Rahmen verzinken (Feuerverzinken)

dehngitter

Endlich jemand der es richtig macht und nicht zaudert! Sauber!

Wie hast du die richtige Stellung der Aufnahmen am Rahmen gefunden? Hast du eine Lehre hergestellt oder arbeitest du mit Richtscheit und Bandmaß?

Bei meinem kurzen Rahmen wurde ab Werk bereits mit dicken Karosseriescheiben (an manchen Auflagern keine, dann eine und an zwei Stellen 2 davon) die Spannungsfreiheit zwischen Rahmenkonsolen und Karosserie hergestellt. Bei Erneuerung der Konsolen lasse ich die selbstverständlich weg, denn die neuen Konsolen platziere ich so, daß sie spannungsfrei an der Karosserie anliegen.

Der Rahmen meines G wurde vom Vorbesitzer ebenfalls verzinkt und dann lackiert.

Ich kann aber nicht genau sagen ob flammspritz oder feuerverzinkt....

Von mir kam noch Mike Sanders rein und rauf.

Also fast jeder PKW Anhänger ist doch auch verzinkt

oder ist das etwas anderes ?

Gruß

Dietmar

Anhänger kannst du nicht mit Autos vergleichen.

Anhänger haben keine angetriebenen Achsen. Die Kräfte sind ganz andere.

Sind auch nicht so schnell.

Und beim Anhängerbau weis man ja schon bei der Konstruktion das die Teile hinterher verzinkt werden.

Zitat von Heibo

Was wenn man aber zum aktuellen Zeitpunkt "nur" Flugrost am Rahmen hat und das Auto in einem allgemein guten Zustand ist.

Anbei ein paar Bilder die repräsentativ für den Rest des Rahmens sind. Es gibt verschiedene passiver Schutzsystem, welche appliziert werden können, wenn der Rahmen im Fahrzeug ist und damit vor Rost schützen. Tatsache ist auch, dass ein aktiver Schutz wie Zink noch besser ist. Doch lohnt sich der Aufwand den kompletten Rahmen auszubauen? Ich möchte das Auto so lange fahren wir möglich und das auch z.B. im Winter. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es auch so, dass im Rahmen noch keine Fette oder Wachs ist.

Fakt ist, besser als feuerverzinkt kannst Du den Rahmen kaum schützen. In dem Zustand Deines Rahmens kannst Du ihn aber auch mit guter Fluidfilm-/Sanders-Versiegelung praktisch ewig haltbar machen, wenn Du den Schutz ab und an kontrollierst und bei Bedarf nacharbeitest. Im Winter ist eher die Karosserie ein Problem, als ein konservierter Rahmen.

Wenn Du also keine komplette Restauration planst, würde ich an Deiner Stelle den Rahmen nur ordentlich konservieren und gut darauf achten, dass Dir nicht die Karosserie durch Salz&Co. unterm Hintern weggammelt.

dehngitter spannendes Projekt, besonders "mit ohne Papiere".

Hallo,

Heibo

Der erste Wolf ist seit ca. 1,5 Jahren fahrbereit und wird regelmäßig, aber wenig gefahren. Ich kann nichts negatives berichten - keine Korrosion, keine Risse, erst recht keine Brüche.

Das Verzinken des Rahmens hat mich knapp 900 Euro gekostet. Meine Meinung zu deinem Rahmen ist, dass - wenn Du das Auto noch lange fahren möchtest - ich einmal das "Tal der Tränen" durchschreiten würde und danach wäre für mich hinsichtlich Rost Ruhe. Die Achsen habe ich pulverbeschichten lassen und ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

T3TDSyncro

Mein Sachverständiger hat nichts gegen die Verzinkung. Ihm ist wichtig, dass die Rahmennummer erkennbar ist und dass die Schweißdokumentation (Schweißerprüfbescheinigung, Schweißanweisung, Verfahrensprüfung, Abnahmeprüfzeugnisse 3.1 für alle neuen Rohre und sämtliche selbst hergestellten Teile wie Anhängebock-Aufnahme, Halter, Konsolen) vorliegt.

