzubauen. Grund: Der Hauptgrund ist zum einen will ich das Fahrzeug orginal halten und keinen Fremdmotor verbauen, zum anderen ist der Benziner der "kraftvollere" Motor von den beiden. Orginal waren in der Ambulanz auch nur Benzinmotoren verbaut, eben auch aus dem Grund. Der Diesel ist schlichtweg mit dem Gewicht überfordert. Der Benziner macht auch keine Rakete aus dem Fischkutter, ist aber die beste Alternative und der beste Kompromiss den ich abwägen konnte um weitestgehend auch ein orginalgetreues Fahrzeug zu fahren mit H-Kennzeichen. Habe mir die letzte Zeit einige Motoren und Umbauberichte angeschaut. Ich habe jemanden gefunden, der für meinen Dieselmotor verwendung hat mit seinen Macken und konnte fast zeitgleich einen kompletten und guten Benzinmotor aus einem Schlachtfahrzeug finden. Der neue Motor hat noch sehr gute Kompression für seinesgleichen (9,5-10,5 Bar kalt), qualmt nicht, läuft solide und ruhig und ist mit sämtlichen Anbauteilen, die ich brauche. Kurz gesagt: Diesel Raus, Benziner rein, Kabelbaum wieder von Diesel auf Benzin umbauen, Tanks und Leitungen ordentlich durchspülen und dann gucken ob der Plan aufgeht. Für mich war es auch einfach eine Rechensache, da ich den Motor günstig bekommen konnte und ich in den Diesel auch noch Geld hätte reinstecken müssen. Weil ich eh Iltis fahre und auch da eher in der Benzin-Zündungs-Thematik bin, habe ich mich für den Benziner entschieden. Bis auf den Verbrauch bringt der Benziner in der Ambulanz nur Vorteile mit sich..


    Aktuell bin ich dran den Motor auszubauen. Der Vorbesitzer hat leider nicht sehr schön gearbeitet und die ein oder andere "Überraschung" ist während des schraubens aufgetaucht. Da ich aber generell schon wusste, dass der Rahmen und die Spritzwand an einigen Stellen "durch" ist, habe ich vor einiger Zeit schon einen neuen verzinkten Ambulanz-Rahmen und eine restaurierte Spritzwand organisiert.


    Was mich ziemlich zurück wirft sind die ganzen schrauben.. Das viel schlimmere ist, dass fast jede schraube gekontert ist mit einer Mutter und man einen gefühlt 3m langen arm haben muss, um gleichzeitig zu Kontern und loszuschrauben wenn man den Schlüssel nirgendwo anlegen oder verkanten kann. "Mal eben" den Kotflügel abmachen endet in einer halben Tages Aktion aber ich wusste ja was ich kaufe :D


    Ein Wort, dass das ganze gut beschreibt ist: KONTAKTKORROSION


    Sobald der Benzinmotor drin ist und läuft werde ich den Ambulanz Koffer runter nehmen und mich um einige kleinere Baustellen kümmern, wenn dann alles soweit in Ordnung ist werde ich anfangen, das Fahrzeug auf den neuen Rahmen aufzubauen und umzubauen. Es wird noch viel Zeit bis dahin ins land gehen aber Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.


    Das war es erstmal von mir wieder, werde euch die nächsten Monate auf dem laufenden halten.


    Grüße, Kappes

  • Siggi: Die Niederländer hatten den Dieselmotor serienmäßig drin, ja. Meiner Meinung nach aber nicht der ideale Motor. Die Engländer hatten meines Wissens nach orginal nur Benziner in ihren Ambulanz. Glaube die NL-Fahrzeuge hatten auch 24V Bordnetz und "Nato-Austattung" wobei die Englischen nur ein einfaches 12V Bordnetz hatten.


    @Nobbi: Ob er fünfach gelagert ist kann ich aktuell noch nicht sagen. Der Motor läuft sehr solide und ich bin erstmal froh einen nicht überteuerten Motor bekommen zu haben, der auch noch vernünftig Kompression hat und schön ruhig läuft. Wäre klasse wenn er 5-fach gelagert ist, aber ich nehme ihn so auch als 3-fach gelagerten :daumenhoch: Laut Motornummer ist der Motor aus einer Serie 3 und hat den Öleinfülstutzen am Ventildeckel. Nach den Rippen am Block kann ich erst die nächsten Wochen schauen.


    Grüße, Kappes

  • Ah du hast schon eine Maschine,hab ich irgendwie überlesen.

    Was du außer der Kompression noch checken kannst, wäre im Leerlauf bei abgenommenen Ventildeckel die Ölversorgung der Hohlwelle und Kipphebel. Öl sollte oben aus allen Kipphebel austreten und Richtung Ventil ablaufen.

    ist dies nicht der Fall ,ist es Zeit für eine Überholung,da der Lagerverschleiß den Öldruck absinken lässt.

    gruss nobi

  • Hi Pitter,


    der Motor wird erst wieder auf das alte Chassis gesetzt und soweit angepasst, dass er erstmal so läuft und bewegt werden kann. Dann werde ich auch am "alten" Fahrzeug noch ein paar Baustellen beheben und wenn dann alles soweit solide ist, beginne ich mit dem Neuaufbau am neuen Rahmen. Ist zwar etwas mehr Arbeit, aber dafür behalte ich den Überblick und kann einige Fehlerquellen auschließen, als dass ich alles auf einmal neu mache.


    Wenn der Motor läuft kommt wie ich Bereits sagte der Ambulanz Aufbau runter. Danach werden die Achsen erneuert und anschließend auf den neuen Rahmen umgebaut. Dann die Spritzwand, Lenkung, Bremse, Motor und Getriebe und wieder alles langsam zurück.


    Soweit der Plan, bis dahin wird aber noch viel Zeit ins Land gehen.


    Grüße, Kappes

  • Hi, Zum Thema Lenkverhalten und wandern:


    Hab mich noch etwas mit dem Thema befasst und möchte bald sowieso alle Gelenkköpfe von Lenkgetriebe bis auf das Rad erneuern. Habe mich dazu noch etwas eingelesen und meine Vorspur (Am Felgenrand vorne und hinten auf Nabenhöhe gemessen mit zwei Zollstöcken) liegt nicht zwischen 1,2mm und 2,4mm wie im WHB geschrieben, sondern bei stolzen 11mm Vorspur - Habe das ganze mehrmals nachgemessen und geschaut dass ich keine "messfehler" gemacht habe und es waren tatsächlich 11mm. Kann das ein Grund sein warum das Fahrzeug ständig nach links oder rechts zieht Oder hat eine zu starke Vorspur darauf keinen Einfluss?


    Am Wochenende gehts weiter mit dem Motorausbau


    Grüße

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