OM602.980 Turbotausch, Schwingungsdämpfer (Riemenscheibe KW) und Diesel-Einspritzleitungen Bj. 1998

  • Hallo Leute,

    ist zwar kein Wolf, aber den Motor kennt Ihr ja (so, oder so ähnlich).


    In meinem Fall steckt der Motor in einem Wohnmobil (genannt Dieter :pfeif: ) auf Sprinterbasis. 122PS kämpfen gegen 4,6t und machen das gar nicht mal so schlecht. 16l Durchschnittsverbrauch Autobahn : Landstraße 1:1 halte ich für das Baujahr und die Last für Akzeptabel.


    Dieter hat nun gut 300tkm auf dem Tacho, was nicht ganz spurlos an ihm und seinem Antrieb vorüber ging. Was ich aber durchaus bemerkenswert finde, dass er auf den letzten 6.000km (viel länger besitzen wir ihn nicht) praktisch kein Öl gefressen hat.


    Dieter haben wir im Dezember angeschafft. Seit dem gab es einiges zu tun, leider auch an der Peripherie des Motors. Darum soll es hier im Thread gehen.


    Los ging es im Mai auf der Rücktour von Bremen. Plötzlich fehlte massiv Leistung. Hinzu konnten wir noch gut mit 100-110km/h mitschwimmen und problemlos LKW überholen, auf dem Rückweg ging das kaum noch, viel mehr als 90km/h waren nicht mehr erreichbar. Und das, obwohl wir nicht viel dabei hatten und nicht mehr als 4,3t auf die Waage brachten - im Februar waren wir 1.000km mit einem 2t schweren Anhänger unterwegs - deutlich zügiger.


    Wieder Zuhause kontaktierte ich Niederrhein Wolf . Sein Tipp ging in Richtung Turbo. Da der Ladeluft-Temperaturgeber etwas wild befestigt war, besorgte ich zuerst diesen neu und baute ihn ein.




    Ein Besuch der Autobahn zeigte wieder volle Leistung :pump: 120km/h waren drin - man war ich Glücklich!



    Das Manometer zeigte 0,8bar. Laut EPC sollten das zwar 0,9 bar sein, aber er lief ja wieder:



    Nun widmete ich mich erstmal der Unterbodenpflege, entfernte losen Rost, behandelte alles mit Fluidfilm und Permafilm.




    Das zog sich ein paar Wochen hin. Endlich fertig nutzten wir Dieter für eine Übernachtung in Dresden an der Elbe. Weil ich dem Turbo-Frieden noch nicht traute, wählte ich die Rücktour etwas länger (20km). Ich hatte eine (Unter-)Druckpistole parallel am Druckanschluss des Ladedrucksensors angeschlossen um zu beobachten was der Turbo machte. Plötzlich brach der Druck auf 0,4bar zusammen und Dieter war wieder lahm.


    Nach einem weiteren Brainstorming mit Steffen entschied ich mich einen Ersatz-Turbo zu bestellen.

    Also den alten Turbo raus:






    Später gehts weiter...

  • kristian b

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Der Wechsel war relativ unproblematisch, wichtig ist nur, nicht die kurzen und langen Stehbolzen zu vertauschen - sonst bekommt Ihr den Auspuff nicht angebaut. Fragt nicht, woher ich das weiß :pfeif:





    Vor dem Wechsel habe ich noch die benötigte Kraft zum öffnen des Bypassventils verglichen 4-5kg unterschied!:



    wieder drin:



    Und nun die laut EPC gewünschten 0,9bar:



    In Zukunft können wir immer sehen, wie es um den Ladedruck bestellt ist:





    Nach dem Anbau des neuen Turbos wollte ich eine Probefahrt auf der Autobahn machen. Ich fuhr von den Auffahrrampen runter und hatte plötzlich keinen Bremsdruck mehr :schwitz: Gut dass das auf dem Hof und nicht auf der BAB passierte. Zwei der drei Stahlleitungen die nach hinten gingen (eine davon die Steuerung der Hinterachssperre) waren so stark angefressen, dass ich sie komplett tauschte, gegen CuNiFer. 10m frisch, glänzende Leitung sind nun verbaut.


    Kurz vor Abfahrt in den Sommerurlaub tauschte ich noch die Kupplung des Klimakompressors und nun folgten ~4.000 problemlose Kilometer. Der Sommerurlaub lief Vorkommnisse.


