Land Rover Serie IIa Ambulanz - Restauration

  • Hi ihr beiden, danke für eure Tipps! Werde das in nächster Zeit mal prüfen. Ja klar zu heiß dürfen die Bremsen auf keinen Fall werden! Leider weiß ich nicht ob die Beläge von Shitpart sind oder nicht.. die waren bei dem von mir gekauften Teilekonvolut bereits verbaut dabei bzw. lose dabei. Hab hier schon öfters von Problemen der "passgenauigkeit" gehört. Hier werden dann öfters die Beläge von Mintex empfohlen. Wenn sich raus stellt dass die Beläge nur außen anliegen kommen auch neue Beläge von Mintex rein.


    Dann noch eine andere Frage an die Landy Spezis zum Thema stoßdämpfer. Gibt es hier Versionen für die Serie (1-ton Chassis/Fahrwerk) von Namenhaften herstellern wie Britpart o.Ä.? Hier habe ich damals nur Britpart gefunden und erstmal verbaut. Hätte besonders hier aber auch gerne was qualitativ hochwertigeres auf lange sicht.


    Die Tage ging es dann an die Stoßstange.. Auch hier war wieder etwas arbeit angesagt. Der vorbesitzer hatte eine Kugelkopfkupplung vorne an der Stoßstange verbaut und scheinbar mal schwere Hänger damit rangiert.. Die Stoßstange war an den Bohrungen leicht verbogen und generell sollte die Kupplung weg und die Löcher zu gemacht werden.


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    Also ging es zunächst an die demontage der Stoßstange. Eigentlich waren nur 16 Schrauben für die Stoßstangenaufsätze zu lösen.. Nach 50 Jahren waren die aber so zerrostet, dass hier quasi nichts mehr ging. Ich kam auch mit keinem Schlüssel und keiner großen ratsche vernünftig auf die Schraube und Mutter drauf, sodass ich die Verstärkungsbleche der Stoßstangenrückseite erstmal rausflexen musste, damit ich vernünftig zugang mit Werkzeug bekam.


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    Heraus kam nach einer Stunde gefluche der Schraubenfriedhof Eifel e.V.


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    Und es war endlich geschafft


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    Dann ging es dran die gefühlt 2cm dicke Lackschicht zu entfernen mithilfe der Flex und Zopfbürste. Die Hat den Lack extrem gut entfernt ohne die verzinkung der Stoßstange groß anzugreifen. Ebenfalls wurden die Löcher der ehemaligen Kugelkopfkupplung wieder begradigt und zu gemacht. Die Verstärkungsbleche auf der Rückseite wieder eingeschweißt und mit minimal Spachten eine schöne ebene Oberfläche hergestellt.


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    Die Bumperettes habe ich noch mit einem Tesa Antirutsch-Klebeband versehen, da die auch vorher "im orginal" auf meinen verbaut waren. Fand ich so an sich auch eine gute idee, da man die schmalen bumperettes in kombination mit der Stoßstange oft benutzt, um auf das Fahrzeug oder den Ambulanz-Aufbau zu kommen. :pfeif:


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    Das Auto musste wieder raus (Zeit für ein schönes Bild im Tageslicht) und schon ging es ans lackieren :%


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    und das ganze montiert 8]


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    Dann noch die Einstiegsbleche mit neuen Dichtungen versehen. Diese sind jetzt auch bereit für den Einbau..





    Das wars erstmal wieder von mir.


    Viele Grüße, Kappes

  • Im Text hat sich ein kleiner fehler eingeschlichen. Es sollte heißen:


    "Dann noch eine andere Frage an die Landy Spezis zum Thema Stoßdämpfer. Gibt es hier Versionen für die Serie (1-ton Chassis/Fahrwerk) von Namenhaften Herstellern wie Britpart BILSTEIN o.Ä.? Hier habe ich damals nur Britpart gefunden und erstmal verbaut. Hätte besonders hier aber auch gerne was qualitativ hochwertigeres auf lange sicht."

  • Weiter ging es die letzten Tage mit dem Thema Türen.


    Hier musste natürlich neuer Lack her, die Schweller im unteren Türbereich mussten erneuert werden und ein paar Schönheitsarbeiten.


    Also ging es ans schleifen.


