Bremsenproblem, völlig unlogisch

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    Moin Jürgen,

    wie hier schon mehrfach erwähnt, sehe auch ich den direkten Zusammenhang Deines Problems mit der Überholung des HBZ und dem Einbau neuer Kolben in Deinen oben abgebildeten Zylinder. Vorausgesetzt, Du hast alles wieder richtig zusammengebaut und ordnungsgemäss entlüftet..

    Ist das so, kann man sich darauf verlassen?

    Meine Vermutung geht daher immer noch in Richtung falscher Bremskolben. Bei etwas grösserem Lüftspiel an den Bremsbacken lässt sich das Pedal dann wie beschrieben zu weit durchtreten, bis die Primärmanschette die Bohrung am Ausgang verschlossen hat. Dann wird das Pedal bretthart und lässt sich erst wieder weitertreten, wenn Du die vordere Entlüfterschraube geöffnet hast.


    Dann müsste auch Flüssigkeit kommen, oder?

    Durch mehrmaliges Pumpen verkürzt sich der Kolbenweg und Du hast eine normale Bremswirkung, weil die Primärmanschette nicht mehr bis zum Verschliessen vordringen kann.


    Passiert das an beiden Kolben, könnte dies die Ursache für das Fehlverhalten sein!


    Stell doch mal die Radbremsen alle auf minimales Spiel nach und beobachte, ob sich dann etwas verbessert hat.


    Danach empfehle ich, einen Blick in den überholten Zylinder zu werfen und mit Deinem obigen Bild von vor 2 Jahren zu vergleichen.


    Wie schon mal erwähnt, bei einer reinen Druckprüfung wird Schöbel das nicht gemerkt haben. Die füllen das Teil, belasten den Druckstangenkolben und messen die beiden Drücke.


    Im übrigen würde sich meine Vermutung auch mit der Aussage von Ludwig decken.


    Alternativ wäre natürlich ein anderer HBZ zum Ausprobieren auch nicht schlecht, dann könntest Du den neuen HBZ ungeöffnet bei Schöbel reklamieren


    Gruß


    Hermann

  • Die beiden Bremskolben sind ja unterschiedich, ebenso die Federn.

    Vielleicht hat man das falsch zusammengebaut , Manschetten verwechselt oder Sonnstwas.

    Ich verstehe auch nicht warum man bei Schöbel neue Kolben angefertigt hat, die verschleissen mangels Kontakt zur Zylinderbohrung nicht.Auch glaube ich nicht das man die Manschetten neu angefertigt hat, Schöbel müsste Equpment zur Produktion haben.Eher hat man auf ein unbestimmtes Mass gehohnt und dann versucht die nächstliegenden Dichtungssätze einzubauen.....

    Ist die Einbaulage der beiden Ventile oben so richtig ?


    Toller Beitrag, bei dem man nun mal was sehen kann

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Danke Hermann, aber: der hintere Kolben wird doch vom vorderen nach hinten gedrückt. Müsste dann nicht auf der Hinterachse Bremswirkung zu spüren sein?


    Ich werde morgen wieder unters Auto krabbeln und komplett neue Flüssigkeit durchdrücken. Die blaue diesmal, damit ich auch ganz sicher sein kann.


    Verstehe ich das richtig, dass ich, wenns nicht tut, den HBZ ausbauen, zerlegen und die Kolben vermessen soll?


    Ungeöffnet zu Schöbel zu schicken hatte ich schon. Die haben geprüft und gesagt, alles sei gut.


    Ich werde berichten.

    Wer Neues entdecken will, muss die ausgelatschten Pfade verlassen.

  • Ich habe damals einen zweiten (kaputten) HBZ aufgetrieben und das jeweilige Innenleben verglichen und so einen Unterschied bemerkt.


    Aber das ist über 20 Jahre her und das FZ habe ich schon lange nicht mehr. Also kein Grund sich die Ursache zu merken 🤷‍♂️

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

    Der Klügere gibt nach! - Nun regieren die BildungsfernInnen :mimimi:

  • der hintere Kolben wird doch vom vorderen nach hinten gedrückt. Müsste dann nicht auf der Hinterachse Bremswirkung zu spüren sein?

    Den Satz versteh ich nicht wirklich!!. Klär mich doch nochmal auf, wo bei Dir im obigen Bild vorne und hinten sein soll und welcher Anschluß zur VA bzw. HA geht.

    Dummerweise funktioniert der link von vor 2 Jahren nicht mehr, ich hätte mir gerne die Gesamtfunktion nochmal angesehen. Hast Du die Datei gespeichert oder evtl. andere Unterlagen über die Bremse?

    Im Netz find ich nur die Einkreisanlage.