    Fortsetzung folgt.

  • Letztes Wochenende Besuch in Bayern, das VDH-Treffen in Ornbau stand an. Bei Ankunft grässliches Gerassel. Aus dem Motorraum. Ich tippte erst auf die (neue) Kupplung des Klimakompressors. Doch beim drunter gucken zeigte sich schnell der Fehler, der Schwingungsdämpfer hatte sich zerlegt.



    Um Nachhause zu kommen, nahm ich eine Flex, machte zwei Schnitte und entfernte den losen Teil.




    Am Sonntag dann die Heimfahrt. 100km vor dem Ziel fehlte auf einmal wieder Leistung. Das von mir nachgerüstete Manometer zeigte nur noch ca. 0,8bar Ladedruck an, normal liegen hier jetzt immer 0,9bar bei Volllast an. Etwa schon wieder ein Turboproblem?! Wir fuhren kurz nach der Feststellung auf ein Stauende auf und mussten anhalten. Unruhiger Motorlauf, Dieselgestank. 400m später gab es eine Betriebsausfahrt, dort stellte ich mich hin, auf dem Standstreifen wollte ich nicht stehen. Motorhaube auf, Diesel spritzte! Mit der Taschenlampe fand ich den Fehler, die Einspritzleitung vom 4. Zylinder war direkt an der ESP abgebrochen - "Diese Fahrt endet hier!".




    Der ADAC kratzte uns von der Straße, Nachhause ging es mit einem Ersatzwagen. Und schon am nächsten Tag brachten Sie mir Dieter hinterher =) .






    Von febi bilstein habe ich jetzt dieses Set bestellt:



    Laut Mercedes Wis wird die rechte Blockiervorrichtung benötigt beim 602.980, die habe ich auch bestellt:



    Außerdem dieses Leitungsset:



    Wenn alles da ist, gehts wieder ans Schrauben :mech:


    Und ich werde berichten.


    LG,

    Kristian

  • Leider bin ich mit dem Manometer nicht endgültig zufrieden. Du findest es bei Ebay:



    Allerdings rasselt es, da der Druck pulsiert.


    Ich hatte dann noch eins in China (auch über Ebay) bestellt, weil da dabeistand, es wäre flüssigkeitsgefüllt. Das, was dann nach 6 Wochen hier ankam, war aber baugleich mit dem WIKA-Manometer, nur ohne WIKA-Schriftzug und rasselt ebnso. Das Geld habe ich vom chinesischen Verkäufer direkt wieder bekommen und nun zwei rasselnde Manometer.


    Wika stellt ja auch glyzeringefüllte Manometer her. Leider gibt es aber genau das von mir benötigte augenscheinlich nicht serienmäßig (0-1bar, 40mm Druchmesser). Auch kein anderes, welches halbwegs passen würde. Und bei 0-4bar Messbereich ist mir die Auflösung zu klein. Auf meine Anfrage über das Formular auf der WIKA-Website habe ich seit zwei Wochen keine Antwort erhalten.


    Das Manometer meiner oben gezeigten Pumpe hat nicht so gezappelt, keine Ahnung was da anders ist, wahrscheinlich liegt es aber daran, dass der größere Messbereich dafür sorgt, dass die Rohrfeder deutlich mehr Kraft hat und somit eine Eigendämpfung in dem unteren Messbereich erfolgt.


    Ein vom Durchmesser her größeres Manometer will ich nicht einbauen, das Kleine passt da so schön hin.


    Wenn sich WIKA nicht meldet, werde ich mal versuchen, das Chinateil abzudichten und Glyzerin einfüllen...

  • Das warja ne spannende und abenteuerliche Story.

    Hauptsache du bist nu glücklich und dem Dieter geht es wieder gut. Er hat ja 300k Kilometer überlebt um endlich in deine Hände zu gelangen.

    Da isses wohl wie im Sanatorium. Glücklicher Dieter



    Was erwartest du von einem Manometer für unter 10 Euro..

    Sollte Klasse 1.6 oder besser sein, Messbereich bis 1,5 Bar sollte allemal ausreichen.