    Zum Vorschein kam ein taktisches Zeichen. Das war von den birten übergespachtelt (keine Ahnung warum es nicht einfach überlackiert wurde) Kann mir hier jemand was zu sagen in Verbindung mit den britischen Streitkräften? Wo wurde das Zeichen verwendet bzw wo war das Fahrzeug im Einsatz?



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    Es waren natürlich auch wieder 8 Lackschichten zu entfernen und am Ende kam eine Kunterbunte Tür zum vorschein (ist das Kunst oder kann das weg? :-D)


    Dann ging es an der Türinnenseite weiter. Die Aluhaut musste dafür aufgebördelt werden und der alte Schweller raus. Neuer Schweller rein, Alu wieder auf den Schweller biegen und fertig.


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    Und anschließend frischer Lack drauf


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    Die Spiegelarme direkt mit entlackt und samt Spiegel frisch lackiert..


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    Scheibenrahmen und vordere Türdichtung montiert


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    Ich habe echt zweifel, ob die Türen mit den neuen dichtungen noch vernünftig zu schließen sind.. Die Dichtungen für die Türen werden in die Spritzwand genietet und sind schon sehr stabil..


    Anschließend mal die Sitzkiste, Bodenplatten und Getriebeplatten probemontiert um zu gucken ob alles passt. Schaut soweit ganz gut aus, allerdings ist die Bohrung für das Overdrive (obwohl nach "offiziellen Abmessungen" gebohrt) etwas unpassend. Ich werde das ganze prüfen, wenn ich das ganze fix montiere und ggf einen anderen Getriebetunnel opfern und das Loch neu schneiden.






    Zum Schluss dann noch die elektrischen Anlagen am Bulkhead vorbereitet.


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    Kabelbaum habe ich einen neuen in England geordert, leider sind hier ca. 10 Wochen Lieferzeit..


    Desweiteren habe ich (in zusammenhang mit dem taktischen Zeichen) mal die alte Datenkarte von der Dienstzeit bei der britischen Armee angefragt und Sie hatten tatsächlich etwas da §-) Kann mir jemand zu den Einheiten oder wo das Fahrzeug mal gewesen ist zufällig jemand was genaueres sagen?


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    Dann musste ich leider sämtliche Verbindungen zum Bulkhead lösen.. Bei der Probemontage der Motorhaube war die Haube selbst komplett "schief" auf den Kotflügel, sodass ich den Haubenverschluss Fahrerseite nicht mehr reinbekommen habe. Nach vielem hin und her messen habe ich dann festgestellt, dass die Spritzwand nach vorne gekippt ist.. Sprich die Spritzwand muss ausgerichtet werden. Das ganze geht aber erst wenn der Ambulanz-Aufbau wieder drauf ist, da Land rover die Heckaufbauten "fix" auf dem Rahmen verschraubt und die ganze vordere Karosserie daran angepasst werden muss, damit nachher auch die Türen korrekt schließen und die Spaltmaße einigermaßen passen. Also bereite ich Sitzksite, Haube und die Türen soweit vor, dass ich mich dann, wenn die Verkabelung nach hinten verlegt ist, um den Ambu-Aufbau kümmern kann. Der bekommt einen neuen Boden und wird an zwei-drei Stellen noch was gerichtet (Kleine anfahrschäden) und wird dann wieder auf Chassis gesetzt, damit ich den Rest daran ausrichten kann. Soweit der Plan..



    Viele Grüße, Kappes

  • Wenn der Winkel auf der Tür auf sandfarbenem Untergrund ist könnte das auf einen Einsatz im (ersten) Golfkrieg hindeuten....


    Ich meine gelesenzu haben, die Brits Army hätte den Winkel auf alles lackiert, was Räder hat...


    Jens

  • Das auf dem Kopf stehende V gilt als Kennung alliierter Einheiten, um friendly fire zu minimieren.


    C.V.D. steht m.E. als Kürzel für Vehicle Depot.


    Zu den jeweiligen Einheiten könnte man dir im oliven Landy Forum evtl. mehr sagen

  • Hallo,

    zur Historie

    C.V.D Irvine = Central Vehicle Depot Irvine

    ADPCON = Automatic Data Processing Conversion, which means the vehicle data was then entered into a computer system. This could take several weeks after it was received into the depot

    AVP OSU Irvine = Ambulance Vehicle project oder Army Validation Program / Ordonance Support Unit Irvine (Umbau zur Ambulance bzw. es wurde die Box von Marshall aufgesetzt???)

