BW Klappspaten (neue Version)

  • Die Abkürzung KL steht für Koninklijke Landmacht - das ist das niederländische Heer.


    Die Versorgungsnummer 5120-00-878-5932 auf dem Spatenblatt steht allerdings für einen US Versorgungsartikel (die beiden Nullen), wo dieser Typ Spaten ja auch ursprünglich herkommt.


    Der Bw 3-fach Klappspaten hat aktuell eine eigenständige Versorgungsnummer: 5120-12-173-5474 = Spaten, Mehrzweck.


    Detlev

  • Genau. Eine reine US-Kopie mitsamt der Hartkunststofftasche und den Beltkeepern.

    Aber jetzt kommt es.

    Wenn der Hersteller A.W. Naht aus Hamburg einmal korrekt mit deutscher und einmal mit US-VersNr prägt, kann das mit der herstellerlandbezogenen Nummer ja nicht so ganz richtig sein.

    Bin gespannt, wie es weiter geht - Gruß Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Die frühen, grünen Kunststofftaschen mit den ALICE Clips und den glatten, brünierten Druckknöpfen tragen auch größtenteils eine US Versorgungsnummer - vielleicht kann die mal jemand beisteuern.


    Hier ist die Versorgungsnummer der 1985er Bw Tasche mit gekörnten Knöpfen, aus deutscher Fertigung: 8465-00-001-6474.




    Anhand der beiden Nullen in der 2. Zahlengruppe eindeutig als US generierte Nummer zu identifizieren - nennt sich "Carrier, Intrenching Tool" und wurde zwischenzeitlich durch eine andere Versorgungsnummer ersetzt: 8465-00-935-6826.


    Detlev

  • Zum Thema Zufriedenheit mit dem Falt-Klappspaten, gehöre ich nicht zu den Verfechtern dieses Systems, weil die Verschraubung der Arretierung sich sehr gerne mit feinem Sand zusetzt und dann blockiert.

    Das Gewinde bedarf auf jeden Fall einer ständigen Inspektion, wenn man Ärger vermeiden will.

    So etwas gab es bei dem alten Spaten nicht. Der funkrionierte mit minimalen Pflegeaufwand (äußerliche Reinigung) immer.

    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung zu diesem Thema.

    Doch zurück zum Falt-Klappspaten.

    Wenn man an dem Spaten seine Freude behalten will, lohnt es sich mal ein Blick in die Mechanik zu werfen.

    Dazu nehme ich einmal dieses frühe Modell von A.W. NAHT in gelboliv und ohne Eigentumsprägung ...

      

    ...

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  • Es ist ja durchaus möglich, das die Fa. AW Naht nicht der Hersteller ist.

    Die Fa. ist zwar alt (1869) aber Sie tritt als Handelsunternehmen auf , speziell als Schiffsausrüster.

    Da ist es durchaus denkbar das Sie selbst diese Klappspaten in US fertigen ließ bzw. von dort importiert hat.


    Handschellen haben Sie übrigens auch geliefert.


    Hier noch eine interessannte Seite zu Handbaggern

    100 Mann - entrenchingtool

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

    Einmal editiert, zuletzt von Friedrich ()

  • ... um das Gewinde reinigen zu können, muss man das Spatenblatt entfernen, welches mit einem M8-Bolzen mit dem Schaft verbunden ist ...

      

    ... dazu vorher die Überwurfmutter, wenn möglich, zurück drehen, sonst steht der Bolzen unter Spannung und lässt sich schwerer entnehmen ...

    ... dann lässt sich die Überwurfverschrube ganz herunterdrehen und nach oben abnehmen. Hier kann man auch schon in das Schaftstück sehen, welches mit einer Blechscheibe gegen Eindringen von grobem Schmutz gesichert ist.

    Da wir nun schon einmal so weit sind, schauen wir uns den Rest der Federmechanik auch noch einmal an ...

    ... nimmt man die Blechscheibe hoch, kommt eine Passhülse aus Kunststoff zum Vorschein, die in das Schaftstück eingesetzt ist und dieses auf dem Führungsstück (innerer Vierkant) fixiert.

    Im Idealfall (hier war es so), kann man das Schaftstück nun auf dieser Hülse drehen und dabei nach vorne herunterziehen ...

    ... dabei kommt zum Griffstück hin eine zweite Passhülse zum Vorschein ...

