Bremsenproblem, völlig unlogisch

  • Hallo

    Der Aufbau der HBZ bei Borgward und Hanomag sind arg gleich. Dieses Phänomen ist schon bei einigen aufgetreten, jedesmal war es das Bodenventil im HBZ.

    Tausch das einfach mal aus.

    Unten die Fotos von meinem HBZ,

    Gruß

    Mario

  • Das anfänglich bei der Beschreibung ZUERST ein harter Druckpunkt erwähnt ist deutet auf ein festes Ventil hin. Welche Funktion hat den dieses zweifach verbaute Bodenventil ?


    Und wenn der Zylinder und der Kolben fachmännisch überholt und getestet wurden, und NATÜRLICH vor dem Einbau vom Besitzer geprüft wurde sollte man das eigentlich als Fehlerquelle ausschließen können . Immer doof wenn der Verdacht trotzdem naheliegend erscheint ....

    Wie ist denn der aktuelle Fortgang bei dem Problem ?

  • Da der HBZ getauscht bzw. überholt wurde, wäre es doch logisch dass dort der Fehler ist.

    Dem kann ich mich nur anschliessen. Vor allem das Verhalten beim Pumpen deutet für mich auf fehlendes Volumen hin. Bei einmaliger Betätigung geht der / die Kolben dann auf Anschlag. Evtl. haben die Schöbel Leute wg. der Übergrösse auch einen neuen, aber zu langen Kolben verbaut. Das merkt man logischerweise auch nicht bei einer reinen Druckprüfung.

    Allerdings erklärt das auch nicht wirklich das Verhalten bei geöffnetem Entlüftungsventil.

  • Zitat von Hermann

    Bei sehr viel Lüftspiel in den Radbremsen könnte daher bei einem falsch rum eingebauten Bodenventil das Ganze nur mit Pumpen gehen.

    Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie man ein Bodenventil falsch herum einbauen kann - mir fällt nichts ein, da es asymmetrisch aufgebaut ist und nur mit massiver Gewaltanwendung rein zu kriegen wäre.
    Abgesehen davon dürfte es dann weder in die eine Richtung noch in die andere Richtung funktionieren.
    Die Bilder von mariosaar oben dürften das eindeutig belegen.


    Gruß


    Peter

  • Zitat

    Dass du nach mehrfachem Pumpen etwas Druck hast, deutet ganz stark auf Luft im System hin!

    Jede Wette daß da noch irgendwo Luft im System ist ggf. in Verbindung mit dem Abstand der Beläge zur Bremstrommel.

    Ich hatte das ähnlich beim Piglet und das hat mich auch an den Rand der Verzweiflung gebracht. Abhilfe hat letzen Endes sauberes Einstellen der Beläge und gründlichstes Entlüften der Bremsanlage mit einem Überdruckgerät gebracht.

  • Wow tauchen da viele Theorien auf ...

    Dass ein Kolben im HBZ auf Anschlag geht, würde ich ausschließen; dann würde er bei geöffnetem Entlüftungsventil auch auf Anschlag sein.

    Genau das ist ja das Verrückte, das ich nicht verstehe: selbst wenn im vorderen Kreis was nicht stimmen würde, müsste der erste Kolben dann doch immer noch so weit durchdrücken, dass der hintere Kreis bremst. Oder sehe ich das grundsätzlich falsch.


    Und zu Jay Dee: ab Werk ist im Hanomag für Militärfahrzeuge ein 2-Kreis-System verbaut; 2 Kreis HBZ und 2 Kreis Hydrair.


    Die Leitungen sind neu, die Schläuche auch nicht älter, als ein paar Jahre, alle Bremsbeläge vor 2 Jahren erneuert und korrekt eingebaut; Hydrair vor 2 Jahen komplett überholt, inkl. Gummis und Bodenventile, Radbremszylinder dito bzw. ausgetauscht.


    Wenn ich das nächste Mal Zeit zum Werkeln habe und was Neues rausfinde oder auch nicht, geb ich Bescheid. Für weitere Ratschläge wäre ich dankbar.