    CVD Hilton = Central Vehicle Depot Hilton

    HQ Cdo Log Regt RM = Headquarter Commando Logistic Regiment Royal Marines

    Cdo Med Sect RM = Commando Medical Section Royal Marines

    HQ Cdo Log Regt = Headquarter Commando Logistic Regiment Royal Marines

    Veh Dep Hilton = Vehicle Depot Hilton

    SOC Ruddington = Supply and Ordnance Depot Ruddington (dort fanden bis 1983 die Vertseigerungen der Fahrzeuge statt)

    Der Autowagen war also eigentlich bei regulären Einheiten von Ende 1972 bis Mitte 1982 und ist dort wahrscheinlich nicht richtig gefordert gewesen.


    Tolle Arbeit machst Du da! Lässt sich auch sehr schön lesen mit all den Bildern *Daumen hoch*

    Grüsse

    Werner

  • Hallo ihr!


    Vielen Dank für die Hilfe und Werner für die Aufschlüsselungen! :thumbsup:


    Denke nicht dass der Winkel Zivil drauf gemacht worden ist, da er mit auf einer der ersten Sandfarbenen Lackschichten war. An Ersatzteil aus Schlachter glaube ich auch nicht da alle Teile den gleichen Lackaufbau haben.


    Aber das Fahrzeug hätte doch dann im 1. Golfkrieg zu beginn dort gewesen sein können (Beginn 1980). Oder er wurde dafür vorbereitet aber war nie im Einsatz.. Ist ein Auslandseinsatz in der Datenkarte der Armee vermerkt worden oder war das durch die zugehörige Einheit "klar"?


    Dienten die central vehicles Depots einfach als zwischenlager, sprich die Fahrzeuge standen dort auf abruf eingelagert?


    Also gehe ich davon aus, dass das Fahrzeug in Ruddington ausgesondert worden ist? Wie gut stehen die Chancen von dem Fahrzeug Bilder aus der Dienstzeit oder von der Versteigerung zu bekommen? Denke mal zu der Zeit ist es eher mehr als schwierig da noch was zu bekommen..


    Viele Grüße, Kappes

  • Hi Kevin,

    die Fahrzeuge sind lackiert worden wenn sie quasi vor dem Schiff standen, und das sehr hemdsärmlig. Gibt da ein schickes Buch zu: Land Rovers in the Gulf War oder so ähnlich.... Ich gucke aber auch heute Nachmitag mal in meiner Hausbibliothek.


    Grüße Fränk

  • Netterweise hat mir Toranaga mal ein paar Bilder aus seinem Buch zu Land Rovern im Golfkrieg mal zukommen lassen. DANKE!


    Die möchte ich euch nicht vorenthalten. So oder so Ähnlich könnte es mal ausgesehen haben. Die Sandfarbe wäre zwar "orginal" gewesen, allerdings gefällt mir das grün deutlich besser. Trotzdem sind solche orginalen Fotos immer super! Hat noch einer eine Quelle von Serie Ambulanzen aus ihrer Dienstzeit?




    Grüße, Kappes

  • Leider geht es momentan nicht wirklich voran.. Ich arbeite zwar jeden Tag am Fahrzeug, allerdings beschäftige ich mich mit vielen kleinigkeiten und verbesserungsarbeiten, bei denen es keinen fortschritt zu berichten gibt.


    Im moment sind es immernoch diese versch**enen Bremsen... Ich war mit dem ganzen nicht 100 prozentig zufrieden und hab zwei Phänomene:


    1. Wenn ich Pedal, Stößel am HBZ und die Backen in den Trommeln nach WHB einstelle, habe ich 0 Bremsdruck und kann das Pedal bis zum Boden durchtreten. Wenn ich die Vorspannung des HBZ allerdings mit dem Stößel am HBZ weiter erhöhe, sodass die RBZ schon leicht ausgefahren sind, dann habe ich Bremsdruck und an der Hinterachse eine optimale einstellung und freilauf, allerdings lassen sich die Räder der Vordrachse nur seeehr schwer drehen. Zum Fahren ist beides absoluter müll. Habe schon versucht am HBZ eine Feinjustierung mit der Mutter vorzunehmen, sodass ich "genau den richtigen Punkt erwische" das ich Bremsdruck habe und die Räder frei drehen, allerdings pendel ich nach wenigen millimeter von schwergängigen Reifen in Pedal bis zum Bodenblech treten und kein Bremsdruck.. Wenn ich das Pedal 1-2cm drücke blockieren die Reifen auch alle, nur die "Vorspannung" vorne ist zu hoch, sodass die Backen schleifen.