    ... zwishen den beiden Hülsen erkennt man nun auf dem Führungsstück eine Schraubenfeder, die durch einen Querstift gehalten wird und für die Spannung des Führungsstücks zum Griffstück sorgt ...

    ... drückt man die Schraubenfeder ein wenig herunter, lässt sich der Querstift einfach herausziehen und alle Teile können entfernt und gereinigt werden.

    Bei den Modellen mit verschraubten Griffstück könnte dies dann auch noch getrennt werden.

    Alles kein Hexenwerk - aber, wenn dort bereits feinster Sand eingedrungen ist, kann es Probleme geben, weil sich dann das Schaftstück nicht vom Führungsstück abziehen lässt.

    In dem Fall würde ich mit einer vorsichtigen Erwärmung mein Glück versuchen.

    Dieser Arbeitsschritt wird in der Regel aber nicht erforderlich. Sollte das Gewinde aber schon durch Sand defekt sein, müsste man es austauschen und den beschriebenen Arbeitsgang vollziehen.


    Insgesamt wollte ich hier auch nur einmal das Innere des Falt-Klappspaten aufzeigen.

    Ich hoffe euch damit nicht zu sehr zu Langweilen.

    Gruß - Kai

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    :BGS-B:


  • Habe auch den einen oder anderen davon.


    Ich wollte mal einen Vergleich zwischen BW-Alt, BW-Neu, MPL-50 und meinem Lieblingsspaten von Glock (meiner Meinung nach sollte die BW den beschaffen) machen.

    Vorsicht ! Beiträge können Ironie und Sarkasmus enthalten. Sie sind für seichte Gemüter und zu nah am Wasser gebaute Menschen nur schwer zu ertragen. :heuldoch:

  • Genau. Eine reine US-Kopie mitsamt der Hartkunststofftasche und den Beltkeepern.

    Aber jetzt kommt es.

    Wenn der Hersteller A.W. Naht aus Hamburg einmal korrekt mit deutscher und einmal mit US-VersNr prägt, kann das mit der herstellerlandbezogenen Nummer ja nicht so ganz richtig sein.

    Bin gespannt, wie es weiter geht - Gruß Kai

    Wenn der Spaten konstruktiv geändert wurde (wir Deutschen neigen ja dazu etwas zu verbessern), dann wird auch eine andere Versorgungsnummer fällig.


    Detlev

  • Um nicht nur bei der blanken Theorie zu bleiben, habe ich mich mal an einen festzitzenden Spatenschaft gemacht.

    Ich hatte nämlich vor einiger Zeit ein Konvolut von defekten Falt-Klappspaten günstig aus der Bucht gezogen und dabei die konstruktiven Schwächen dieses Modells kennen gelernt.

    Das waren Verschraubungen dabei, die sich nicht mehr lösen ließen.

    Die Ursache konnte ich dabei auch feststellen.

    Die Nutzer meinten es gut und haben ordentlich Öl ins Gewinde gegeben, damit es leichter dreht.

    Das führte dazu, dass sich feiner Sand im Gewinde binden konnte und wie Schmirgel arbeitete.

    Dabei wurde zusätzlich Aluminium vom Gewinde abgetragen und hat eine derart Feste Paste gebildet, dass das Gewinde nöockierte.

    Es konnte auch Ausbrüche in den Gewindegängen festgestellt werden.

    Daher ist es wichtig, die Überwurfmutter rechtzeitig abzunehmen und das Gewinde komplett zu reinigen.


    Ein Beispiel Anhand eines Griffstücks von OFW, bei dem sich das Schaftstück nicht mehr auf den Passhülsen drehen ließ, möchte ich hier zeigen:

    Ein Abnehmen des Griffstücks bringt dabei nichts, weil man dann keinen Kraftansatz mehr entwickeln kann.

    Doch zu erst noch einmal zum Gewinde.

    Nach Vorreinigung mit einem öligen Lappen sah das Gewinde so aus:

    Hier erkennt man schön die festzitzende Kruste aus Fett, Sand und Aluminium.

    Nach einer Reinigung mit Benzin sieht das dann wieder so aus:

    Auf dem Benzin schwamm eine silbrig glänzende Aluminiumschicht.

    Wenn die Überwurfmutter dann auch gereinigt ist, kann man es mit einem leichten Fettfilm versehen wieder verschrauben.