    Einen guten Start ins neue Jahre wünsche ich.

    Wer Neues entdecken will, muss die ausgelatschten Pfade verlassen.

  • Servus miteinander,

    auch von mir ein gutes neues Jahr :winky:

    Wenn ich das Schaubild der AL28-Bremse richtig deute, ist die Bremsanlage wie folgt aufgebaut:

    Vom Tandem-HBZ gehen zwei Bremsleitungen an den Hydrair, von dem dann jeweils eine Leitung nach vorne und hinten, wo diese Leitungen per T-Stück dann auf die einzelnen Räder gehen. Soweit, so gut. Jetzt würde mich interessieren, ob beim ersten Mal Bremspedal drücken die VA schon bremst...

    Ich geh jetzt mal davon aus, da ja das Pedal durchfällt, wenn ein Entlüftungsnippel an der VA geöffnet wird. M. E. liegt das Problem im HA-Bereich. Ich würde folgendes machen: Das Bremspedal betätigen und dann die Leitung für die HA in der Reihenfolge Hydrair-Eingang - Hydrair-Ausgang - Übergang von Bremsleitung zum Bremsschlauch HA - Bremsschlauch an T-Stück öffnen und schließen; also ned alle miteinander, sondern eins nach dem anderen. Normalerweise sollte dann das Bremspedal auf's Bodenblech durchgehen; wenn nicht, ist in diesem Bereich ab der vorherigen Trennstelle die Blockade...

    So sind meine Denkansätze, vielleicht helfen sie dir weiter...

    :barett-sch: Gerald

    You can't wait until life isn't hard anymore

    before you decide to be happy.

    (Nightbirde 1990 - 2022)


  • stell doch mal ein paar Fotos von den relevanten Teilen ein...

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Ich erinnere mich so ganz dunkel, das ich vor vielen Jahren ähnliche Probleme bei einem Hannomag-Zivilfahrzeug hatte. Auch mein HBZ wurde überholt und ohne Ergebnis überprüft - und es lag dann doch daran!


    Aber ich weiß es einfach nicht mehr... nur noch, dass die/eine Bohrung? zum Bodenventil von den neuen (zu großen) beweglichen Teilen verdeckt wurde. Irgendwie stimmte der Laufweg oder Ruhestellung nicht mehr.


    Vielleicht Mal so als Anregung?


    Viel Erfolg!

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

    Der Klügere gibt nach! - Nun regieren die BildungsfernInnen :mimimi:

  • Dann würde ich zunächst mal die Brembeläge auf „soeben Freilauf“ einstellen. Weiterhin, wenn schon die Fehlersuche so einen Aufwand darstellt, wäre ja mal ne Überlegung das sich dies Art Bremsen irgendwie ja nicht durchsetzt haben … sonst würde heutzutage ja alles mit hydrair rumfahren. Wie wäre es da mal grundsätzlich einzugreifen und auf ein modernes Bremssystem („Bremskraftverstärker“) umzurüsten bei dem dann auch Ersatzteile aller Art vorhanden wären. Beim Bremsen kann ich gut auf Originalität verzichten …


    Gruß aus dem Ahrtal


    Heri

  • Dann würde ich zunächst mal die Brembeläge auf „soeben Freilauf“ einstellen. Weiterhin, wenn schon die Fehlersuche so einen Aufwand darstellt, wäre ja mal ne Überlegung das sich dies Art Bremsen irgendwie ja nicht durchsetzt haben … sonst würde heutzutage ja alles mit hydrair rumfahren. Wie wäre es da mal grundsätzlich einzugreifen und auf ein modernes Bremssystem („Bremskraftverstärker“) umzurüsten bei dem dann auch Ersatzteile aller Art vorhanden wären. Beim Bremsen kann ich gut auf Originalität verzichten …


    Gruß aus dem Ahrtal


    Heri

    Das wäre es aber dann mit der Betriebserlaubnis!