    Ich hänge da jetzt schon mehrere Wochen dran und verzweifel bald.. Das ist ein popeliges 1-Kreis-Bremssystem (ohne BKV) und ich bekomme es einfach nicht ans laufen.. Habe schon so viele sachen probiert und weiß nicht was ich verkehrt mache..

    -Bremsen sind entlüftet (insgesamt schon mindestens 3l mit Druckentlüftung durchgejagt.

    -NUR Markenteile (TRW HBZ/RBZ, Mintex Beläge)

    -Keine leckagen

    -Bremsbacken sind rechtwinklig zur Trommel eingestellt

    -Feststeller neu und funktionieren

    -Generell ALLE Teile an der Bremse neu

    -Beläge vorne leicht eingeschliffen mit minimaler besserung

    -Radlager sind "fest" angezogen

    -DOT 3


    und trotzdem funktioniert es einfach nicht wie es soll. Ich habe auch beobachtet, dass bei der "festen" einstellung, bei der die Vorderräder sehr schwergängig sind, ich den Reifen relativ Mühelos nach hinten zum fahrzeug drehen kann, nach vorne zum Fahrzeug aber fast unmöglich ist. Woran liegt das?! Die Federn sind meiner Meinung nach und Bildern aus dem Internet richtig eingehangen. Beläge an der VA sind alle 4 gleich (also ohne anlaufend und ablaufend).


    Es muss eigentlich eine Einstellungssache sein aber wenn ich doch alles nach WHB einstelle und keine Fehler erkennbar sind muss das ganze doch funktionieren?!


    Anbei noch Bilder der eingebauten Bremsen.. Falls euch da was auffällt gerne melden. Oder liegt es daran dass ich die Backen nicht korrekt eingestellt habe? Obwohl ich nicht wüsste was ich daran falsch eingestellt haben sollte.. Habe mich schon durch so viele Foren gelesen und Eventualitäten geprüft.. Das kann doch nicht so schwierig sein...


    Ich will das Kapitel mit den Bremsen endlich abschließen und mit dem Fahrzeug weiter machen.





    :heul::heul:Hilfe!


    Verzweifelnde DOT3 Grüße, Kappes

  • Hallo Kappes,


    So wie ich das sehe hat der Landrover vorne (letztes Bild) 2 Radbremszylinder und hinten (vorletztes Bild) einen doppeltwirkenden.

    Somit ist es normal das vorne die Räder nur in Fahrtrichtung richtig "beißen" weil 2 x auflaufend = selbst verstärkend.

    Hinten hast Du durch den doppelt wirkenden Zylinder immer eine Backe auflaufend und eine ablaufend, egal welche Fahrtrichtung.

    Ich vermute das bei diesem Aufbau das richtige anstellen der Bremsbacken an die Trommel äußerst wichtig ist.

    Wie werden beim Landy vorne die Backen angestellt und wie hinten? Konnte ich auf den Bildern nicht erkennen.


    Beim Munga sollte die Kolbenstange zum Hauptbremszylinder etwas Luft haben, denke beim Landy ist es nicht anders?!


    Gruß Daniel

  • Hi Daniel,


    Danke für die Infos, das macht Sinn! Hinten wie beschrieben An und Ablaufende Beläge und vorne sind alle gleich. Die Bremsen werden vorne und hinten mit solchen Schrauben eingestellt:



    Jede Backe hat eine solche einstellschraube.


    Genau, der Stößel am HBZ muss auch hier 1,5mm Spiel haben. Wenn ich den HBZ so einstelle ist trotz Bremsbackeneinstellung kein Bremsdruck vorhanden..


    Gruß

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