Werkzeugleben nach dem Tod?

  • Ein guter Vorsatz für das neue Jahr, darüber nachzudenken. Und ein etwas unangenehmes Thema:


    Mann schraubt gerne und wird langsam älter. Frau hat null Ahnung davon. Irgendwann wird es nicht mehr gehen. Was tut die Frau mit dem sehr gutem Werkzeug des (evtl. noch nicht ganz) Verblichenen? Jüngere Bekannte, die sich dafür motivieren ließen, haben wir nicht.


    Habt ihr eine Idee, wem man es sinnvoll spenden könnte, der dann die ganze Werkstatt auch ausräumen würde? Alles Gedore, Hazet usw. überkomplett, neuwertig, gute Maschinen für Holz und Metall. Und der Wolf samt Ersatzteilen? Gesucht wird kein geldgieriger Verwerter, sondern ein Nutzer. Oder auch eine Gruppe.


    Nur mal so zur Diskussion gestellt. Es hat aber noch Zeit ;)

  • Gibt es eine Pfadfindergruppe in der Nähe? Da würde bestimmt alles gut genutzt.

  • Ja, wie bei all dem "Plunder" den unsereins so anhäuft eine gute Frage. Selbst wenn man Kinder hat ist ja nicht sichergestellt, das die den Durchblick haben damit sie nicht von "wohlmeinenden Beratern" über den Tisch gezogen werden ....


    Indirekt steht das Thema auch an, ich hab vom Schwiegervater übernommenes und vom Vater geerbtes Material in Mengen, dass es für mehr als ein Leben reicht. Und nicht alles muss man x fach in Reserve halten.


    Wenn ich mal zum Sortieren komme geht der Überbestand wohl in die Fluthilfe...


    Jens

  • Moin,

    ach Määnsch Männers, wir machen uns genug Gedanken um unsere Gefährte in Gang zu setzen oder zu erhalten. Mir reicht das für mein Dasein. Wenn ich mir vor Augen führe was mein „Alter Herr“ für Ziele und Ideale hatte, und was davon übrig geblieben ist, mache ich mir keine Illusionen darüber was nach meinem Ableben passiert.

    Carpe diem, oder genieße das Leben. Und zwar in vollen Zügen. Wer seine Erfüllung im Sammeln hochwertiger Werkzeuge findet solle es machen und sich an jedem Stück erfreuen.

    Wer sich Gedanken um den Verbleib seiner Hinterlassenschaften macht könnte etwas im Leben versäumen und vielleicht deshalb ein paar Momente früher das Zeitliche segnen.

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Hmm, dieser Antwort nach zu urteilen ist dir das nicht egal...

    Vor Zig Jahren hat mir eine Frau 'mal gesagt: „Entscheide dich und steh' auch dazu.“ Das hat mir sehr geholfen. Für den Moment und auch weiterführend ;)

    Der Verbleib deines Werkzeugs ist nicht das Problem. Auch nicht das deiner Frau. Wo liegt das wirkliche Problem?

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Ich hab mir da auch schon mal meine Gedanken gemacht.


    Junior ist ein Büromensch, dem kann ich höchstens das Schreibmaterial überlassen.


    Das ganze Werkzeug und die Teile für den Taunus und den Munga versuch ich mal zu Ordnen und überall so ein kleines Preisschild dranzuhängen damit meine Nachkommen wissen was sie für den Kram verlangen können/sollen.


    Es wird auch eine Liste geben wen sie zuerst kontaktieren sollen.


    Natürlich alles dann zu Sozialverträglichen Preisen, wer mich kennt weis wie ich das meine....


    Hauptsache mein davonkommen ist Finanziert und es bleibt evtl. auch noch was über......


    PS:


    ich hab zwar noch lange nicht vor mich vom Acker zu machen, aber wenn ich merke das es bei mir nachlässt kann ich mich auch vorher von Sachen trennen welche ich dann mit Sicherheit nicht mehr brauche.


    Und es kann einem schneller was passieren als man Denkt!!

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de

  • Salve Männers,

    Klar aber weißt Du, mir selbst wäre es ja auch voll egal, aber meiner Frau liegt das echt auf der Seele. Eigentlich ein Luxusproblem, aber...

    Ich habe mir damals beim Erwerb des Iltis eine Liste gemacht mit Datum, was ich alles dazugekauft habe und was ich bezahlt habe.

    Jedesmal, wenn ich was kaufe, trage ich es in die Liste ein und meine Kommandeuse hat im Falle des Falles einen Anhaltspunkt.

    Sowas würde ich mit Deinem vielen Werkzeug und Maschinen auch machen.

  • ...ja, und dann wird es ein schweres Erbe!


    Niemand kann sagen, was welches Teil, Werkzeug irgendwann mal welchen Wert haben wird... Die armen Hinterbliebenen müssen sich moralisch an "die Preise" halten und dürfen ihre Lebenszeit mit dem ererbten Plunder verbringen, oder eben nur den ganzen Rums verschrotten, was dann auch noch Geld kostet.