  • Wie wäre es da mal grundsätzlich einzugreifen und auf ein modernes Bremssystem („Bremskraftverstärker“)

    Das Hydrair is ja nichts andere als ein Bremskraftverstärker - nur eben nicht mit Unterdruck, sondern mit Überdruck.
    'Moderne' Bremskraftverstärker sind - zumindest im PKW-Bereich - direkt mit dem HBZ verflanscht. Damit kann dann EIN Verstärker beide Kreise unterstützen. So gesehen ist das Zweikreis-Hydrair noch ein Ticken besser, denn es unterstützt beide Kreise separat (auch wenn der Vorsteuerdruck nur aus einem Kreis kommt).
    Ferner haben sich die Ingenieure damals bei Hanomag bei der Abstimmung HBZ - Hydrair - RBZ bestimmt Gedanken gemacht, die bei einem tiefgehenden Eingriff nicht zu vernachlässigen sind.


    Grundsätzlich fahren wir mit alten Autos auch mit einem 'alten' Stand der Technik rum. Der muss nicht zwingend schlechter sein. Das sich heute ein anderer Stand durchgesetzt hat, kann auch rein wirtschaftliche Gründe haben.
    Ein gewartet alte Bremsanlage (selbst, wenn nur Einkreis) kann durchaus ein Fahrzeug sicher abbremsen. Es empfiehlt sich aber auch hin und wieder mal nach dem Verschleißzustand (zeit- oder streckenabhängig) zu schauen.


    Gruß


    Peter

  • Betriebserlaubnis:


    Daher das Wort „Überlegung(!)“ Das in solch einem synapsenbelastenden Vorgang auch ein Gespräch mit dem TüV gehört, sollte wohl selbstverständlich(!) sein!


    Aber das ist ja nur ein Gedanke … das Nachrüsten von z.B.Sicherheitsgurten hat nur bei hirnverbrannten Tüvvern schon zu Diskussionen um den „H“Status geführt!


    Mir ist‘s im Grunde aber egal, meine Vorgehensweise habe ich oben beschrieben, diese wurde sinngemäß mehrfach von anderen bestätigt … da würde ich mir einen Tag entspannt Zeit für nehmen und wenn dann kein gravierender Montagefehler oder Verschmutzungen entdeckt werden, tja dann

    … eine Örtlichkeit wurde ja noch nicht verraten. Sonst würde ich auch mal draufschauen!


    Gruß aus dem Ahrtal

    Heri

  • Zum Thema Betriebserlaubnis für die Synapsen:


    Wenn ich an einem Kraftfahrzeug die Bremsanlage in Ihrer Funktion ändere, muss eine neue BE erteilt werden. Und das nach meiner Kenntnis nach aktuellen Richtlinien (2023).

    Das wird dir ein TÜVler für ein 50+ Jahre altes Fahrzeug sicher nicht ohne entsprechende Freigaben des Herstellers machen. Und das dürfte bei Hanomag schwierig werden.


    Also besser die Ursache des Problems finden.

  • Meiner Kenntnis nach, müssen Fahrzeuge den Zulassungsanforderungen entsprechen, zum Zeitpunkt ihrer Erstzulassung - es sei denn es sind explizite Nachforderungen definiert (z.B. Warnblinker).
    In der 'alten' StVZO waren meines Wissens nach Bremsteile nicht als Typprüfpflichtig genannt. Daher hätte man durchaus Freiheiten.
    So bin ich ja von genieteten (asbesthaltigen) Belägen auf geklebte moderne Beläge umgestiegen. Auch die Diskussionen über Silikonbremsflüssigkeit könnte hier geführt werden.

    Wenn der Hersteller - für Freigaben - nicht mehr existiert, muss der aaS mit seinem Sachverstand ran.

    Dennoch sollten man Änderungen an signifikaten Stellen mit der entsprechenden Sorgfalt und Verantwortung machen.

    Aber vielleicht kann uns KaiserJeep da etwas aufklären.


    Gruß


    Peter

  • Gute Anregung , da sollte man nachschauen ( Kolbenstange, Bewegung usw ) .


    Wogegen ich die nachfolgende Diskussion um Komplettumbau und Betriebserlaubnis eher überflüssig finde .

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