Habe die Ehre,
hier soll einmal der Trageausstattung des Soldaten der Bundeswehr aus dem Zeitraum von etwa 1960 bis 1990 die besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Um diese beiden, so eigentlich doch sehr bekannten, Ausrüstungsteile soll es erst einmal gehen:
Die Kampftasche groß und die Kampftasche klein. In dieser Form von ca. 1960 bis Mitte, bzw. Ende der 1980er Jahre bei der Bundeswehr im Gebrauch.
In den ersten Jahren war man sich wohl noch nicht so ganz darüber im klaren, welche Versorgungsnummern zu vergeben wären.
Hier Geco, Kampftasche klein. RAKA Kampftasche groß.
Beide Taschen mit gleicher Versorgungsnummer.
Ah ja, jetzt Kampftasche klein endet mit "5602", Kampftasche groß endet mit "5601". Bei der Kampftasche klein wurde das wohl konsequent so durch gezogen. Bei der Kampftasche groß taucht bei verschiedenen Herstellern die Endung "5600", neben der gebräuchlichen "5601" immer wieder auf.
Bei der Kampftasche klein gab es bis auf kleine Unterschiede bei Breite und Tiefe der Ausführungen und der Endbestückung der Gurtbänder praktisch keine Änderungen in der Fertigung der verschiedenen Hersteller.
Erst 1969 wird das Laminatmaterial der Koppelschlaufen durch stabiles Gurtmaterial ersetzt. Auch an den Seiten ist jetzt eine weitere Befestigungsmöglichkeit für z.B. die Wasserflasche montiert. Ausserdem wurden von nun an Doppelringe für die Befestigung von Schultertragegurten angebracht. Diese Ausführung hat dann Bestand bis mindestens 1988. Bei den ganz späten Ausführungen kam dann allem Anschein nach noch ein Gurtmaterial zur Verwendung, das an den Enden nur noch verschmolzen wurde. Metallene Endstücke wurden überflüssig. Diese, jüngste mir vorliegende Kampftasche klein ist von Schulze Brakel, hergestellt im November 1988.
Innen waren alle Kampftaschen klein in drei Fächer eingeteilt.
Bei der Kampftasche groß wurden nur im ersten Herstellungsjahr Koppelschlaufen aus Laminatmaterial angebracht. Dazu ein mittiger Metallring zur Trageunterstützung mit dem Rückengurt vom Koppeltragegestell. Die Koppelschlaufen sind im folgenden Produktionsjahr schon weg gefallen. Nur der mittige Ring konnte sich noch ein Jahr "halten". Ab der Ausführung von 1962 sind die beiden unteren Befestigungspunkte für das Koppeltragegestell verbessert worden.
Ebenfalls nur im ersten Jahr hatte die Deckelklappe noch eine Naht die den Stauraum für die Zeltbahn einschränkte. Diese Naht entfiel später.
Wie auch beim Anzug Moleskin, so gab es im Jahre 1969 auch an den Kampftaschen Änderungen. Die Änderungen an der Kampftasche groß waren wie folgt:
Die ganze Tasche ist größer geworden und hat jetzt mehr Fassungsvermögen. Der Stauraum für die Zeltbahn in der Deckelklappe und das Fach für das Zeltbahnzubehör sind jetzt mittels Druckknöpfen zu verschliessen.
Im Scheitel der Deckelklappe ist ein zusätzlicher Stauraum eingefügt worden. Für was auch immer. Die Ringe für einen Schultertrageriemen sind jetzt an der Deckelklappe angebracht.
Die Kampftasche groß und Kampftasche klein von 1969:
Soweit mir bekannt ist diese Bauart der Kampftasche groß nicht in einem größeren Rahmen beschafft worden.
Servus der murkser