    Schönen Dank sag ich mal!


    Da ich schon mehrfach mit allerelei Nachlässen beschäftigt sein musste, weiß ich, wovon ich rede.


    In jedweder Hinsicht die beste Hinterlassenschaft, habe ich von meinem Onkel bekommen: Mit warmer Hand und großer menschlicher Nähe hat er mich begünstigt. Zu meinem Glück hatte er aber sehr wenig "Dinge" (die man nicht braucht) und so war die Auflösung seines Haushaltes ein einfacher Sperrmülltermin. Einiges hat der Nachmieter dann noch von mir geschenkt bekommen.


    Die alte Dame in der Nachbarschaft welche ihr Haus verkauft hat, hat die grandiose Amateurfunk und Elektrotechnik Werkstatt ihres Mannes nach dessen Tod verschenkt.: "Nehmt mit, was ihr haben wollt..." Ich sage Euch, da sind die Trüffelschweinhorden durch die Bude gefegt wie nix gutes...

    Sie hat damit ihren Frieden gemacht und war den Hochwertplunder los. Was hätten ihr jetzt 20,30 K€ mehr gebracht mit ihren 84 Jahren???!

    Mir tat´s natürlich leid, daß da ein perfektes Lebenswerk zerrissen wurde. -Diese Werkstatt hätte man ohne weiteres einfach komplett weiter nutzen können.

    So ist das aber im Leben, es ist ein "Auf" und ein "Ab" und so muss es auch sein, sonst wären wir alle Dinosaurier die im Museum rumkreuchen und schon in jungen Jahren alt und versteinert wären!


    Und ganz persönlich an Jochen: Genieße Deinen Kram, nutze ihn,besitze ihn. Wenn Du irgendwann keine Lust mehr auf Dein Zeug hast, gib es weg oder lass es liegen. Da freut sich schon einer drüber...

    Wenn Du jemanden magst und ein bisschen seine Interessenlage kennst, schreib ´was auf einen Zettel und vermach es ihm. Du kennst Leute die sich für so was interessieren. (Ist ja hier kein Büromenschenforum)

    So habe ich das für mich angedacht.


    Und bis dahin: Lass es krachen, genieße das Leben und schieb die trübsinnigen Gedanken weg. Sie verbrauchen Zeit und Energie.


    Auf die nächsten 10 Jahre bei bester Gesundheit!


    grüßt


    Bernd

  • Aber oft wird einem auch Krempel vermacht, den man nur noch entsorgen kann.

    Meine Großeltern haben von meiner Uroma einen Schrank voller Pelzmäntel vererbt bekommen. Das Zeug will heute niemand mehr haben, aber denken es hätte einen großen Wert.

    Entsprechend werde ich eines Tages da viel aufzuräumen haben. Da sind von Müll über kurioses bis hin zu Briefen von bekannten Raketenwissenschaftlern, die in Bleicherode im Familienhaus zeitweise wohnten aus dem 2. WK , Bücher mit persönlichen Widmungen eines Gefreiten aus Restjugoslawien Nord an meinen Opa, allerlei Dinge dabei. Alte Pelzmäntel, 80 Jahre alte Bettwäsche, Gebissprothesensammlung aus "Frontfertigung und den gerade verfügbaren Materialien", irgendwelche Zahntechniker Werkzeuge, alte Bilderrahmen, Orden aus dem 1. WK zwischen alten Münzen und Geldscheinen, alte Zigarettenpäckchen und und und.


    Es macht ja mehr Sinn noch zu Lebzeiten darüber zu sprechen, was welchen Wert hat, aber wenn sich die Leute von nichts trennen wollen, ist es echt schwer eventuell wertvolle Dinge vom Müll zu trennen.


    Ich habe meine Sammlung von schweizer Taschenmessern auch mit den genauen Bezeichnungen, Alter und jeweiligen Marktpreisen mit Jahrszahl versehen, falls man doch mal früher als erwartet ablebt.


    Aber es gibt auch Leute, die nur horten und horten, und dadurch die Kontrolle über ihr Leben verloren haben, weil sie mit nichts fertigwerden, immer mehr anhäufen und nichts abgeben können oder wollen, obwohl das Material noch für 15 weitere Generationen ausreicht. Da werdne dann Fahrzeuge im freien unter Planen oder in moderigen einstürzenden Scheunen "gelagert", anstatt sie mit den nötigen Teilen für eine Wiederherstellung an jemanden abzugeben, der das Fahrzeug auch wieder auf die Straße bringt.

    Vorsicht ! Beiträge können Ironie und Sarkasmus enthalten. Sie sind für seichte Gemüter und zu nah am Wasser gebaute Menschen nur schwer zu ertragen. :heuldoch:

  • Hallöle.

    Ja, so sehe ich das auch :daumenhoch:

    Wenn es um Werkzeuge und Teile geht:

    Irgendwo haben die Sachen ja nur für den jetzigen Benutzer und Eigentümer ihren Wert. Das kann der praktische Nutzwert sein und/oder der pekuniäre Wert. Beide Werte müssen und werden sich anderen nicht unbedingt erschließen.

