Langzeitlagerung von Gummiteilen

  • Ich bräuchte mal ein paar Empfehlungen für die längerfristige Einlagerung von Ersatzteilen aus Gummi mit anvulkanisierten Metall-Flanschen (sowohl neu als auch gebraucht), im konkreten Fall Hardyscheiben-ähnliche Bauteile (~ 10 cm Durchmesser und Höhe). Die Teile sind jetzt schon fast nicht mehr zu bekommen und eine passende Alternative gibt es kaum.
    Meine Idee wäre es, die Teile mit reichlich Talkum einzupudern und dann luftdicht und dunkel bei gleichbleibender Temperatur unterzubringen. Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?
    Danke für alle sachdienlichen Hinweise :)

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Dunkel, nicht zu warm, mittlere Luftfeuchte...das sollte passen. Ansonsten kommt viel auf das Material an sich an. Manches hält ohne gesonderte Maßnahmen über Jahrzehnte aus, bleibt weich und benutzbar:yes:

    Anderes zerfällt von selbst nach ein paar Jahren....je neuer, desto schneller :wacko:




    Jens

  • Neu sind die Teile schonmal nicht... unbenutzt ja (zumindest eins davon), aber alle vermutlich in den 60ern oder 70ern hergestellt.
    Um solche Dinger geht es...

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  • ... ich würde auch eine Skizze machen mit den Maßen und die Shore-Härte des Gummis messen / notieren.

    So hätte man denn, wenn sich der Gummi je zersetzen und seine Formstabilität einbüßen würde, zumindest

    die Maße für eine Nachfertigung bzw. Anpassung. Wer weiß schon, was die 3D-Druck-Technik die nächsten

    Jahre noch so an Möglichkeiten bringen wird?

    Erst wenn der letzte Industriearbeiter und der letzte Kumpel seine Arbeit verloren hat, wenn der letzte
    Handwerker
    und der letzte Landwirt zu Tode reguliert wurde, erst dann werdet ihr feststellen, daß
    Sozialarbeiter, Klimaaktivisten, Genderforscher und
    Politiker nichts lebensnotwendiges herstellen!

    ***********

    I am not going to let some clowns tell me what guns I can have! (Joe Foss, President NRA 1988-1990)


  • Vermessen hab ich das Teil schon, eine Nachfertigung dürfte aber schwierig werden weil das Teil aus drei einzelnen Bauteilen besteht (2x Stahl-Flansch und 1x Gummigelenkstück). Deswegen versuche ich gerade, solche Bauteile sicherzustellen und zu konservieren wenn mal welche auftauchen :)
    Außerdem: wenn ich davon zwei oder drei in gutem Zustand und einsatzbereit im Lager liegen habe geht das in Betrieb befindliche Bauteil hundertprozentig nie kaputt. Alte Schrauberweisheit :dev:

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



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  • Vermessen hab ich das Teil schon, eine Nachfertigung dürfte aber schwierig werden weil das Teil aus drei einzelnen Bauteilen besteht (2x Stahl-Flansch und 1x Gummigelenkstück). Deswegen versuche ich gerade, solche Bauteile sicherzustellen und zu konservieren wenn mal welche auftauchen :)
    Außerdem: wenn ich davon zwei oder drei in gutem Zustand und einsatzbereit im Lager liegen habe geht das in Betrieb befindliche Bauteil hundertprozentig nie kaputt. Alte Schrauberweisheit :dev:

    Ich hab das schon verstanden mit dem Aufbau von dem Teil, ich nix doof ;P

    Deshalb ja der Hinweis auf die sich weiterentwickelnden Möglichkeiten des 3D-Drucks -

    Elastomer-Druck ist bereits technisch möglich, wieso sollte man in absehbarer Zeit

    nicht auch Elastomere auf Metall drucken können - oder gleich beides zusammen?;-)

    Aber eine solche Nachfertigung bedingt halt das Wissen um Abmessungen und Material.