    Stell doch als erstes mal die Radbremsen nach, so dass nur noch minimales Lüftspiel vorhanden ist und probiere aus, ob sich irgendwas dadurch geändert hat.

  • Hermann, ich denke, dass du Recht hast; nur verstehe ich es nicht ... Ich habe heute nochmal ausgiebig Bremsflüssigkeit durchgedrückt - und jetzt bremst das Auto auch. Vermutlich war, wieso auch immer, im vorderen Kreis ein wenig Luft - was ja denselben Effekt hätte, wie zu viel Spiel an den Belägen. (Hatte davor so entlüftet, wie ich es seit über 30 Jahren mache ... hatte immer einwandfrei funktioniert. Womöglich hatte ich aber nie einen wirklich intakten HBZ. Egal, jetzt geht es jedenfalls.)


    Verstehen tät ich es trotzdem gerne. Mit „vorne“ meine ich den vorderen Bremskreis, der wird von dem rechten Kolben im Bild oben bedient. Und dieser Kolben bzw. auch die Flüssigkeit zwischen beiden Kolben „betätigt“ doch den (im Bild oben linken) Kolben für den hinteren Bremskreis.


    Warum wird dann das Ding auf halbem Weg bretthart, wenns doch nach „hinten“ (im Bild „nach links“) noch Raum zur Ausdehnung gibt?

    War das jetzt verständlich?


    Merci und Grüßle

    Jürgen

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  • Das wird so gewesen sein,das du einen grundlegenden Fehler beim Entlüften gemacht hast.

    Dein Bremspedal wird wohl deshalb bretthart, weil du den Anschlag erreicht hast.

    Das bedeutet aber nicht das dann dein Bremssystem wirklich arbeitet.Luft lässt sich bekanntlich komprimieren

    Ich würde das ganze nochmals professionell entlüften lassen, und zwar unter Druck.Alles Andere war ja bisher fehlerbehaftet.

    ähnliche Probleme hatte ich an den Bremssätteln von meinem G. Dort sind ebenfalls 3 entlüfter .

    Die exakte Einhaltung der Reihenfolge ist entscheidend. Der ALB liess sich auch nur bei laufendem Motor und unter Druck vernünftig luftfrei bekommen.

    Um einen Hauptbremszylinder zu entlüften muss das Bremspedal zumindest halb geöffnet sein.

    Dann kann man das ganze unter Druck luftfrei bekommen weil alles geöffnet ist.


    Ob das jetzt richtig ist, muss man sehen.


    Wie schon geschrieben wäre es sehr vernünftig alle Leitungen zu spülen, die ersten 2 Liter Bremsflüssigkeit ist für den Entsorger, die nachsten 2 Liter sind zum Spülen( mehrmals benutzbar) und dann füllst du nagelneue Bremsflüssigkeit ein.

    Vorher alle entlüfterventile wechseln ( daskostfasgarnix) und ein =) Lächeln macht sich auf deinem Gesicht breit

    :daumenhoch::daumenhoch::daumenhoch:=)

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    3 Mal editiert, zuletzt von Friedrich ()

  • . Ich habe heute nochmal ausgiebig Bremsflüssigkeit durchgedrückt - und jetzt bremst das Auto auch. Vermutlich war, wieso auch immer, im vorderen Kreis ein wenig Luft -

    Meist ist es das naheliegende - das habe ich selbst schon mehrfach beim Entlüften erlebt - zu wenig Druck und/oder zu wenig Durchfluss. Da bleiben schnell einige Luftblasen im System!

    Egal; jetzt tut es die Bremse ja wieder! ;\D und das :mech: hat ein Ende.

  • Ich möchte auch mal kurz den Senf dazuschmieren :)


    Die erste mal zu Erwähnung: Viele deuten hier "Wenn er bretthart ist dann ist er auf Anschlag"

    Er ist aber Bretthatr 7cm VOR dem Bodenblech. Wenn vorn geöffnet wird, dann geht das Pedal weiter runter.

    Er kann also bei dem ersten Treten Bretthart nicht auf Anschlag sein, sonst würde er sich nie bis zum Blech drücken lassen.


    Dann mal die Frage, wie weit wird so ein HBZ aufgerieben?

    Durch den erhöhten Durchmesser wird bei gleicher benötigter Menge an den Bremskolben weniger Hub am HBZ benötig.

    Kann es sein, das hierdurch bestimmte Öffnungen im HBZ nicht geöffnet/verschlossen werden und dieses Phänomen entsteht?

  • Moin Jürgen,


    schön dass die die Bremse wieder funktioniert. Nach Deiner Beschreibung dürfte die meiste Luft im HA Kreis gewesen sein.


