Hilfe: OM 617 springt nicht an

  • Hallo zusammen,

    auch wenn der gegenständliche Motor nicht in einem G steckt, so scheint mir dieses Forum hier doch am vielversprechensten:

    Mein OM 617 will partout nicht anspringen.
    Letztes Jahr hatte ich die Kraftstoffpumpe demontiert und die (Hand-) Entlüftungspumpe erneuert.
    Vor ca. 6 Wochen - nach reichlich entlüften - ein Startversuch, der dann nach einiger Zeit auch von Erfolg gekrönt war und er auch eine gute halbe Stunde lief.
    Letzte Woche ein Startversuch, der erfolglos blieb. Entlüftet (bis die Finger wund waren - also mindestens 100 Hübe) trotzdem keine Zeichen von Selbstzündung. Irgendwann waren die Batterien dann platt.

    Heute dann nacheinander alle Schläuche zwischen Kraftstoffpumpe, Filter und Einspritzpumpe gelöst - da kam sofort Diesel an. Trotzdem blieb es bei der Arbeitsverweigerung. Leichter grauer Dampf aus dem Auspuff kündet davon, dass wohl doch ein klein wenig eingespritzt wird. Die Einspritzleitung von ersten Zylinder mal an der Düse gelöst. da kam auch Sprit an - ob der reicht, kann ich nicht sagen.


    Um ehrlich zu sein, fehlen mir mittlerweile die Ideen. Es scheint, als stünden die Pumpenelement auf Nullförderung, trotzt Vollgas und der Abstellhebel ist auch frei. Kann der Regler da irgendwelchen Unfug machen ?

    Würde es helfen ggf. anstelle der Kraftstoffpumpe eine Hardi-Pumpe zu installieren, die ja drehzahlunabhängig fördert ?


    Schlimmenfalls müßte die Einspritzpumpe mal raus und auf einen Prüfstand, aber die Arbeit scheue ich noch ein wenig, da ziemlich verbaut.


    Hat noch jemand eine zielführende Idee ? hmmm

    Vielen Dank und Gruß


    Peter

  • Servus Peter

    Bin mir nicht ganz sicher aber wenn die Motoren eine schlechte Masse haben springen die dann an? Könntest mal mit einem Überbrückungkabel testen! Vielleicht hilft das Halbwissen ja!


    LG Anton

  • Servus Peter,

    ich kenne das Problem vom OM616 in meinem Unimog. Da hatte ich auch tagelang mit dem Entlüften gekämpft. Im Werkstattbuch steht, daß die Einspritzpumpe über ein Ventil selbständig entlüftet, während die Handpumpe betätigt wird. Aber das funktioniert bei mir nie. Und durch Zufall las ich im selben Buch zum OM636, daß die Leckölschraube auf der Rückseite entlüftet werden muß. So mache ich das jetzt immer und es funktioniert gut.


    Also: An der in Fahrtrichtung rechten Seite der ESP (zum Motorblock hin) ist eine große Schraube, die die ESP mit der Übersschußleitung vom Kraftstoffilter verbindet und weiter Richtung Tank geht. Diese Schraube lösen und dann pumpen. Ein paar Lumpen drunterlegen und dann ruhig etwas Diesel ausfließen lassen. Danach ist die ESP entlüftet, die Leitungen zu den Einspritzdüsen drückt es alleine frei.

  • wenn die Motoren eine schlechte Masse haben springen die dann an?

    Würde ich ausschließen, denn der Anlasser dreht ja willig - und sonst braucht der Diesel kein Strom.


    Dieselpest??

    Hm - hätte gedacht, das sich dann die Filter zusetzen, aber es kommt ja beim handpumpen auch hinter dem Filter Sprit an. Ich könnte den Filter mal tauschen, das wäre kein Problem.
    Mußtest Du bei Deiner Dieselpest auch die Pumpe und Düsen zerlegen/reinigen ?


    Diese Schraube lösen und dann pumpen

    Ich hatte ja die Rücklaufleitung von der Einspritzpumpe zum Filter gelöst, und da kam dann auch Sprit beim Pumpen an - könnte ich nochmal ausgiebiger machen.

    Kann man irgendwie abschätzen, wie viel Sprit (ml) an den Einspritzdüsen bei Vollgas ankommen muss, vielleicht könnte ich da mal schauen.


    Gruß


    Peter

  • Moin Peter

    Entferne den Rücklauf der Einspritzpumpe und beim Starten sollte da richtig was gelaufen kommen.