    Das sinnvollste wird sein bei Zeiten nur das zu behalten, was in dem einen und dem anderen Sinne für einen selbst einen Wert darstellt. Alles andere kann weg. Um das was dann mal übrig ist mache ich mir keine Gedanken.

    Um die paar Sachen die evtl. tatsächlich einen gewissen Marktwert darstellen muss sich der Besitzer halt kümmern solange er dazu noch im Stande ist. Wenn sich im Bekanntenkreis und der Familie niemand findet, der da etwas haben möchte, dann wird´s halt verkauft.

    Wenn sich kein "guter Zweck" findet an den man die Sachen übergeben kann, dann halt ´nen Garagenflohmarkt machen und weg damit.

    Bei anderen Sammler- und Erinnerungsstücken würde ich eigentlich auch so verfahren.

    Der Fuhrpark und die Werkstatt machen keinen Sinn mehr, wenn man von der eigenen Konstitution her nicht mehr die Möglichkeit hat etwas davon zu nutzen.


    Servus der murkser

  • ... also ich hatte gerade dies Aufgabe.

    Mein Vater hat als Tischler seine komplette Werkstatt hinterlassen und wir müssen nun zusehen, dass wir die Maschinen und Werkzeuge zu Geld machen, um die Pflege für meine Mutter zu finanzieren.

    Da ist es schwer einen guten Preis zu erzielen, weil die Leute für gebrauchte Werkzeueg und Maschinen einfach nichts ausgeben wollen.

    Das erfordert viel Zeit und Ruhe.

    Schöner wäre es gewesen, wenn Vatern die Sachen schon zu Lebzeiten verkauft hätte, weil er zum Schluss sowieso nichts mehr gemacht hatte.


    Deswegen werde ich meinen Krempel rechtzeitig absetzen und mir von dem Erlös einen schönen Abend machen.

    Wenn ihr versteht, was ich meine ...


    Aber das ist natürlich immer eine sehr persönliche Entscheidung.

    Wir Sammler neigen ja eher zum Horten und nicht zum Abgeben.

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Es gibt bestimmt die Möglichkeit das ganze der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

    Interessengemeinschaften und Clubs wird es genug geben.Es kommt darauf an die Sachen sochen Gruppen zu geben die das auch schätzen.

    Verschrottung kommt nicht in Frage.Was einmal weg ist ist verloren.

  • Danke für eure guten Ratschläge. Wenn es dieses Forum dann noch gibt, werden wir/sie es einfach hier bekanntgeben. Irgendjemand wird dann schon irgendjemanden kennen, der einfach alles abholt. Geld wollen wir keins dafür.

    ich denke manchmal kann das auch eine Last sein so etwas vererbt/überantwortet zu bekommen.


    wenn ich da an mein Hallen denke. hmmm


    irgendwann werde ich da abschließen und nicht mehr hin fahren. :schulterzuck:


    oder aber die Kinder / Enkelkinder machen da so weiter.


    Bei meinem "Alten Herrn" ist das so, der kommt jeden Samstag noch raus gefahren zum "Klugscheißen", jetzt im Winter nur kurz, im Sommer länger.

    Da hab ich manchmal schon gedacht ich bin beim Altenkaffee:


  • Moin Jochen,


    ich finde es klug sich darüber Gedanken zu machen. Es ist für die Hinterbliebenen in jedem Fall eine Hilfe wenn einiges zumindest geregelt ist. Das Hinterlassen von Material überfordert i.d.R. Die Nachkommen/Partner. Ich würde mir einen Verein oder eine IG suchen, die zu dem Material passt. Ich denke da z.B. an chronisch unterfinanzierte Bereiche wie Feuerwehrmuseen, BGS-Sammlungen o.ä. Die freuen sich über jedwede Zuwendung. Da kommt das Material in kündige Hände, und trägt zum Erhalt von Kulturgut bei. So profitieren alle, sogar auf lange Sicht. Das kann „Mann“ sogar alles noch zu Lebzeiten regeln. Ich wünsch Dir alles Gute und ein langes Leben!


    Gruß


    24-volt

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  • Servus , meine "besser Hälfte" fragt auch manchmal, "was soll mit dem ganzen Kram von dir werden ? , ich hab keine Ahnung davon:wacko:. Ich mach mir darüber , ehrlich gesagt, noch keine Gedanken:pfeif:. Ende des Jahres ist mein "Arbeitsleben" erst mal vorbei und ich hab noch keine n Gedanken daran verschwendet "das Besteck zu reichen" nee.8] Erst mal das Leben genießen , so lange wie es nur geht,;\D was danach kommt, schau mer mal. ;P

    Andererseits kenn ich ein paar jünger2 Fans alter Militärfahrzeuge , die meinen Kram mit "einem Grinsen im Gesicht " gerne übernehmen,

    da bin ich mir sicher!;-)

    Die Idee mit der "Teile-Liste" find ich aber auch gut :thumbsup:

    Grüße Klaus

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