VW Kübel umlackieren

  • Hallo und guten Abend zusammen


    Nach meiner kurzen Vorstellung im anderen Bereich brenne ich nun drauf hier meinen ersten Beitrag zu verfassen. Ich hoffe von den Enthusiasten hier nicht völlig verflucht zu werden.


    Ich hab einen ex Bundeswehrkübel Baujahr 74 erstanden. Das gute Stück ist bis auf Motor- und Kofferraum mittelmässig in weiss umlackiert worden. Ich hab mich schon mit der Firma Militärlacke in Verbindung gesetzt ( als stiller Mitleser glaube ich, dass dieser hier auch aktiv ist :) ). Mir wurde dort empfohlen, das Fahrzeug nicht zu rollen aufgrund des Wertes.


    Ich möchte keinen "lackieren ist immer viel besser Thread" eröffnen, sondern mehr den Einsatzzweck in den Fokus rücken: Im Sommer als Spassauto um auch mal mit dreckigen Sachen an den See zu fahren oder durch den Wald. Fürs Treffen hab ich noch einen Karmann Ghia im super Zustand, der Kübel soll einfach "cool und olivgrün" sein und relativ preiswert auf die Strasse gebracht werden. Dass eine Rolllackierung nicht ansatzweise an eine Profilackierung kommt, ist mir bewusst.


    Leider habe ich Null Erfahrung mit dem Rollen von Autos. Im Youtube gibt es ne Menge Leute, die von den Bildern her wirklich super gerollte Autos hinbekommen haben...auch ne ganze Menge die es nicht hinbekommen haben...will aber auch nicht die billigste Baumarktfarbe verwenden. Ziel wäre dass man nicht aus 5m Entfernung grobe "Rollspuren" sieht sondern es einheitlich grün ist. Wenn hier und da ne Nase gelaufen ist oder eine Unebenheit ist das für mich voll ok. Hat jemand Erfahrung, ein Auto in RAL6014 oder einer anderen vergleichbaren Farbe gerollt bzw. eins live gesehen?


    Wäre froh um ein paar Tipps wie man das ganze am besten angeht. Ich habe zwar eine Garage die genug Platz bietet aber keine Chance dort eine Absauganlage zu installieren, deshalb bleibt für mich nur die Möglichkeit der Farbrolle


    Gruss Phil

  • Hallo Phil,

    ich würde zum Rollen auf jeden Fall einen Kunstharzlack nehmen und keinen 2-K Acryl. Du kannst dem Kunstharzlack noch 5-10% Owatrol beimischen, dann verläuft er besser. Außerdem sollte es nicht zu kalt sein. Das sind meine Erfahrungen, aber es kommen bestimmt noch mehr Ratschläge.

    Gruß aus Ostfriesland


    Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.

  • Hi, Phil und herzlich willkommen =).


    Wenn Du schon mit Militärlacke geredet hast (die betreiben das Forum übrigens): Haben die nicht auch Trocknungsverzögerer im Angebot? Ich meine mal sowas gelesen zu haben. Das reduziert die Ansätze und der Lack verläuft auch besser. Um es schön zu rollen mußt Du das Auto allerdings annähernd wie für eine Pistolenlackierung auseinandernehmen. Kotflügel, Scheibenrahmen, Verdeck ab und so. Ecken lassen sich echt schlecht sauber rollen. Ich habe schon mehere gerollte Autos gesehen, wenn man das ordentlich macht, kann das sehr ansehnlich werden


    Ich habe mein Auto auch in der Garage ohne Absauganlage gespritzt, das geht eigentlich.


    Edith: Das hier meinte ich.

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

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  • Ich würde erstmal rumfragen, wer in der Gegend dir das in seiner Garage lackieren würde,

    als das ganz ohne Erfahrung nur zu rollen.Wenn du bereits nen Karmann hast,bist du doch

    bestimmt in irgend einer Szene vernetzt.Oder sollen die davon nix mitbekommen?

    Ansonsten roll den halt,da hab ich nix gegen und vorher Fragen ist immer besser.

    Ich heisse Thomas,bin aber an die Anrede Tc gewöhnt und möchte das so weiterführen

  • Danke für eure Tipps!


    Hmmm das nimmt mir etwas die Hoffnung mit dem Rollen :(


    Vernetzt bin ich schon aber das Thema lackieren ist immer schwierig...das machen im Gegensatz zum Schweissen nur sehr wenige Leute in den privaten Räumen


    Gruss

  • Hmmm das nimmt mir etwas die Hoffnung mit dem Rollen :(

    Echt? Warum? Zumindest bei mir sollte das nicht so rüberkommen. Rollen geht und es kann gut aussehen. Weil der Lack matt ist würde ich unbedingt Verzögerer beimischen, denn Mattlack trocknet unglaublich schnell, gerade der 1K Kunstharzlack. Darum würde ich auch empfehlen das an einem eher mittelwarmen Tag zu machen, an dem es so um 15° In der Garage hat. Und nicht im Sonnenschein. Ansonsten kannst Du nicht hinter dem trocknenden Lack herrollen, das kann ich sicher sagen.