JottKa

Danke! Ich gebe weiterhin mein bestes, in meiner generellen Einstellung dem technisch machbaren Priorität vor dem rechtlich zulässigen / bedenklichen einzuräumen.

Ich habe bei der Positionierung der einzelnen Komponenten vom Rotationslaser, Laserentfernungsmesser, Laserwinkelmesser über Hilfskonstruktionen bis zum digitalen Messschieber ziemlich alles verwendet, was verfügbar war.

kristian b

Ich habe von Daimler ein Datenblatt als Basis zur §21-Abnahme ausgestellt bekommen. Damit sollten die Begutachtung und die Zulassung kein Problem mehr sein.

Gruß Sebastian

Zitat von U404

Die Verzinkerei betrachtet das Bauteil und sagt ob das Verzinken im vorliegenden Zustand , mit den vorhandenen Öffnungen, möglich ist oder nicht!

Nicht alle. Manche machen auch ohne Zögern und Nachfragen die Extralöcher rein.

...und berechnen jedes Bohrloch...

Ich will hier keinem auf die Nerven gehen, aber aus Sicht des Maschinenbaus muss ich mal auf einige technische Dinge hinweisen.

JottKa

Da ich deine berufliche Ausbildung nicht kenne vermute ich einmal, dass du nicht aus dem Bereich Kfz/Maschinenbau kommst.

Zitat von JottKa

...und berechnen jedes Bohrloch...

Die Verzinkerei kann natürlich berechnen, oder aus Erfahrung, die Größe der für eine optimale Verzinkung notwendigen Bohrungen bestimmen. Auch die Stellen, wo die Bohrungen aus Sicht des Verzinkens angebracht werden müssen, wissen die Verzinkereien.

Jetzt zum unschönen Teil:

Kfz-Rahmen müssen statische und dynamische Kräfte aufnehmen und auf Dauer aushalten. Wie hoch diese Kräfte sind, wo genau diese auftreten und wo Spannungsspitzen auftreten, berechnen die Kfz-Konstrukteure.

Bohrungen und Öffnungen werden konstruktiv möglichst nur in der sogenannten Neutralen Faser vorgesehen, wo aus den Berechnungen nur geringe oder, im optimalen Fall, keine Kräfte auftreten.

Diese Stellen kann keine Verzinkerei berechnen!

Werden Bohrungen zufälligerweise in stärkerer belasteten Bereichen des Rahmens angebracht, sind dies Schwachstellen, an denen Brüche durch eine Überbelastung oder längerfristig Ermüdungsbrüche entstehen können.

Fazit: Finger weg von der Bohrmaschine oder dem Plasmaschneider um nicht konstruktiv vorgesehene Bohrungen oder sonstige Löcher und Durchbrüche anzubringen!

Weiterhin können die hohen Temperaturen beim Feuerverzinken, wir reden immerhin von ca 440 bis Max 530 Grad Celsius, eine Gefügeveränderung im Rahmenmaterial des Kfz bewirken und damit eine Änderung der Festgkeitseigenschaft. Bei diesen Temperaturen befinden wir uns bereits im Bereich der Wärmebehandung von Stahl, der sogenannten Anlasstemperatur!

Wenn man das Rahmenmaterial nicht kennt, und es handelt sich bestimmt nicht um St 37 / 1.0037, rate ich zur Vorsicht!

Sicherlich funktioniert das Feuerverzinken von Rahmen! Es gibt ja genügend Beispiele dafür, aber es ist nicht damit getan einfach zu sagen: Geht doch!

Sicher ist nur: Freigabe durch den Hersteller- alles andere geht auf die eigene Kappe!

In der Hoffnung keinem das Wochenende versaut zu haben

Gruß Bernhard

Zitat von U404

Die Verzinkerei kann natürlich berechnen, oder aus Erfahrung, die Größe der für eine optimale Verzinkung notwendigen Bohrungen bestimmen.

