Koppeltragegestell der Bundeswehr - Vers. Nr. 8465-12-127-4488

  • Das Koppeltragegestell aus steingrau-olivem Polyester Gurtgewebe wurde Anfang der 60er Jahre eingeführt und lief unter der Versorgungsnummer 8465-12-127-4488, die zugehörigen technische Lieferbedingungen hatten die Nummer 8465-0042, letzte Revision war die Revision 3a vom September 1966. In dieser letzten Revision ist das Koppeltragegestell "Variante 4" mit allen Details beschrieben. Somit kann man davon ausgehen, daß alle anderen Varianten älter sind, d. h. früher in die Truppe kamen. Einzig der Rückenring, welcher den Rückengurt und die beiden Tragegurte verbindet, blieb bis zum Schluß in seiner Grundform unverändert.


    Ich persönlich kenne vier Varianten des "Koppeltragegestell aus Polyestergurt, steingrau oliv" und möchte diese hier kurz vorstellen:


    Variante 1:



    Haltehaken für die große Kampftasche vernietet und mit Federklinke, viereckiger Ring:



    Längenverstellung mit einer verschiebbaren Klemmschnalle, runder Karabiner:



    Die Gurte für Magazintaschen / Koppel sind vernietet:



    Als Polsterung dient eine Art Frotteegewebe:




    Variante 2:



    Haltehaken für die große Kampftasche vernietet und mit viereckigem Ring:



    Längenverstellung mit flachen Klemmkarabinern mit zusätzlichem Gelenk:



    Die Gurte für Magazintaschen / Koppel sind vernietet:



    Als Polsterung dient ab jetzt ein mit glattem Gewebe überzogenes Polster:


  • Variante 3:



    Haltehaken für die große Kampftasche vernäht und mit D - Ring:



    Längenverstellung mit flachen Klemmkarabinern mit zusätzlichem Gelenk:



    Die Gurte für Magazintaschen / Koppel sind vernäht:



    Als Polsterung dient ein mit glattem Gewebe überzogenes Polster:




    Variante 4:



    Haltehaken für die große Kampftasche vernäht und mit D - Ring:



    Längenverstellung mit flachen Klemmkarabinern ohne zusätzliches Gelenk:



    Die Gurte für Magazintaschen / Koppel sind vernäht:



    Als Polsterung dient ein mit glattem Gewebe überzogenes Polster:



    Die Beschlagteile für die Koppeltragegestelle wurden von Schmöle & Cie., HUEWA und OLC geliefert.


    Als Nachfolger kam in den 80er Jahren die ungepolsterte Koppeltragehilfe (Tragegurte, Gürtel) mit der Versorgungsnummer 8465-12-160-0498.


    Detlev

  • Danke, Detlev!


    Variante 1 war mir tatsächlich unbekannt!


    Variante 3 ist durch die TL abgesichert? Oder kann das eine kammermäßige Kombination aus dem Gurtzeug von 4 und den Gelenken von 2 sein?


    Variante 4 ... was eigentlich immer fehlt ist eine Stempelung. Bei einer nicht geringen Zahl an Exemplaren Var.2 bzw. 4, die man im Laufe der Zeit in den Fingern hatte ist mir nur eines mit Stempelung begegnet:


    Jens

  • ... dann ist das wohl eine Besonderheit von GECO gewesen und damit kommt noch ein Hersteller für das Tragegestell hinzu.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Ich habe ein Tragegestell Version 3 im Bestand, bei dem wurde mal ein einzelner Klemmkarabiner der Version 4 als Ersatz montiert:



    Detlev

  • ... ist dort dann auch noch die Vernietung am Riemen vorhanden, die ein abrutschen der Karabiner verhindert?

    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Die Vernietung am Ende des Riemens ist vorhanden - das könnte in der Schuhmacherwerkstatt einer STOV oder auf der Btl. Bekleidungskammer gemacht worden sein. Das Werkzeug dafür stand dort im Regelfall zur Verfügung.



    Detlev

  • Guten zusammen, ,:)


    habe noch eine weitere Variante beizusteuern.

    Dachte erst, es ist eine Bastelei, aber bei genauer Betrachtung der Nähte und der Polsterung kann man erkennen, dass es werksmäßig so gearbeitet ist.

    Besonders sind die Ösen und die beiden Rückenhaken.

    Auffällig ist auch, dass die Federhaken der beiden vorn angenähten Riemen sich von den anderen dreien unterscheiden.


    Hab ich so noch nicht gesehen.

  • Hallo Christian.

    Über ein solches KTG (KlapperTrageGestell) verfüge ich auch ...

