Einphasen-Lichtmaschine mit Mittelanzapfung

  • Ich hab mal wieder eine spezielle technisch-elektrische Frage und hoffe auf das hier vorhandene Schwarmwissenhmmm

    Ausgangslage: Einzylinder-Dieselmotor, u.a. auch verbaut in Stromaggregaten und ähnlichen Geräten. Das Teil hat eine eingebaute Wechselstrom-Lichtmaschine (also keine Drehstrom- oder Gleichstromlichtmaschine) mit 2 Ausgängen (in der Zeichnung gelb) und einer gemeinsamen Mittelanzapfung der Spulen (rot). Beide Spulen liefern eine Wechselspannung von 12 Volt, allerdings mit 180° Phasenversatz.
    Ich würde gerne wie im Bild gezeigt einen ausreichend dimensionierten Brückengleichrichter montieren um die beiden Phasen sozusagen zusammenzuführen und gleichzeitig auf der anderen Seite eine brauchbare Gleichspannung zu erhalten.
    Was sagt die Forengemeinde? Wird das was? Könnte das was werden? Oder wird aus dem Gleichrichter ein Gleich-riecht-er? :hel:



    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Hallo Lorenz,


    mein erster Ansatz wäre eine Einweggleichrichtung, d.h. die Schaltung würde sich auf D1 und D3 beschränken. In dem Fall wäre es aber ratsam, dann zu überprüfen, ob die Spannung unter Last noch ausreicht (ggf. einen Ladeelko dahinterschalten). Allerdings wüßte ich auch nicht, welchen Schaden D2 und D4 in der Schaltung anrichten könnten, von daher wäre ich jetzt erstmal der Meinung, daß das funktionieren müßte. Was hast du denn konkret damit vor? Soll da dann ein normales 12V-Bordnetz betrieben werden? (Es geht nicht zufällig um einen Einachsschlepper?:/)


    VG

    Andreas

  • (Es geht nicht zufällig um einen Einachsschlepper?:/

    Verdammt, durchschaut :P Ja, sollte dann eine (kleine) 12 V-Batterie laden und die Beleuchtung versorgen. Wobei dann noch die Regelung des Ladestroms die nächste Frage wäre. Den Brückengleichrichter hatte ich gerade 'rumliegen.
    Wie groß wäre dann der von Dir erwähnle Ladeelko zu dimensionieren?
    Aber die Lima stammt tatsächlich aus einem ex-BW-Motor. Der hatte vorher wohl entweder einen Kompressor oder ein Stromaggregat angetrieben. Und wenn das ganze funktioniert würde ich das auch gerne bei meinem Bootsmotor umsetzen weil die Lima im Motorgehäuse auf der Schwungscheibe sitzt und draußen nicht mehr so viel Kram am Motor hängt :)

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  • Ich glaube, daß man auf den Ladeelko unter diesen Umständen auch verzichten kann, denn die Funktion würde ja die Batterie selbst schon übernehmen. Umso wichtiger wäre aber, die Spannung im erforderlichen Bereich zu halten. Da müßtest Du dann tatsächlich mal experimentieren und messen. Bei dem Gleichrichter müßtest Du dann nochmal prüfen, ob er denn den Strom, den der Generator liefern kann bzw. den die Anlage benötigt, auch verträgt. Das hängt dann aber letztlich von den verwendeten Komponenten ab.

  • Der Gleichrichter soll laut Hersteller 50 A und 1.000 V vertragen. Was die Laderegelung betrifft, da dachte ich an Regler aus dem Mopedbereich. Da gibts für Chinaroller welche im einstelligen Eurobereich. Wenn davon einer beim Testen abraucht wäre das nicht ganz so tragisch ;)
    Mopeds haben ja auch oft Wechselstromlimas, allerdings mit verschieden großen Spulen (Scheinwerfer und Rücklicht können da ja Wechselstrom bleiben, nur für Batterie und Gleichstromverbraucher wäre ein Gleichrichter nötig). Aber ich würde eben gerne beide Spulen für Gleichstrom nutzen.

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  • OK, der Gleichrichter sollte reichen. Das mit dem Laderegler müßte auch funktionieren. Mir persönlich wäre auch eine reine Gleichspannungsanlage sympathischer. Die (antike) Zweirad-Elektrotechnik ist mir schon immer irgendwie suspekt gewesen...

    Ich denke, das dürfte so funktionieren, wie Du es Dir vorstellst.

  • Dann gibt es nur eine Möglichkeit, das herauszufinden... Versuch macht kluch :)

    Danke schonmal!