    Bei diesem Griff hatte sich das Schaftstück bereits mit den Passhülsen aus Kunststoff derart verklemmt, dass es sich von Hand nicht mehr drehen und lösen ließ.

    Daher habe ich es mit einer Heißluftpistole von außen langsam auf Temperatur gebracht und wirken lassen, damit die innen liegenden Kunststoffteile auch die Wärme aufnehmen konnten.

    Das Aluminium wurde dabei so warm, dass man es anschließend nur noch mit einem Handschuh drehen konnte!

    Nun ließ sich dass Schaftstück mit deutlichem Kraftaufwand von den Passhülsen lösen und drehend abziehen.

    Das sah dann so aus:

    Auch hier hatte sich eine Schicht aus Öl, Kunststoff und feinem Dreck gebildet und so eine Blockade verursacht.

    Das Zeug ließ sich aber abkratzen und die Passhülsen blieben dadurch verwendungsfähig.

    Anschließend noch das Schaftstück von innen ausgewischt und mit einem feinen Schmirgelpapier gereinigt, weil der Schmodder auch dort fest saß.

    Danach alles leicht einfetten und wieder zusammenbauen.

    Dies ging nun leicht vonstatten, da kein Dreck mehr vorhanden war.


    Der feine Dreck, der bei der Nutzung dieses Spatens nun einmal entsteht, ist also sein größter Feind, der einem langen Leben entgegensteht, wenn man sich nicht um sein Zeug kümmert.

    Daher bin ich kein großer Freund dieses Spatens geworden und beim guten alten Klappspaten geblieben, den ich allerdings auch von Zeit zu Zeit auseinander nehme und reinige.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Der feine Dreck, der bei der Nutzung dieses Spatens nun einmal entsteht, ist also sein größter Feind, der einem langen Leben entgegensteht, wenn man sich nicht um sein Zeug kümmert.

    Daher bin ich kein großer Freund dieses Spatens geworden und beim guten alten Klappspaten geblieben, den ich allerdings auch von Zeit zu Zeit auseinander nehme und reinige.

    Gruß - Kai

    Der neumodische nicht Soldatensichere Spaten ist halt besser zu tragen; ansonsten eher Einweg, meine klassischen Spaten tuns mit minimaler Pflege seit Jahrzehnten. :opa::schmier:


    :barett-bor: Ramboduck

  • Falls der Spaten in der Truppe immer noch verwendet wird sollten die Benutzer angehalten werden diesen zu reinigen. Oder gibt's demnächst Einweggewehre? Wenn verdreckt, entsorgen und ein neues nehmen...

    Technisches Handwerkszeug will gepflegt werden, das ist doch überall so.


    Ich finde das Packmaß des Klappspatens sehr sympatisch. Man kann den überall verstauen und er ist leicht. Und als Notbehelf langt er allemal.

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Falls der Spaten in der Truppe immer noch verwendet wird sollten die Benutzer angehalten werden diesen zu reinigen. Oder gibt's demnächst Einweggewehre? Wenn verdreckt, entsorgen und ein neues nehmen...

    Technisches Handwerkszeug will gepflegt werden, das ist doch überall so.


    Ich finde das Packmaß des Klappspatens sehr sympatisch. Man kann den überall verstauen und er ist leicht. Und als Notbehelf langt er allemal.

    Moin , ja wir nutzen den Spaten immer noch im Dienst.


    Ich glaube aber tatsächlich dass das Geheimnis in mangelnder Pflege liegt.

    Ich kenne keinen Landser der auf die Idee kommt in seinem Spaten auch nur ansatzweise Öl zu machen.

    Der wird höchstens mit Wasser ausgespült und das war's.

    Die nutzen den halt häufig und denken da nicht an Pflege. Buddeln und sauber machen wegen Stubendurchgang. Mehr passiert da nicht.


    Ich persönlich habe bei meinem privaten Spaten auch einmal den Fehler gemacht und den geölt. Tja, danach ging beim nächsten buddeln nichts mehr und ich musste den mit Bremsenreiniger Spülen, danach war alles wieder gut und der buddelt noch heute.


    Meinen Dienstlichen lasse ich einfach so wie der ist, der wird gereinigt und dann getrocknet mehr passiert da nicht. :pfeif:


    ,:) Benny

  • Buddeln und sauber machen wegen Stubendurchgang. Mehr passiert da nicht.


