WIG Elektroden - wie anspitzen?

  • Hallo zusammen,



    ich habe mich zum Geburtstag reich beschenken lassen, es sind ein kleiner Plasmaschneider und ein WIG-Schweißgerät bei mir eingezogen.


    Das Schneidgerät habe ich schon mal getestet, das geht. Ebenso der Schweißhelm. Der Rest ist Übung und Erfahrung.


    Zum Schweißen brauche ich noch eine Flasche Argon, die hole ich nächste Woche. Eine Frage ist aber aktuell noch offen:


    Wie spitzt man Elektroden?


    Ein Vereinskollege und Monteur sagt Flex, der zweite (mit Stahlbaufirma) hat sich ähnlich geäußert. Aber warum gibt es dann Geräte dafür, die teilweise hohe vierstellige Beträge kosten? Geht es da nur um die Geschwindigkeit, z.B. in der Industrie?

    Wie macht ihr das?


    Grüße



    Erik

  • Für den Hausgebrauch reicht es mit der Flex oder dem Schleifbock. Wichtig ist dabei, daß die entstehenden Riefen in Längsrichtung sind, sonst streut der Lichtbogen zu sehr. Je schlanker die Spitze ist, desto besser der Lichtbogen. Für ein optimales Ergebniss, daß bei sehr feinen ArbeiteN nötig ist wie zB Auftragschweissen auf 1mm Draht, muss die Elektrode noch poliert werden. Das ist aber erst was für Fortgeschrittene.

    Wenn Dein neues Gerät keine HF Zündung haben sollte, kannst Du Dir allerdings jeden Aufwand sparen, dann ist die Spitze nach dem ersten "anreissen" eh wieder stumpf.

    Solte Dein Gerät jedoch so super sein, daß es auch Wechselstrom liefern kann, was für Alu nötig wäre, müsste für dIesen Einsatz die Elektrode als Halbkugel angeschliffen werden.


    Ich hoffe, daß war nicht "to much information"

  • Hallo Mathias,



    ich hab in die Vollen gegriffen, es kann HF-Zündung und Alu. Zusätzlich Punkte per Zeitprogramm.


    Der Gedanke ist erst einmal, dass es ja sein muss wie Autogenschweißen. Das habe ich schon mal gut hinbekommen, Blech Stoß auf Stoß. Alles andere muss ich halt ausprobieren, sind erst einmal keine Projekte für Druckbehälter, tragende Teile o.ä.


    Grüße



    Erik

  • Ich hab das mit dem Schleifbock gelernt. Das ist meiner bescheidenen Meinung nach die eleganteste, aber auch einfachste Methode.
    Natürlich dann nicht quer, sondern längs anspitzen. Und falls man wenig Erfahrung mit WIGen hat, muss man das Anfangs sehr oft machen.:-O


    Gruß Eve

    Eve was here... :daumenhoch:


    Schreibfehler sind unbeabsichtigt, dürfen aber gerne zur Erheiterung genossen werden... :yes:

    Abwarten und Tee trinken. Wenn das nicht hilft, mit der Kanne werfen . pfrtz

  • Hallo Erik,

    prima, dann hast Du ja was Gutes.

    Ich bin natürlich neugierig, welches Gerät Du Dir gegönnt hast. Ist halt mein Metier...


    Falls Du Stahl schweissen möchtest, muss das Metall Rost- und Zunderfrei sein, sonst hast Du Nahteinschlüsse oder Poren.

    Und wenn Du am Üben bist, gewöhne Dir garnicht erst eine falsche Handhaltung an, sonnst musst Du wieder umlernen.

    So freihändig aus dem Handgelenk wie beim Autogenschweissen wird das nichts ordentliches. Der Lichtbogen muss recht dicht am Schmelzbad sein und auch die Bewegung, je nach Materialdicke, sollte eher wenig sein.


    Du kannst mich gerne immer anmorsen, wenn Fragen auftauchen, ich habe damit mein Geld verdient, von feinsten polierten Yachtbeschlägen bis zu dicken AKW Leitungen und mir in meiner Branche einen gewissen Ruf erarbeitet. Mein Wissen teile ich gern, für praktischen Unterricht wohnen wir wohl zu weit auseinander.