    Qualitativ hochwertige Rollen braucht man auch, das ergibt einen großen Unterschied. Und ich persönlich würde tatsächlich die Kotflügel und Stoßstangen abbauen. Aber nur, weil ich ohne nicht mit dem Ergebnis leben könnte :verrueckt:, das muß jeder mit sich selber ausmachen.


    Der Sicken wegen lässt sich das auch etwas schwierig rollen. Und den Innenraum zu rollen oder zu pinseln stelle ich mir extrem nervig vor, da wäre meine Entscheidung klar.


    Persönliche Meinung: Ich empfinde den Mehraufwand zur Pistolenlackierung nicht so groß. Für eine Rollenlackierung bereitet man einen Tag vor und streicht dann drei Tage an, für eine Pistolenlackierung bereitet man drei Tage vor und lackiert einen.


    Klar, man muß die Garage von innen mit Folie auskleiden und am Auto relativ viel abkleben (Zum Beispiel muß man innen und außen getrennt lackieren und abkleben). Das sind bestimmt ein, zwei Tage extra. Aber man kann 2K Lack nehmen, was immer besser ist, und allein der Gedanke diese ganzen Sicken, Lakeikrampen, Scharniere, Verschlüsse und Gedöns, was so am Kübel ist mit dem Pinsel anzustreichen macht mich aggressiv :-D.


    Mit der Pistole ist das Ergebnis hinterher sicher um Längen besser. Ich will Dich da jetzt nicht reinquatschen, um Himmels Willen. Aber das sollte man bedenken.

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

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  • Gut, dann wird lackiert! ;D}

    Eine provisorische Lackierkabine in die Garage basteln ist kein Problem, Kompressor hab ich auch. Einzig eine Absauganlage bekomm ich nicht bewerkstelligt aber das scheint auch ohne möglich zu sein

  • Das ist, egal wie, nicht "mal eben" erledigt. Dann kann man es auch richtig machen. Wenn Du keine Möglichkeiten hast zur Garagenlackierung (gespritzt) dann ist das halt so. Dann eben rollen. Der Lack darunter gehört angeschliffen. Nass, 220 und feiner. Wenn es 1k ist dann wird er Dir beim überlackieren mit gewisser Wahrscheinlichkeit reagieren und hochgehen. Rollen mit 2k ist kein Problem. Härter normal oder lang. Rolle keinesfalls aus Schaumstoff, die ziehen Bläschen. Es gibt extra Vliesrollen. Die schmalen sind ideal. Nimm eine Tür oder den Motordeckel und probiere es. Lack würde ich hier beim Forenbetreiber kaufen. Der berät auch.

    Bei mir ist der Anspruch an ein Auto mit der Zeit noch immer gestiegen. Was mal als Winterschlampe gekauft wurde strebt jetzt das H an. Das könnte Dir auch so gehen. Wenn Du jetzt allen Ernstes Rotznasen akzeptieren willst, Hauptsache grün, dann würde ich es bleiben lassen bis ich bessere Möglichkeiten habe.
    Viel Spaß
    Thomas

  • Aber unbedingt eine Lackiermaske tragen, die organische Verbindungen rausfiltert. Und kaufe auch Ersatzfilter. Ohne Absaugung brauchst Du die.


    Den Innenraum habe ich bei meinem mit einer ultrabilligen 20 Euro SATA Minijet Kopie lackiert. Weil die so klein ist, hält sich der Lacknebel in ganz engen Grenzen. Außen würde ich aber die große Pistole nehmen, damit es gut aussieht.

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

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  • Wenn Du schon mit Militärlacke geredet hast (die betreiben das Forum übrigens)

    Eine kleine sachliche Korrektur:

    Der Inhaber von Militärlacke hat das Forum erfunden und gegründet.

    Das war aber, bevor das "Lackgeschäft" gegründet wurde.

    Das Forum ist ein rein privates Internetangebot und kein Ableger eines Wirtschaftsunternehmens.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • JayDee hat auch Lackierpistolen im Shop. Hab mir die günstige gegönnt und bin voll zufrieden. Hab den Kübel auch in der Garage geduscht. Und das Ergebnis ist echt gut geworden. Ich glaube auch das es schneller geht als zu rollen.

  • Eine kleine sachliche Korrektur:

    Der Inhaber von Militärlacke hat das Forum erfunden und gegründet.

    Das war aber, bevor das "Lackgeschäft" gegründet wurde.

    Das Forum ist ein rein privates Internetangebot und kein Ableger eines Wirtschaftsunternehmens.

    Ieek, ‘tschuldigung ~{.