    Damit lässt sich feststellen, ob die Vorförderpumpe richtig Arbeitet.(die Handpumpe ist separat)

    Sollte genug Diesel vorhanden sein , würde ich die Druckleitungen an der Pumpe lösen und nochmal starten und Schauen ob aus allen Druckstutzen Diesel rausspritzt.

    Bleibt einer Trocken,ist das der Übeltäter.

    Da die Pumpe meines Wissens nach beim abstellen auf Startmenge steht, glaube ich erstmal nicht an ein festes Pumpenelement, da in dem Fall der Motor normalerweise Anspringt und Drehzahlen im Mikrowellenbereich erlangt.

    viel Erfolg

    gruss nobi

  • Diese alten Pumpen haben noch ein Ziegenledermembran verbaut. Falls das defekt sein sollte funktioniert die Pumpe nicht mehr (richtig). Das zu kontrollieren ist keine Hexerei, einfach die Pumpe im eingebauten Zustand zerlegen, d.h. das Endteil mit der Mengenverstellung abschrauben. Achtung, die Pumpe hat eine Ölfüllung!

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Der OM 617 hat meines Wissens nsch keinen pneumatischen Regler mit Ledermembrane, sondern einen mechanischen Fliehkraftregler. Ist die Membran undicht, dann geht der Motor Richtung Vollgas, also das "Umgekehrte" zum aktuellen Motorverhalten.

    Ich kenne die Pumpe leider nicht aus dem Stegreif, aber irgendwo im oberen Gehäusebereich ( Füllraum ) sollte evtl. eine Entlüftungsschraube sein, aus der der Kraftstoff beim Pumpen mit der Hand blasenfrei austreten sollte.

    Falls eine Unterdruckdose zum Abstellen vorhanden ist, würde ich mal den Schlauch abziehen, um sicher zu gehen, dass das Teil nicht , warum auch immer, auf Nullförderung gestellt wird.

    Den Vorschlag mit Startpilot würde ich ebenfalls unterstützen. Nach meinen Erfahrungen darfst Du dann aber nicht Vorglühen, weil dann der Motor wg. extremer Frühzündung nicht mehr richtig durchdreht.

  • Was mir noch einfällt wäre die Hohlschraube im Rücklauf. da gibt's ein Kugelventil das den Vordruck in der Pumpe bestimmt.gibt beim entlüften ein schnarrendes Geräusch von sich.

    Diesel sollte Mann nicht mit Starpilot quälen.

    gruss nobi

  • Zwischen-Update ! Er läuft wieder :thumbsup-blue:


    Woran lag's ? Die ersten hatte die Vorglühbatterie im Leerlauf nur 10 V, die war also platt.
    Weiter habe ich dann Klarsichtschläuche verbaut, um zu sehen, wo Sprit und wo Luft ist.

    Drittens dann eine Hardi-Pumpe spendiert, die konnte dann schon mal eine gute Viertelstunde Sprit durch die Einspritzpumpe schicken.
    Dann noch zwei 'Fern'-Taster im Motorraum zum vorglühen und starten, ein Wackelkontakt am Vorglührelais beseitigt und schon sprang er nach der ersten Anlasserumdrehung an.


    Werde die beiden Taster jetzt noch etwas dauerhafter montieren und 'schöner' anschließen und noch mal ein Probelauf mit der alten mechanischen Kraftstoffpumpe machen. Ob es dann langfristig die oder die Hardipumpe bleibt, werden ich dann noch überlegen.

    Vorteil der mechanischen: der Motor läuft auch ohne Strom.

    Vorteil der elektrischen: Entlüften ist wesentlich entspannter.


    Gruß


    Peter

  • Schön, dass er erst mal wieder läuft.

    Da Du vorher die mechanische Pumpe überholt hast, könnte da doch irgendwie ein Zusammenhang bestehen.


    Beim OM 615 sind in dieser Pumpe 2 identische "Flatterventile" verbaut, die richtig herum eingebaut sein müssen. ( Saug- und Druckseite ).

    Waren die hier auch drin und hast Du sie jeweils in der richtigen Einbaulage montiert?

  • Wenn etwas zu entlüften ist, dann muß doch die Luft weg und dazu braucht sie einen Weg zum Entweichen. Diesel reinzudrücken sollte das nicht lösen ohne Entlüftungsöffnung, oder?

    Sowohl der Kraftstofffilter, als auch die Einspritzpumpe haben eine Rücklaufleitung. Die Luft landet also wieder im Tank (nichts geht verloren ;D} )

    Gruß


    Peter

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