    Viel Erfolg, Übung hilft und Talent kann nicht schaden. 8]

  • By the way,

    ein wenig Anschauungsmaterial ;)

    Wenn Deine Nähte so aussehen, bist Du auf dem richtigen Weg :thumbsup:

    (Das Streichholz zum Grössenvergleich ist kein Kaminholz :deck:)



    Wenn die Nähte nicht so aussehen, macht das auch nix :lupe:

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    Da ich damals noch keinen Schleifbick hatte , habe ich mir das Teil angeschafft...


    Inzwischen habe ich von einem Nachbarn diesen Schleifbock geschenkt bekommen... mit feiner Scheibe...:top:


    Einen Schleifbock-Smiliey haben wir auch noch nicht...:schulterzuck: Mit massiven Funkenregen, der etwas entzündet...hmmm

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    Oder du nimmst das...

    Gruß Olli


    Echte Männer sammeln Punkte nur in Flensburg, nicht bei Payback ! 8]

    :krad:






  • Spitz ... (beim nächsten Durchgang probiere ich es mal etwas spitzer)



    Stumpf...


    Wohl auch eine Frage der Einstellungen (danke an alle Youtuber!)


    Ich denke das spiele ich jetzt eine Weile. Wobei die 3. schon deutlich länger durchgehalten hat.



    Bis zum obersten Streifen (Naht darf ich das ja wohl nicht nennen) und noch ein bisschen weiter. Die Löcher im Karosserieblech fotografiere ich nicht (liegen noch im Hintergrund). :no:



    Ist leider nur oberflächlich, Da waren 80A zu wenig, die Elektrode und der Draht wohl auch zu filigran.


    Grüße


    Erik


    :schweißen:(i.A. - im Anfängerstadium)

  • Dein Gerät hat doch bestimmt eine Pulsfunktion, damit wird der Schweissstrom pendelnd verringert und verstärkt.

    Immer dann wenn der Lichtbogen schwächer wird kannst du die spitze etwas zurückziehen und ein wenig schweissgut zugeben.

    Auch kannst du ein wenig pendelnd bei Vorschub die Seiten mit anwärmen.

    Durch das Schweissschild sieht das dann so aus, das die Schmelze von links nach rechtspendelt.

    Bei dünnen Blechen ist es sinnvoll eine Kupferplatte zu unterlegen.Das nimmt dann unten die Wärme weg und verhindert

    das Durchsacken und das wegwehen des Schutzgases. je dicker die Raupen werden, desto mehr Strom brauchst du.

    Also weniger Materialzusatz wird dich zum Erfolg führen. Versuch mal 2 Bleche a 1mm auf Stoss ohne Zusatz zu verbinden

    mit weniger Strom ......:daumenhoch:....das wird.


    Alles Klugscheiss.


    Deine Nähte sind ja schon recht gerade, mit ein bischen Übung brauchst du weniger Material und die Raupen werden nicht mehr so wuchtig.

  • Hallo,

    Den Grundkurs und eine generelle Anleitung hast du dir bestimmt schon angesehen.

    Drum will ich hier nicht ins Detail gehen.

    Deine Eingangsfrage bezieht sich auf das anschleifen der Elektrodenspitze und wie das gemacht werden sollte.

    Dazu ist ja inzwischen einiges eingegangen :daumenhoch:


    Die Wolfram-Elektrode soll übrigens nicht abschmelzen!

    Achte daher auch auf die Polung der Anschlüsse :

    Für Alu, Magnesium und Legierungen schweißt man mit Wechselstrom zum aufbrechen der Oxidschicht und schließt Minus an das Werkstück, sowie Plus an die Elektrode.

    Für Alu wird die Spitze angeblich nicht spitz angeschliffen sondern sollte eine halbkugelförmige Kalotte erhalten.


    Für Stahl gilt Gleichstrom mit Plus am Werkstück und Minus an der Elektrode.

    Und diese spitz angeschliffen, Riefen in Längsrichtung, wie zuvor oben beschrieben.

    Das mache ich in der Regel am Schleifbock, mit der Flex gehts aber auch.


    Grüße,

    Jürgen

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