Guten Morgen Iltisgemeinde.
In meinem Teilefundus hatte ich einen Zündverteiler, der hatte im Gehäuse ein Loch wo sonst keins ist.
Üblicherweise sitzt dort ein Blechdeckelchen, dessen Außenrand mit etwas Silikon abgedichtet ist.
Da dieser ZVT instandgesetzt/überarbeitet werden sollte stellte sich primär die Frage: Wo bekomme ich so einen Deckel her?
Im Netzt habe ich nicht gefunden. (Entweder lag's am Netz oder an mir), also habe ich meinen guten Freund Bernd angerufen.
In der TDv 2320/050-50 ist der Deckel zwar abgebildet, aber keiner Position/Ersatzteilnummer zugeordnet.
Wo ich den Deckel kaufen kann konnte er mir auch nicht sagen, aber das einige zivile BOSCH ZVT aus dieser Epoche diesen Deckel auch verbaut haben war eine wichtige Info.
Auf dem Dachboden habe ich dann im "Verteilersammelsorium" gewühlt und das gesuchte gefunden. Ein ZVT von einem kleinen Golf II oder Polomotor (die seitlich am Kopf sitzen und direkt von der Nockenwelle angetrieben werden) hatte das gesuchte Ersatzteil.
Nachdem ich das Silikon abgeknibbelt hatte, ließ sich der Deckel mit einem leinen Schraubendreher ganz vorsichtig raushebeln.
An den beiden langen Seiten befindet sich jeweils eine eingeprägte "Wölbung", die für relativ festen Sitz sorgt. (SIEHE ROTER PFEIL)
Technisch war das "Problem" mit dem Loch im Verteilergehäuse jetzt gelöst.
Ich komme jetzt aber nochmal auf das Telefonat mit Bernd zurück.
Ratz-fatz kam bei uns die Frage nach dem Sinn und Zweck dieses Loches auf.
Wurde das Lock dort platziert, weil es im Herstellungsprozess für einen Arbeitsschritt notwendig war?
Auffällig ist, das sich genau auf Höhe dieses Loches die Fliehgewichte befinden.
DER DREHPUNKT DER FLIEHGEWICHTE
DIE GLEITFLÄCHE DES FLIEHGEWICHTS
UM ES ZU VERDEUTLICHEN; MAL EIN FOTO IN DER DRAUFSICHT MIT DEONTIERTER INDUKTIVGEBEREINHEIT
Sollte das tatsächlich eine Wartungsöffnung sein, um die Fliehgewichte zu reinigen und neu zu fetten ohne den ZVT komplett zu zerlegen?
Wir haben das Telefonat beendet um beide Fachliteratur zu wälzen.
Fehlanzeige - weder im VW RLF noch in den BW-Unterlagen ist darüber etwas zu finden.
Also bin ich am nächsten Tag zum BOSCH-Dienst meines Vertrauens gegangen. (Der Seniorchef ist ein Bekannter von mir)
Nachdem ich mein "Problem" geschildert und meine Vermutung geäußert hatte, begann er schallend zu lachen.
"Ja, das ist eine Wartungsöffnung für die Fliehgewichte. Wurde aber so gut wie nie gemacht. Soooo lange hat die Autos ja niemand gefahren."
Er hat dann im Microfich den Deckel rausgesucht und online die Verfügbarkeit bei BOSCH geprüft. Nicht mehr lieferbar.
Noch ein ganz wichtiger Hinweis von ihm:
ZUM FETTEN DER FLIEHGEWICHTE NUR DAS SPEZIELLE BOSCH HEISSLAGERFETT
"FT 1 V 4"
verwenden.
Den gereinigten Deckel habe ich nach der Revision vorsichtig eingedrückt und mit Zweikomponentenkleber abgedichtet.
Schönen dritten Advent
Markus