Äh... - die berechnen jedes Bohrloch mit x,xx Euro. Nicht das, was du meinst.

U404

Danke für deine Sicht der Dinge. Bei der Wärmebehandlung von Stahl, kennt man oft besonders von der Messerherstellung, gebe ich dir vollkommen recht. Im Messerbau wir auf die Minute genau und auf Grad Celsius genau das Gefüge von Stahl beinflusst.

Also müsste mal nachschauen, was bei dieser Temp. passiert... eventuell verbessert es die Eigenschaften sogar...:)

Bei den Bohrungen sehe ich es anders. Konstruktiv ist das Fahrzeug auf Belastungen ausgelegt, welche die meisten hier nicht ansatzweise ausreizen.

Da macht dann die eine oder die andere, mit bedacht gesetzte, Bohrung nicht viel aus. Auch wurde damals nicht mit Highend Rechnern Konstruiert und simuliert... sondern mit konservativ gerechnet, Sicherheitsaufschlag, getestet, verbessert und dann erst verkauft. Die Schwächen, welche trotzdem überbleiben sind eher im Korrosionschutz zu finden.

Auch finde ich, dass ein restaurierter G mit u.a. verzinktem Rahmen, allemal sicherer ist, als ein Fahrzeug wo nur immer das notwendigste gemacht wurde. Leute die ihren G auf diese art pflegen, nehmen den Rest auch genauer.

gruß willi

Hallo, interessante Beiträge zu dem Thema und Sichtweisen hier-Danke. Bei unserem 280iger steht die Neubeschichtung des Rahmens auch in den nächsten Wochen an. Der hat nur Flugrost nach 14 Jahren wenig Nutzung und keine hohen Belastungen des Rahmens.

Ich habe das mit dem Verzinken auch überlegt, wenn einmal alles zerlegt ist. Wobei ich hier auch die Temperaturen beim Verzinken eher kritisch sehe.

Andererseits ist eine gutgemachte Pulverbeschichtung auch ausreichend, mal sehen wohin die Reise geht.

Beste Grüße

Zitat von Wolf_im_Taunus

Zitat von U404

Die Verzinkerei kann natürlich berechnen, oder aus Erfahrung, die Größe der für eine optimale Verzinkung notwendigen Bohrungen bestimmen.

Äh... - die berechnen jedes Bohrloch mit x,xx Euro. Nicht das, was du meinst.

Genau so ist das gemeint. Es geht um €uronen.

Jetzt geb ich auch mal meinen Senf ab

Selbst bei ner Restauration würde ich mir 2x überlegen ob ich den Rahmen verzinke.

Zu den Problemen mit Verzinkereien gab es ja bereits einiges an Text, das Risiko dass die mir den Rahmen versauen wäre mir zu groß.

Von Pulverbeschichtungen halte ich ebenfalls nichts, dafür habe ich schon zu viele abblätternde Pulverbeschichtungen gesehen, die unterwandert wurden und dann hat man den Ärger den Rest wieder wegzubekommen.

In beiden genannten Fällen gibt es sicher auch Beispiele dass es gut geklappt hat, aber zum herumexperimentieren wäre mir das Risioko zu groß dass ich nachher mehr Ärger habe als mit konventionellen Mitteln säubern, schleifen, entrosten, grundieren, lackieren und konservieren mit welchem Mittel auch immer.

Was mit noch einfllt ist eine KTL Beschichtung. Hat das mal jemand gemacht?

Zitat von JottKa

Genau so ist das gemeint. Es geht um €uronen.

Oh je, wie konnte ich nur diesem Irrtum……

Das kommt davon wenn man das nur aus der technischen Sicht her betrachtet!

Zitat

Was mit noch einfllt ist eine KTL Beschichtung. Hat das mal jemand gemacht?

Soweit ich weiß lässt die G Manufaktur das machen