    Festo Präzisions-Manometer FMAP, MAP - Landefeld - Pneumatik - Hydraulik - Industriebedarf

    Wika Manometer waagerecht Ø 40, 50, 63 mm, Klasse 2,5 - Landefeld - Pneumatik - Hydraulik - Industriebedarf


    die sind nicht so teuer, Versand umsonnst

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Okay, auch ein guter Tip, Friedrich ! Meinst Du, es muss eines bis 1,5 bar sein, damit es nicht rasselt? Oder genügt auch das bis 0-1 bar? Da praktisch kein höherer Druck erreichbar ist, würde mir das am besten gefallen. Denkst Du, das Festo-Manometer rasselt nicht? Also auch ohne Öl?


    Ich werde jetzt mal den Öl-Test wie von Alexander [G] beschrieben machen, und dann entscheiden, womit ich weiter probiere.

  • Denken hat was mit Spekulation zu tun.

    Wissen bringt Berechnung.

    Es ist doch schön anzusehen wenn der Zeiger etwas über Mitte oben steht .

    Bei den 40ger Manometern, die du Wünscht ist die Anzeigegenauigkeit bei 0,05 Bar Pro Strich.

    Mehr gibt die kleine skala nicht her.

    Klasse 1,5 , 1,0 oder 0,6 er Manometr werden immer teurer.....bis zu über 200 Euro je nachdem.

    Die Nadel wird bei Rohrfedermanometern und diesen kleinen Drücken wegen der geringen Rückstellkräfte immer etwas wackeln.


    Die Vibrationen kommen ja nicht von Druckschwankungen,sondern von Dieters Gerappel.


    man müsste das manometer kardanisch aufhängen wie bei alten Microfonen.

    Entkopplung von Körperschall.


    Die Auswahl geeigneter Manometer ist grösser wenn du dich bei der Auswahl auf ein Manometer grösseren Durchmessers

    festlegen könntest. Die gibts dann auch ölgedämpft. Die Ableseeinteilung ist die Genauigkeit.


    Bei Ebay gibts auch elektronische Manometer die dich dann digital anlügen. Meist ohne Druckaufnehmer.


    Ich glaube das Thema sollte man länger hier stehen lassen ..... wegen der Meinungsvielfalt

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    :wolf:


    :barett-sch:

  • Vielleicht reicht es wenn man die Luftleitung zum Manometer in Gummileitung wählt und ein Spirale verlegt.

    Das entkoppelt zumindest die schlimmsten Motorvibrationen.


    Christian, du bist der begnadete Techniker mit viel Know How und Improvisationsvermögen .

    Dir wird schon was einfallen.

    "Versuch macht Kluch"


    Die Manometer kannst du auch auf der Waschmaschiene eures Haushalts testen .... und zwar wenn das Ding anfängt zu schleudern.

    Ne Waschmaschine ist ein Gutes Modell für deinen Dieter

  • Hallo Friedrich,

    nee, das Rasseln kommt eindeutig vom pulsierenden Druck. Der Zeiger vibriert je stärker, desto weiter er in die Endlage geht. Hat sogar einen kleinen Nutzen (auf den ich aber gern verzichte), beim Warmfahren kann ich nach Geräusch drauf achten, nicht über 0,4-0,5 bar aufs Gas zu treten. Erst wenn der Motor warm ist, lass ich den Turbo voll drücken. (Nein, ich gehe nicht nach Öltemperatur, aber wenn die Wassertemperatur etwa 5 Minuten bei >80° ist, sollte das Öl wohl etwas geschmeidiger durch das Turbolager flutschen, auch wenn es noch keine volle Betriebstemperatur hat.) Das Gerassel beginnt etwa auf Hälfte der Skala und wird dann immer lauter.


    Von daher ist der Gedanke an ein 1,6bar-Instrument dann doch wieder charmant, weil das womöglich nie in den "Rasselbereich" kommt :idee: Soweit hatte ich bisher gar nicht gedacht. Danke fürs Brainstorming :yes:


    Also dann, zuerst der Öl-Test, wenn der nichts bringt, guck ich doch mal nach einem 1,6er.


    Oder versuche doch noch mal an WIKA ranzugehen, denn demnach:

    pasted-from-clipboard.pdf

    scheint es 40mm Manometer mit Glyzerinfüllung zu geben, oder?


    LG,

    Kristian

  • Man kann ja mal suchen.....

    Vielleicht Laderuckanzeigen die dafür vorgesehen sind von renomierten Herstellern.



    Mir fällt da nochwas ein....