    Ich kenne keinen Landser der auf die Idee kommt in seinem Spaten auch nur ansatzweise Öl zu machen.

    Wird so etwas nicht mehr kontrolliert - gerade beim Stubendurchgang? So etwas gehört doch zu den Aufgaben des Vorgesetzten - Stichwort Dienstaufsicht. Zumindest war das früher mal so. Da gab es eine ZDv 10/5 - Innendienst- und in dieser Vorschrift war ein ausführlicher Anhang enthalten, wie die persönliche Ausrüstung zu pflegen ist.

  • Ich glaube eher das die Sachen einfach ausgesondert werden....in Zeiten der Wegwerfgesellschaft Gang und Gäbe.


    Heute hab ich bei Ebay eine 125er Brechstange gekauft.


    Aufgedruckter Vermerk " Aussonderung wegen Aflösung Bordausstattungs satz"


    Ob die Brechstange nun an einem Leo 2 hängt oder einem alten Marder....ist doch egal.

    Das wird einfach nicht mehr weiterverwendet.


    Die von mir gekaufte Brechstange war praktisch neu und unbenutzt , lediglich hier und da die Farbe ab.


    Man sollte diesen Bürokraten mal auf die Finger sehen .

    Es kann doch nicht sein das dafür Arbeitsplätze erhalten werden ,mehr oder weniger zum Selbstzweck.

  • Hier mal Bilder von einem meiner belgischen Klappspaten.


    Gestempelt A.W. Naht:

    Und ABL 79:


    Zerlegbar zur Reinigung ist diese Ausführung leider nicht. Also ein Wegwerfprodukt. :wacko:


    Blatt: (keine Vers. Nr.)


    Kommt in der alten Nylongewebe Tasche für das alte belg. Koppelsystem (ALICE):




    Schönes Wochenende!

    Pitter

  • Ja, sehr interessant.

    Bei deinem Belgier scheint auch noch das Schaufelblatt am Stil angenietet zu sein (und gereinigt ist es auch nicht ;\D ).

    Der lässt sich dann nicht zum Reinigen zerlegen.

    Ich vermute, dass die alle mal so waren und später erst mit einer Verschraubung nachgerüstet wurden, als es zu massiven Problemen bei der Feststellverschraubung kam.

    Danke für das Zeigen :daumenhoch:


    Hier noch mal eine Markung bei der Hartkunststofftasche eines Faltklappspatens:

    Der hat übrigens auch schon eine unlackierte Verschraubung erhalten.

    Gruß - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Hallo,


    unabhängig vom Spaten: Til hat schon richtig beschrieben, daß sich die Vers.-Nr. auf das Herkunftsland bezieht, nicht auf den Nutzer. In den Benelux-Staaten werden ja auch gern die Iltis-Rückleuchten verwendet, und die werden dann auch ganz normal unter der 12 geführt. Auch in der BW gibt es etliche Versorgungsartikel, die anstelle der 12 eine 00, 01, 99 oder was auch immer haben (ich hab viel mit 22 (Dänemark) zu tun).

    Es ist auch nicht unüblich, daß ein- und derselbe Artikel verschiedene Versorgungsnummern haben kann, insbesondere, wenn er schon lange in verschiedenen Ländern verwendet wurde und erst später harmonisiert wurde. I.d.R. ist an die Vers.-Nr. auch die Bezugs-/Verpackungseinheit gekoppelt, so daß z.B. für ein Kabel (RG-58/*) einmal eine 00 bzw. 01-Nummer vergeben ist und als Bezugseinheit dann ft angegeben ist, während das selbe Kabel mit der 12 dann als m geliefert wird. Als Instandsetzer hab ich da schon leidvolle Erfahrungen mit den entsprechenden Ausweichartikeln machen müssen...

    Insbesondere bei geringwertigen Massengütern (handelsüblich oder nach TL) kann es durchaus auch vorkommen, daß sich die Artikel herstellerbedingt geringfügig unterscheiden, auch wenn sie die selbe Versorgungsnummer haben (wie z.B. Corona mit den FFP2-Masken gezeigt hat). Eigentlich müßte man eher sagen, die Vers.-Nr. beschreibt mehr eine Funktion und Eigenschaft als einen konkreten Gegenstand.

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