    Abgesehen davon, daß die alte Schrauberweisheit (die sicherlich in direkter Blutlinie

    mit Murphys Law verwandt ist... :rolleyes:) tatsächlich oft stimmt - kaputt geht idR immer

    das, was gerade nicht am Lager liegt, oder -noch besser- gleich gar nicht mehr lieferbar

    ist, wie ich selber gerade wieder am eigenen Leib bzw. Mog erfahren durfte :pinch:

    Erst wenn der letzte Industriearbeiter und der letzte Kumpel seine Arbeit verloren hat, wenn der letzte
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    Einmal editiert, zuletzt von Gandalf ()

  • Würde ich auch so machen - Talkum ist eh' klar ( Kenne uraltes Dräger - Tauchequipment , in luftdichten Tüten dunkel gelagert - nach Jahrzehnten noch prima ! ) - neben dem Fernhalten von Sauerstoff achte auch auf Lagerung fernab jeglicher Chemie - Verdünner/Lacke etc. Schönes Negativbeispiel : Hatte eine vorzügliche Laderaum-Rippengummimatte im Auto verbaut , Kumpel gleich weiterempfohlen . Der kauft beim identischen Händler und legt sie erstmal lange in die Garage . Beim Abwickeln zerbröselte die dann in lauter kleine Lakritzstücke ... Ich wollte es erst glauben , als er sie mir zeigte - meine war nach wie vor bestens . Keine Ahnung , was das arme Gummi da in seinem Schuppen eingeatmet hat ...

  • Also Gummi ist auch bei mir ein heikles Thema. Aber bei meinen Fahrradreifen walten ganz andere Kräfte wie bei einer Hardyscheibe. Silikonspray ist ein Todesbeschleuniger bei Gummi. Hab ich mehrfach getestet bei alten und neuen Reifen. Sieht erst klasse aus aber auf längere Sicht wird er schneller brüchig wie ein unbehandelter.


    Bei mir gibt es schon das Problem das ich nur noch schlechte neue Reifen bekomme oder keine mehr. Da muss man einen harten Reifen "ausstellbar" herrichten. Ich fahre teilweise 30/40 Jahre alte reifen weil diese noch um Welten länger halten wie neue. Aktuellen Reifen beim Ord. 05 halten 2-3 Jahre dan brechen sie auf langen Strecken. Die alten werden porös was aber nicht so schlimm ist. Porös aber stabil eben.


    Hab mal als Kind ein paar Gummiteile (Stempelbremse der ersten Klappräder) in Glyzerin / Talkum eingelegt danach ab in eine Munitionskiste. Zu diesem Zeitpunkt waren es die letzten aber sehe da sie wurden später doch wieder hergestellt. Das Ergebnis selbst nach 20 Jahren waren sie noch brauchbar. Aber das Gemisch hat das Gummi gut versaut. Aber dadurch auch luftdicht verschlossen. Das ganze hatte ich von einem Chemiker der BASF geraten bekommen.


    Langzeitkonservierung von Waffenteilen. Hab vom 30M1 Magazingummis aus dem 2.WK bekommen. Die wurden in Talkum gelegt. Danach mit Backpapier oder so etwas ähnlichen eingepackt. Anschließend in Wachs getaucht. Nach über 50 Jahren haben die eine heftige Reinigung benötigt aber sehe da wie neu.


    Gummikappen fürs Französische MAS-36/51 diese wurden mit nem Wachs versiegelt. Aber die Reinigung war heftig. Das Zeugs konnte man nur runterbröckeln. Hatte da zwei aus ihrem Schlaf erweckt. Ein mal nur gebürstet und gebogen mit warmen Weichspülerwasser und Fingernagel abgekratzt. Dieser wurde nie richtig sauber aber blieb schön weich. Den Zweite mit Isopropanol gereinigt bis er sauber war und anschließend mit Silikonöl behandelt. Der sah echt klasse aus. Aber nach vier Jahren ist er in der Mülltonne gelandet. Er wurde hat und brüchig.

    Sammler historischer Knallgeräte und Spielzeugwaffen seit 1990. Daraus folgten auch Zündmaschinen nicht nur zum böllern.

    Sammler von Diensträdern aller Nationen. Sollte es Museen geben die sich sagen "brauch ich unbedingt", lasst es mich wissen. ICH VERKAUFE ODER VERSCHENKE DIE SAMMLUNG NICHT AN MUSEEN >LEIHVERTRAG!

  • Wie bekommt man den Gummiteile wieder weich. Wenn man Langzeitgelagerte Gummiteile verbaut dann glaubt man oft sie sind aus Stahl. Bis jetzt hab ich immer Silikonspray benutzt. Jetzt lese ich hier das es total schlecht ist. Gibt es da Alternativen?