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  • Naabend.

    Ich hätte noch ein paar Ducati-Regler für solche Limas rumliegen.

    Wenn ich morgen dazu komme schicke ich mal ein Foto.

    Die gezeichnete Schaltung funzt so nicht, das gibt eines satten Kurzschluss.

    D2 und D4 weglassen und Du hast einen Mittelpunktgleichrichter.

    Sind die Spulen der Lima irgendwo mit Masse verbunden, oder sind sie gen Masse isoliert?

    Gruß Werner

  • Soweit ich gemessen habe sind die Spulen gegen Masse isoliert. In eingebautem Zustand sieht das so aus:

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  • Hallo.

    Hier die versprochenen Fotos von genanntem Regler





    Diese Regler wurden bei uns im Betrieb jahrelang zur Laderegelung der Batterien von ungeregelten Generatoren in z.B Kleinschleppern bzw deren Anhängern verwendet.


    Hier die Schaltung:

    Der Regler verwendet hier die Mittelpunktgleichrichtung.


    Die Ladung der Batterie bzw die Versorgung der Verbraucher funktioniert auch mit nur einer Spule.

    Das ist jedoch nicht optimal, da in diesem Fall nur eine Halbwelle des Wechselstroms der Lima genutzt wird. >Einweggleichtichter.

    Gruß Werner

  • Moin Werner, das klingt interessant. Die Lima die ich hab stammt ja auch von Ducati. Ich werde bloß aus der Zeichnung nicht ganz schlau: liegt zwischen R und +B innerhalb des Reglers eine Brücke? Und was bewirkt der Zündschalter? Die Lima braucht ja keine Erregerspannung wie eine Drehstrom-Lima, denke ich mal?

    Erzähl doch mal (gerne auch per PN) was ein oder zwei dieser Regler kosten sollen, vielleicht erspare ich mir damit ja das Herumexperimentieren ;)

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  • Es ist eine Brücke zwischen B* und R vorhanden. Das ist auch auf einem Foto ersichtlich.

    Der Minusanschluss ist das Gehäuse.

    Die Gleichrichtung des Wechselstroms von der Lima erfolgt in diesem Regler nicht mit 2 "normalen" Dioden, sondern mit 2 Thyristoren.

    Die eingebaute Steuerelektronik zündet diese Thyristoren je nach Erfordernis der Batterie und der Last.

    Der Anschluss C ist der Anschluss der Steuerung.

    Dort fließen ein paar Miliampere Steuerstrom für die Elektronik.

    Wenn man den Kontakt C dauernd mit B+ verbindet, dann entläd sich die Batterie bei Motorstillstand mit der Zeit, in ein paar Tagen oder Wochen, je nach Batteriegröße.

    Wenn dort kein Plus anliegt funktioniert der Regler nicht, er gibt dann keine Spannung ab.

    Es gibt viele solche Regler auf dem Markt.

    Die bei mir sind über 20 Jahre alt.

    Funzen aber noch. Sind NOS, die sollten eigentlich in den Schrott.

    Wenn man übrigens die Lima ohne Last im Leerlauf bei höherer Drehzal laufen lässt, dann steht an den Klemmen eine recht hohe Spannung an.

    Wie haben glaub damals um die 60Volt gemessen.

    Allerdings bricht die bei Last recht weit ein.

    Ungeregelt mit nur Gleichrichtung auf die Batterie ist nicht gut, die wird überladen und Verbraucher gehen hops.

    Gruß Werner.

  • Ah, jetzt verstehe ich... stimmt, ich hätte auf dem Foto mal genauer hinschauen sollen... ich doof, ich :esel:

    Und für "in den Schrott" sind die meiner Meinung nach viel zu schade ;)

    Da bei mir ein paar dieser Einzylinder stehen (nicht nur für Einachsschlepper) und ich gerade in der Bucht eine zweite Lima ergattert habe hätte ich schon Interesse.

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



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  • Ich hab soeben nochmal geschaut.

    Leider befinden sich nur noch 2 Stück im Fundus.

    Ich habe zwar vor x Jahren schon einige in der Bucht verscherbelt, aber da müssen noch mehr da sein.

    Keine Ahnung unter welchem Elektronikzeugs die sich verkrochen haben.

    Irgendwann erwische ich die schon..

    Die beiden kannst gerne haben.

    Preis via PN.

    Als Maximalstrom waren damals glaub 18 Ampere angegeben.

    Getestet wurde das aber nie.

    Außer durch Verpoltes anklemmen hat noch niemand einen solchen Regler gekillt.

    PN folgt

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