    Bei meinem ist aber deutlich eine "Bastelarbeit" zu erkennen. Die Gurte und Nähte unterscheiden sich deutlich in der Farbe.

    Das wurde aber schon aufwändig gemacht, weil auch die Polster abgetrennt und wieder aufgenäht werden mussten. Dort erkennt man aber auch noch die alten Fäden.

    Die Arbeit wurde sicherlich auch in einer Standortschneiderei ausgeführt, weil man dafür kräftige Nähmaschinen benötigt.

    Die Metallbeschläge sind bei meinem KTG alle von "SC"

    Eine VersNr ist nicht vorhanden. Der Tannenbaum ist allerdings unterschiedlich ausgeführt.

    Auch die Auschieber sind alle gleich.

    Schau dir dein Modell mal nach diesen Kriterien noch einmal ganz genau an.

    Bei meinem ist eine nachträglich Arbeit auf jeden Fall sicher.

    Gruß - Kai

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    :BGS-B:


  • In den 60er bis 80er Jahren wurde nicht einfach weggeworfen, da wurde noch instandgesetzt. Das Personal und die Werkstätten waren im Gegensatz zu heute vorhanden und wurden auch genutzt. Ich hatte in meiner AGA eine Moleskinhose mit aufgesetzten Flicken auf den Knien - so bei der Einkleidung erhalten.


    Detlev

  • ... ja, die habe ich auch noch im Bestand :daumenhoch:

    Will heute keiner mehr haben :no:

    Bei den Tragegestellen sieht das aber nach einer Abänderung aus und nicht nach einer Instandsetzung.

    Das wundert mich.

    Zumahl meine Ausführung absolut identisch ist mit der von Christian gezeigten.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Moin zusammen,


    danke Stiwa.

    Bei deinem kann man gut sehen, dass das nachträglich instandgesetzt oder geändert wurde.

    Das ist wirklich wunderlich.

    Welchen Sinn macht das?


    Instandsetzung:

    Warum tauscht man alle Ösen und Schulterhaken aus, gegen welche, die es so bei den Tragegestellen gar nicht gibt? Zudem wäre es kaum zu glauben, dass alle Originalteile, die dort vorher saßen, kaputt waren. Da müsste dann jemand sehr lange Weile gehabt haben... :smog:

    Ein weiterer riesiger Zufall wäre es auch, dass beide Instandsetzungen genau gleich ausgeführt wurden, sofern die nicht zurfällig aus der gleichen Werkstatt stammen. Und dass es eine spezielle Anweisung gab, dass alle beschädigten Gestelle so aufwändig instandgesetzt werden sollen, kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen.


    Änderung:

    Welche Anforderungen erfüllt das geänderte besser, als die normalen? Mir fällt nichts ein, außer dass man vielleicht die Nieten als evtl. Schwachstelle erkannt hat und ein nietenloses Gestell bauen wollte (bevor es die serienmäßig gab).

    (Ich habe mal bündelweise Gestelle bekommen, noch mit STOV-Zetteln dran. Da waren öfters welche bei, bei den die Nieten der Rückenhaken nachgegeben hatten. Da waren dann die Polster abgetrennt, die Haken neu vernietet und die Polster wieder neu angenäht worden, da man ja nich durch die Polster nieten konnte. Hat man aber recht gut an der Ersatzniete und der neuen Naht erkannt.)


    Versuch:

    Wäre möglich, wenn ich von nur von meinem ausgehe und mal unterstelle, dass meins nicht instandgesetzt/geändert wurde. Dagegen spricht aber wieder Stiwas eindeutig instandgesetztes/geändertes. Der einzige Ansatz wieder ist, dass es keine Nieten mehr gibt. Vielleicht waren das Vorversuche von der Nietenausführung auf das genähte Serienmodell.


    Bei meinem jedenfalls kann ich keinerlei Spuren einer Änderung oder Instandsetzung erkennen (keine Löcher, Nahtreste, Nahtlöcher, Abdrücke etc.). Soll aber nicht heißen, dass das nicht gemacht worden sein konnte. Auch ich bin nicht unfehlbar. Und vielleicht hat man auch sehr, sehr gut gearbeitet und der Gebrauch hat alle Spuren verschwischt.


    Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.


    Habe ganz vergessen, nach den Markierungen der Beschläge zu schauen. Werd ich nachholen. Vielleicht sind die ja auch gleich mit Stiwas.

  • Hier nochmal eins gefunden mit Stempel.

    Alle Beschläge mit OLC markiert. Die Ringöse ohne die übliche Versorgungsnummer, welche dafür auf dem Rückenriemen aufgestempelt ist.

    Zustand unbenutzt. Nur deshalb ist der Stempel noch sichtbar.

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