Restauration Jupiter 6x6 mit Bilstein Kran der Wehrmacht

  • Moin moin,

    was war mit den Dichtflächen deiner Zylinder und was meinst du warum war das so?


    Und warum hast du neue Köpfe verbaut?


    Vielleicht kann ich aus deinen Erfahrungen lernen.


    Bis demnächst, Kai

  • Ich darf, auch wenn ich den Tread erst heute entdeckt habe, ein klein wenig dazu sagen.

    Die Bremsanlage ist einkreisig mit Zweileiten-Anhängerbremse. Nach Baujahr/Konstruktionsstand hätte das Fahrzeug eine Einleiter Anhängerbremse. Aber die BW wollte halt Zweileiter-Anhänger Bremsanlagen. Hier das -fast- allgemeingültige Bremsschema aus der TDV 2320/013-12:



    Zu der Zugmaschine in Sinsheim: Das Fahrgestell ist eine 5 Tonner Büssing Zugmaschine, auf die vor der Eröffnung der zweiten Halle des Museums, damals noch in Odenheim, der 6 t Bilstein Kran aufgebaut wurde. Kann ich locker behaupten, ich war dabei.

    Grüße

    Wolf

  • Moinsen, was Ich noch vergessen hatte zu erwähnen war der Kampf mit den Einspritzdüsen. Spritzbild konnte man das nicht nennen. Ersatzteilbeschaffung war nicht mehr möglich vor dem treffen also habe Ich die Düsenstöcke vollkommen zerlegt und gereinigt. Dann habe Ich mir eine uralte Läppplatte wieder hergerichtet und alle Dichtflächen eingeläppt. Außerdem habe Ich etwas versucht was bisher kaum jemand in meinem Dunstkreis gemacht hat. Ich habe die Düse eingeläppt, also das Ventil. Das hat tatsächlich geklappt. Zusätzlich war eine Federscheibe gebrochen welche Ich neu drehen, schleifen, härten und anlassen musste.


    Jajacale Nun, irgendwann durch jahrzehnte langes erhitzen und abkühlen verändern sich Materialien. Es bilden sich spannungen aus wo vorher keine waren. Da Spielt alles eine Rolle. Die Zylinder, die Köpfe, die Schrauben und selbst Ansaug und Abgaskrümmer können sich verziehen und montierte Teile mit sich ziehen. Gibt es dann eine undichtigkeiten kommt das schleichend und gerade bei luft gekühlten Motoren fühlen sich viele Besitzer kaum genötigt das zügig zu beheben. Durch die Verbrennungsgase welche zwischen Kopf und Zylinder durchdrücken bilden sich im weicheren Aluminium kanäle. So wird es immer schlimmer und irgendwann reicht einläppen nicht mehr sodass man abdrehen muss. Der eigentliche Grund für neue Köpfe ist aber eigentlich der Zustand der Ventilsitze, Ventile und Ventilführungen. Die Ventile wurden wohl immer brav eingestellt trotzdem ist irgendwann ein ende der lebenszeit erreicht. Der Kosten Nutzen Faktor von Reperatur zu Neuteil lag eindeutig bei Neuteil.


    Frank M38A1 Ja, leider werden großaufgebote immer seltener. Ich habe eh das Gefühl das in Ostwestfalen-Lippe tote Hose ist :schnarch:


    KaiserJeep Danke für den Beitrag, Die Bremsanlage an meinem Jupiter ist nach der Generalüberholung sowieso der absolute Hammer. Jetzt am Wochenende bin Ich mit 60 übers Feld. Dann voll in die Eisen und alle 6 Räder standen sofort. Auch auf der Straße fliegt man eher durchs Cockpit als irgendwo drauf zu fahren ;\D Das Anhängerbremsvetil tut auch Brav seinen dienst.

  • Guten Tag die Herrschaften,


    es tut sich wieder was. War letztens mit dem kleinen auf dem Felde unterwegs und hab mir gedacht das allmählich der Kran dran ist.



    Ursprünglich wurde der 6T Bilstein Kran von Hand mit Kurbeln bedient. Im zuge des umbaus in den 70ern auf den Magirus wurde der Kran auf Hydraulischen Antrieb umgebaut. Außer den Hydraulischen teil auszubauen habe Ich mich nicht weiter mit dem technischen Teil des Kranes beschäftigt.



    Nun wollte Ich in erster linie einen funktionstüchtigen Kran haben. Ob die Hydraulik wirklich tadellos funktioniert hat ist unklar daher bin Ich daher gegangen und habe alles soweit zurückgebaut, dass ein Test mit Kurbeln möglich ist. Zu dem Zeitpunkt wurde mir das ausmaß klar mit welchem das Innere des Kranes verändert wurde. Aufgrund dessen möchte Ich nun entweder auf Original zurück rüsten oder den vorhandenen Umbau nutzen, inwiefern ist noch unklar. Die provisorischen Kurbeln tun auf jedenfall schonmal ihren dienst, optisch nicht ansprechend aber aus billigem schrott...



    Mal schauen wie es heute Abend weiter geht.


    gruß Kippi

  • Soo, wie es dann heute abend weiterging? Es ist etwas ausgeartet. Der gewaltige ausleger wurde als zweifacher ausschub konstruiert. Das heißt im endeffekt sollte der ausleger hinterher auf gut sieben bis acht meter kommen. Das Original Rohr des auslegers ist gängig jedoch ist das mittelrohr völlig festgegammelt. Die Seilwinde kommt auch runter und wird von mir neu konstruiert. Morgen Abend gehts weiter.


    gruß Kippi

  • Das wurde dann nochmal spannender. Funktionierte super, lediglich nachmachen würde Ich nicht empfehlen :deck:



    Das zwischenrohr musste erheblich erhitzt werden um es zur bewegung zu überreden.


    Rost ist garkein Ausdruck...


    Hat hier irgendwer eventuell noch Unterlagen zu dem Bilstein Kran? Das innere wurde extrem verändert. Die kleinsten Übersetzungen werden durch zwei Baugleiche Opel wendegetriebe realisiert, Baujahr zwischen 1910 und 1937 laut Logo.



    gruß Kippi

  • Moinsen, da bin Ich wieder. Die Ausschübe zu entrosten war wohl das grausigste was Ich seit langem machen musste, danach einpassen und anpassen, denn die ein oder andere macke in den rohren versprach ärger zu machen. Leider hab Ich von der zentimeter dicken Roststaubschicht keine Fotos gemacht. Mit den neuen alten kettenkränen war der einbau vergleichsweise entspannt.


    Das MoS² Fett für die Rohre hat einen grünen Schimmer... passt sehr gut =)

    Dann wurde noch ein neues Hakenseil aufgezogen mit entsprechendem gegengewicht. Eingelegter Gang und Handbremse hatten keine Chance gegen den Kran.

    Nun kam der erste Einsatz, Scherenhebebühne in ihr fundament setzen. Die knapp zwei tonnen hat man am Haken nicht gespürt und auch verfahren ging super... Insgesamt bin Ich mit dem -für meine verhältnisse- brachialen Werkzeug sehr zufrieden. Auch da von Hand Kurbeln ist keine absolute zumutung. War ja immerhin Original so ;\D


    Gruß Kippi

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