    Gruß Johann

  • Beim Bund waren die Ersatzteile immer in diesen Alubeuteln mit Trockenpulver, Privat allerdings schlecht umzusetzen.

    Wäre Vakuumverschweisst mit nem Tütchen Silicagel eventuell ne Möglichkeit :?:hmmm

    So würde ich das machen, wenn ich etwas Langfristig lagern müsste.

  • ShroudShifter : Semjon, wie hart war denn der schwerste Fall, bei dem das geklappt hat? Manchmal hat man ja so schwierig zu beschaffende Teile, die schon gefühlt knistern...


    Leicht OT: Aktuell habe ich gerade ein Problemchen mit den NOS-Gummis meines Kübels. Die sind wohl geschrumpft, darum kriege ich die Streuscheiben nicht sauber montiert. Hilft irgendein Trick, das Volumen zurückzugewinnen? Ansonsten muß ich mir über kurz oder lang neue Dichtungen vom VW-Bus kaufen, aber die sind nicht so schön, weil zum Motorraum offen :-(.


    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

    Das Restaurierungstagebuch auf BoxerStop


    =) Smiley-Sticker-Pakete für WhatsApp & Telegram gibt es HIER. ;\D

  • Lars, versuch mal das Einlegen in Glycerin (ist auch nicht so teuer). Es macht geschmeidiger und die Teile quellen auch minimal auf.


    Meine schwersten Fälle waren harte Scheibengummis, die waren erst so wie hartes Lakritz und nach Behandlung wie "neu".


    Hängt sicher von vielen Faktoren ab (Materialzusammensetzung, wodurch ausgehärtet, wie stark ausgehärtet), aber einen Versuch ist es sicher wert. Kaputtmachen wirst Du nichts!

  • darum kriege ich die Streuscheiben nicht sauber montiert.

    ... hatte ich auch gerade (bzw. im Sommer). Das lag nicht an den NOS Gummis (habe bei derselben Quelle gekauft) sondern daran, dass der Blechausschnitt schon im Original 'zu knapp' ist:


    alles 'entspannt' vermessen kommt man auf 112mm verfügbare Breite, das RLGlas braucht aber 115mm.

    Ich denke, wenn der Gummi quillt, wird es eher schlimmer ...

    Wirklich geholfen hat nur, den Blechausschnitt rundum ca. 1,5mm zu vergrößern. Dichtfläche ist ja genügend vorhanden.

    (passt jetzt nicht so direkt zu 'Lagerung', evtl. ins Kübelforum verschieben?)

  • Oder vielleicht an den passenden Thread im Teilemarkt ankleben?


    VW 181 Gummikappe Rücklicht


    Ohh, nein ;(! Ich will nicht im frisch lackierten Blech rumfeilen! Naja, was muß, das muß.


    (Gedacht habe ich das auch schon, wollte es mir bisher aber nicht eingestehen...)

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

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    Einmal editiert, zuletzt von Munin ()

  • Zum Thema was ist machbar. Hab ein Kunstfahrrad bekommen wenn ich die Rahmennummer richtig deute Baujahr 1917. Mit Continental Extra Prima Wulstreifen welche bis maximal 1945 hergestellt wurden. Fundzustand schlimm der Letzte Parkplatz es stand als Deko an einem Gartenhaus. Die Reifen waren nicht nur hart sondern mehrfach gebrochen und ganze Bereiche lösten sich ab. Das Rad konnte nur noch getragen werden. Wollte es eigentlich zum Spaß ab und zu auch mal bewegen aber dann die Erkenntnis es werden nur noch 26 & 28'' Wulstreifen hergestellt. Ich hätte nur ein paar harte Vollgummireifen bekommen können für 100€ das Stück. Also Glyzerin, mein Glyzerin wurde aber mit Isopropanol gemischt. Mir wurde erklärt dies reinigt ein wenig und das Glyzerin kann schneller und tiefer eindringen. Die Dosierung muss ich im Selbstversuch bald neu testen. Es hing die Zusammensetzung mal mit dran aber der Zettel ist bei einer Trennung verschwunden.


    So nun mal Bilder wie die Reifen nun aussehen, klar nicht mehr fahrbar. Sie haben nun aber wieder eine Form und man kann es so auch ausstellen.

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