    Hast Du noch den genauen Link/Shop/Bezeichnung der Pistole?

    Nee, die habe ich mal vor Ewigkeiten im „Sonderpreis Baumarkt“ gekauft ;D}. Die werden aber überall unter verschiedensten Namen verkauft, zum Beispiel bei Amazon. Die halten auch nicht ewig, aber 20 Euro arbeiten sie ab.

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

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  • Die Tipps die hier gegeben werden sind teilweise nicht richtig, bzw. irreführend.

    Wer irgendwelche Zusatzstoffe in irgendwelche Lacke schüttet die nicht dafür freigegeben sind, muss sich nicht wundern dass nachher irgendetwas nicht passt.

    Einfach auf die Angaben im Technischen Datenblatt schauen, dann gibt es auch keine Überraschungen.


    Ich möchte daran erinnern, dass ein 1K Kunstharzlack nicht der fachgerecht richtige Lack für den VW 181 ist.

    Diese Fahrzeuge sind ab Werk mit 2K PUR Lack lackiert.

    Es gibt überhaupt keinen sachlichen Grund einen oxidativ härtenden 1K Lack mit all seinen Nachteilen hier zu verwenden. 1K Lacke sind noch bei den ersten Mungas verwendet worden, brauchen Monate um endhart zu werden (bei nicht fachgerechter Anwendung sogar Jahre) und sind was Beständigkeit und UV Schutz angeht einem qualitativ vergleichbaren 2K PUR immer im Nachteil. Immer wieder hört man etwas von "besserer" Flexibilität. Wenn sich Eure Autos derart verwinden, dass dies eine Rolle spielt, würde kein Militärfahrzeug ab den 70er Jahren länger als 3 Jahre ohne Durchrostungen überleben.



    Unsere Kunstharzlacke sind nur bedingt zum Rollen von ganzen Fahrzeugen geeignet, da sie extrem schnell antrocknen.

    Unsere 1K Lacke sind nicht für die Verwendung mit Owatrol freigegeben. Wir haben sehr lange gesucht, um nun ein Naturöl zu finden, welches mit unseren 1K Lacken harmoniert. Auch dieses empfehle ich nur bedingt, da es den Lack verändert. Alleine aus Originalitätsgründen ist die Käuferschicht für 1K Lacke verschwindend gering und daher ist das Lackkriechöl auch nur als Randerscheinung anzusehen.


    Unsere 2K Lacke lassen sich mit dem speziellen Härter 160 vernetzt gut rollen.

    Rollen ist immer ein Kompromiss.

    Ich habe hierzu eine spezielle Meinung: Mir ist kein einziges Militärfahrzeug bekannt, dessen Wert (ideell oder finanziell) derart gering ist, dass sich eine fachgerechte Lackierung nicht lohnt.

    Hierzu ist eine Lackierkabine von Vorteil, aber keinesfalls Voraussetzung.

    Wenn man die Prozessbedingungen einhält (Technisches Merkblatt!!) kann man auch im Freien perfekte Lackierungen mit unseren 2K Lacken erzielen.

    Auch jemand der das Lackierhandwerk nicht gelernt hat, kann mit der entsprechenden Sorgfalt und Motivation erstaunliche Ergebnisse im Militärbereich erzielen, welche teilweise Ergebnissen professioneller Lackierwerkstätten in nichts nachstehen. Wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt das Lackieren an unwichtigen Objekten zu üben.

  • Hallo Jay_Dee


    Schön dass du auch etwas dazu schreibst. Ich hab mich nun für's Lackieren entschieden. Wird schon klappen, werde den Vorgang in einem anderen Thread mal mit Bildern dokumentieren.


    Die Sachen order ich gleich bei dir, sind eh schon in Kontakt.

  • Eine vielleicht etwas dumme Frage wirft sich mir noch auf: Man liest überall von Explosionsgefahren ohne Absauganlage. Ist das wirklich so heikel? Ich würde bei mir das Garagentor aufmachen beim Lackieren.

  • Bevor ich in einer Garage mit allen Nachteilen lackiere, mache ich das lieber draußen.

    Ohne Absaugung hole ich mir da nur Probleme ins System (Overspray, Staubbelastung, Enge, Licht).

    Draußen sollte ich darauf achten, dass es nicht windig ist, keine Pollen fliegen, nicht in der Sonne, Boden bewässern oder große Plane auslegen, etc.

    Da lassen sich wirklich gute Ergebnisse erzielen.


    Ich kann es nicht oft genug betonen: Das Einhalten der Prozessbedingungen (z.B. Temperatur, Luftfeuchte) ist hierbei besonders zu beachten.



    Deine Frage bzgl. Explosionsschutz muss ich offiziell natürlich so beantworten, dass die DGUV Regel 113-001 einzuhalten ist.

    Draußen besteht hiermit kein Konflikt.

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