    Luft ist keine Flüssigkeit und lässt sich komprimieren.


    Wenn du ein Expansionsgefäss in die Leitung einschleifst , dann werden die Pulse gedämpft.

    Allerdings zeigt der Ladedruckmanometer dann zeitlich etwas verzögert an

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Der verlinkte manometer is aber einer Klasse 2,5 (ungenauer und billiger)

    Der Nutzen wird wohl ein Ersatz für einen Warnkontakt sein, gibts auch

    Es kann ja sein das sich die Innenmechanihk im detail unterscheidet....z.B den Dämpfungseigenschaften bei Vibrationen

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Es sind eindeutig die Druckschwankungen. Ist ja auch logisch, denn du hast zwischen Turbo und den Zylindern keinen gleich mäßigen Luftstrom. Es ist ja nicht permanent ein Einlaßventil immer offen.

    Da hat Alexander wahrscheinlich recht.

    Das Problem müsste sich auch mit einer einstellbaren Drossel vor dem jetzigen Manometer in der Zuleitung lösen lassen - ähnlich den Drosseln von „Festo“ bei Druckluftzylindern. Das Manometer wird dadurch etwas träge, zeigt aber den Druck immer noch zuverlässig an und das Klappern durch die Druckstösse müsste verschwinden.

    Für einen Versuch das Manometer einfach mit einem Schlauch verbinden und diesen mit einer Grippzange soweit zusammendrücken, bis das Manometer ruhiger wird. Natürlich muss immer noch Luft durchgehen.

    Ein Versuch wird es zeigen! :mech:

    Gruß Bernhard

  • ich würd auf flüssigkeitsgedämpftes Manometer umstellen wenn man das denn kriegt.

    anders wirst du das Zappeln des Zeigers nicht in den Griff kriegen

    Da bin ich mit Alexander einer Meinung.


    Zum Anzeigebereich:

    normal wählt man den Bereich des Manometers so das der zu erwartende Druck im mittleren Drittel des Anzeigebereich liegt, 0-1,6bar wäre da wohl die bessere Wahl.

  • Hab ich ja schon geschrieben, Ausdehnungsgefäss und dann der manometer.

    Die Idee mit der Drossel ist gleichwertig.

    Die Sache mit den Unterdruck hinter der Drosselklappe ist klar.

    Um das zu verhindern gibts die PFFT...Ventile.

    Damit wird verhindert das die ladeluft an der Drosselklappe (geschlossen) zurückströmt.

    Hinter der Drosselklappe verhält sich der Motor nach wie vor als Sauger.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Wie sich herausstellte, liegt der Bruch an fehlenden Leitungs-Halte-Schellen. Entweder hat Dieter sich die abgeschüttelt, oder jemensch meinte die mal weglassen zu können :tobt:


    Die Schellen 65 und 68 fehlen vollständig. Die Gummis 59 und 62 sind nur noch Fragmente, deren fehlen verhinderte heute den Einbau der neuen Leitungen.



    Ich habe jetzt alle Teile neu bestellt, nur die Position 110 ist nml, zum Glück sind die noch vorhanden, ließen sich aber zur Not durch beschnittene Pos. 62 ersetzen:




    Hier die Einkaufsliste, kann ich nur empfehlen, direkt mit den Leitungen mit zu bestellen:




    Das sind die Teile (bis auf die Schellen, die sind nicht auf dem Bild), in Russland scheint es das als Set zu geben, bei uns gibt es wie geschrieben die drei mittleren Gummis nicht mehr, zumindest nicht beim Daimler:




    BLG-60 (Jens) war da §-) und hat sich geopfert. Zum Glück hat er ein paar zusätzliche Gelenke in den Armen…






    Wir haben genau die Reihenfolge der Demontage aufgeschrieben, denn die Leitungen wollten in dieser ausgebaut und später sicher auch eingebaut werden: 2, 1, 3, 4, 5


    Hier die neuen und alten Leitungen (inkl. beschrifteten Klebeband:




    Die Biegungen der Neuen sind den alten sehr ähnlich, wenn auch nicht exakt gleich, wie gut sie sich einbauen lassen, wird sich erst zeigen können, wenn die neuen Halter und Gummis da sind.


    Die Leitung des 1. Zylinders ist gebrochen, nicht die vierte, wie von mir vermutet.


    LG,

    Kristian

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