Koppeltragehilfe der Bundeswehr - Vers. Nr. 8465-12-160-0498

  • Der Vollständigkeit halber kommt jetzt noch die Koppeltragehilfe, als Nachfolger des Koppeltragegestells und Ergänzung zum "Jägerrucksack".

    Die Koppeltragehilfe besteht aus 40 mm breitem und recht dünnem Gurtmaterial ohne zusätzliche Polsterung, da sie zusammen mit dem "Jägerrucksack" getragen werden sollte.


    Hier sind mir zwei Varianten bekannt, die sich an Form und Machart der Koppelhaken unterscheiden; es ist davon auszugehen, daß die Variante 1 die frühere Version ist.


    Variante 1:



    Alle Beschläge sind grün lackiert, Koppelhaken ohne den zusätzlichen Steg der Variante 2:



    Variante 2:



    Alle Beschläge sind verzinkt, die Koppelhaken haben im Bereich der Gurtdurchführung einen Steg, welcher das Koppel sicher am Platz halten soll:



    So kann man die Funktion des Stegs gut erkennen:



    Hier noch eine original verpackte Koppeltragehilfe der 2. Version:



    Mit der Einführung des Koppeltragesystems KTS 85/90 mit steingrau-oliven Taschen verschwand auch diese Zwischenlösung aus der Truppe.


    Detlev

  • Hallo Detlev.

    Die "Variante 1" ohne den Stopsteg hatte auch immer die oliv lackierten Einhängungen:


    Hier mit gut erhaltener Stempelung von 1975

    Aber auch bei der Tragehilfe scheint es zuvor noch eine Versuchslösungen gegeben zu haben:


    Diese würde ich aber nicht als Variante einstufen, da sie so gut wie nicht am Markt sind.


    Allerdings wurde auch beim KTS 85/90 noch mit Zwischenlösungen experimentiert, um die alte Ausrüstung wohl übergangsweise weiter nutzen zu können:


     


    Hier sind schon die neuen Merkmale vorhanden und die Breite der Einhänger auf den neuen Gurt abgestimmt.

    Es sind aber noch keine Nieten für Ausrüstungsmontage vorhanden. Dafür waren Schlaufen vorgesehen.



    Das alte Feldkoppel ließ sich damit aber auch noch verwenden.



    Diese Tragehilfe ist auch im Buch von Lothar SCHUSTER "Das Ausstattungssoll ..." auf S. 231 abgebildet. Hier sind anstatt der Einhänger aus Aluminium allerdings Textilschlaufen moniert.


    Gruß Kai

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  • Alle Beschläge sind verzinkt

    Meins war definitiv einfach aus blankem Aluminium. Ob es solchte Stege hatte bin ich nicht sicher, ich meine nicht.


    Und es war ein völliger Sch..., entweder hat es einem beim Bewegen das Koppel hochgezogen oder die Riemen sind lose rumgeflattert und das Koppel hat sich um den Körper verdreht.

    Ganz sinnlos war der Gelegentlich befohlene Anzug mit Koppel und Koppeltragehilfe (und nichts am Koppel).


    Neben dem Schiffchen eines der sinnleersten Ausrüstungsstücke, das ich je empfangen habe.

  • Neben dem Schiffchen eines der sinnleersten Ausrüstungsstücke, das ich je empfangen habe.

    Kann man so nicht sagen. Man muss sich einfach mal nüchtern überlegen, was eigentlich am Koppel alles getragen werden sollte:

    - 2 Magazintaschen - entweder mit 2 x 2 Magazinen für Gewehr oder mit 2 x 3 Magazinen für die Maschinenpistole und zwar die Magazine gefüllt mit Gefechtspatronen. Das waren dann zwischen 3,6 kg beim Gewehr und 4,3 kg bei der Maschinenpistole.

    - Spaten mit 1,4 kg

    - kleine Kampftasche mit etwa 4,5 kg, wenn gem. Verpackungsplan im Einsatz gepackt und mit gefüllter Feldflasche.

    Das wären dann so knapp 10 kg. Da macht eine Koppeltragehilfe, gleich welcher Art durchaus Sinn.

    Das Problem war nur, dass die wenigsten Soldaten jemals mit dieser eigentlich vorgesehenen Ausrüstung ins Gelände zogen. Kaum jemals waren doch all die Magazine gefüllt mit Gefechtsmunition dabei. In der kleinen Kampftasche fehlte meistens der dazu vorgesehene Anteil an Kaltverpflegung, weil viele Soldaten das nicht mitnahmen.

    Von daher kommen dann diese Meinungen mit den sinnlosen Ausrüstungsstücken, weil man nie den eigentlichen Einsatzzweck dieses Teils erlebt hat.

  • kleine Kampftasche mit etwa 4,5 kg, wenn gem. Verpackungsplan im Einsatz gepackt und mit gefüllter Feldflasche

    Nicht wirklich. Das habe ich in 12 Jahren nie erlebt, es wäre ja auch ausgesprochen unpraktisch gewesen etwas an einer Stelle zu tragen die man selbst nicht erreichen kann.


    Durch Belege lasse ich mich gerne Überzeugen.


    Volle Magazine (mit echter Munition) und Spaten kenne ich. Da haben sich dann die Riemchen verstellt bis alles wieder auf dem Hüftknochen auflag (das war damals bei mir noch die Stelle mit dem größten Umfang.


    Ich habe die "Riemchen" durch ein altes Koppeltragegestell ersetzt, das war funktional. Viele hatten das damals so. Später gab es ja dann das neue System, das auch wieder funktioniert hat.

  • Also, ich war ja nie bei der Bundeswehr.

    Aber ich bin mit leichter Ausrüstung (Einsatzanzug mit Koppel (Leder), Koppeltragegestell (Leder) und zwei Magazintaschen (Leder) mit 80 Schuß scharfer Munition, sowie scharf aufmunitioniertem G1-Gewehr in den frühen Achtzigern an der innerdeutschen Grenze regelmäßig unterwegs gewesen.

    Diese Ausrüstung lässt sich mit der Kopeltragehilfe der Bw verglichen.

    Bei uns hat nie etwas geschlackert oder sich verdreht.

    Nervig war nur die Lederzeugpflege - was habe ich die "Kameraden" von der Bw beneidet um ihre Textilausrüstung.


    Es schadet nie auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen ...

    Besser geht immer. Zufriedenheit wäre angesagt ...


    Gruß und denkt einmal drüber nach - Kai

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