    Um das Verhalten aus Deinem ersten Bericht zu erklären, fällt mir nun Folgendes ein:


    Bei Luft im HA Kreis geht der vordere Kolben mit seiner "Nase" mechanisch auf Anschlag. Daran ändert auch logischerweise das Öffnen einer Entlüftung nix mehr. Öffnest Du jetzt eine Entlüftung zur VA, dann drückt das Pedal die im Zwischenkolbenraum befindliche Flüssigkeit raus und geht weiter bis zum Bodenblech.


    So weit so gut, bis hier hin ist alles eigentlich noch logisch.


    Rein theoretisch hätte die VA jetzt aber trotzdem bremsen müssen, da der brettharte Pedaldruck ja über den Flüssigkeitsdruck im Zwischenkolbenraum kommen muss.


    War denn jetzt die Bremswirkung wirklich absolut Null oder nur geringfügig spürbar?


    An dieser Stelle sollte man nicht vergessen, dass hier der Hydrair ja auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Wenn ich das System richtig in Erinnerung habe, dann ist Dein HBZ ja nur ein Geberzylinder und der eigentliche HBZ wird vom Hydrair bedient.


    Was bedeuten würde, das der VA Druck nicht als Steuerdruck im Hydrair wirksam ist.


    Oder habe ich da jetzt was falsch in Erinnerung, was das Gesamtsystem betrifft?


    Gruß


    Hermann

  • schau mal hier, der HBZ bedient quasi den Hydrair. Es kan somit auch an der Entlüftung des Hydrairs liegen

    oben links ist die Variante mit dem Tandem HBZ


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    Einmal editiert, zuletzt von Friedrich () aus folgendem Grund: ergänzung

  • Hallo Friedrich,

    danke für die Abbildung. Ja, das könnte erklären, warum er trotz hartem Pedaldruck keinen oder kaum Druck auf die VA bekommen hat. Entscheiden muss Jürgen jetzt selbst, ob die Bremswirkung praktisch wieder 100% ig ist.


    Gruß


    Hermann

  • Verzeiht die verspätete Antwort; ich hab aber noch ein paar andere Baustellen ...


    Es ist richtig, dass der Hydrair von der Bremsflüssigkeit aus dem HBZ „angesteuert“ wird. Separat für jede Achse. Aber wenn kein Luftdruck da ist (z. B. Kompressor kaputt), bremst die Anlage ganz normal, halt ohne Verstärker. (Ganz grob: vom HBZ wird ein Kolben angesteuert, der Druck auf die Radbremszylinder bringt. Durch dessen Vorwärtsbewegung wird ein Kanal frei, durch den dann auch Druck aufgebaut wird, welcher dafür sorgt, dass Luft einströmt, welche dafür sorgt, dass der Kolben nun durch die luftgesteuerten Kolben - eben verstärkt - Richtung Radbremszylinder gedrückt wird.)


    Die These mit „Kolben im HBZ“ auf Anschlag erscheint mir immer noch nicht schlüssig; schließlich war das Pedal noch 7 cm über dem Bodenblech. Das Öffnen der Entlüftungsschraube im Hinterachssystem hat nichts verändert. Nach dem Öffnen Desselbigen im Vorderachssystem ging das Pedal dann bis zum Boden. Ergo scheidet doch mechanischer Anschlag aus, oder?


    Bei dem brettharten Pedal gab es schon eine Bremswirkung, die allerdings nur minimal größer als Null war. Musste mit der Handbremse bremsen.


    Jetzt bremst der Hano wieder so, wie er immer gebremst hat.


    Nur verstehe ich immer noch nicht, wie es sein kann, dass das Pedal 7 cm vor dem Bodenblech bretthart werden kann ohne irgendeine Wirkung (die diesen Namen verdient) auszulösen. Normalerweise mach Luft im System die Bremse weich und das Pedal lässt sich zu weit durchtreten ... Zumindest kenne ich das nur so ...

    Und drum frag ich ja auch.


    Grüßle

    Jürgen

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  • Jetzt bremst der Hano wieder so, wie er immer gebremst hat.

    Vielleicht ist die obige Beschreibung ja gar nicht die wirklich mögliche Bremsleistung , wie vom Hersteller vorgesehen. Eine Bremsung beim PKW ohne Verstärkung ist beispielsweise alles andere als normal, sondern absolut bescheiden und lebensgefährlich.


    Das Pedalverhalten habe ich weiter vorne beschrieben und das ist für mich auch absolut logisch.


    Um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist, könntest Du über die entsprechenden Entlüfterschrauben den HA Kreis "abschalten" und den VA Kreis damit überprüfen. Dann umgekehrt VA "abschalten" und HA Kreis checken.


    Damit würdest Du sicher gehen, dass Dein Hydrair wirklich beide Kreise gleichermassen verstärkt.

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